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Schaltungsanordnung für Feinmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen
mit Gesellschaftsleitungen In Feinmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen mit Gesellschaftsleitungen
ist es oft erforderlich, eine anrufende Abzweigstelle einer Gesellschaftsleitung
in der Vermittlungsstelle zu kennzeichnen. Dieses ist beispielsweise notwendig,
wenn die Zähler der an Gesellschaftsleitungen angeschlossenen Abzweigstellen zentralisiert
in der Vermittlungsstelle angeordnet sind, um bei Anruf einer Abzweigstelle den
dieser zugeordneten Zähler zwecks Betätigung anzuschalten.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind bisher schon verschiedene Wege beschritten
worden. Einer dieser Wege besteht darin, daß in der Vermittlungsstelle eine Prüfeinrichtung
vorgesehen wird, , welche bei Einleitung einer Verbindung die anrufende Stelle durch
Anlegung von Prüfpotential an Adern der Gesellschaftsleitung unter gleichzeitiger
Weiterschaltung der Wählwerke feststellt. Dabei sind sowohl an den Teilnehmerstellen
als auch im Amt besondere Prüfeinrichtungen erforderlich.
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Bei einer anderen Lösung veranlassen vom Hakenumschalter gesteuerte
Einrichtungen selbsttätig die Aussendung einer die Nummer der anrufenden Stelle
kennzeichnenden Stromstoßreihe. Dabei sind jedoch besondere konstruktive Änderungen
im Aufbau der Teilnehmerstationen erforderlich.
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Eine weitere Lösung des Problems der Kennzeichnung der anrufenden
Stelle besteht darin, daß die Teilnehmer selbst mittels einer Nummernscheibe - vor
der eigentlichen Wahl die eigene Anrufnummer wählen. Dabei ist aber die Gefahr nicht
ausgeschlossen, daß ein anrufender Teilnehmer durch Versehen oder aber in betrügerischer
Absicht die Kennzeichnungsnummer eines anderen Teilnehmers der Gesellschaftsleitung
wählt und damit diesen Teilnehmer mit den Kosten der Verbindung belastet.
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Weiterhin ist eine Anordnung für Gesellschaftsleitungen bekannt, bei
der durch besonders ausgebildete Nummernscheiben im Anschluß an die der gewählten
Ziffern entsprechenden Nummernstromstoßreihen selbsttätig die die rufende Abzweigstelle
kennzeichnenden Stromstöße ausgesandt werden, wobei die Wahlstromstöße über die
eine, die Kennzeichnungsstromstöße über die andere Sprechader geleitet werden. Diese
bekannte Anordnung ist daher nur in bestimmten Systemen brauchbar. Für Systeme mit
Schleifenstromstoßgabe kommt sie nicht in Frage. Weiterhin ist es nicht möglich,
während der ganzen Dauer
der Nummernwahl über die Sprechadern andere
Schaltvorgänge durchzuführen, da nicht nur bei der ersten, sondern bei allen. Nummernscheibenäufzügen
die Einrichtung@i@ zur Aussendung der Kennzeichnungsstrom stoße wirksam werden.
Schließlich sei aud noch darauf hingewiesen, daß bei der be=kannten Anordnung eine
Nummernscheibe von verhältnismäßig großem Ausmaß erforderlich wird, da doch durch
sie im Höchstfalle zwanzig Stromstöße (zehn Wahl- und zehn Kennzeichnungsstromstöße)
ausgesandt werden müssen.
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Durch die vorliegende Erfindung werden alle diese Mängel dadurch beseitigt,
däß bei von Abzweigstellen einer Gesellschaftsleitung ausgehenden Verbindungen vor
Aussendung der der gewünschten Nummer entsprechenden Stromstoßreihen die zur Nummernwahl
in Wähleranlagen dienenden Stromstoßsender an allen. Abzweigstellen in gleicher
Weise betätigt werden und durch ihnen zugeordnete Schaltmittel von dieser Vorströmstoßreihe
Stromstöße in bestimmter für die einzelnen Abzweigstellen unterschiedlicher Anzahl
wirksam gemacht werden, die in der Vermittlungsstelle befindliche Schaltmittel zur
Kennzeichnung der anrufenden Abzweigstelle in der Vermittlungsstelle, beispielsweise
zur An-Schaltung eines Zählers, beeinflussen.
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Durch das Zusammenwirken des Stromstoßsenders und der Schaltmittel
in der anrufenden Abzweigstelle erfolgt erfindungsgemäß in der Vermittlungsstelle
die Anschaltung des der anrufenden Abzweigstelle zugeordneten Zählers.
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Die verschiedenen Einzelmerkmale der Er-Findung werden unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen noch näher erläutert.
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In der Fig: i ist die Schaltung der hauptsachlichsten Teile des Systems
dargestellt. Fig. 2 ist eine Vorderansicht der elfteiligen Nummernscheibe; von der
an jeder Teilnehmerstelle eine angeordnet ist.
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Fig. 3 ist eine Rückansicht der Nummernscheibe, welche die Federanordnung
zeigt. Die Fig.4 bis 9 sind Ansichten der die Federn steuernden Nocken und der zugehörigen
Teile. Von diesen Figuren sind die Fig. 4, 6 und 8 Ansichten der Nockenanordnungen,
während die Fig. 5, 7 und 9 die entsprechenden Seitenansichten zeigen.
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In Fig. z sind zwei Abzweigstellen A', A1° einer Gesellschaftsleitung
mit io Teilnehmern dargestellt. Die Gesellschaftsleitung endet in der Vermittlungsstelle
in einem Vorwähler LS von bekannter Bauart. Der Gesellschaftsleitung zugeordnet
sind im Amt zehn Zähler, von denen zwei, Ml und M1°, dargestellt sind. Ferner ist
dort auch ein Zählerwähler S angeordnet.
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Der Vorwähler LS und weitere Vorwähler, welche mit anderen Gesellschaftsleitungen
gleicher ,Art verbünden sind, haben Zugang . zu ersten Gruppenwählern der bekannten
Art ,."auf dem Wege über Verbindungseinrichtungen z. B. T: Diese Verbindungseinrichtung
:-cumfaßt eine Anzahl von Relais und einen '`,"kleinen Wähler S1. Der erste Gruppenwähler
und weitere Wähler sind nichtgezeigt, da sie von der üblichen Bauart sein können,
z: B. normale Strowger-Wähler.
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Das System soll auch Einrichtungen umfassen, um die Zähler bei erfolgreichem
Anruf zu betätigen. Die Zählerbetätigung kann dabei in der an sich bekannten Weise
erfolgen, bei welcher die Hilfsbatterie in dem Augenblick an die Leitung angeschaltet
ist, wenn der gerufene Teilnehmer antwortet. Die gezeigten Anordnungen sind für
diese Methode der Betätigung eingerichtet, aber die Zählerbetätigung kann auch durch
andere Methoden erfolgen; wie z: B. durch die bekannte Methode der Stromumkehr.
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Die elfteilige Nummernscheibe, die an den Abzweigstellen angeordnet
ist, soll zunächst beschrieben werden, da ein Verständnis dieser Einrichtung,nötwendigist
zumVerständnis der Wirkungsweise des Systems. Diese Nummernscheibe ist in ihrem
mechanischen Aufbau ähnlich den gewöhnlichen Einrichtungen, die gegenwärtig in den
selbsttätigen Fernsprechsystemen verwendet werden mit der Ausnahme, daß sie elf
Fingerlöcher trägt an Stelle von zehn und gestattet, elf Stromstöße auszusenden
statt zehn. Die Anordnung der Fingerlöcher und deren Nurnerierung ist in Fig. 2
gezeigt.
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Diese elfteilige Nummernscheibe ist mit mehreren Kontaktfedersätzen
und Nocken, um diese zu betätigen, ausgerüstet, die in einem System zur Zählung
in Gesellschaftsleitungen nötig sind. Diese zusätzlichen Teile sollen nun unter
Bezugnahme auf die Fig. 3 bis 9 beschrieben werden.
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Fig. 3 zeigt eine Rückansicht der vollständigen Stromstoßsendeeinrichtung,
wobei nicht nur die zusätzlichen neuen Teile dargestellt sind, sondern auch die
an sich bekannten Anordnungen. Dies ist notwendig, damit die vollständige Einrichtung
verstanden werden kann.
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Die Kontaktfedern, die normalerweise vorgesehen sind, bestehen aus
den Stromstoßfedern 16 und 17 und einem Federsatz 15. Diese Federn liegen
in einer Ebene auf der Rückseite der Stromstoßsendeeinrichtung, wo sie durch Nocken,
die für diesen Zweck vorgesehen sind, betätigt werden können. Die zusätzlichen Federn
bestehen aus einem Paar Federn ro und i i: und einem anderen Paar i Federn 18 und
i9. Weiterhin ist noch eine Feder 12 vorhanden, die ähnlich wie eine
Kontaktfeder
ausgebildet ist. Alle diese Federn und auch die Feder 12 sind mit den Stromstoßfedern
in einem Federpaket vereinigt. Die Federn io, ii und 18 und die. Feder 12 sind in
der üblichen Weise isoliert,' die Feder ig dagegen ist mit der Stromstoß-. feder
17 ohne irgendwelche Isolation verbunden. Die vier zusätzlichen Federn und die -
Feder 12 sind so angeordnet, daß ihre Enden in einer Ebene über der Ebene der Stromstoßfedern
liegen. Die Feder 12 trägt einen Nocken 13, um die Kontaktfeder i i zu betätigen.
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Aus den Fig. 8 und g geht hervor, daß der mit 31 bezeichnete Teil
die normalerweise befestigte Nabe ist, welche in bekannter Weise das obere Ende
der Spiralfeder mit der Achse der Nummernscheibe verbindet. Auf die besondere Konstruktion
der Nabe und der zugehörigen Teile braucht hier nicht eingegangen zu werden. Es
genügt festzustellen, daß die Nabe 31 auf das Ende der Hauptfingerscheibenachse
paßt und mit ihr sich dreht. Mit der Nabe 31 ist ein Formstück 27 verbunden, das
einen Teil trägt, der als Nocken 3o ausgebildet ist, um die Feder 15 zu betätigen.
Das Glied 27 ist mit zwei Ansätzen 28 und 29 versehen.
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In den Fig. 6 und 7 bezeichnet der Teil 22 eine Scheibe, welche zwei
Ansätze 23 und 24. trägt. Die Scheibe 22, wie sie in Fig. 3 gezeigt ist, ruht auf
den Vorsprüngen 28 und 29, und die Öffnungen in den Ansätzen 23 und 24 entsprechen
den Öffnungen in den Vorsprüngen 28 und 29. Nieten in diesen Öffnungen halten die
Teile zusammen. Die Scheibe 22 trägt zwei Nocken 25 und 26, um den Nocken 13 in
Fig. 3 zu betätigen. Ferner ist noch ein Stift 33 angeordnet, der auf der oberen
Fläche der Scheibe 22 angebracht ist. Dieser Stift liegt auf dem Kreis, der durch
die Löcher 3.4 in der Scheibe 2o beschrieben wird.
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Die Scheibe 20 ist in den Fig. q. und 5 gezeigt und kann auch klar
aus der. Fig. 3 entnommen werden. Sie besteht aus einem scheibenähnlichen Teil,
welcher in der Ansicht der Scheibe 22 entspricht und einen Nocken 21, der dazu vorgesehen
ist, die Feder 18 zu betätigen. Die Scheibe 2o ist mit der Scheibe 22 durch eine
kleine Schraube verbunden, welche in ein Loch der Scheibe 22 paßt. Der Nocken 2i
hat einen verlängerten Teil mit einer Öffnung darin, so daß die Schraube mit einem
Schraubenzieher angezogen werden kann. Wenn die Scheibe 2o an ihrem Platz befestigt
ist, liegt der Stift 33 in einer der Öffnungen 34..
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Die Funktion der soeben beschriebenen Teile soll nun im einzelnen
betrachtet werden.
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Die Federn io ünd i i sollen nur dann geschlossen werden, wenn die
Zahl i i an der Nummernscheibe gewählt ist; und, wenn diese Federn geschlossen sind,
sollen sie geschlossen bleiben, bis die Nummernscheibe in die Ruhelage zurückkehrt.
Wenn die Ziffer z r aufgezogen ist, ist die ganze Anordnung einschließlich der Scheibe
22 entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht (s. Fig. 3) und die Teile sind so angeordnet,
daß, kurz bevor der Finger des Teilnehmers den Fingeranschlag berührt, Nocken 26
den Nocken 13 betätigt. Bei weiterer Bewegung der Fingerscheibe dreht Nocken 26
den Nocken 13 so weit, daß, wenn die Nummernscheibe die Endlage erreicht hat, der
Nocken 13 direkt senkrecht zu dem äußeren Ende 1q. der Feder i i steht. Zur Sicherung
sollen die Teile so justiert sein, daß Nocken 13 ein wenig über dem Totpunkt bewegt
wird, da es gewünscht wird, daß er in dieser Stellung stehen bleibt, während die
Nummernscheibe zurückläuft. Die Betätigung des Nockens 13 bewirkt sicher das Schließen
der Federn ii und io. Wenn die Nummernscheibe zurückkehrt, wird der Nocken 15 den
Nocken 13 betätigen, und zwar gerade bevor die Nummernscheibe die Ruhelage erreicht,
so daß die weitere Bewegung der Nummernscheibe in die Ruhelage den Nocken 13 in
seine Anfangsstellung bringt, wie sie in Fig.3 gezeigt ist.
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Wenn irgendeine niedrigere Nummer als die Ziffer ii auf der Nummernscheibe
aufgezogen ist, wird: der Nocken 13 nicht betätigt, denn Nocken 26 wird ihn nicht
erreichen.
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Die Federn 18 und ig sind so, eingerichtet, daß sie durch den Nocken
21 geschlossen werden. Zu diesem Zweck ist die Feder 18 mit einem Anschlag versehen,
welcher durch den Nocken betätigt werden kann. Dieser Nocken drückt die Feder 18
gegen Feder ig, wenn die Nummernscheibe aufgezogen wird und auch wenn sie zurückkehrt.
Es ist offensichtlich, daß nur, wenn die Nummernscheibe zurückkehrt, die Federn
18 und ig irgendwelchen Einfluß haben. Die Scheibe 2o ist so einstellbar, daß NOCke
21 die Federn 18 bei jeder beliebigen Zahl betätigen kann, wenn die Nummernscheibe
zur Ruhelage zurückkehrt. Wie in Fig.3 gezeigt ist, ist die Scheibe 2o so eingestellt,
daß Nocke 2i die Federn während des letzten oder elften Stromstoßes schließt. Wenn
man die Schraube löst, kann die Scheibe 2o angehoben und Stift 33 in eine andere
Öffnung 34. gesteckt werden. Dieser Kreisring von Löchern und der zugehörige Stift
gestatten, in einfacher und leichter Weise den Nocken in irgendeine beliebige Stellung
zu bringen.
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Es sei nunmehr angenommen, daß der Teilnehmer der Station
All einen Anruf vornimmt. Folgende Vorgänge spielen sich Bierbei ab (v g1.
Fig. i)
StationAi° ist eine der zehn Stationen der Gesellschaftsleitung,
die über die Adern 41 und 42 mit der selbsttätigen Vermittlungsstelle verbunden
sind. Wie schon vorher erwähnt, sind zehn Zähler in der Vermittlungsstelle vorhanden,
welche den zehn Stationen entsprechen,. Wenn irgendeine Station eine Verbindung
einleitet, besteht die Forderung, vor Einleitung der Verbindung den zugehörigen
Zähler auszuwählen und die Registrierung vorzubereiten. Diese Wahl wird vorteilhafterweise
vorgenommen, bevor die gewünschte Verbindung aufgebaut ist; sie erfolgt durch die
Teilnehmer selbst mittels, Wahl einer zusätzlichen Ziffer. Diese zusätzliche Ziffer
ist die Zähl i i. Alle Teilnehmer der Leitung haben Anweisung die Zahl i i vor allen
anderen Wahlziffern zu wählen.
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Wenn der Hörer an Station A1° abgenommen wird, ist das Mikrophon in
gewöhnlicherWeise in Brücke zur gemeinsamen Leitung geschaltet, derart, daß ein
Stromkreis über die gemeinsame Leitung zu dem Linienrelais 5o des Vorwählers LS
geschlossen wird. Die Wirkungsweise des Vorwählers ist an sich bekannt und braucht
hier nicht näher erläutert zu werden. Es soll genügen, zu sagen, daß die Betätigung
des Linienrelais den Vorwähler veranlaßt, eine freie Verbindungsleitung zu wählen,
die auf dem Wege über eine Verbindungseinrichtung, wie z. B. T, zu einem ersten
Gruppenwähler führt. Wenn die Leitung, auf welcher die Dreharme 53 bis 56 gerade
stehen; frei ist, wird sie sofort durch Betätigung des Durchschalterelais 51 belegt.
Wenn diese Leitung jedoch besetzt ist, werden die Dreharme durch den Drehmagneten
52 weitergeschaltet bis eine freie Verbindungsleitung .gefunden ist, wobei das Freisein
durch den Prüfarm 55 bestimmt wird, welcher Erdpotential an den besetzten Leitungen
findet, so daß der Fortschaltestromkreis für den Magneten 52 bestehen bleibt, in
dem Relais 51 kurzgeschlossen ist.
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Angenommen, die Leitung 15o bis 153 ist frei, so wird im Augenblick,
in dem die Dreharme auf die zugehörigen Kontakte kommen, das Weiterschalten des
Wählers aufhören und das Relais 51 ansprechen, wobei es die Leitungen 41 und 42
von dem Linienrelais 50 und von Erde abtrennt und dafür über die Schaltarme 53 und
56 an die Verbindungsleitungen i5o und 153 anschließt. Darauf sprechen die Linienrelais
103 und io2 der Verbindungseinrichtung T über die Anschluß-Leitung der anrufenden
Station an. Relais 103 schließt mit seinem Anker 116 einen Stromkreis für das Verzögerungsrelais
104. Dieses Relais spricht an und bereitet verschiedene Stromkreise vor, welche
später beschrieben werden. Unter anderem legt es über Kontakt i2o Erde an die Verbindungsleitung
152, wodurch der Haltekreis für das Relais 51 des Vorwählers geschlossen
wird.
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Das Linienrelais io2 liegt an Erde über die zweite Wicklung des Freizeichenübertragers,
so daß, sobald die Verbindung zu der Verbindungseinrichtung über den Vorwähler erfolgt
ist, der anrufende Teilnehmer ein akustisches Zeichen empfängt, welches ihm anzeigt;
daß er mit der Nummernwahl beginnen kann.
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Wie bereits erläutert, muß die Ziffer i i zunächst vor allen übrigen
Ziffern gewählt werden. Wenn die Ziffer i i aufgezogen wird, wird die Nummernscheibe
im Uhrzeigersinn gedreht (s. Fig. z) und die Nockenanordnung, wie sie in Fig. 3
gezeigt ist, dabei in entgegengesetzter Richtung bewegt. Bei Beginn der Drehung
drückt Nocken 21 die Feder 18 vorübergehend gegen Feder i9; doch ist dies ohne besonderen
Effekt. Kurz bevor die Drehung beendet ist, beeinflußt Nocke 26 den Nocken 13 und
betätigt ihn so wie vorher beschrieben mit dem Erfolg, daß die Feder i r in Berührung
reit Feder io gebracht und in dieser Lage gehalten wird. Wie aus der Fig. i entnommen
werden kann, wird auf diese Weise ein Stromkreis zum Erden der oberen Leitungsader
41 durch Feder 18 bei der Rück-Bewegung der Nummernscheibe vorbereitet. Es sei dabei
erwähnt, daß die Drehung der NTummernscheibe auch die Drehung des Nokkens 3o bewirkt,
welche die Feder 15 schließt und damit Mikrophon und Telephon kurzschließt: Wenn
die Nummernscheibe zur Ruhelage zurückkehrt, wird der Stromstoßnocken gedreht. Dieser
Nocken trennt stoßweise die Feder 16 von Feder 17 elfmal, wobei die bekannten Stromkreisunterbrechungen
oder Stromstöße erzeugt werden, durch welche :die Einrichtungen in der Zentralstelle
gesteuert werden. Die Linienrelais io?, und 103 folgen diesen Unterbrechungen. Relais
104 bleibt jedoch als Verzögerungsrelais in angezogenem Zustande. Wenn das Relais
103 zum erstenmal abfällt, schließt es einen Stromkreis für den Fortschaltemagneben
13q. des Wählers S1 auf folgendem Wege: Erde, Kontakte 116, 119, 132, Drehmagnet
134, Batterie, Erde. Der Wähler S' wird daher um einen Schritt weitergeschaltet.
Mit dem Relais 103 fällt auch das Linienrelais io2 ab und schließt einen Stromkreis
für das langsam ansprechende Relais 107 über Erde, Kontakte 130, 113, 117,
Relais 107, Batterie, Erde. Relais 107 spricht an und bleibt erregt, auch
wenn das Relais io2 den Stromstößen auf der Leitung folgt. Relais 107 schließt
einen Stromkreis für Relais io8, welches anspricht und äich einen Haltestromkreis
über seinen Kontakt
131 und die Leitung I52 bildet. Relais io8
öffnet zugleich den Stromkreis des Fortschaltemagneten 134 mit seinem Kontakt
132
und den Stromkreis des Relais io7 mit seinem Kontakt 13o. Dies ist jedoch
zunächst ohne Einfluß, da diese Kontakte bereits durch die Kontakte 129 und 126
des Relais 107 überbrückt sind. Linienrelais 103 kann daher die Aussendung
von Stromstößen zu dem Drehmagneten 134 fortsetzen. Es sei dabei erwähnt, daß der
Kontakt 136 bei dem ersten Schritt des Wählers S'. geschlossen ist, daß aber
Relais 107 den Stromkreis des Auslösemagneten 133 über Kontakt i27
offen hält.
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Zu der gleichen Zeit, in welcher das Linienrelais 103 Stromstöße zu
dem Wähler S' sendet, werden auch Stromstöße zu dem Zählerwähler S auf folgendem
Wege gegeben: Erde, Arbeitskontakt 126, Kontakte 115, 118, i22, Leitung 15i, Dreharm
54, Leitung 44, Drehmagnet 5, Batterie, Erde. Der Wähler S wird daher gleichzeitig
mit dem Wähler S' fortgeschaltet. Bei dem ersten Schritt des Wählers S wird der
Kontakt 3 geschlossen. Der Stromkreis des Auslösemagneten 4 wird jedoch durch das
langsam ansprechende Relais 6 offen gehalten, welches parallel zu Magnet 5 anspricht
und während der Stromstoßreihe erregt bleibt.
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Die Relais arbeiten derart, daß nach io Unterbrechungen des Speisestromkreises
io Stromstöße zu den Magneten 134 und 5 ausgesendet worden sind und die Wähler S'
und S in ihre Stellung io gekommen sind. Der Stromstoßnocken ruft dann die elfte
Unterbrechung hervor. In diesem Augenblick schließt der Nocken 21 die Federn 18
und i9, wobei diese Federn geschlossen bleiben, während die Federn 16 und 17 durch
den- Stromstoßnocken geöffnet werden. Der Schaltzustand während der i1. Unterbrechung
ist daher durch Erden der oberen Leitung 41 geändert. Dies bewirkt, daß Relais io2
allein abfällt, während Relais 103 über die vorübergehend geerdete Leitung
41 erregt gehalten wird.
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Wenn Relais io2 allein abfällt, schließt es einen Stromkreis für die
parallel liegenden Relais 105 und io6 auf folgendem Wege: Erde, Kontakte
116, 114, Relais 105, io6, Batterie, Erde. Relais 1o6 ist anzugsverzögert und kann
durch einen Stromstoß normaler Länge, wie er durch das Relais io2 unter Steuerung
der Nummernscheibe ausgesendet wird, nicht erregt werden. Relais io5 arbeitet jedoch,
öffnet den Fortschaltestromkreis für Magnet 5 des Zählerwählers S über Kontakt i22
und bildet sich selbst einen Haltestromkreis über Erde, Kontakte 127, 124, 123.
Dadurch wird zugleich, da Wähler S' auf Kontakt io eingestellt ist, ein Stromkreis
für Relais ioi geschlossen, über Kontakt r25, Dreharm 135 des Wählers S'
auf Kontakt io, Relais ioi, Batterie, Erde. Relais ioi spricht an und hält sich
über die geerdete Leitung 152 über Kontakt i i i. Über Kontakt iio legt Relais
ioi Erde an den Haltestromkreis des Relais 105, wenn die ursprüngliche Erde über
Kontakt 1227 durch das Abfallen des Relais 107 7 abgeschaltet wird.
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Relais ioi trennt auch die Linienrelais io2 und 103 durch Umlegen
seiner Kontakte io9 und i i i ab und verbindet die ankommenden Verbindungsleitungen
150 und 153 mit den Leitungen 155 und 156, die zu dem ersten Gruppenwähler
führen. Die Linien- und Auslöserelais dieses Wählers werden entsprechend erregt
und legen Erde an die Verbindungsleitung i52. In der Verbindungseinrichtung folgt
dem Abfall des Linienrelais 103 der Abfall des Relais 104, welches den Stromkreis
des Relais 107 unterbricht. Wenn dieses Relais abfällt, schließt es einen
Stromkreis. für den Auslösemagneten 133 des Wählers S'. S' wird daher in die Ruhelage
zurückgestellt, in der der Stromkreis des Auslösemagneten 133 durch die Feder 136
unterbrochen wird.
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Die Relais ioi, io8 und 105 bleiben während der Dauer der ganzen Verbindung
erregt, wobei die beiden ersten an die Leitung i52 geschaltet sind und das letztgenannte
Relais über Kontakt iio des Relais ioi an Erde. Es sei dabei erwähnt, daß die Erregung
des Relais 105 den Fortschaltestromkreis des Drehmagneten 5 des Zählerwählers S
am Kontakt 122 öffnet. Gleichzeitig wird ein Stromkreis am Kontakt 121 über Erde,
Leitung 15i, Widerstand i6o geschlossen. Der Widerstand ist hoch genug, die weitere
Betätigung des Drehmagneten 5 zu verhindern. Jedoch bleibt das Relais 6 erregt.
Der Zählerwähler bleibt daher mit seinem Dreharm 2 auf dem io. Kontakt stehen, über
dem der Zähler M'° mit den Leitungen 43 und 152 verbunden ist.
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Der anrufende Teilnehmer an Station io wählt nun die Nummer des gewünschten
Teilnehmers, wobei der belegte erste Gruppenwähler in der üblichen Weise betätigt
wird, um die gewünschte Verbindung aufzubauen und den gewünschten Teilnehmer zu
rufen. Wenn der gewünschte Teilnehmer antwortet, wird eine Hilfsbatterie vorübergehend
in den Stromkreis der Leitung 152 eingeschaltet. Auf Grund der Spannungserhöhung
spricht der angeschaltete Zähler M'° an.
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Wenn der Teilnehmer A'° seinen Hörer auflegt, wird die Brücke in der
Leitung unterbrochen und die Verbindung in der üblichen Weise ausgelöst. Die Abschaltung
der Erde von der Verbindungsleitung 152 veranlaßt das Durchschalterelais des Vorwählers
LS
abzufallen und ebenso die noch erregten Relais in der Verbindungseinrichtung T:
Relais roi schaltet Erde von Leitung 151 ab, worauf Relais 6 abfällt. Dieses schließt
einen Stromkreis für den Auslösemagneten 4 des Schalters S, welcher den Wähler in
die Ruhelage zurückbringt, in welcher die Feder 3 den Stromkreis des Magneten 4
öffnet.
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Es muß erwähnt werden, daß; obgleich in der Wahleinrichtung an Station
A1° der Nokken a1 in die Stellung gebracht ist, wie er aus der Zeichnung Fig. 3
zu entnehmen ist, d. h. mit dem Stift 33 in dem 1ö. Loch, an den übrigen Stationen
die diesem Nocken 21 entsprechenden Nocken verschieden eingesetzt sind, d. h. jeder
Nocken hat eine verschiedene Lage entsprechend der Nummer der zugeordneten Station.
Bei Station Nr. i z. B. ist der Nocken mit dem Stift 33 in das erste Loch gesetzt.
Die Schaltvorgänge, welche stattfinden, wenn der Teilnehmer der Station i eine Verbindung
einleitet, sollen noch auseinandergesetzt werden. Die Schalteinrichtungen der Station
i sind auf der beiliegenden Zeichnung nicht im einzelnen gezeigt, sie sind aber
ebenso wie bei Station 1o außer der verschiedenen Einstellung des Nockens 21.
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Die Schaltvorgänge; welche sich nach dem Abheben des Hörers ergeben,
sind dieselben wie vorher beschrieben. Beim Wählen der Ziffer i i wird der dem Nöcken
13 entsprechende Nocken in der schon beschriebenen Weise eingestellt zum Zweck,
die Erdung der Leitung 41 bei der Rücklaufbewegung vorzubereiten. Wenn die Scheibe
abläuft, fallen die Relais 1o2 und 103 -entsprechend der ersten Stromunterbrechung
ab, wobei das letztgenannte Relais einen Stromstoß zu dem Wähler S' und auch einen
Stromstoß zu dem Wähler S aussendet, wodurch beide Wähler je einen Schritt vorwärts
bewegt werden. Während der zweiten Unterbrechung schließt der Nocken 21 die Federn
18 und 19, so daß die Leitung 41 geerdet wird, wodurch das Linienrelais 1ö2 abfällt,
während das Linienrelais 103 am Abfallen gehindert wird. Relais 105 wird dabei erregt
und hält sich, wobei es zugleich den Fortschaitstromkreis des Drehmagneten 5 des
Zählerwählers S öffnet. An Relais 6 wird über den Widerstand 16o: Erde angelegt.
Bei der drittenUnterbrechungwerden die Federn 18 und 1g nicht mehr becinflußt, da
der Nocken 21 bereits vorüber ist, so daß die dritte Unterbrechung und die folgenden
die Linienrelais 1o2 und 103 in normaler Weise betätigen. Das letztgenannte Relais
übernimmt die Aussendung von Stromstößen zu dem Schalter S1, ohne jedoch weitere
Stromstößezü dem SchalterSzu senden, daRelais 105 angesprochen hat. Wähler S bleibt
daher mit seinem Dreharm 2 in Verbindung mit dem ersten Kontakt stehen und schaltet
auf diese Weise den Zähler 1111 an. Da elf Stromstöße ausgesendet wurden, der eine
jedoch verlorenging, als das Relais 103 erregt gehalten wurde, werden nur zehn Stromstöße
zu dem Wähler S1 übermittelt, welcher auf diese Weise auf den zehnten Kontakt seiner
Kontaktbank fortgeschaltet wird. Dreharm 135 schließt auf diesem Kontakt den Stromkreis
des Relais 1o1, und die nun folgenden Schaltvorgänge sind dieselben, wie vorher
beschrieben.
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Hieraus kann die Art, in welcher die zugehörigen Zähler entsprechend
den Anrufen anderer Stationen ausgewählt werden, ohne weiteres verstanden werden.
Jeder Teilnehmer wählt immer erst die Vorziffer 11. elf Unterbrechungen werden daher
immer hervorgerufen und werden wirksam, um die Verbindungseinrichtung T zu steuern.
Dabei wird während einer Unterbrechung, welche von der Nummer der anrufenden Station
abhängig ist, die eine Leitung geerdet, uni das Relais 1o5 zu betätigen und den
Zählerwähler S stillzusetzen. Wähler S1 wird jedoch weitergeschaltet entsprechend
den weiteren Strom-Unterbrechungen und verhindert die Betätigung des Relais ioi,
bis die Stromstoßreihe beendet ist.
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In jeder Anlage, in der eine Gesprächszählung vorgenommen wird, muß
die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, daß manche Teilnehmer versuchen werden,
anzurufen, ohne die erforderlichen Maßnahmen vorzunehmen mit der Absicht, die Fernsprechgesellschaft
zu betrügen. Die mechanische Konstruktion des hier beschriebenen Stromstoßsenders
macht es für den anrufenden Teilnehmer unbedingt erforderlich, die Ziffer 11 vor
jeder anderen Nummer zu wählen. Wenn diese Zahl nicht gewählt wird; wird der Nocken
13 nicht betätigt; und wenn Nokken 13 nicht betätigt ist, kann während der Stromstoßgabe
keine Erdung der Leitung 4a erfolgen. Ohne eine solche Erdung der Leitung kann aber
das Relais 105 nicht betätigt werden, so daß auch Relais 3o1 nicht beeinflüßt
wird, um die Verbindungsleitung mit einem I. Gruppenwähler weiter zu verbinden.
Uni unbefugte Eingriffe in den Mechanismus der Nummernscheibe zu verhindern, kann
der Apparat plombiert sein, oder vorzugsweise kann die Schraube, welche den Nocken
21 in der eingestellten Lage hält, durch Wachs versiegelt sein. Auf diese Weise
kann jeder Versuch eines Teilnehmers, die Einstellung des Nockens 21 zu ändern,
um irgendeinen anderen Teilnehmer mit seinen Gebühren zu belasten, verhindert werden,
oder aber ein derartiger Versuch wird bei der nächsten Apparatüntersuchung festgestellt.
Es
besteht' jedoch auch die Möglichkeit, daß ein Teilnehmer an die Anschlußklemmen
seines Apparates und an die Erdklemme Drähte anschließt und nun versucht, die Wirkungsweise
der Wahleinrichtung nachzuahmen, indem er Erde während einiger beliebiger Stromstoßunterbrechungen
anlegt oder während " einiger Unterbrechungen, welche nicht die Auswahl seines Zählers
bewirken, wenn ihm die Einstellung des Zählernockens 21 bekannt ist. Die Tatsache,
daß der Wähler Si zehn Stromstöße empfangen muß, macht es ziemlich schwierig, irgendwelchen
Erfolg auf diese Weise zu erreichen, da jede Stromstoßunterbrechung, welche länger
dauert als die normale Unterbrechung, das Relais 107 abfallen läßt, welches den
Wähler S1 auslöst.
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Als zusätzliche Sicherung ist außerdem noch das Relais io6 vorgesehen.
Dieses Relais spricht langsam an und wird bei der normalen Betätigung der Anlage
nicht erregt. Jedoch bei dem Versuch, zu der Verbindungseinrichtung T dadurch zu
gelangen, daß die Verbindungsleitungen von Hand an der Station betätigt werden,
kommt es leicht vor, daß die Verbindungsleitung für eine zu lange Zeit geerdet wird;
durch jede längere Dauer der Stromstöße, die zu dem Relais 105 gelangen, wird jedoch
die Erregung des parallel zu Relais io5 liegenden Relais io6 veranlaßt. Relais 105
ist auf diese Weise daran gehindert, sich zu halten, zumal Relais io6 verzögert
abfällt und den Haltekreis am Kontakt 124 offenhält, bis er bei Kontakt 123 geöffnet
ist. Wenn aber Relais 105 sich nicht hält, kann auch Relais ioi nicht betätigt werden,
selbst wenn der Wähler S1 erfolgreich weitergeschaltet wird; die Leitung kann daher
nicht mit dem I. Gruppenwähler verbunden werden.