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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit selbsttätigen Wählern.
Die Erfindung betrifft Fernsprechanlagen mit «'ählerbetrieb und eine weitere Ausbildung
der in dem Patent 386230 geschützten Anordnung, die es ermöglicht, Anlagen
mit großer Teilnehmerzahl herzustellen, ohne gleichzeitig eine hohe Anzahlwähler
zu benötigen, und Anrufnummern verwenden zu müssen, die eine große Anzahl Ziffernstellen
besitzen.
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Der in dem Hauptpatent geschützten Anordnung gegenüber unterscheidet
sich die Anordnung nach vorliegender Erfindung dadurch, daß <in Stelle von Kontaktarmsatz-Wahlrelais
dem finit mehreren Kontaktarmsätzen versehenen Wähler in an sich bekannter Weise
Hilfsschalter zugeordnet sind, welche durch Stromstöße eingestellt und veranlaßt
werden, den für die Herstellung der Verbindung erforderlichen Kontaktarmsatz herauszuwählen.
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Die Erfindung ist insbesondere gekennzeichnet durch einen auf den
Wähler einwirkenden Nummernschalter, dessen Stroinstoßkontakte so angeordnet sind,
daß beim Aufziehen des \ uminernschalters Stromstöße für die Steuerung des Hilfsschalters
und bei dem Rückgang des Nummernschalters in seine Ruhelage Stromstöße für i?ie
Einstellung der Kontaktarmsätze des Wählers abgegeben werden. Die Anordnung kann
ferner derart sein, daß der Nummernschalter zwei Relais beeinflußt, von denen das
eine die Steuerung der Kontaktarmsätze und das andere die Steuerung des Hilfsschalters
veranlaßt. leim Aufziehen des Nummernschalters wird zweckmäßig das den Hilfsschalter
steuernde l@elais und beim Rücklauf des Nummernschalters das die Einstellung der
Kontaktarmsätze veranlassende Relais beeinflußt. Das zum Einstellen der Kontaktarmsätze
vorgesehene Relais wird zweckmäßig als ein Stromstoßrelais,wefches durch über die
Leitungsschleife fließende Stromstöße erregt wird, ausgebildet, während das die
7'_instellung des Hilfsschalters veranlassende 1Zelais als Differentialrelais ausgebildet
ist. Vermittels des Nummernschalters werden einerseits zwecks Beeinflussung des
Stromstoßrelais Stromstöße über die beiden Leitungsadern der 1_eitungsschleife in
Reihe gesandt und anderseits zwecks Beeinflussung des Differentialrelais Stromstöße
über einen Leitungszweig und Erde geschickt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, worin die Abb. i und
2 die MI'ahlschalter veranschaulichen, welche bei einer Anlage dieser Art die Herstellung
einer Verbindung zwischen einem anrufenden und einem angerufenen Teilnehmer ermöglichen.
Die Apparate sind in ihrer Ruhestellung gezeigt.
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Abb. zeigt die Vorderansicht eines in einer Anlage nach der Erfindung
verwandten Nummernschalters, woraus die vordere Platte und die Anordnung gewisser
mit der Wahlscheibe zusammen arbeitenden Teile ersichtlich sind, die bei dem Aufziehen
der Wählscheibe, also vor der Einstellung der Kontaktarmsätze, die Auswahl des für
die Verbindung zu benutzenden Kontaktarmsatzes des Wählers bestimmen. Die Einrichtung
für die Abgabe der Stromstöße, welche bei der Rückwärtsdreliung der Nummernscheibe
die Einstellung der Wähler veranlaßt, ist genügend bekannt und daher nicht genauer
dargestellt. Die Wählscheibe besitzt drei Fingerlochreihen. Die Löcher der ersten
Reihe sind durch Zahlen bezeichnet, während die Löcher der zweiten Reihe durch einen
Satz Buchstaben und die Löcher der dritten Reilie durch einen Satz anderer Buchstaben
bezeichnet sind. Wird die Scheibe durch Einführung des Fingers in irgendeines der
Löcher i, _4 oder 7. und darauffolgende Drehung aufgezogen, so verursachen die bekannten
Stromstoßfedern bei der Rückdrehung der Scheibe eine Unterbrechung der Leitungsschleife
und veranlassen dadurch die Noranstellung der Wähler in. der üblichen Weise um einen
Schritt. Außer den üblichen Stromstoßfedern ist jedoch ein beweglicher Fingerhebel
vorgesehen, der beim Aufziehen. der Scheibe mittels irgendeiner der Fingerlöcher
A bis Ii verstellt wird und dabei zwei Erdungen der Leitungsschleife hervorruft,
durch welche in den verschiedenen Wählern Differentialrelais beeinflußt werden.
Wird die Wählscheibe durch irgendeines der Löcher L bis X der äußersten Lochreihe
aufgezogen, so erfolgt eine derartige Bewegung des Fingerhebels, daß drei auf die
Differentialrelais der Wähler einwirkende Erdungen der Leitungsschleife hervorgerufen
werden. Durch die genannten Differentialrelais bzw. Magnete der Wähler wird die
Auswahl eines bestimmten Kontaktarmsatzes in dem betreffenden Wähler veranlaßt.
In
der Abb. 3 ist gr die mit drei konzentrischen Fingerlochreihen versehene Wählscheibe.
Beim Aufziehen der Scheibe wird die Drehbewegung, die durch einen in ein Loch der
Scheibe eingeführten Finger ausgeführt wird, durch einen Fingeranschlag 92 begrenzt.
Führt der die Wählscheibe aufziehende Teilnehmer seinen Finger in ein Loch der mittleren
oder äußersten Lochreihe, so trifft sein Finger einen beweglichen Fingerhebel
93. Wird jedoch zwecks Aufziehens der Scheibe der Finger in irgendeines der
mit Ziffern bezeichneten Löcher eingeführt, so wird beim Aufziehen der Scheibe der
Fingerlochhebel 93 nicht beeinflußt. Beim Aufziehen der Scheibe durch Einführen
des Fingers in eines der Löcher der mittleren Lochreihe A bis K trifft der Finger
auf den Fingerhebel 93 und zieht ihn bis zu dem Anschlag 92 herum, wobei der Hebel
93 um einen solchen Winkel verdreht wird, daß von den schrägen, aus dem Arm 94 (Abb.
,l) hervorspringenden drei Zähnen zwei über einen Vorsprung, der sich auf der Feder
95 befindet, hinweggleiten und diese Feder veranlassen, die Feder 96 zweimal zu
berühren. Bei der dann stattfindenden Zurückdrehung der Scheibe gleiten die schrägen
Zähne des Armes 94 unter den Vorsprung der Feder 95 hinweg und bewegen diese derartig,
daß keine Berührungen derselben mit der Feder 96 stattfinden. Bei der Zurückdrehung
der Scheibe wird jedoch durch die übliche Stromstoßeinrichtung die Leitungsschleife
ein- bis zehnmal unterbrochen, je nach dem Fingerloch, das zum Aufziehen der Scheibe
benutzt wurde.
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Wird die Scheibe vermittels eines Fingerloches der äußersten Lochreihe
L bis X aufgezogen, so wird der Fingerhebel 93 ebenfalls bis zu dem Anschlag 92
herumgedreht, -wobei er um einen größeren Winkelbetrag als beim Aufziehen der Scheibe
durch die mittlere Lochreihe herumgedreht wird, so daß die drei aus dem Arm 94 hervorspringenden
schrägen Zähne sämtlich über den Vorsprung der Feder g5 hinweggleiten und dabei
drei Berührungen der Federn 95 und q6 veranlassen. Je nachdem die Wählscheibe durch
die mittlere oder äußere Lochreihe aufgezogen wird, wird daher die Leitungsschleife
zwei- oder dreimal geerdet.
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Es sollen nun die bei der Herstellung einer Verbindung zwischen einem
Teilnehmer A (Abb. t) und einem anzurufenden, nicht dargestellten Teilnehmer stattfindenden
Schaltungsvorgänge irn einzelnen beschrieben werden. Die für die Abgabe der üblichen
Wahlstromstöße vorgesehenen Stromstoßfedern sind die in der Abb. r mit C, D bezeichneten.
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Wenn der anrufende Teilnehmer A seinen Hörer vom Haken nimmt, wird
ein das Leitungsrelais a des Vorwählers C enthaltender Stromkreis geschlossen, der
von der Erde über 2 sowie ' über die Ruhekontakte des Relais 3 und die Leitungsschleife
der Teilnehmerstation 9. ver-I läuft. Das Relais 2 schließt hierbei durch seinen
Kontakt 5 einen Stromkreis, in welchem das Relais 3 und der Antriebsmagnet 4 in
Reihe liegen und stellt gleichzeitig durch Kontakt 6 eine direkte Verbindung zwischen
dem Prüf-; kontaktarm 9 und dem Magneten ¢ her. Die Einrichtung des Vorwählers ist
derart, daß derselbe nach Auflösung einer durch ihn her-; gestellten Verbindung
auf der Verbindungsleitung, die er dabei belegt hatte, stehenbleibt. Ist diese Verbindungsleitung
bei dem jetzt erfolgenden Anruf durch eine andere Verbindung belegt, so wird der
Prüfkontakt derselben geerdet sein, und der Antriebsmagnet 4 des Vor-Wählers wird
durch einen von der Erde über den Prüfkontakt 9 und den Kontakt 6 fließenden Strom
erregt, so daß er die Kontakt-; arme 7, 8, 9 auf den Kontaktsatz der nächsten Verbindungsleitung
einstellt. Durch die' über den Kontaktarm 9 unmittelbar mit dem Magneten 4 verbundene
Erde wird das Relais 3 ' kurzgeschlossen, so daß es in dem Stromkreise, der von
Erde über 5, 3, 4. nach der Batterie verläuft, nicht erregt werden kann. Wenn der
Antriebsmagnet 4 in der geschilderten Weise erregt wird, unterbricht er seinen eigenen
Erregerstromkreis, so daß sein Anker nach der Voranstellung der Kontaktarme 7, 8,
9 um i einen Schritt in die Ruhelage zurückfällt. Ist die nächste Verbindungsleitung,
auf welche die Kontaktarme 7, 8, 9 nun eingestellt sind, ebenfalls besetzt, so wird
deren Prüfkontakt ebenfalls geerdet sein, und es findet eine abermalige I Erregung
des Magneten 4 durch einen von der Erde über 9, 6 unmittelbar nach dem Magneten
4 fließenden Strom statt, so daß der Magnet 4. die Kontaktarme des Vorwählers um
einen t weiteren Schritt voranstellt. Diese Vorgänge wiederholen sich, bis die Kontaktarme
eine freie Verbindungsleitung Erreichen, also eine solche Leitung, deren Prüfkontakt
nicht geerdet ist. Der das Relais 3 überbrückende Kurzschluß wird dann aufgehoben
sein, so daß dieses Relais in dem bereits geschilderten Stromkreise, in welchem
es mit dem Magneten 4 in Reihe liegt, erregt wird und dabei das Leitungsrelais a
sowie die Erde von der Leitungsschleife abschaltet und diese nach den Kontaktarmen
7 und 8 durchschaltet. Da das Relais 3 einen verhältnismäßig hohen Widerstand besitzt,
wird der mit ihm in Reihe liegende Magnet 4 nicht erregt. Bei seiner Erregung bereitet
das Relais a -
durch seinen Kontakt ro gleichzeitig einen Haltestromkreis
vor, der gleich nach der Belegung der frei gefundenen Verbindungsleitung ' über
eine Erdverbindung geschlossen wird, die in dem Wähler hergestellt wird, der der
belegten Verbindungsleitung entspricht.
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Sobald das Relais 3 erregt wird, wird ein
über die
anrufende Leitungsschleife verlaufender, das Stromstoßrelais ii des belegten Wählers
F. und ein besonderes Differentialrelais 12 enthaltender Stromkreis geschlossen.
Der belegte Wähler kann nun, entsprechend der ersten Ziffer der Anrufnummer, die
die Untergruppe der Anlage und auch den Teil dieser Untergruppe, in welcher die
anzurufende Leitung sich befindet, bestimmt, eingestellt werden. Der Wähler F. hat
nämlich drei verschiedene Kontaktfelder, deren jedem ein Kontaktarmsatz zugeordnet
ist, und jedes Kontaktfeld enthält ioo Kontaktsätze, die an ioo Verbindungsleitungen
angeschlossen sind, welche nach einer der genannten Üntergruppen führen. Die erste
Untergruppe ist an das unterste Kontaktfeld angeschlossen. Befindet sich die anzurufende
Leitung in der ersten Untergruppe, so muß daher zur Herstellung der Verbindung der
unterste Kontaktarmsatz zwecks Durchschaltung der anrufenden Leitung nach einer
an das unterste Kontaktfeld angeschlossenen Verbindungsleitung verwendet werden.
Befände sich der anzurufende Teilnehmer in der zweiten Untergruppe, so müßte der
zweite Kontaktarmsatz bzw. das zweite Kontaktfeld, welches an Verbindungsleitungen
angeschlossen ist, die nach der zweiten Untergruppe führen, für die Herstellung
der Verbindung benutzt werden usw. Es sei nun angenommen, daß der Teilnehmer, den
der Anrufende zu sprechen wünscht, sich in der Untergruppe befindet, zu welcher
die Verbindungsleitungen des untersten Kontaktfeldes führen und daß der anzurufende
Teilnehmer ferner über die erste bzw. unterste Kontaktreihe dieses Kontaktfeldes
zu erreichen ist. In diesem Falle wird die Zahl i die erste Ziffer der Anrufnummer
sein, so daß der anrufende Teilnehmer seinen Finger in das mit Z bezeichnete Fingerloch
der Wählscheibe einführen wird, um diese aufzuziehen. Die Stromstoßfedern C, D werden
dann in der üblichen `'"eise veranlaßt, eine Unterbrechung der Leitungsschleife
hervorzurufen. Das mit dem Stromstoßrelais ii in Reihe liegende Differentialrelais
wird nicht durch den über die Leitungsschleife fließenden Strom erregt, wohl aber
das Relais ii, welches einen das Verzögerungsrelais =3 enthaltenden Stromkreis schließt
und letzteres veranlaßt, durch seinen Kontakt 28 die Erde an die Haltestromleitung
bzw. Auslöseleitung, die nach dem Relais 3 des Vorwählers zurückführt, anzulegen.
Hierdurch wird gleichzeitig der Prüfkontakt, auf welchen der Kontaktarm 9 eingestellt
ist, geerdet, so daß der Wähler E besetzt erscheint. Das Relais 13 bereitet bei
seiner Erregung gleichzeitig für den Hubmagneten 14 und das mit ihm in Reihe liegende
Verzögerungsrelais 15 einen Stromkreis vor. Läßt nun das Leitungsrelais ii infolge
des der ersten Ziffer der Einstellnummer entsprechenden Stromstoßes seinen Anker
zurückfallen, so wird der den Magneten 14 und das Relais 15 enthaltende Stromkreis
geschlossen, und der Magnet 14 hebt die Kontaktarme 16 bis 24 aus ihrer Ruhelage
heraus bzw. um einen Schritt empor und stellt sie damit auf die erste Kontaktreihe
des Kontaktfeldes ein. Dabei werden die Wellenkontakte 27 und 26 geschlossen. Das
Relais 15 schließt bei seiner Erregung einen das Relais 27 enthaltenden Stromkreis,
der von der Erde über die Kontaktfedern 28, 29, 30 und 26 verläuft, und das
Relais 27 bereitet dann durch seinen Kontakt 32 einen Stromkreis für den Drehmagneten
31 vor und schließt durch seine Kontaktfedern 33 einen eigenen Haltestromkreis,
der über den Kontakt 34 des Drehmagneten und über 33, 44 nach der Erde verläuft.
Sobald das Relais 15 nach Abgabe der Stromstoßreihe seinen Anker zurückfallen
läßt, wird der Stromkreis des Magneten 31 durch die Kontaktfedern 35, 29, 28 geschlossen,
so daß der :Magnet erregt wird und die Kontaktarme 16 bis 24 um einen Schritt dreht
und sie auf die ersten Kontaktsätze der untersten Kontaktreihen der Kontaktfelder
einstellt. Der Gruppenwähler E ist mit einem kleinen Hilfsdrehschalter versehen,
der drei Kontaktarme 36, 37 und 38 besitzt, die auf drei verschiedene Kontaktsätze
eingestellt werden können, welche mit den Sprech- und Prüfkontaktarmen des Wählers
verbunden sind. Der Hilfsdrehschalter wird mittels eines Drehmagneten 39, der durch
ein Relais i2 gesteuert wird, eingestellt. Werden die Kontaktbürsten 36, 37 und
38 bei der Herstellung einer Verbindung verstellt, so werden sie in ihre Ruhelage
zurückgebracht, sobald der Wähler durch das Arbeiten des Auslösemagneten 4o ausgelöst
wird. Bei dem im obigen geschilderten Anruf wurde das Relais z2 nicht erregt, so
daß die Kontaktbürsten 36, 37 und 38 in ihrer Ruhestellung verbleiben und die Verbindungsleitung
mit den Kontaktarmen 16, 17 und 18 verbunden bleibt. Während die Kontaktarme infolge
der Erregung des Drehmagneten 31 gedreht werden, wird also eine Prüftätigkeit
nur durch den Prüfkontaktarm r8 ausgeübt, so daß eine unbelegte Verbindungsleitung
in der ersten Kontaktreihe des untersten Kontaktfeldes in bekannter Weise durch
das wechselweise Arbeiten des Relais 27 und des Magneten 31 herausgesucht wird.
Sobald eine solche freie Verbindungsleitung erreicht wird, wird das Relais 4i, welches
bis dahin durch die über den Prüfkontaktarm 18 und die geerdeten Prüfkontakte der
besetzten Verbindungsleitungen hergestellten Erdverbindungen kurzgeschlossen wurde,
durch einen Strom erregt, der von der Erde über die Kontaktfedern 28, Relais 41,
Kon-
taktfedern 34, 2o, Relais 27 nach der Batterie verläuft. Da das Relais
27 einen verhältnismäßig
niedrigen Widerstand besitzt, wird dasselbe
in Reihe mit dem Relais.4i nicht erregt, während letzteres Relais seinen Anker anzieht
und die Relais des Gruppenwählers E von der Leitungsschleife .des anrufenden Teilnehmers
abgetrennt, während die Schleife über die Federn 42, 43 und über die Kontaktbürsten
36, 37 sowie über die Kontaktarme 16 und 17 nach dem Stromstoßrelais des
betreffenden belegten Leitungswählers H (Abb. 2) durchgeschaltet wird. Gleichzeitig
unterbricht das Relais 41 durch die Kontaktfedern 44 den über den Auslösemagneten
geführten, bisher auch an anderer Stelle unterbrochenen Stromweg und schließt durch
die Kontaktfedern 45 einen eigenen Haltestromkreis, der über den Prüfkontaktarm
18 und eine in dem Leitungswähler hergestellte Erdverbindung verläuft.
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Sobald die anrufseitige Leitungsschleife durchgeschaltet ist, wird
das Stroinstoßrelais 46 des Leitungswählers H (Abb. 2) durch einen über das Relais
47 und über die durchgeschaltete Leitungsschleife fließenden Strom erregt. Das Relais
47, welches mit dem Stromstoßrelais 46 in Reihe liegt, ist dem Relais i, des Gruppenwählers
E ähnlich. Es ist also ein Differentialrelais und wird bei der soeben geschilderten
Durchschaltung der anrufseitigen Leitungsschleife nicht miterregt. Der Leitungswähler
H ist ebenfalls mit einem kleinen Hilfsdrehschalter, ähnlich dem des Gruppenwählers
D ausgerüstet. Die Kontaktbürsten 48, 49 und 5o dieses Schalters können jedoch durch
einen Magneten 51 auf sieben verschiedene Kontaktsätze schrittweise eingestellt
werden. An den einen Kontaktsatz dieser sieben Kontaktsätze sind keine Leitungen
angeschlossen, die sechs übrigen Sätze sind jedoch je mit einem der sechs Sprech-
und Prüfkontaktarmsätze des Leitungswählers II verbunden. Das Stromstoßrelais 46
schließt bei seiner Erregung einen das Relais 52 enthaltenden Stromkreis, und dieses
stellt wiederum durch seinen Kontakt 52 eine den Haltestromkreis des Relais 41 schließende
Erdverbindung her und bereitet durch seine Kontaktfeder 54. einen Stromkreis her,
in welchem der Hubmagnet 55 und das Relais 56 in Reihe liegen. Durch den Leitungswähler
H können sechs Kontaktfelder für je ioo Anschlüsse erreicht werden, so daß der anrufende
Teilnehmer den Drehmagnet 51 des Hilfsschalters veranlassen muß, die Kontaktbürsten
48, 49, 50 um o, 2, 3, 4, 5 oder 6 Schritte herumzudrehen, um die Verbindungsleitung
mit demjenigen Kontaktarmsatz zu verbinden, über welchen diejenige Grüppe von ioo
Leitungen erreicht werden kann, in welcher sich die anzurufende Leitung befindet.
Werden dann sämtliche Kontaktarmsätze des Wählers gehoben und über die ge-,vählten
Kontaktreihen schrittweise gedreht, so wird nur derjenige Kontaktarmsatz wirksam
sein, auf den die Kontaktbürsten 48, 49, 50 durch den Drehmagneten 51 eingestellt
worden sind. Ist die anzurufende Teilnehmerleitung an das erste bzw. unterste Kontaktfeld
des Wählers angeschlossen, so werden die letzten beiden Stromstoßreihen, die den
letzten beiden Stellen der Anrufnummer entsprechen, durch mit Zahlen bezeichnete
Fingerlöcher, beispielsweise durch zweimalige Benutzung des Fingerloches i oder
durch Benutzung der Fingerlöcher i und 2 usw., abgegeben. Ist die anzurufende Leitung.
diejenige, die an den ersten Kontaktsatz der ersten Kontaktreihe des untersten Kontaktfeldes
angeschlossen ist, so werden für die letzten beiden Ziffernstellen der Anrufnummer
je eine aus einem einzigen Stromstoß bestehende Stromstoßreihe abgegeben. Bei der
ersten dieser Stromstoßreihen fällt das Relais 46 einmal zurück und schließt dadurch
einmal den das Relais 56 und den Magneten 55 enthaltenden Stromkreis, so daß der
Hebemagnet 55 sämtlicher Kontaktarme 57 bis 74 auf die ersten Kontaktreihen der
verschiedenen Kontaktfelder einstellt. Hierbei werden die Wellenkontakte 75 und
76 geschlossen und die Wellenkontakte 77 geöffnet, so daß der das Relais 56 und
den Magneten 55 enthaltende Stromkreis über die Kontaktfedern 76 und den Arbeitskontakt
des Relais 56 verläuft. Sobald das Relais 56 nach dein Emporheben der Kontaktarme
zurückfällt, bereitet es durch seine Kontaktfedern 78' einen Stromkreis vor, in
welchem der Drehmagnet 79 und das Verzögerungsrelais 8o nebeneinander liegen. Wenn
das Relais 46 nun auf die nächste Stromstoßreihe anspricht, schickt es einen Stromstoß
durch das Relais 8o und durch den mit diesem Relais parallelgeschalteten Drehmagneten
79. Dieser Magnet dreht die Kontaktarme 57-74 bis zu den ersten Kontaktsätzen
ihrer entsprechenden Kontaktreihen herum. Da die Kontaktbürsten 48, 49 und
50 in ihrer Ruhestellung geblieben sind, sind nur die Kontaktarme 57, 58
und 59 angeschlossen, und es wird eine Prüftätigkeit lediglich durch den Prüfkontaktarm
49 ausgeübt. Nach Abgabe der letzten Stromstoßreihe hält das Relais 8o vorübergehend
eine Verbindung zwischen dem Prüfkontaktarm 59 und dem Prüfrelais 81 aufrecht, so
daß bei besetzter anzurufender Leitung bzw. geerdetem Prüfkontakt dieser Leitung
das Relais 81 durch einen von dem geerdeten Prüfkontaktarm durch seine Wicklung
fließenden Strom erregt wird und die Festhaltung des Wählers in seiner eingestellten
Lage sowie die Abgabe eines Besetztsignals bis zur Auslösung des Wählers veranlaßt.
Ist die anzurufende Leitung frei, so wird beim Abfallen des Relais 8o der Stromkreis
des Relais 82 geschlossen und dieses wird durch einen Stromstoß erregt, der von
der Erde über die Kontaktfedern 53, 83, obere Wicklung des Relais 82,
Kontaktfedern
84, Kontaktbürste 5o, Kontaktarm 59 über das Trennrelais (ähnlich 3, Abb. i) der
anzurufenden Leitung nach der Batterie verläuft. Durch die Erregung des Relais 82
wird die anzurufende Leitung einerseits über den Prüfkontaktarm 58, Kontaktbürste
49, Kontaktfedern 85, 86 mit dem Lä ütestromunterbrecher R und anderseits über den
Kontaktarm 57, Kontaktbürste II', Kontaktfedern 87, 88 mit der einen Wicklung des
Läutestromabschaltrelais 89 und der Batterie verbunden. Sobald der angerufene Teilnehmer
sich meldet, wird das Relais 89 erregt und trennt den Läutestromkreis ab und schaltet
dafür das Brückenrelais 99 an die angerufene Leitung an, worauf das Gespräch stattfinden
kann.
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Wünscht der anrufende Teilnehmer irgendeine Leitung anzurufen, die
an Leitungswähler angeschlossen ist, welche über das zweite Kontaktfeld des Gruppenwählers
E zu erreichen sind, so wird die erste Stelle der Anrufnummer durch einen Buchstaben
der mittleren Fingerlochreihe, also einen Buchstaben A bis K bezeichnet sein, wobei
derjenige Buchstabe der Buchstabenreihe A bis K, der benutzt wird, die betreffende
Untergruppe von Leitungswählern bzw. die Kontaktreihe des Kontaktfeldes des Gruppenwählers
bestimmt, an welcher die anzurufende Untergruppe von Leitungswählern angeschlossen
ist. Da nun angenommen werden soll, daß die erste Ziffer der Anrufnummer einem Buchstaben
der mittleren Fingerreihe entspricht, so wird beim Aufziehen der Nummernscheibe
die zweimalige Schließung der Kontaktfedern 95 und 96 veranlaßt, ehe der Gruppenwähler
sich zu bewegen beginnt. Durch die vermittels der Federn 95 und 96 hierbei stattfindenden
Erdung der einen Ader der Leitungsschleife wird die eine Wicklung der Relais 12
und zi des GruppenwählersE kurzgeschlossen,wodurch dasRelaisiz erregt wird, das
Relais z1 jedoch unbeeinflußt bleibt. Bei seiner Erregung schickt das Relais 12
entsprechend den zwei Erdungen der Leitungsschleife zwei Stromstöße durch den Drehmagneten
39, der die Kontaktbürsten ;;6,.37 und 38 auf den Kontaktsatz einstellt, der ztt
den Sprechkontaktarmen i9 und 2o bzw. dem Prüfkontaktarm zr führt, so daß in diesem
Falle, nachdem die Kontaktarme bis ztt irgendeiner Kontaktreihe gehoben und in diese
hineingedreht sind, eine freie Verbindungsleitung in der gewünschten Kontaktreihe
des zweiten Kontaktfeldes durch den in diesem Falle. wirksamen Prüfkontaktarm 21
herausgesucht wird.
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Befindet sich die anzurufende Leitung in der dritten Hauptgruppe des
Amtes, so würde die erste Stromstoßreihe, die der Anrufnummer entspricht, durch
eines der mit den Buchstaben I_ bis X bezeichneten Fingerlöcher abgegeben
werden, und in diesem Falle würden die Kontaktfedern 95 und 96 dreimal geschlossen
und die Bürsten 3G, 37 und 38 auf den vierten Kontaktsatz eingestellt werden, der
nach dein Kontaktarmsatz 22, 23 und 24 führt und eine freie Verbindungsleitung des
dritten Kontaktfelde des Gruppenwählers aussucht.
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Aus obigetn ergibt sich, daß, nachdem der anrufende Teilnehmer unter
den drei Hauptgruppen die gewünschte Hauptgruppe gewählt und ein freier Leitungswähler
dieser Hauptgruppe durch den Gruppenwähler belegt worden ist, er irgendeine unter
den sechs Gruppen von je ioo Leitungen, die an die Kontaktfelder drs Leitungswählers
angeschlossen sind, herauswählen kann.
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Der Vorgang bei der Herstellung einer Verbindung einer Leitung des
ersten Hundert, also einer Leitung, die an das oberste Kontaktfeld angeschlossen
ist, ist bereits geschildert worden. Befindet sich nun die anzurufende Leitung in
dem zweiten Kontaktfeld bzw. zweiten Hundert des Leitungswählers, :o wird die zweitletzte
Stelle der Anrufnummer durch einen Buchstaben A. bis Kder zweiten hingerlochreihe
und die letzte Stelle der Anrufnummer durch eine Zahl i bis o der innersten Fingerlochreihe
bezeichnet sein.
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Der betreffende Buchstabe <4 bis K und diejenige Ziffer z bis o,
welche benutzt werden, werden davon abhängen, an welchen Kontaktsatz des betreffenden
Kon taktfeldes die gewünschte Leitung angeschlossen ist. Wird die Wählscheibe mittels
des Fingerloches r1 aufgezogen, so werden die Kontaktfedern 95, 96 veranlaßt, zwei
Erdungen der Leitungsschleife zu veranlassen, wodurch in diesem Falle das Differentialrelais
47 des Leitungswählers zweimal erregt wird und zwei Stromstöße durch den Drehmagneten
51 des Hilfsschalters schickt, so daß die Kontaktbürsten 48, 49 und 5o dieses Schalters
auf den dritten Kontaktsatz eingestellt werden, der finit dem Kontaktarmsatz 6o,
61 und 62 verbunden ist. Bei dem nun erfolgenden Zurückgehen der Wählscheibe
in die Ruhelage werden Hul)-stromstöße abgegeben, die sämtliche Kontaktarmsätze
veranlassen, bis zu den entsprechenden Kontaktreihen emporzugehen. Wird nun mittels
eines mit Ziffer bezeichneten Fingerloches die letzte Strotnstoßreihe eingesandt,
so wird die Sprechverbindung ausschließlich über den Kontaktarmsatz 6o, 6r und 6=
mit der gewählten Leitung des zweiten Kontaktfeldes hergestellt.
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Befindet sich die gewünschte Leitung in dein dritten Kontaktfelde
des Leitungswähler:, so wird die zweitletzte Ziffer der Anrufnumine r der äußersten
Lochreihe I_ bis X und die letzte Ziffer der Anrufnummer der innersten Lochreihe
i bis o angehören. In einem solchen Falle werden die Kontaktfedern q;5, 96 beim
Aufziehen der Wählscheibe dreimal geschlossen, so daß der Drehmagnet durch das Relais
47 veranlaßt wird, die Kontaktbürsten 48, 49 und 5o auf den
Kontaktsatz
einzustellen, der mit dem das dritte Kontaktfeld bestreichende Kontaktarmsatz 63,
64. und 65 verbunden ist.
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Befindet sich die anzurufende Leitung in dem vierten Kontaktfelde
des Leitungswählers, so werden die beiden letzten Ziffern der Anrufnummer durch
Buchstaben der mittleren Fingerlochreihe vertreten sein. Bei der zwecks Abgabe der
beiden letzten Stromstoßreihen erfolgenden Vorwärtsbewegung der Nummernscheibe wird
also das Relais 47 v eranlaßt, erstens vor dem Eingehen der Hubstromstoßreihe zwei
Erregungen des Magneten 51 zu veranlassen und zweitens vor dem Eingehen der Drehstromstoßreihe
nochmals zwei Stromstöße durch den Magneten 51 zu schicken. Der Bürstensatz 4.8,
49, 50 wird also auf den vierten Kontaktsatz, der mit dem Kontaktarmsatz 66, 67
und 68 verbunden ist, und der das vierte Kontaktfeld bestreicht, eingestellt.
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Befindet sich die anzurufende Leitung in dem fünften Kontaktfelde
des Leitungswählers, so wird die zweitletzte Ziffer der Anrufnummer durch einen
Buchstaben A bis K der mittleren Lochreihe und die letzte Ziffer durch einen Buchstaben
der äußersten FingerlochreiheL bis X vertreten sein. Infolgedessen erhält der Magnet
51 vor Abgabe der zweitletzten Wahlstromstoßreihe zwei Stromstöße und vor Abgabe
der letzten Wahlstromstoßreihe 3 Stromstöße, so daß der Magnet die Kontaktbürsten
4.8, 49 und 5o um fünf Schritte voranstellt, so daß die dem Leitungswähler entsprechende
Verbindungsleitung auf den Kontaktarmsatz 69, 7o und 71, der das fünfte Kontaktfeld
bestreicht, verbunden wird.
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Befindet sich die anzurufende Leitung in dem sechsten Kontaktfelde,
so werden die beiden letzten W ahlstromstoßreihen mittels Fingerlöcher der äußersten
Lochreihe abgegeben, so daß der Magnet 51 veranlaßt wird, die Verbindungsleitung
mit dem Kontaktarmsatz 72, 73 und 7.4, der das sechste Kontaktfeld bestreicht, zu
verbinden.
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Es ergibt sich daher, daß der anrufende Teilnehmer beim Aufziehen
seiner Mrählscheibe eine Voreinstellung in dem betreffenden Gruppenwähler bzw. Leitungswähler
veranlaßt, wodurch der einer gewissen Hauptgruppe des Amtes entsprechende Kontaktarmsatz
im Gruppenwähler gewählt wird und im Leitungswähler, der einer gewissen Untergruppe
(Hundertergruppe) entsprechende Kontaktarmsatz zur Wirksamkeit gelangt.
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Der Magnet 51 kann natürlich fortgelassen und das Relais .47 dazu
benutzt werden, die Kontaktbürsten .18, 49 und 50 einzustellen. Ebenso kann
das Relais 41 des Gruppenwählers so eingerichtet werden, daß es direkt auf die Kontaktbürsten
36, 37 und 38 einwirkt. Es ist ebenfalls selbstverständlich, daß die Bürstensätze
36, 37 und 38 und 48, 49 und 5o in ihren vorangestellten Lagen durch irgendeine
Halteklinke festgehalten werden, die bei der Erregung der Auslösemagnete der betreffenden
Wähler veranlaßt werden, die Bürstensätze in ihre Anfangsstellungen zurückgehen
zu lassen.