DE39869C - Neuerungen an elektrischen Apparaten mit Solenoidwirkung auf conaxiale Kerne - Google Patents
Neuerungen an elektrischen Apparaten mit Solenoidwirkung auf conaxiale KerneInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE -Bl-ί Elektrische Apparate.
Zusatz zum Patent No. 36554 vom 12. September 1885.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. October 1886 ab. ~*
Längste Dauer: 11. September 1900.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Apparat, der, eine einfache Abänderung des
durch das Patent No. 36554 geschützten bildend, gleich jenem zur Erzeugung einer constanten
Bewegung durch den elektrischen Strom bestimmt ist und in gewissen Fällen eine vereinfachte
Construction der betreffenden Instrumente zuläfst.
Der Apparat besteht, wie der im Haupt-Patent beschriebene, aus einem Doppelsolenoid
in Combination mit einem einfachen Solenoid und relativ gegen das letztere beweglich, doch
befindet sich das Doppelsolenoid hier innerhalb des weiteren einfachen Solenoides, und
sind die zwei Halbsolenoide, wie Fig. 1 zeigt, so gelagert, dafs die Resultante ihrer beiden
Anziehungscurven eine Parallele zur Abscisse bildet. Die Abscissen der Resultirenden stellen
zugleich den jedesmaligen relativen Ort des Mittelpunktes des Systems beider Halbsolenoide
dar. Der Vortheil, welchen J die Anordnung des Doppelsolenoides innerhalb des einfachen
Solenoides bietet, liegt einmal! darin, dafs sich die Strom-Zu- und -Ableitung einfacher bewerkstelligen läfst wie bei der durch das
Haupt - Patent geschützten Anordnung, und dann besonders darin, dafs sich der neue
Apparat in einfacher Weise so modificiren läfst, dafs für den beweglichen Theil überhaupt
keine Stromzuführung nöthig ist.
Wenn man durch die Combination zweier Solenoide zu einem Doppelsolenoid und die
Verbindung dieses letzteren mit einem conaxialen einfachen Solenoid eine gleichförmige
Bewegung mittelst des elektrischen Stromes erhalten will, so sind, wie bereits ausgeführt,
die beiden Theilsolenoide so zu combiniren, dafs die Resultante aus den beiden einzelnen
Anziehungscurven eine Parallele zur Abscissenachse wird. Das ist einmal möglich, wenn
die beiden Theilsolenoide im entgegengesetzten Sinne vom Strom durchflössen werden und
die beiden Anziehungscurven die in Fig. 1 gezeichnete Gestalt haben. Man kann jedoch
dasselbe auch durch ein Doppelsolenoid erreichen, dessen beide Theilsolenoide in demselben
Sinne vom Strom durchflossen werden und die nach einander zu wirken beginnen in der Art, dafs das hintere eben beginnt, angezogen
zu werden, wenn für das vordere das Maximum der Anziehung stattfindet. In beiden
Fällen kann natürlich hier wie bei der vorigen Anordnung zur Verstärkung der Wirkung in
das Doppelsolenoid ein Eisenkern gesteckt werden. Bei dieser letzten Anordnung, die in
Fig. 2 dargestellt ist, befindet sich also bei Beginn der Wirkung das eine Theilsolenoid
noch ganz aufserhalb des grofsen äufseren Solenoides, und dadurch wird dieser ganze
Apparat länger und weniger compendiös als der oben beschriebene, was bei seiner Anwendung
zu berücksichtigen ist. Auf der anderen Seite jedoch gewährt er den für die Praxis
sehr beträchtlichen Vortheil, dafs hier statt des
inneren Doppelsolenoides ein Doppeleisenkern Verwendung finden kann und dabei danil die
Stromzuführung in den beweglichen Theil des Apparates ganz wegfällt.
In der That wirkt ein grofses äufseres Solenoid auf ein inneres conaxiales, das mit ihm
gleiche Pole hat, ganz ähnlich wie auf einen conaxialen Eisenkern, der durch das äufsere
Solenoid zugleich polarisirt wird, und ein Doppelsolenoid, aus zwei Theilsolenoiden bestehend,
die unter sich und mit dem gröfsen Aufsensolenoid gleichpolar sind, kann in der Wirkung durch einen Doppeleisenkern ersetzt
werden, der wie Fig. 3 zeigt angeordnet ist, denn die auch in Fig. 3 gezeichneten Anziehungscurven
geben eine ganz ähnliche Resultirende, wie sie in Fig. 2 erhalten wurde.
Fig. 4 zeigt denselben Apparat wie Fig. 3, nur ist hier das grofse äufsere Solenoid getheilt
und der Doppeleisenkern in Hufeisenform gebracht, indem man zur Verstärkung der Wirkung die beiden Theilkerne durch ein
ebenfalls eisernes Querstück verbunden hat. Aufserdem sind hier die beiden Aufsensolenoide
gegen einander versetzt, so dafs Anfang und Ende der beiden vereinigten Eisenkerne nicht
gegen einander verschoben zu werden brauchen, und alle Theile des Apparates haben
Kreisbogenform, so dafs der bewegliche Doppeleisenkern um eine centrale Achse drehbar ist.
Um der besonders bei Mefsinstrumenten oft störenden Wirkung des remanenten Magnetismus
möglichst vorzubeugen, wird der zu verwendende Eisenkern praktisch aus einem mit
Eisenfeile oder ferfum reductum gefülltem Rohr von entsprechender Form gebildet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:In der durch das Patent No. 36554 geschützten Verbindung die Ersetzung des mit entgegengesetzten Polen nach derselben Seite versehenen Doppelsolenoides durch ein Doppelsolenoid, bei welchem beide Solenöide mit gleichen Polen nach derselben Seite versehen sind oder durch die entsprechend angeordneten Magnete bezw. Eisenkerne, die massiv oder besser aus fein veftheÜtefn Eisen gebildet sind, nach der Anordnung der Fig. 2,3 und 4.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE39869C true DE39869C (de) |
Family
ID=315464
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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