DE3931716C2 - Rekombinante DNA, eine sie enthaltende Transformante und ein Verfahren zur Herstellung von wärmestabiler Glucosedehydrogenase und ihre Verwendung - Google Patents
Rekombinante DNA, eine sie enthaltende Transformante und ein Verfahren zur Herstellung von wärmestabiler Glucosedehydrogenase und ihre VerwendungInfo
- Publication number
- DE3931716C2 DE3931716C2 DE3931716A DE3931716A DE3931716C2 DE 3931716 C2 DE3931716 C2 DE 3931716C2 DE 3931716 A DE3931716 A DE 3931716A DE 3931716 A DE3931716 A DE 3931716A DE 3931716 C2 DE3931716 C2 DE 3931716C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- dna
- gdh
- glucose dehydrogenase
- bacillus megaterium
- amino acid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N9/00—Enzymes; Proenzymes; Compositions thereof; Processes for preparing, activating, inhibiting, separating or purifying enzymes
- C12N9/0004—Oxidoreductases (1.)
- C12N9/0006—Oxidoreductases (1.) acting on CH-OH groups as donors (1.1)
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Zoology (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Enzymes And Modification Thereof (AREA)
- Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine in Escherichia coli replizierbare rekombinante
DNA, die eine DNA umfaßt, welche von der für Glucosedehydrogenase (im folgenden
"GDH" bezeichnet) aus Bacillus megatorium codierenden DNA abgeleitet ist. Sie betrifft
weiterhin auch eine diese DNA enthaltende Transformante, sowie ein Verfahren zur
Herstellung einer wärmestabilen GDH unter Verwendung der Transformante.
GDH (EC 1.1.1.47) ist ein wichtiges Enzym, das in Glucosenachweissystemen auf dem
Gebiet der klinischen Tests und Nahrungsmittelindustrie Verwendung findet.
Bisher sind als Mikroorganismen, die in der Lage sind, GDH zu produzieren, Bakterien
der Art Bacillus, wie Bacillus megaterium, Bacillus cereus (japanische Patentoffenlegung
Nr. Sho 53-137199) und ebenfalls Bacillus subtilis (Lampel et al., J. Bacteriol., 166,
1986, S. 238-243), dessen GDH-Sequenz ca. 80% Homologie zu der GDH-Sequenz der
vorliegenden Erfindung hat, bekannt.
Um GDH als Glucose-quantifizierendes Enzym zu verwenden, hat man jedoch nach
einer GDH mit besserer Stabilität gesucht, die mit einem geringeren Kostenaufwand
herstellbar ist.
Vor kurzem wurde im European Journal of Biochemistry, Band 174, S. 485-490 (1988) ein
Verfahren zur Herstellung von GDH unter Verwendung einer Transformante offenbart, in
der ein GDH-Gen aus Bacillus megaterium in Escherichia coli integriert wurde.
Es wird gelehrt, daß das GDH-Gen aus Bacillus megaterium mehrfach existiert. Die
Transformante wurde erhalten durch ihre Verwendung um GDH herzustellen, jedoch ist
der hierfür verwendete Vektor für die Massenproduktion von GDH nicht geeignet, und
weiterhin wurde keinerlei Verbesserung der Stabilisierung von GDH erreicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei geringen Kosten eine wärmestabile GDH in
großen Mengen zur Verfügung zu stellen durch Kultivieren einer Transformante, die eine
rekombinante, in Escherichia coli replizierbare DNA aus Bacillus megaterium enthält.
Das erste Ziel, nämlich eine kostengünstigere Herstellung von GDH zu erreichen, haben
die vorliegenden Erfinder durch eine hohe Produktion von GDH durch Integrierung eines
GDH-Gens aus Bacillus megaterium in den starken Expressionsvektor PKK 223-3 und
Kultivierung dieser Transformante in einer Nährlösung erreicht.
Danach wurde, als Ergebnis weiterer Untersuchung, eine Transformante, in der eine ver
besserte DNA, die durch Substituierung einer Aminosäure, die an einer spezifischen
Position in einer Aminosäuresequenz der DNA, die für GDH aus Bacillus megaterium
codiert, mit einer anderen Aminosäure erhalten wurde, in Escherichia coli eingebracht
wurde, in einer Nährlösung kultiviert. Als ein Ergebnis haben die vorliegenden Erfinder
erfolgreich GDH mit einer besseren Wärmestabilität als die herkömmliche GDH in einer
großen Menge in der Nährlösung hergestellt. Die vorliegende Erfindung wurde auf diese
Weise vollendet.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine in Escherichia coli replizierbare,
rekombinante DNA zur Verfügung gestellt, die eine DNA umfaßt, wobei diese DNA
von der für Glucosedehydrogenase aus Bacillus megaterium mit der folgenden
Aminosäuresequenz kodierenden DNA abgeleitet ist:
wobei A Ser oder Ala bedeutet, X bedeutet Asp oder Glu, Y bedeutet Ala oder Ser
und B bedeutet Leu oder Met, wobei die für Glucosedehydrogenase aus Bacillus
megaterium kodierende DNA mindestens durch einen der folgenden
Aminosäureaustausche verbessert ist:
- i) Austausch von Glutaminsäure an Position 96 vom N-Terminus gegen Lysin, Glycin oder Alanin
- ii) Austausch von Glutamin an Position 252 vom N-Terminus gegen Leucin
- iii) Austausch von Tyrosin an Position 253 vom N-Terminus gegen Cystein
wobei die verbesserte DNA in einen E. coli-Aufnahmevektor integriert ist.
Fig. 1 zeigt eine Restriktionsendonucleasenkarte des Plasmids pGDA1;
Fig. 2 zeigt eine Aminosäuresequenz der GDH aus Bacillus megaterium IWG3; und
Fig. 3 zeigt eine Restriktionsendonucleasenkarte des Plasmids pGDA2.
Um ein rekombinantes GDH-Protein aus Bacillus megaterium mit verbesserter
Wärmestabilität herzustellen, ist es notwendig, zuerst eine rekombinante DNA, die für die
GDH kodiert, herzustellen.
Als hierfür verwendbare Stämme können alle Stämme verwendet werden, solange sie zu
Bacillus megaterium gehören, die in der Lage sind, GDH zu produzieren, jedoch ist es
bevorzugt, Bacillus megaterium IAM1030 und Bacillus megaterium IWG3, aus Erde
isoliert, zu verwenden.
Von den oben genannten wurde der aus Erde erhaltene Stamm Bacillus megaterium
IWG3 auf die folgende Weise identifiziert.
Tests für die bakteriellen Eigenschaften waren gegründet auf The Genus Bacillus (1973)
von Ruth E. Gordon und die Klassifizierung wurde in Übereinstimmung mit Bergey's
Manual of Determinative Bacteriology, 8. Ausgabe und dem vorgenannten The Genus
Bacillus durchgeführt.
- 1. Bazillen mit einer Zellgröße von 1,1 bis 1,6 µm × 3,0 bis 5,0 µm. Das Innere der Zellen war granulär, wenn die auf einem Glucosenähragar gewachsenen Zellen mit Fuchsin gefärbt wurden.
- 2. Keine Bewegung
- 3. Sporen wurden mit einer Größe von 1,0 bis 1,3 µm × 2,0 bis 2,5 µm gebildet und waren eiförmig oder säulenförmig. Sporandia schwellen nicht aus. Die Sporen werden im zentralen Teil oder in dem Teil nahe der Enden gebildet.
- 4. Gramfärbung: positiv
- 1. Reduktion von Nitrat: negativ
- 2. Denitrifikation: negativ
- 3. VP-Test: negativ. Der pH der Nährlösung ist 4,6 bis 5,0 in der Kultur für 7 Tage.
- 4. Indolbildung: negativ
- 5. Hydrolyse von Stärke: negativ
- 6. Verwertung von Citrat: positiv
- 7. Verwertung von anorganischen Stickstoffquellen: sowohl Ammoniumsalze als auch Nitrate werden verwertet.
- 8. Pigmentbildung: ein braunes wasserlösliches Pigment wird in einem Tyrosinmedium gebildet.
- 9. Urease: schwach positiv
- 10. Katalase: positiv
- 11. Verhalten gegenüber Sauerstoff: aerob
- 12. Bildung von Säure und Gas aus Sacchariden: Säure wird gebildet aus Arabinose, Xylose, Glucose, Fruktose, Galactose, Maltose, Saccharose, Lactose, Trehalose, Mannitol, Inositol, Glycerin und Stärke, jedoch wird Gas nicht gebildet. Weder Säure noch Gas wird aus Mannose und Sorbitol gebildet.
- 13. Wachstum in 7% NaCl-Medium: nicht gefunden
- 14. Wachstum bei 45°C; Wachsen
- 15. Wachstum bei 65°C: nicht gefunden
- 16. Wachstum in Sabourauddextrosemedium: Wachsen
- 17. Deaminierung von Phenylalanin: positiv
- 18. Verflüssigung von Gelatine: positiv
- 19. Abbau von Kasein: positiv
- 20. Abbau von Tyrosin: positiv
- 21. York-Reaktion: negativ
Unter Bezugnahme auf die obigen Eigenschaften findet man in Übereinstimmung mit der
Klassifizierungsmethode in Bergey's Manual of Determinative Bacteriology
(8. Ausgabe), daß der vorliegende Stamm unter dem Genus Bacillus klassifiziert werden
muß, da es ein gram-positives aerobes Bacillus ist und Sporen bildet. Die Spezies wurde
als Bacillus megaterium wegen der Eigenschaften, daß i) die nährende Zellgröße 1,0 bis
1,6 µm × 3,5 bis 5,0 µm ist und das Innere der Zellen in dem Glucosenähragar granulär
ist, ii) Sporandia nicht ausschwellen und Sporen in dem zentralen Teil oder in dem Teil
nahe der Enden gebildet werden, iii) Säure aus Glucose gebildet wird und der VP-Test
negativ ist, iv) kein Wachstum unter anaeroben Bedingungen gefunden wird,
v) Wachstum in Sabourauddextrosemedium gefunden wird, vi) Säure von Arabinose,
Xylose und Mannitol gebildet wird und vii) die Yorkreaktion negativ ist, identifiziert.
Die vorliegenden Erfinder haben den vorliegenden Stamm als Bacillus megaterium IWG3
bezeichnet.
Bacillus megaterium IWG3 wurde in 2 × TY-Nährlösung inokuliert. Nach Beendigung der
Kultur wurden die Bakterien gesammelt und zerdrückt, gefolgt von einer zentrifugalen
Trennung. Der erhaltene Überstand wurde entsalzt und dann konzentriert, gefolgt von
einer Gefriertrocknung. Das erhaltene GDH-Rohenzympulver (105 µg) wurde in 15 ml
einer 10% Glycerin enthaltenden Imidazolpufferlösung (20 mM, pH 6,5) gelöst und an
DEAE-Sephadex A-50 adsorbiert, gefolgt von einer Elution unter Verwendung eines
Natriumchlorid-Konzentrationsgradienten (0,1 M-0,5 M), um die aktiven Fraktionen zu
sammeln, die entsalzt und konzentriert wurden. Danach wurde die molekulare
Fraktionierung mit Hilfe der hochauflösenden Flüssigkeitschromatographie unter
Verwendung von TSK-Gel DEAE 3 SW als Träger durchgeführt und Adsorption und
Elution wurden weiterhin durch hochauflösende Flüssigkeitschromatographie unter
Verwendung von TSK-Gel G3000 SW als Träger durchgeführt, um eine elektrophoretisch
einheitlich aktive Fraktion zu erhalten (etwa 5 mg als Proteingewicht).
Die Amino-terminalen Gruppen der Aminosäuresequenz des gemäß dem obigen
Verfahren 1) erhaltenen gereinigten Enzymproteins wurde unter Verwendung eines
Peptidsequenzierers Gas Phase 470 A, hergestellt von ABI (Applied Biosystem Inc.),
analysiert, auf diese Weise wurde die Sequenz von 29 Aminosäurenrestgruppen vom N-
terminalen Ende bestimmt. Die so erhaltene Aminogruppe-terminale Aminasäuresequenz
ist unten gezeigt.
Anmerkung: Der unterstrichene Teil zeigt die Sequenz, die für die Synthese von
Proben verwendet wurde.
Es wurde eine Sequenz auf der einen Seite der oben gezeigten Aminosäuresequenz
ausgewählt, die durch Unterstreichen gezeigt ist. Unter den möglichen DNA-
Basensequenzen auf Genen, die von diesen Aminosäuresequenzen ableitbar sind,
wurde eine DNA-Basensequenz ausgewählt unter Berücksichtigung der Codon-
Verwendungsfrequenz von Bacillus subtilis, und auf diese Weise wurde die
Basensequenz der DNA-Probe mit 38 Nukleotiden, wie unten gezeigt, bestimmt.
TAC ATA TTT CTA GAC CTT CCT TTT CAA CAA
CAA TAA TG
TAC ATA TTT CTA GAC CTT CCT TTT CAA CAA
CAA TAA TG
Die Synthese der DNA wurde unter Verwendung eines Synthetisierers, Modell 381A,
hergestellt von ABI, ausgeführt.
Die Gesamt-DNA wurde aus Bacillus megaterium IWG3 extrahiert und gereinigt, in
Übereinstimmung mit der Saito und Miura-Methode (Biochim. Biophys. Acta. Bd. 72; 619
(1963)). 240 µg der erhaltenen DNA wurde genommen und mit jeweils 150 Units der
Restriktionsendonukleasen EcoRI und BgI II bei 37° C für 3 Stunden verdaut. Die gesamte
Reaktionsmischung wurde auf einem 1%-igen Agarosegel einer Elektrophorese
unterworfen, der Teil der darin enthaltenen DNA mit einer Größe von 3 bis 4 kb wurde
ausgeschnitten und die DNA-Fragmente aus dem Gel durch Elektroextraktion eluiert.
Im folgenden wurde das Eluat schrittweise unter Verwendung von äquimolaren Mengen
von Phenol und Phenol-Chlorophorm extrahiert und die DNA durch Zugabe von Ethanol
zu der erhaltenen wässrigen Phase gefällt, die danach in 100 µl TE-Pufferlösung gelöst
wurde.
Es wurde der Vektor pBR322 verwendet, dabei wurde lineare Vektor-DNA, die aus einem
vollständigen Verdau von 20 µg pBR322 mit EcoRI-BamHI erhalten und in 200 µl TE-
Pufferlösung gelöst wurde, für die Insertion des DNA-Fragments verwendet. Die Ligation
der im obigen Schritt 4) erhaltenen DNA-Fragmente mit der linearen Vektor-DNA wurde
durch Mischen der im Schritt 4) erhaltenen Lösung und der linearen Vektor-DNA-Lösung
in einem 10 : 1-Verhältnis und Reaktion mit T4 DNA-Ligase bei 14°C über Nacht
ausgeführt.
Die in dem obigen Schritt 5) erhaltene rekombinante DNA wurde in den Wirt Escherichia
coli C600 durch Transformation eingebracht und Kolonien, die auf einem L-Nähr-
Agarmedium, das 50 µg/ml Ampicillin enthielt, gewachsen waren, wurden gesammelt. Die
so erhaltenen Kolonien wurden als DNA-Bibliothek von Bacillus megaterium IWG3
bezeichnet.
Die in dem obigen Schritt 3) erhaltenen DNA-Proben wurden jeweils unter Verwendung von
T4-Polynucleotidkinase und γ-32 P-ATP markiert, in Übereinstimmung mit dem Verfahren
von Ingria et al. (Nucleic Acids Research, Bd. 9, 1627-1642 (1982)). Danach wurden die in
dem obigen Schritt 6) erhaltenen Escherichia coli zu Kolonien auf einem L-Nähr-
Agarmedium, das 50 µg Ampicillin enthielt, wachsen gelassen, die dann durch
Replikaplattierung auf eine Amersham Nylonmembran überführt wurden, gefolgt von
Lysozymbakteriolyse, alkalischer DNA-Denaturierung, Neutralisierung unter Verwendung
von Chlorwasserstoffsäure und danach Hybridisierung mit der obigen Probe. Die
Hybridisierung wurde ausgeführt durch Vor-Hybridisierung unter Verwendung von 6-fach
konzentriertem SSC (0,15 M NaCl, 0,15 M Natriumcitrat, pH 7,0), einer 5-fach
konzentrierten Denhardt-Lösung (0,02% Ficoli, 0,02% Polyvinylpyrrolidon, 0,02%
Rinderserumalbumin), 0,5% SDS, 20 µg/ml (Endkonzentration) von Rinderthymus-DNA und
etwa 5 × 105 cpm/ml der markierten DNA-Probe bei 45°C für drei Stunden, und die
Hybridisierung wurde danach bei 45°C über Nacht durchgeführt. Danach wurde die
Nylonmembran zweimal bei 45°C unter Verwendung von 5-fach konzentriertem SSC,
danach zweimal bei 45°C unter Verwendung von 5-fach konzentriertem SSC (enthaltend
0,1% SDS), und zweimal unter Verwendung von 4-fach konzentriertem SSC, gewaschen.
Danach wurde die Nylonmembran getrocknet und einer Autoradiographie unterworfen
(Bedingung: -80°C, über Nacht). Als Ergebnis wurden drei Kolonien gefunden,
die ein positives Hybridisierungssignal lieferten. Es wurde nun eine Flüssigkultur von den
positiven Kolonien durchgeführt, gefolgt von der Methode nach Birnboim et al. Nucleic
Acids Research, Bd. 7, 1513-1523 (1979)), um die Plasmid-DNA zu erhalten.
Das erhaltene Plasmid wurde unter Verwendung der Restriktionsendonucleasen EcoRI
und SaII geschnitten und einer Agarose-Gel-Elektrophorese unterworfen, gefolgt von
einer Southern-Hybridisierung (Journal of Molecular Biology, Bd. 98, 503-517 (1975)) mit
der markierten DNA. Als Ergebnis wurde gefunden, daß die DNA-Probe stark mit einem
etwa 3,6 kb durch den Verdau mit EcoRI und SaII hergestellten DNA-Fragment
hybridisiert. Es zeigte sich, daß die drei getrennten Stämme das gleiche Plasmid
enthielten, dieses Plasmid wurde mit pGDA1 als Kandidat für den GDH-Klon bezeichnet.
Die DNA-Basensequenz wurde von dem 930 Basenpaare langen DNA-Fragment, das
von dem Plasmid pGDA1 durch Verdau mit EcoRI und Sau3AI erhalten wurde, nach der
Methode von Sanger et al. (Proceeding of National Academy Science, USA, Bd. 74,
5463-5467 (1977)) bestimmt. Als Ergebnis wurde eine Basensequenz, die für eine
Aminosäuresequenz, die vollständig mit der Aminogruppe-terminalen
Aminosäuresequenz der in dem obigen Schritt 2) erhaltenen GDH übereinstimmt,
gefunden, und es hat sich gezeigt, daß dieses Fragment ein Teil des GDH-Gens enthält.
Bezüglich des Plasmids pGDA1 wurde die in Fig. 1 gezeigte
Restriktionsendonucleasenkarte, basierend auf den Ergebnissen des Verdaus mit
Restriktionsendonucleasen erstellt. Es wurde die DNA-Basensequenz bestimmt, die in
dem Teil in Stromabwärtsrichtung von der schon bekannten Basensequenz lokalisiert ist,
in dem Gene gelesen werden. Als Ergebnis wurde gefunden, daß eine Basensequenz,
die für ein Protein aus 261 Aminosäuren codiert, existiert, wie in Fig. 2 gezeigt ist. Von
den vorgenannten Ergebnissen wurde angenommen, daß das Strukturgen der GDH
vollständig in dem DNA-Fragment aus Bacillus megaterium IWG3, vorliegend in dem
Plasmid pGDA1, enthalten ist.
Um die klonierten GDH-Gene unter Verwendung von Escherichia coli zur Expression zu
bringen, wurde die Expression der Gene von dem DNA-Fragment aus Bacillus
megaterium IWG3, vorliegend in dem Plasmid pGDA1, entsprechend der folgenden
Schritte in Angriff genommen.
Unter Verwendung von EcoRI und PvuII wurden 10 µg des Plasmids pGDA1 geschnitten
und einer 1%-igen Agarosegel-Elektrophorese unterworfen, um ein Fragment von etwa
1,5 kb zu erhalten. Zu 1 µg des erhaltenen Fragments wurden dATP, dGTP, dCTP und
dTTP, jeweils in einer Endkonzentration von 1 mM und 4 Units von DNA-
Polymerase Klenow-Fragment zugegeben und die Reaktion bei 30°C für 20 Minuten in 20
µl einer Reaktionslösung, umfassend eine 10 mM Tris-Chlorwasserstoffsäurepufferlösung
(pH 7,5), 7 mM MgCl2 und 1 mM Dithiothreitol, durchgeführt. Ein DNA-Fragment mit
stumpfen Enden an jeweils beiden Enden wurde auf diese Weise gereinigt und zu etwa
0,5 µg desselben ein PstI-Linker und 10 Units T4 DNA-Ligase zugegeben, gefolgt von
einer Reaktion bei 14°C über Nacht in 20 µl einer Reaktionslösung, enthaltend eine 66
mM Tris-Chlorwasserstoffsäurepufferlösung (pH 7,5), 5 mM MgCl2, 5 mM Dithiothreitol
und 1 mM ATP. Nach der Reaktion wurde das DNA-Fragment gereinigt und mit BanII
geschnitten. Danach wurde zu dem erhaltenen Fragment 1 U Mungbohnennuclease
zugegeben, gefolgt von einer Reaktion bei 30°C für 30 Minuten in 50 µl einer
Reaktionslösung (pH 4,5), enthaltend 40 mM Natriumacetat, 100 mM NaCl, 2 mM ZnCl2
und 10% Glycerin. Als Ergebnis dieses Arbeitsschrittes wurden die kohäsiven Enden von
BanII zu stumpfen Enden gemacht, und ein EcoRI-Linker wurde weiterhin in der gleichen,
wie oben beschriebenen Art damit verknüpft. Nach der Reaktion wurde das DNA-
Fragment gereinigt, und unter Verwendung von EcoRI und PstI an seinen beiden Enden
geschnitten und als EcoRI-PstI-Fragment aufgefangen.
Der in dem vorliegenden Beispiel verwendete Expressionsvektor pKK223-3 ist von
Brosius J. et al. (Proceedings of National Academy Science, USA, Bd. 81, 6929-6933
(1984)) beschrieben und hat als Promotor einen Tac-Promotor.
Dieser Expressionsvektor pKK223-3 wurde unter Verwendung der
Restriktionsendonucleasen EcoRI und PstI geschnitten und danach mit dem erhaltenen
EcoRI-PstI-Fragment gemischt, um die Ligasereaktion unter Verwendung von T4 DNA-
Ligase auszuführen. Mit der Reaktionsmischung wurde die Transformation von
Escherichia coli JM105 ausgeführt und Kolonien durch Wachsen auf einem L-Nähr-Agar-
Medium, das Ampicillin (50 µg/ml) und Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid (IPTG) enthielt,
selektioniert.
Um die Expression von GDH für die erhaltenen Kolonien zu bestätigen, wurde eine
Kolonienuntersuchung unter Verwendung eines Farbstoff-Kupplungsverfahrens
durchgeführt. Die Kolonien wurden auf ein Filterpapier replika-plattiert und dann wurde
eine Lysozymlösung (eine 50 mM Tris-Chlorwasserstoffsäurepufferlösung (pH 7,5), 10
mM EDTA, 1 mg/ml Lysozym) zu den Kolonien auf dem Filterpapier zugegeben. Die
erhaltenen Kolonien wurden bei einer Temperatur von 30°C für 20 Minuten gehalten,
gefolgt von der Zugabe einer 1%-igen Tritonlösung und wurden für 5 Minuten bei
Raumtemperatur stehengelassen. Eine Pufferlösung für die Wärmebehandlung (eine 50
mM Phosphatpufferlösung (pH 6,5), 2 M NaCl, 50 mM EDTA) wurde weiterhin
zugegeben, um dann eine Wärmebehandlung bei 60°C für 20 Minuten durchzuführen.
Danach wurde eine Substratlösung (20 mM Tris-Chlorwasserstoffsäurepufferlösung (pH
8,0), 1 M NaCl, 100 mM Glucose, 0,5 mM Phenazinethosulfat (PES), 0,5 mM 3-(4',5'-
Dimethylthiazol-2-yl-2,5-diphenyltetrazolium-bromid (MTT), 50 µm NAD) zugegeben und
die Mischung wurde bei 37°C für 5 Minuten im Dunklen stehengelassen. Als Kontrolle
wurde eine Lösung verwendet, die der obigen Substratlösung entsprach, außer daß sie
keine Glucose enthielt. Die Reaktion wurde durch Zugabe einer 10%-igen
Essigsäurelösung gestoppt. Bei der Kolonienselektion wurden blau-violett gewordene
Kolonien ausgewählt. Als Ergebnis der Kolonienuntersuchung wurden eine Anzahl
positiver Kolonien erhalten, und die Plasmid-DNA wurde von einem Stamm unter ihnen
extrahiert. Der erhaltene Extrakt wurde mit pGDA2 bezeichnet und die erwartete Struktur
(Fig. 3) wurde durch Verdau mit Restriktionsendonucleasen bestätigt.
Das vorliegende Plasmid wurde im Escherichia coli JM105 durch Transformation
eingebracht, um einen GDH-Hochexpressionsstamm, Escherichia coli JM105/pGDA2
zu erhalten.
Der vorliegende Stamm wurde im Fermentations-Research Institut, Agency of Industrial
Science and Technology unter FERM-BP Nr. 2584 hinterlegt.
Unter Verwendung von Bacillus-megaterium IAM1030 statt Bacillus megaterium IWG3
wurden die gleichen Verfahrensschritte von 1) bis 9) für die Herstellung der
Transformante 1) wiederholt, um die Hoch-GDH-Expressions-Plasmid-DNA zu
extrahieren, die als pGDA3 bezeichnet wurde. Danach wurde die Transformation mit
dem vorliegenden Plasmid ausgeführt, um GDH Hochexpressions-Escherichia coli
JM105/pGDA3 zu erhalten.
Die Aminosäuresequenz der aus Bacillus megaterium IAM1030 erhaltenen GDH ergab
im Vergleich zu der in Fig. 2 gezeigten Aminosäuresequenz der GDH aus Bacillus
megaterium IGW3, nur eine Aminosäuresequenz, in der Serin an Position 22 des
letzteren N-terminalen Endes mit Alanin, die Asparaginsäure an Position 43 mit
Glutaminsäure, Alanin an Position 79 mit Serin und Leucin an Position 95 mit Methionin
substituiert war.
Die Aminosäuresequenz der DNA, die für GDH aus Bacillus megaterium codiert, ist im
folgenden zusammengefaßt:
wobei A Ser oder Ala bedeutet, X bedeutet Asp oder Glu, Y bedeutet Ala oder Ser
und B bedeutet Leu oder Met, wobei die für Glucosedehydrogenase aus Bacillus
megaterium kodierende DNA mindestens durch einen der folgenden
Aminosäureaustausche verbessert ist:
- i) Austausch von Glutaminsäure an Position 96 vom N-Terminus gegen Lysin, Glycin oder Alanin
- ii) Austausch von Glutamin an Position 252 vom N-Terminus gegen Leucin
- iii) Austausch von Tyrosin an Position 253 vom N-Terminus gegen Cystein
wobei die verbesserte DNA in einen E. coli-Aufnahmevektor integriert ist.
Das obige Plasmid pGDA2 oder pGDA3 wurde unter Verwendung der
Restriktionsendonucleasen EcoRI und PstI geschnitten, um ein GDH-Genfragment von
etwa 0,9 kb zu erhalten, gefolgt von Klonierung in den M13 Phagen mp18 oder mp19. Von
der erhaltenen Rekombinante wurde Einzelstrang-DNA mit den üblichen Methoden
hergestellt.
In 50 µl einer 0,5 M Acetatpufferlösung (pH 4,3) wurden 40 µg der im obigen Schritt
erhaltenen einzelsträngigen DNA gelöst, und 50 ml einer 2 M Natriumnitritlösung zu der
erhaltenen Lösung zugegeben und bei 20°C für 1 bis 3 Stunden die Behandlung
durchgeführt.
In ähnlicher Weise wurde statt der Natriumnitritlösung 100 µl einer 12 M
Ameisensäurelösung zugegeben, um die Behandlung bei 20°C für 5 bis 20 Minuten
durchzuführen. Weiterhin wurden 100 µl einer 60%-igen Hydrazinlösung zugegeben, um
gleichzeitig die Behandlung bei 20°C für 5 bis 20 Minuten durchzuführen. Die Reaktion
wurde durch Zugabe von 100 µl einer 2,5 M Acetatpufferlösung (pH 7,0) enthaltend 20 µg
tRNA zu jeder der obigen Behandlungslösungen gestoppt. Danach wurden 200 µl
destilliertes Wasser zu jeder der Reaktionsmischungen zugegeben, gefolgt von der
Zugabe von 1 ml eiskaltem Ethanol zur Fällung der variations-behandelten DNA, die
weiterhin dreimal mit eiskaltem 70%-igem wässrigen Ethanol gewaschen wurde.
Zu 10 µg der in dem vorhergehenden Schritt erhaltenen variations-behandelten DNA
wurden 10 µl einer zehnfach konzentrierten, für die reverse Transcriptase verwendeten
Pufferlösung (eine 70 mM Tris-Chlorwasserstoffsäurepufferlösung (pH 7,5), 70 mM
Magnesiumchlorid, 0,5 M Natriumchlorid und 20 mM Dithiothreitol), 2 µl einer Lösung
enthaltend 20 pmol eines Primers und 74 µl destilliertes Wasser zugegeben. Die
Mischung wurde bei einer Temperatur von 85°C für 5 Minuten und dann bei einer
Temperatur von 40°C für 15 Minuten gehalten, gefolgt von der Zugabe von 13 µl einer
10 mM dNTP-Lösung und 1 µl (20 u) reverser Transcriptase, um die Reaktion bei 37°C
durchzuführen. Nach einer Stunde wurde die Reaktionsmischung mit Phenol extrahiert,
danach wurde mit Ethanol gefällt. Das Präzipitat wurde gelöst und danach unter
Verwendung der Restriktionsendonucleasen EcoRI und PstI verdaut, gefolgt von
Agarosegel-Elektrophorese und dann wurde das variierte doppelsträngige DNA-
Fragment aus dem Gel mit üblichen Methoden aufgefangen.
Das im vorhergehenden Schritt erhaltene variierte doppelsträngige DNA-Fragment
wurde in den Expressionsvektor pKK223 in die mit EcoRI und PstI geschnittenen Stellen
eingebracht, um Escherichia coli JM103 zu transformieren. Die auf einem
Laborplattenmedium gewachsenen Kolonien wurden auf ihre enzymatische Aktivität
gemäß der Replikaaufdruckmethode unter Verwendung von Filterpapier untersucht. Das
Filterpapier wurde vorher einer Wärmebehandlung bei 60°C für 20 Minuten ausgesetzt.
Für die Klone, die eine starke Farbbildung auf dem Filterpapier zeigten, wurde
angenommen, daß sie als Ergebnis von Austauschen in den Genen der GDH mit der
Folge der Variation thermisch stabilisiert waren und somit wurden die entsprechenden
Stämme ausgewählt.
Danach wurden die durch die obige Methode selektionierten Stämme jeweils in 5 ml 2 ×
TY-Medium inokuliert und die Kultur bei 37°C für 18 Stunden geschüttelt. Nach Sammeln
und Waschen der Bakterien wurde die Bakteriensuspension einer Ultraschallbehandlung
ausgesetzt, gefolgt von einer zentrifugalen Trennung, um einen Überstand zu erhalten.
Wärmebehandlung dieses Überstandes wurde bei 60°C für 20 Minuten durchgeführt und
die Restaktivität wurde gemessen, um thermisch stabilisierte variierte Enzymgene
enthaltende Stämme zu selektionieren.
Plasmid-DNA wurde von den Stämmen, die thermisch stabilisierte variierte Enzymgene
enthielten bereitet; die Basensequenz der Genfragmente wurde gemäß einer üblichen
Methode zur Klärung von Variationsstellen bestimmt, und diese Änderung auf der
Aminosäuresequenz der Enzymproteine bestätigt.
Im einzelnen wurde eine rekombinante DNA pGDA2F-18 erhalten, in der die
Glutaminsäure an der Position 96 vom N-terminalen Ende der Aminosäuresequenz,
codiert von der natürlichen GDH-DNA aus Bacillus megaterium IWG3 zu Alanin verändert
war, in ähnlicher Weise modifizierte rekombinante DNAs waren pGDA2H-35, in der
Glutaminsäure an der Position 96 vom N-terminalen Ende gegen Glycin ausgetauscht
war; pGDA2F-20, in der Glutamin an der Position 252 vom N-terminalen Ende gegen
Leucin ausgetauscht war, pGDA2N-71, in der Tyrosin an Position 253 vom N-terminalen
Ende ausgetauscht war gegen Cystein; pGDA2N-1, in der Glutaminsäure an Position 96
vom N-terminalen Ende und Valin an Position 183 vom N-terminalen Ende ausgetauscht
waren gegen Lysin bzw. Isoleucin, pGDA2N-13, in der Glutaminsäure, Valin,
Glutaminsäure und Tyrosin an den Positionen 96, 112, 133 und 217 vom N-terminalen
Ende ausgetauscht waren gegen Lysin, Alanin, Lysin bzw. Histidin; und auch pGDA2N-
28, in der Glutaminsäure, Asparaginsäure, Prolin und Glutaminsäure an den Positionen
96, 108, 194 und 210 vom N-terminalen Ende ausgetauscht waren gegen Lysin,
Asparagin, Glutamin bzw. Lysin. Danach wurde jede durch Transformation von
Escherichia coli JM103 mit jedem Plasmid erhaltene Transformante bei 37°C für 18
Stunden in einem 2 × TY-Nähr-Medium kultiviert. Nachdem die Bakterien sich
angesammelt hatten, wurde die Bakteriensuspension einer Ultraschallbehandlung
ausgesetzt, gefolgt von der zentrifugalen Trennung. In den erhaltenen Überständen
wurde nach Behandlung bei 50°C für 20 Minuten und bei 60°C für 20 Minuten die GDH-
Restaktivität gemessen.
Als eine Kontrolle wurde ein Vergleich unter Verwendung von einem Escherichia coli
JM103/pGDA2-Stamm durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
Tabelle 1
Wie aus der Tabelle 1 zu entnehmen ist, wird die Wämestabilität der GDH erheblich
verbessert, wenn eine spezifisch gezeigte Aminosäure in der für GDH-codierenden
Aminosäuresequenz, i. e. Glutaminsäure an Position 96 vom N-terminalen Ende mit
irgendeiner von Alanin, Glycin oder Lysin substituiert ist, oder auch wenn Glutamin an
Position 252 vom N-terminalen Ende mit Leucin substituiert ist und wenn Tyrosin an der
Position 253 vom N-terminalen Ende durch Cystein substituiert ist.
Die Verfahrensschritte 1) bis 5) in dem Abschnitt "Herstellung von rekombinanter DNA (1)"
wurden wiederholt mit der Ausnahme, daß statt des Plasmids pGDA2 das Plasmid pGDA3
verwendet wurde, um eine rekombinante DNA pGDA3F-20 zu erhalten, in der
Glutaminsäure an Position 96 vom N-terminalen Ende der Aminosequenz der natürlichen
DNA aus Bacillus megaterium IAM1030 gegen Alanin ausgetauscht ist; pGDA3F-20, in
der Glutamin an Position 252 vom N-terminalen Ende gegen Leucin ausgetauscht ist und
pGDA3N-71 in dem Tyrosin an Position 253 vom N-terminalen Ende gegen Glycin
ausgetauscht ist.
Danach wurde jede Transformante, die durch Transformation von Escherichia coli
JM103 mit jedem Plasmid erhalten wurde bei 37°C für 18 Stunden in einem 2 × TY-Nähr-
Medium kultiviert. Nachdem sich die Bakterien angesammelt hatten, wurde die
Bakteriensuspension einer Ultraschallbehandlung ausgesetzt, gefolgt von der
zentrifugalen Trennung. In dem, nach Behandlung bei 50°C für 20 Minuten und bei
60°C für 20 Minuten, erhaltenen Überstand wurden die GDH-Restaktivitäten gemessen.
Als eine Kontrolle wurde ein Vergleich unter Verwendung des Stammes Escherichia coli
JM103/pGDA3 durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2
zusammengefaßt:
Tabelle 2
Bei Verwendung einer gezielten Mutagenesemethode (M. Soller and M. Smith, Nucleic
Acids Research, Bd. 10, 6487 (1982)) wurde die Basensequenz GAA gemäß der
Glutaminsäure an Position 96 vom N-terminalen Ende des GDH-Gens in GCA (Alanin)
konvertiert, um ein variiertes Gen zu erhalten. Die Wärmestabilität des produzierten
Enzyms wurde auf die gleiche Art wie oben beschrieben untersucht. Als Ergebnis wurde
eine hohe Wärmestabilität gefunden.
Die Transformante Escherichia coli JM105/pGDA2F-18 wurde in 100 ml 2 × TY-
Nährlösung enthaltend 50 µg/ml Ampicillin inokuliert und die Kultur bei 37°C für 13
Stunden geschüttelt. Danach wurde IPTG (Endkonzentration: 0,1 M) zugegeben. Nach
zwei Stunden wurden die Bakterien durch einen Zentrifugationsschritt gesammelt, mit
einer 50 mM Phosphatpufferlösung (pH 6,5), enthaltend 2 M NaCl, gewaschen und
danach in 10 ml der gleichen Pufferlösung suspendiert. Die erhaltene Suspension wurde
unter Verwendung eines Ultraschall-Brechers aufgeschlossen, gefolgt von einer
Zentrifugation, um einen Überstand zu erhalten (eine Enzymlösung). Auf der anderen
Seite wurde als Kontrolle Bacillus megaterium IWG3 in 100 ml 2 × TY-Nährlösung inokuliert
und die Kultur bei 37°C für 24 Stunden geschüttelt. Danach wurden auf die gleiche Art
und Weise wie oben die Bakterien gesammelt, gewaschen und danach mit Ultraschall
aufgebrochen, gefolgt von der zentrifugalen Abtrennung. Der erhaltene Überstand wurde
als eine Enzymlösung verwendet.
Die enzymatischen Aktivitäten wurden über den Anstieg der Absorption bei 340 nm
bestimmt, wenn die Enzymlösung zu einer Tris-Chlorwasserstoffsäurepufferlösung (pH
8,0), die 0,1 M D-Glucose und 20 mM NAD enthielt, zugegeben, um die Reaktion bei 30°C
in einer Photometerkammer durchzuführen. Die enzymatische Aktivität, die in der Lage
ist, 1 mM NADH während einer Reaktionszeit von 1 Minute zu produzieren wurde als 1
Unit festgesetzt. Die spezifische Aktivität wurde als Unit pro 1 mg Protein, enthaltend in
der Enzymlösung, angegeben. Als Ergebnis wurde die spezifische Aktivität für
Escherichia coli JM105/pGDA2F-18 von 7,8 u/mg gefunden. Auf der anderen Seite wurde
die spezifische Aktivität für Bacillus megaterium IWG von 0,07 u/mg gefunden.
Eine Enzymlösung der wärmestabilen GDH aus einem Escherichia coli JM105/pGDA2F-
18-Stamm und als Kontrolle eine Enzymlösung von GDH aus einem Bacillus megaterium
IWG3-Stamm wurden verglichen, um ihre jeweiligen Stabilität bei 37°C für 6 Monate zu
untersuchen.
Als Ergebnis zeigte die wärmestabile GDH der Transformanten eine Restaktivität von 90%
oder mehr, während die Kontrolle eine Restaktivität von 80% oder weniger hatte.
Die Transformante Escherichia coli JM105/pGDA3F-18 wurde in 100 ml 2 × TY-
Nährlösung, enthaltend 50 µg/ml Ampicillin inokuliert und die Kultur bei 37°C für 13
Stunden geschüttelt. Danach wurde IPTG (Endkonzentration: 0,1 M) zugegeben. Nach
2 Stunden wurden die Bakterien durch Zentrifugation gesammelt, mit einer
50 mM Phosphatpufferlösung (pH 6,5), enthaltend 2 M NaCl gewaschen und danach in
10 ml der gleichen Pufferlösung suspendiert. Die erhaltene Suspension wurde unter
Verwendung eines Ultraschallbrechers aufgeschlossen, gefolgt von einem
Zentrifugationsschritt, um einen Überstand zu erhalten.
Die spezifische Aktivität des obigen Überstandes wurde entsprechend der spezifischen
Aktivitätsmeßmethode nach Beispiel 1 bestimmt und betrug 6,6 u/mg.
Wie aus der obigen Beschreibung hervorgeht, hat die vorliegende Erfindung es möglich
gemacht, eine wärmestabile GDH bei geringen Kosten und in großer Menge durch
Kultivierung der Transformanten zur Verfügung zu stellen, die eine DNA umfaßt, die für
GDH aus Bacillus megaterium codiert und welche durch Substituierung einer von dieser
DNA-Sequenz codierten Aminosäure durch eine andere Aminosäure in einer
spezifischen Position erhalten wird und in einen Escherichia coli-Aufnahmevektor
eingebracht ist.
Claims (3)
1. In Escherichia coli replizierbare rekombinante DNA, umfassend eine DNA,
die von der für Glucosedehydrogenase aus Bacillus megaterium mit der
folgenden Aminosäuresequenz kodierenden DNA abgeleitet ist:
wobei A Ser oder Ala bedeutet, X bedeutet Asp oder Glu, Y bedeutet Ala oder Ser und B bedeutet Leu oder Met, wobei die für Glucosedehydroge nase aus Bacillus megaterium kodierende DNA mindestens durch einen der folgenden Aminosäureaustausche verbessert ist:
wobei A Ser oder Ala bedeutet, X bedeutet Asp oder Glu, Y bedeutet Ala oder Ser und B bedeutet Leu oder Met, wobei die für Glucosedehydroge nase aus Bacillus megaterium kodierende DNA mindestens durch einen der folgenden Aminosäureaustausche verbessert ist:
- a) Austausch von Glutaminsäure an Position 96 vom N-Terminus gegen Ly sin, Glycin oder Alanin
- b) Austausch von Glutamin an Position 252 vom N-Terminus gegen Leucin
- c) Austausch von Tyrosin an Position 253 vom N-Terminus gegen Cystein
2. Escherichia coli, enthaltend eine rekombinante DNA nach Anspruch 1.
3. Verfahren zum Herstellen stabiler Glucosedehydrogenase, umfassend das
Kultivieren einer Transformante nach Anspruch 2 in einer Nährlösung, das
Produzieren von wärmestabiler Glucosedehydrogenase in einem kultivierten
Produkt, das Gewinnen der wärmestabilen Glucosedehydrogenase aus die
sem kultivierten Produkt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP63237699A JPH0286779A (ja) | 1988-09-22 | 1988-09-22 | 改良型組換えdna、それを含む形質転換体及びそれを用いた耐熱性グルコースデヒドロゲナーゼの製造法 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3931716A1 DE3931716A1 (de) | 1990-03-29 |
DE3931716C2 true DE3931716C2 (de) | 1998-07-02 |
Family
ID=17019197
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3931716A Expired - Fee Related DE3931716C2 (de) | 1988-09-22 | 1989-09-22 | Rekombinante DNA, eine sie enthaltende Transformante und ein Verfahren zur Herstellung von wärmestabiler Glucosedehydrogenase und ihre Verwendung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US5114853A (de) |
JP (1) | JPH0286779A (de) |
DE (1) | DE3931716C2 (de) |
Families Citing this family (14)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5260198A (en) * | 1990-03-31 | 1993-11-09 | Mitsui Toatsu Chemicals, Inc. | Cloned tyrosine phenol-lyase gene, recombinant plasmid containing the same and escherichia coli transformed with the same |
WO1994017178A1 (en) * | 1993-01-29 | 1994-08-04 | New Brunswick Scientific Co., Inc. | Method and apparatus for anchorage and suspension cell culture |
US6455288B1 (en) * | 1993-04-08 | 2002-09-24 | Dade Behring Marburg Gmbh | Homogeneous immunoassays using mutant glucose-6-phosphate dehydrogenases |
DE19818541C2 (de) * | 1998-04-24 | 2003-04-10 | Forschungszentrum Juelich Gmbh | Mikrobielle Herstellung von Substanzen aus dem aromatischen Stoffwechsel / III |
JP2000350588A (ja) * | 1999-04-08 | 2000-12-19 | Koji Hayade | グルコース脱水素酵素 |
US20080187949A1 (en) * | 2001-10-26 | 2008-08-07 | Millipore Corporation | Multiplexed assays of cell migration |
EP1468289A4 (de) * | 2001-10-26 | 2007-07-04 | Millipore Corp | Assaysysteme mit einstellbarer fluidkommunikation |
US20040126773A1 (en) * | 2002-05-23 | 2004-07-01 | Beske Oren E. | Assays with coded sensor particles to sense assay conditions |
ATE501264T1 (de) * | 2002-08-09 | 2011-03-15 | Codexis Inc | Enzymatische verfahren zur herstellung 4- substituierter 3-hydroxybuttersäure-derivate |
US20080207465A1 (en) * | 2002-10-28 | 2008-08-28 | Millipore Corporation | Assay systems with adjustable fluid communication |
KR20060071397A (ko) | 2003-08-11 | 2006-06-26 | 코덱시스, 인코포레이티드 | 4-치환된 3-히드록시부티르산 유도체 및 이웃자리 시아노,히드록시 치환된 카르복실산 에스테르의 효소적 제조 방법 |
CA2535147A1 (en) * | 2003-08-11 | 2005-05-19 | Codexis, Inc. | Improved glucose dehydrogenase polypeptides and related polynucleotides |
WO2012133761A1 (ja) | 2011-03-30 | 2012-10-04 | ユニチカ株式会社 | 改変型グルコースデヒドロゲナーゼ |
EP3559217A1 (de) | 2016-12-22 | 2019-10-30 | DSM IP Assets B.V. | Glutathionreduktase |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CS164231B2 (de) * | 1972-09-28 | 1975-11-07 | ||
US4120755A (en) * | 1977-04-28 | 1978-10-17 | Beckman Instruments, Inc. | Kinetic method for determination of glucose concentrations with glucose dehydrogenase |
US4980288A (en) * | 1986-02-12 | 1990-12-25 | Genex Corporation | Subtilisin with increased thermal stability |
-
1988
- 1988-09-22 JP JP63237699A patent/JPH0286779A/ja active Granted
-
1989
- 1989-09-22 US US07/410,844 patent/US5114853A/en not_active Expired - Lifetime
- 1989-09-22 DE DE3931716A patent/DE3931716C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Journal of Bacteriology 166:238-243 (1986) * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH0286779A (ja) | 1990-03-27 |
US5114853A (en) | 1992-05-19 |
JPH0573387B2 (de) | 1993-10-14 |
DE3931716A1 (de) | 1990-03-29 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3931716C2 (de) | Rekombinante DNA, eine sie enthaltende Transformante und ein Verfahren zur Herstellung von wärmestabiler Glucosedehydrogenase und ihre Verwendung | |
DE69116495T2 (de) | Rekombinante Transglutaminase | |
DE19610984A1 (de) | Alkohol-Dehydrogenase und deren Verwendung zur enzymatischen Herstellung chiraler Hydroxyverbindungen | |
DD216044A5 (de) | Verfahren zur herstellung eines rekombinierenden dna-klonierungsvektors | |
US5041378A (en) | Procaryotic xylose isomerase muteins | |
DE69728377T2 (de) | Verbesserte mutanten von (2,5 dkg) reduktase a | |
DE3942129C2 (de) | Glucose-6-phosphat-dehydrogenase-Gen | |
DE60316424T2 (de) | Beta-untereinheit von glucosedehydrogenase und diese kodierende dna | |
DE69829240T2 (de) | Für temperaturstabile Diaphorase kodierendes Gen | |
DE60203419T2 (de) | Gen einer thermostabilen Glukokinase, dieses Gen enthaltender rekombinanter Vektor, diesen Vektor enthaltende Transformante und Verfahren zur Herstellung der thermostabilen Glukokinase mit dieser Transformante | |
EP0469523B1 (de) | Klonierung und Überexpression von Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase aus Leuconostoc dextranicus | |
DE69027466T2 (de) | Achromobacter-Protease-I-Gen sowie Genprodukt | |
DE69225050T2 (de) | Uricase kodierende DNA und Verfahren zur Herstellung von Uricase | |
DE69130200T2 (de) | Xyloseisomerase-Gen von Thermus Aquaticus, Xyloseisomerase und Verfahren zur Herstellung von Fructose | |
DE69121983T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Ascorbinsäure-2-Phosphat | |
DE69923127T2 (de) | Methanoldehydrogenase-Aktivator und dafür kodierendes Gen | |
DE69119461T2 (de) | Strukturgen von membrangebundenem Alkoholdehydrogenase-Komplex, Plasmid, das dieses Gen enthält und transformierte Essigsäurebakterien | |
DE19536506B4 (de) | Neues Creatin-Amidinohydrolase-Gen, neue rekombinante DNA und Verfahren zur Herstellung von Creatin-Amidinohydrolase | |
DE69016630T2 (de) | DNS mit der genetischen Information der Phospholipase D und seine Verwendung. | |
DE68916926T2 (de) | DNS mit Lactat-Oxydase genetischer Information. | |
DE102004019852B4 (de) | Modifizierte Sarcosinoxidasen, Gene und rekombinante DNAs davon und Verfahren zur Herstellung derselben | |
DE69015843T2 (de) | Cytochrom-C-Gen aus einer Wasserstoffbakterie. | |
DE102004055686A1 (de) | Modifizierte Sarcosinoxidasen, modifizierte Sarcosinoxidasegene und Verfahren zur Herstellung von modifizierten Sarcosinoxidasen | |
DE3220333C2 (de) | ||
DE3908131A1 (de) | Dna mit genetischer information von lipase |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |