DE19818541C2 - Mikrobielle Herstellung von Substanzen aus dem aromatischen Stoffwechsel / III - Google Patents
Mikrobielle Herstellung von Substanzen aus dem aromatischen Stoffwechsel / IIIInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur mikrobiellen
Herstellung von Substanzen, insbesondere von aromati
schen Aminosäuren, nach Anspruch 1 bis 20 und 30, Gen
strukturen nach Anspruch 21 bis 23, sowie transformier
te Bakterien-Zellen nach Anspruch 24 bis 29.
Mikrobiell hergestellte Substanzen, wie Feinchemikali
en, insbesondere aromatische Aminosäuren sind von gro
ßem wirtschaftlichen Interesse, wobei der Bedarf an
z. B. Aminosäuren weiterhin zunimmt.
So wird beispielsweise L-Phenylalanin zur Herstellung
von Medikamenten und insbesondere auch bei der Herstel
lung des Süßstoffes Aspartam (∝-L-Aspartyl-L-
phenylalaninmethylester) verwendet. L-Tryptophan wird
als Medikament und Zusatz zu Futtermitteln benötigt;
für L-Tyrosin besteht ebenfalls Bedarf als Medikament,
sowie als Rohstoff in der pharmazeutischen Industrie.
Neben der Isolierung aus natürlichen Materialien ist
die biotechnologische Herstellung eine sehr wichtige
Methode, um Aminosäuren in der gewünschten optisch ak
tiven Form unter wirtschaftlich vertretbaren Bedingun
gen zu erhalten. Die biotechnologische Herstellung er
folgt entweder enzymatisch oder mit Hilfe von Mikroor
ganismen.
Die letztere, mikrobielle Herstellung hat den Vorteil,
daß einfache und preisgünstige Rohstoffe eingesetzt
werden können. Da die Biosynthese der Aminosäuren in
der Zelle aber in vielfacher Weise kontrolliert wird,
sind bereits vielfältige Versuche zur Steigerung der
Produktbildung unternommen worden. So wurden z. B. Ami
nosäure-Analoga eingesetzt, um die Regulation der Bio
synthese auszuschalten. Beispielsweise wurden durch Se
lektion auf Resistenz gegen Phenylalanin-Analoga Mutan
ten von Escherichia coli erhalten, die eine erhöhte
Produktion von L-Phenylalanin ermöglichten
(GB-2,053,906). Eine ähnliche Strategie führte auch zu
überproduzierenden Stämmen von Corynebacterium
(JP-19037/1976 und JP-39517/1978) und Bacillus
(EP-0,138,526).
Desweiteren sind durch rekombinante DNS-Techniken kon
struierte Mikroorganismen bekannt, bei denen ebenfalls
die Regulation der Biosynthese aufgehoben ist, indem
die Gene, die für nicht mehr feedback-inhibierten
Schlüsselenzyme kodieren, kloniert und exprimiert wer
den. Als ein Vorbild beschreibt EP-0,077,196 ein Ver
fahren zur Produktion von aromatischen Aminosäuren, bei
dem eine nicht mehr feedback-inhibierte 3-Desoxy-D-ara
bino-heptulosonat-7-phosphatsynthase (DAHP-Synthase) in
E. coli überexprimiert wird. In EP-0,145,156 ist ein E.
coli-Stamm beschrieben, in dem zur Produktion von L-
Phenylalanin zusätzlich Chorismatmutase/-Prephenatde
hydratase überexprimiert ist.
Den genannten Strategien ist gemeinsam, daß sich der
Eingriff zur Verbesserung der Produktion auf den für
die aromatischen Aminosäuren spezifischen Biosynthese
weg beschränkt. Für eine weitere Erhöhung der Produkti
on muß jedoch eine verbesserte Bereitstellung der zur
Produktion aromatischer Aminosäuren benötigten Primär
metabolite Phosphoenolpyruvat (PEP) und Erythrose-4-
Phosphat (Ery4P) angestrebt werden.
PEP ist ein aktivierter Vorläufer des Glycolyseproduk
tes Pyruvat (Brenztraubensäure); Ery4P ist ein Interme
diat des Pentosephosphatweges.
Diese vielfältigen Versuche zur Produktivitätssteige
rung sind insgesamt darauf gerichtet, die Limitation
der cytosolischen Synthese der Aminosäuren zu überwin
den. Bei der Produktion aromatischer Aminosäuren werden
die Primärmetabolite Phosphoenolpyruvat (PEP) und Ery4P
für die Kondensation zu 3-Desoxy-D-arabino-heptulosor
nat-7-phosphat (DAHP) benötigt.
In der Literatur sind mehrere Strategien für die Stei
gerung der Verfügbarkeit von Ery4P beschrieben, wie
beispielsweise durch Überexpression der Transketolase
eine erhöhte Bereitstellung von Ery4P und in Folge eine
verbesserte Produktbildung von L-Tryptophan, L-Tyrosin
oder L-Phenylalanin ermöglicht (EP Patentanmeldung Nr.
0 600 463; Frost & Draths, Ann. Rev. Microbiol. 49
(1995) 557-579). Kürzlich wurde gezeigt (Flores et al.
Nature Biotechnology 14 (1996) 620-623), daß eine spon
tane Glukose-positive Revertante einer PTS-negativen
Mutante von Escherichia coli Glukose über das GalP-Sy
stem in die Zellen einschleuste und zum Wachstum auf
Glukose befähigt war. Durch zusätzliche Expression des
Transketolase-Gens tktA wurde eine vermehrte Bildung
des Intermediaten DAHP beobachtet (Flores et al. Nature
Biotechnology 14 (1996) 620-623).
Von den Anmeldern wurde in den 2
Patentanmeldungen DE 196 44 566 A1
und DE 196 44 567 A1 gezeigt, daß durch die
Erhöhung der Enzymaktivitäten von Transaldolase oder
Transaldolase und Transketolase in Escherichia coli
bzw. durch Erhöhung der Aktivität einer Glukokinase in
Escherichia coli oder einer Glukokinase und eines PEP-
unabhängigen Transportsystems für Zucker in Escherichia
coli oder durch Kombinationen der angegebenen Enzyme
und des Transportsystems z. B. Phenylalanin in erhöhtem
Maße bereitgestellt werden konnte.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein weiteres Verfah
ren zur Verfügung zu stellen, durch das eine verbesser
te mikrobielle Synthese von Substanzen, insbesondere
aromatischen Aminosäuren, erreicht wird.
Es soll auch ein Mikroorganismus geschaffen werden, bei
dem die Bildung von Substanzen erhöht ist.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur mikro
biellen Herstellung von Substanzen aus dem aromatischen
Stoffwechsel, beim dem ein Mikroorganismus eingesetzt
wird, der eine erhöhte Aktivität eines Glukose oxidie
renden Enzyms aufweist und Glukose und glukosehaltige
Substrate durch Oxidation zu Glukonolakton oder Gluko
nat sowie durch Phosphorylierung des Glukonats zu 6-
Phospho-Glukonat umsetzt.
Dieses Ergebnis ist besonders überraschend, als daß es
keineswegs selbstverständlich ist, daß die alleinige
Erhöhung der Aktivität eines Glukose oxidierenden En
zyms eine wesentliche Rolle bei der Produktion von Sub
stanzen hat.
Unter Substanzen im Sinne der Erfindung sind beispiels
weise Feinchemikalien wie aromatische Aminosäuren, In
digo, Indolessigsäure, Adipinsäure, Melanin, Chinone,
Benzoesäure, sowie deren potentielle Derivate und Fol
geprodukte zu verstehen. Alle diese Substanzen werden
im Rahmen dieser Erfindung auch als Substanzen aus dem
aromatischen Stoffwechsel angesehen. Damit sollen alle
Verbindungen umfaßt sein, deren biochemische Synthese
durch die erhöhte Bereitstellung von Ery4P oder Ery4P
und PEP begünstigt wird.
Es sei dabei bemerkt, daß für die Herstellung von Indi
go, Adipinsäure und anderen nicht natürlichen Folgepro
dukten neben den erfindungsgemäßen Eingriffen weitere
genetische Veränderungen an den die Substanzen produ
zierenden Mikroorganismen notwendig sind. (Frost &
Draths (Ann. Rev. Microbiol. 49 (1995) 557-579).
Bevorzugt eignet sich das neue Verfahren um Substanzen
zu produzieren, bei deren Herstellung Ery4P beteiligt
ist.
Substanzen produzierende Mikroorganismen können Glukose
oder glukosehaltige Substrate, d. h. glukosehaltige Di-
und Oligosaccharide, auf verschiedenen Wegen verstoff
wechseln: So ist bekannt, daß Glukose durch ATP-abhän
gige Kinasen (Hexokinase, Glukokinasen) phosphoryliert
und damit in die Glykolyse eingeschleust wird. Außerdem
verfügen viele Bakterien über ein PEP-abhängiges System
zur Aufnahme und Phosphorylierung von Glukose.
Durch verschiedene lösliche oder membrangebundene Enzy
me kann Glukose auch oxidiert werden (über Glukonolak
ton zu Glukonsäure). Dazu gehören Glukose-Oxidasen oder
Glukose-Dehydrogenasen. Glukose-Oxidasen oxidieren Glu
kose zu Glukonolakton unter Reduktion von molekularem
Sauerstoff. Glukosedehydrogenasen oxidieren ebenfalls
Glukose zu Glukonolakton aber verwenden andere Elektro
nenakzeptoren wie Pyrroloquinolin-Quinon (PQQ) oder an
dere Cofaktoren wie Nicotinadenindinukleotid (NAD) oder
NADP. Es ist bekannt, daß membrangebundene Glukosedehy
drogenasen mit dem Cofaktor Pyrroloquinolin-Quinon
(PQQ) Glukose oxidieren können, wobei der Umsatz an der
Membranaußenseite erfolgt. Zur Aufnahme des Produkts
(Glukonolakton bzw. Glukonsäure) in die Zelle bedarf es
dann eines eigenen Transportsystems, wie von von Schie
et al. Journal of Bacteriology 163 (1985) 493-499; Is
turiz et al. Journal of General Microbiology 132 (1986)
3209-3219; Izu et al. Journal of Molecular Biology 267
(1997) 778-793, beschrieben wurde, dessen Expression in
der Regel (z. B. in Escherichia coli) durch die Gegen
wart von Glukose reprimiert ist, wie von Izu et al.
Journal of Molecular Biology 267 (1997) 778-793, und
Conway. FEMS Microbiology Reviews 103 (1992) 1-27 be
schrieben.
Glukosedehydrogenasen mit dem Cofaktor NAD oder NADP
sind lösliche Enzyme, die innerhalb der Zelle vorkom
men. Bekannte Produzenten sind u. a. Bacillus-Stämme,
die z. T. über mehrere Isoenzyme der Glukosedehydrogena
se verfügen können (z. B. Glukosedehydrogenasen I bis IV
bei Bacillus megaterium; Mitamura et al. 1990. Journal
of Fermentation and Bioengineering 70, 363-369). Die
Expression der Glukosedehydrogenasen ist strikt regu
liert und erfolgt bekanntermaßen z. B. nur in Vorsporen
stadien bei der Endosporenbildung von Bacillus-Arten;
die physiologische Rolle der Glukosedehydrogenase beim
Wachstum auf Glukose ist unklar, wie von Lampel et al.
Journal of Bacteriology 166 (1986) 238-243, sowie von
Steinmetz bzw. Fortnagel kürzlich beschrieben ("Bacil
lus subtilis and other Gram-positive Bacte
ria" (Sonenshein, Hoch und Losick, Hg.), M. Steinmetz
pp. 157-170 und P. Fortnagel pp. 171-180; ISBN 1-55581-
053-5; ASM Press, Washington, D. C., 1993).
Aus Escherichia coli, Corynebakterien, Brevibakterien
u. a. sind bisher keine NAD(P)-abhängigen Glukosedehy
drogenasen beschrieben worden. Gene für Glukosedehydro
genase(n) aus Bacillus-Stämmen wurden in Escherichia
coli kloniert und dort ausgeprägt (Hilt et al. Biochimica
et Biophysica Acta 1076 (1991) 298-304). Ziel
dabei war vor allem die Gewinnung rekombinanter Glukos
edehydrogenase, die als Nachweissystem für Glukose
eingesetzt wurde bzw. zur Cofaktorregeneration (Hilt et
al. Biochimica et Biophysica Acta 1076 (1991) 298-304;
DE Patentanmeldung 37 11 881). Zur Verwertung von Glu
kose z. B. als Substrat für die Gewinnung von Substanzen
wie aromatischen Aminosäuren wurden diese Gene dagegen
bisher nicht beschrieben.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß das Einbringen
oder die Erhöhung der Aktivität einer Glukosedehydroge
nase überraschend zur Bildung von Substanzen führt.
Eine Erhöhung der Aktivität eines Glukose oxidierenden
Enzymes führt zur intrazellulären Bildung von Glukono
lakton und Glukonsäure aus glukosehaltigen Substraten.
In einer bevorzugten Ausführungsform stammt die Glukos
edehydrogenase aus Bacillus megaterium, insbesondere
die Glukosedehydrogenase IV aus Bacillus megaterium wie
beschrieben von Mitamura et al. Journal of Fermentation
and Bioengineering 70 (1990) 363-369, und Nagao et al.
Journal of Bacteriology 15 (1992) 5013-5020.
Glukonsäure ist zur Aktivierung auf ein Glukonsäure
phosphorylierendes Enzym angewiesen. Es ist bekannt,
daß solche Enzyme z. B. Phosphoenolpyruvat-abhängige En
zyme II mit Spezifität für Glukonsäure sein können,
oder ATP-abhängige Kinasen mit Spezifität für Glukon
säure. Bekannt ist z. B. die ATP-abhängige Glukonat
kinase GntK aus Escherichia coli wie beschrieben von
Izu et al. FEBS Letters 394 (1996) 14-16; Izu et al.
Journal of Molecular Biology 267 (1997) 778-793, und
Tong et al. Journal of Bacteriology 178 (1996)
3260-3269.
Das Produkt, 6-Phosphoglukonat, ist sowohl ein Interme
diat des oxidativen Zweiges des Pentosephosphatweges
als auch des Entner-Doudoroff-Weges in Escherichia coli
wie beschrieben von Fraenkel, p. 189-198 in "Escherichia
coli and Salmonella", 2. Auflage (Neidhardt et al. Hg.)
ASM Press, Washington, USA, ISBN-1-55581-084-5, 1996.
Durch die zusätzliche Erhöhung der Aktivität eines Glu
konsäure (Glukonat)-phosphorylierenden Enzyms kann die
Produktion von Substanzen verbessert werden.
Beim Einsatz eines Glukonsäure phosphorylierenden En
zyms sind z. B. Glukonsäure-phosphorylierende Enzyme aus
verschiedenen Mikroorganismen geeignet, vorausgesetzt,
daß sie in den Mikroorganismen, insbesondere Substanzen
produzierenden Mikroorganismen, funktionell exprimiert
werden können. Es empfiehlt sich insbesondere der Ein
satz einer ATP-abhängigen Glukonatkinase, bevorzugt ei
ner Glukonatkinase aus Escherichia coli, insbesondere
der Glukonatkinase (GntK) aus Escherichia coli K-12.
Andere Gene für Glukonsäure-phosphorylierende Enzyme,
deren Genprodukte die Glukonsäure phosphorylieren, sind
für das erfindungsgemäße Verfahren ebenso geeignet.
Beispielhaft genannt seien Gene aus anderen Enterobak
terien, Zymomonas mobilis, Bacillus subtilis, Coryne
bacterium glutamicum.
Die Wirkung von Glukonatkinase beschränkt sich auf die
Aktivierung von Glukonsäure/Glukonat, die aber z. B. in
Gegenwart von Glukose nicht von Escherichia coli oder
anderen Bakterien verstoffwechselt wird. Beispielsweise
ist die Glukonatkinase GntK in Escherichia coli nur
beim Wachstum auf Glukonsäure von Bedeutung, trägt aber
nicht zur Verstoffwechslung von Glukose bei, ja ihre
Bildung ist sogar in Gegenwart von Glukose reprimiert,
wie beschrieben von Izu et al. Journal of Molecular
Biology 267 (1997) 778-793, und Tong et al. Journal of
Bacteriology 178 (1996) 3260-3269, und erfolgt nicht in
Gegenwart von Glukose.
In dieser besonderen Ausführungsform wird daher durch
die zusätzliche, erhöhte Aktivität eines Glukonsäure
phosphorylierendes Enzyms, insbesondere einer Glukonat
kinase, am besten einer Glukonatkinase aus Escherichia
coli und insbesondere der Glukonatkinase GntK aus
Escherichia coli K-12, ein Enzym bereitgestellt, das in
Substanzen produzierenden Mikroorganismen eine Bereit
stellung eines Glukonsäure phosphorylierenden Enzyms in
Abwesenheit extrazellulären Glukonats bzw. in Anwesen
heit von Glukose ermöglicht. Der Vorteil ist ein erhöh
ter Stofffluß über den alternativen Stoffwechselweg.
Dies ermöglicht die verstärkte Umsetzung von Glukonsäu
re zu 6-Phosphoglukonat, sogar in Anwesenheit von Glu
kose. Dies führt zu einer Erhöhung des intrazellulär
vorliegenden Anteils an 6-Phosphoglukonat, welches über
bekannte Stoffwechselsequenzen in Substanzen umgesetzt
werden kann.
Ein Reaktionsprodukt des Glukose oxidierenden Enzyms
ist Glukonolakton. Glukonolakton kann sich spontan in
Glukonsäure umwandeln, es sind aber auch Enzyme be
schrieben, die diese Umwandlung katalysiert beschleuni
gen (Glukonolaktonase z. B. aus Zymomonas mobilis wie
beschrieben von Kanagasundaram und Scopes Biochimica et
Biophysica Acta 1171 (1992) 198-200). In einer weiteren
Ausführungsform wird daher das Gen einer Glukonolakto
nase (z. B. aus Zymomonas mobilis) zusätzlich zum Gluko
se-oxidierenden Enzym bzw. zum Glukose oxidierenden En
zym und zum Glukonsäure phosphorylierenden Enzym ausgeprägt,
um die Umsetzung von Glukonolakton zu Glukonsäu
re (bzw. zu 6-P-Glukonat) zu beschleunigen.
Es sei bemerkt, daß in einigen Bacillus-Arten Gene für
Glukosedehydrogenase und Glukonatkinase natürlich vor
kommen können; allerdings sind die Gene für die Enzyme
in unterschiedlichen Operons angeordnet und werden of
fenbar nicht gemeinsam zur Verstoffwechslung von Gluko
se benutzt, wie von Steinmetz bzw. Fortnagel beschrie
ben ("Bacillus subtilis and other Gram-positive Bacte
ria" (Sonenshein, Hoch und Losick, Hg.), Steinmetz
pp. 157-170 und Fortnagel pp. 171-180; ISBN 1-55581-053-
5; ASM Press, Washington, D. C., 1993). Außerdem ist, we
gen der spezifischen Induktion der Glukosedehydrogena
sen unter Sporulationsbedingungen, nicht zu erwarten,
daß die beiden Enzyme zusammen zur Bildung von Substan
zen beitragen.
Folglich ist der im Rahmen dieser Erfindung beschriebe
ne Effekt der erhöhten Aktivität eines Glukose-
oxidierenden Enzyms, bzw. eines Glukose oxidierenden
Enzyms und eines Glukonsäure phosphorylierenden Enzyms
bei Wachstum auf Glukose oder glukosehaltigen Substra
ten für die Produktion von Substanzen, insbesondere
aromatischen Aminosäuren, vollkommen unerwartet.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Er
findung wird zusätzlich zur Erhöhung des Glukose-oxi
dierenden Enzyms oder des Glukose oxidierenden Enzyms
und des Glukonsäure phosphorylierenden Enzyms die Akti
vität eines Transportproteins zur PEP unabhängigen Auf
nahme eines Zuckers erhöht.
Diese Ausführungsform schließt auch ein, daß die Akti
vität eines Transportproteins zur PEP unabhängigen Auf
nahme von Glukose bzw. von glukosehaltigen Substraten
in einem Substanzen produzierenden Mikroorganismus er
höht wird, der zur Aufnahme des Zuckers mittels eines
PEP-abhängigen Transportsystems befähigt ist. Die zu
sätzliche Integration eines PEP unabhängigen Transport
systems erlaubt eine erhöhte Bereitstellung des Zuckers
in dem die Substanzen produzierenden Mikroorganismus.
Dieser Zucker kann erfindungsgemäß von einem intrazel
lulären Glukose oxidierenden Enzym zu Glukonolakton und
in der Folge Glukonsäure umgesetzt werden. Glukonsäure
ist dann das Substrat für ein Glukonsäure-phosphorylie
rendes Enzym. Meistens wird PEP als Energie-Donor für
diese Umsetzungen nicht benötigt und steht damit, aus
gehend von einem konstanten Stofffluß in der Glykolyse
und dem Pentosephosphatweg, vermehrt für die Kondensa
tion mit Ery4P zum primären Metaboliten des allgemeinen
Biosyntheseweges für aromatische Verbindungen, 3-De
soxy-D-arabino-heptulosonat-7-phosphat (DAHP), zur Ver
fügung und in der Folge für die Produktion von Substan
zen, wie z. B. aromatischen Verbindungen.
Im Falle des Transportproteins wird Aktivität dabei als
proteinvermittelte Aufnahmerate verstanden.
Bezüglich des Transportproteins zur PEP unabhängigen
Aufnahme von Glukose bzw. glukosehaltigen Substraten
empfiehlt sich der Einsatz von Transportproteinen, ins
besondere eines Facilitators, das heißt eines Trans
portproteins, das nach dem Prinzip der proteinvermit
telten erleichterten Diffusion wirkt. Insbesondere bie
tet sich der Einsatz des Glukosefacilitator-Proteins
(Glf) aus Zymomonas mobilis an. Bei der Verwendung von
letzterem stammt das das Protein kodierende Gen glf
z. B. aus Z. mobilis, insbesondere das aus Z. mobilis
ATCC 31821 isolierte Facilitator-Gen glf, wie beschrie
ben von Parker et al. 1995. Molecular Microbiology 15
(1995) 795-802, und Weisser et al. 1995. Journal of
Bacteriology 177 (1995) 3351-3354. Andere Zuckertrans
portgene aus Bakterien, deren Genprodukte Glukose
transportieren und dabei kein PEP verwenden, sind für
das erfindungsgemäße Verfahren aber ebenso geeignet,
wie zB. das GalP-System aus Escherichia coli. Außerdem
sind Gene für Zuckertransportsysteme wie HXT1 bis HXT7
aus eukaryontischen Mikroorganismen, wie Saccharomyces
cerevisiae, Pichia stipitis oder Kluyveromyces lactis,
oder allgemein Zuckertransportgene aus anderen Organis
men einsetzbar, vorausgesetzt, daß sie in den Mikroor
ganismen funktionell exprimiert werden können und die
Genprodukte dabei ohne PEP zur Phosphorylierung
und/oder zum Transport der Glukose auskommen. Insbeson
dere empfiehlt es sich, daß die Zuckertransportgene in
Aminosäureproduzenten exprimiert werden können.
Als Maßnahmen zur Steigerung der Aktivität im Sinne der
Erfindung sind alle Maßnahmen zu verstehen, die dazu
geeignet sind, die Aktivität eines Glukose oxidierenden
Enzyms oder die Aktivität eines Glukose oxidierenden
Enzyms und zusätzlich mindestens eine Aktivität aus
Glukonsäure-phosphorylierendem Enzym, Glukonolaktonase,
Transportprotein zur PEP unabhängigen Zuckeraufnahme zu
steigern. Insbesondere sind hierzu geeignet:
- - Einführung von Genen z. B. mittels Vektoren oder tem perenter Phagen;
- - Erhöhung der Genkopienzahl z. B. mittels Plasmiden mit dem Ziel die erfindungsgemäßen Gene in erhöhter Ko pienzahl, von leicht (z. B. 2 bis 5 fach) bis zu stark erhöhter Kopienzahl (z. B. 15 bis 50 fach), in den Mi kroorganismus einzubringen;
- - Erhöhung der Genexpression z. B. durch Steigerung der Transkriptionsrate z. B. durch Verwendung von Promoto relementen wie z. B. Ptac, Ptet oder anderen regulatorischen Nucleotidsequenzen und/oder durch Steigerung der Translationsrate z. B. durch Verwendung einer Kon sensus-ribosomenbindungsstelle;
- - Erhöhung der endogenen Aktivität von vorhandenen En zymen z. B. durch Mutationen, die nach klassischen Me thoden ungerichtet erzeugt werden, wie beispielsweise durch UV-Bestrahlung oder mutationsauslösenden Chemi kalien, oder durch Mutationen, die gezielt mittels gentechnologischer Methoden wie Deletion(en), Inser tion(en) und/oder Nucleotidaustausch(e) erzeugt wer den;
- - Erhöhung der Aktivität von Enzymen durch Veränderung der Struktur von Enzymen z. B. durch Mutagenese mit physikalischen, chemischen, molekularbiologischen oder sonstigen mikrobiologischen Methoden;
- - Verwendung von deregulierten Enzymen, z. B. nicht mehr feedback inhibierten Enzymen;
- - Einführung entsprechender die deregulierten Enzyme kodierenden Gene.
Auch Kombinationen der genannten und weiteren, analogen
Methoden können zur Erhöhung der Aktivität eingesetzt
werden. Im Falle von Transportproteinen kann die endo
gene Aktivität erhöht werden z. B. durch Klonierung des
Gens mit beispielsweise o. g. Methoden oder über Selek
tion von Mutanten mit erhöhtem Transport von Substra
ten.
Bevorzugt erfolgt die Steigerung der Aktivität dadurch,
daß eine Integration des Gens oder der Gene in eine
Genstruktur oder in mehrere Genstrukturen erfolgt, wo
bei das Gen oder die Gene als einzelne Kopie oder in
erhöhter Kopienzahl in die Genstruktur eingebracht
wird.
Als Genstruktur im Sinne der Erfindung ist ein Gen und
jede Nucleotidsequenz zu verstehen, die die erfindungs
gemäßen Gene trägt. Entsprechende Nucleotidsequenzen
können beispielsweise Plasmide, Vektoren, Chromosomen,
Phagen oder andere, nicht zirkulär geschlossene,
Nucleotidsequenzen sein.
In Mikroorganismen, in denen der Stofffluß nach Ery4P
erhöht ist, kann die Verfügbarkeit von PEP zur Produk
tion des ersten Intermediaten des aromatischen Ami
nosäurestoffwechsels limitiert sein. In solchen Fällen
kann es vorteilhaft sein, andere PEP-verbrauchende Re
aktionen im Metabolismus, wie z. B. die Reaktion des
PEP: Zucker-Phosphotransferasesystems (PTS), welches ei
ne PEP-abhängige Zuckeraufnahme katalysiert, sofern an
wesend, zu vermindern oder auszuschalten.
Erfindungsgemäß können sowohl Organismen eingesetzt
werden, die das natürliche Aktivitätsniveau des PTS
aufweisen; es können auch, zur weiteren Verbesserung
des Verfahrens, PTS-Mutanten eingesetzt werden, in de
nen das PTS in seiner Aktivität vermindert ist. Eine
derartige Verminderung kann entweder auf enzymatischer
Ebene oder durch genetische Methoden erfolgen, z. B.
durch Verwendung alternativer, stark reprimierbarer
Promotoren zur Expression der pts-Gene, oder durch In
sertion eines glf-Gens in das Chromosom und insbesonde
re in den Genort des ptsI-Gens, was zugleich eine Sta
bilisierung der rekombinanten DNS im Chromosom (Segre
gationsstabilität) und damit den Verzicht auf die Ver
wendung eines Vektors mit sich bringt. Desweiteren kann
in Verbindung mit einem regulierbaren Promotor auch
durch die Zugabe von Induktoren oder Inhibitoren des
entsprechenden Promotors während der Kultivierung Ein
fluß auf die Aktivität des PTS genommen werden.
Im erfindungsgemäßen Verfahren zur Produktion von Sub
stanzen werden bevorzugt Mikroorganismen eingesetzt, in
denen ein oder mehrere Enzyme, die zusätzlich an der
Synthese der Substanzen beteiligt sind, dereguliert
und/oder in ihrer Aktivität erhöht sind.
Dies sind insbesondere die Enzyme des aromatischen Ami
nosäurestoffwechsels und vor allem DAHP-Synthase, Shi
kimatkinase und Chorismatmutase/Prephenatdehydratase,
sowie aber auch alle anderen Enzyme, insbesondere auch
Transaldolase, Transketolase und Glukokinase, die an
der Synthese aromatischer Stoffwechselintermediate und
deren Folgeprodukte beteiligt sind.
Für die Herstellung von Substanzen wie beispielsweise
Adipinsäure, Gallensäure und Chinonverbindungen, sowie
deren Derivate ist neben den erfindungsmäßigen Enzymen
besonders die Deregulation und Überexpression der DAHP-
Syntase von Bedeutung. Zur überhöhten Synthese von bei
spielsweise L-Tryptophan, L-Tyrosin, Indigo, Derivaten
von Hydroxy- und Aminobenzoesäure und Naphtho- und An
thraquinonen, sowie deren Folgeprodukten sollte zusätz
lich die Shikimatkinase dereguliert und in ihrer Akti
vität erhöht werden. Für eine effiziente Produktion von
Phenylalanin, Phenylbrenztraubensäure und deren Deri
vaten ist zusätzlich eine deregulierte und überexpri
mierte Chorismatmutase/Prephenatdehydratase von beson
derer Bedeutung. Jedoch sollen damit auch alle anderen
Enzyme umfaßt sein, deren Aktivitäten zur biochemischen
Synthese von Substanzen beitragen, das heißt Verbindun
gen deren Produktion durch die Bereitstellung von Ery4P
oder Ery4P und PEP begünstigt wird.
Es sei bemerkt, daß für die Herstellung von Indigo,
Adipinsäure und anderen nicht natürlichen Folgeproduk
ten neben den erfindungsgemäßen Eingriffen weitere ge
netische Veränderungen an den Substanzen produzierenden
Mikroorganismen notwendig sind. Diese Maßnahmen sind
dem Fachmann bekannt (Frost & Draths, Ann. Rev. Micro
biol. 49 (1995) 557-579).
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Herstel
lung von aromatischen Aminosäuren, insbesondere von L-
Phenylalanin. Im Falle von L-Phenylalanin wird dabei
vorzugsweise die Genexpression und/oder die Enzymakti
vität einer deregulierten DAHP-Synthase (z. B. in E. co
li AroF oder AroH) und/oder einer ebenfalls deregulier
ten Chorismatmutase-/Prephenatdehydratase (PheA) er
höht.
Als Produktionsorganismen eignen sich Escherichia-Ar
ten, sowie aber auch Mikroorganismen der Gattungen Ser
ratia, Bacillus, Corynebacterium oder Brevibacterium
und weitere aus klassischen Aminosäureverfahren bekann
te Stämme. Ebenso Bakterien aus den Familien Nocardia
ceae und Actinomycetales. Besonders geeignet ist Esche
richia coli.
Die Erfindung betrifft auch die Bereitstellung von ge
eigneten Genstrukturen und diese Genstrukturen tragen
den transformierten Zellen, welche eine besonders er
folgreiche Realisation des Verfahrens ermöglichen.
Im Rahmen der Erfindung werden jetzt neue Genstrukturen
zur Verfügung gestellt, die, in rekombinanter Form,
entweder ein Gen enthalten, kodierend für ein Glukose-
oxidierendes Enzym a) zusammen mit einem Gen kodierend
für ein Glukonsäure phosphorylierendes Enzym oder b)
zusammen mit einem Gen kodierend für ein
Transportprotein zur PEP unabhängigen Aufnahme eines
Zuckers oder c) zusammen mit mindestens zwei der drei
nachstehenden Gene kodierend für ein Glukonsäurephosphorylierendes
Enzym, für eine Glukonolaktonase,
oder für ein Transportprotein zur PEP unabhängigen
Aufnahme eines Zuckers.
Insbesonders kodiert das Gen für das Glukose-oxidie
rende Enzym für eine Glukosedehydrogenase und das Gen
für das Glukonsäure-phosphorylierende Enzym für eine
Glukonatkinase.
Das Gen für die Glukosedehydrogenase stammt bevorzugt
aus Bacillus megaterium, das Gen für die Glukonatkinase
aus Escherichia coli und die Gene für Glukonolaktonase
und das Transportprotein aus Zymomonas mobilis. Beson
ders vorteilhaft sind Genstrukturen, bei denen das Gen
für die Glukosedehydrogenase die Glukosedehydrogenase
IV (gdhIV) aus Bacillus megaterium, das Gen gntK für
die Glukonatkinase die GntK aus Escherichia coli, die
Gene für das Transportprotein und die Glukonolaktonase
die Gene glf und gnl aus Zymomonas mobilis sind.
Die Isolierung der entsprechenden Gene und die Trans
formation der Zellen erfolgt nach gängigen Methoden: Im
Falle z. B. der Klonierung des Glukonatkinasegens gntK
aus E. coli, der Glukosedehydrogenase IV (gdh IV)aus Ba
cillus megaterium, der Glukonolaktonase (gnl) oder des
Transportgens glf aus Zymomonas mobilis eignet sich
beispielsweise die Methode der Polymerase-Kettenreak
tion (PCR) zur gerichteten Amplifikation des Gens mit
chromosomaler DNS aus Escherichia coli K-12 (gntK), Ba
cillus megaterium (gdhIV) bzw. Zymomonas mobilis Stäm
men ATCC 29191 oder ATCC 31821 (gnl, glf).
Nach Amplifikation der DNS und deren in vitro-Rekombi
nation mit bekannten Vektoren (pGEM7, pUCBM20, pUC19
oder anderen) erfolgt die Transformation der Wirtszelle
durch chemische Methoden, Elektroporation, Transduktion
oder Konjugation.
Im Falle der Gene gntK, gdhIV, gnl und glf aus den 3
Spenderorganismen sind die vollständigen Nucleotidse
quenzen bekannt und aus allgemein zugänglichen Quellen
erhältlich z. B. in Datenbanken wie beim EMBL/HUSAR in
Heidelberg unter den Zugangsnummern D 84362 (gntK),
D 10626 (gdhIV), X 67189 (gnl) und M 60615 (glf) hinter
legt. Im Falle der Klonierung des gntK-Gens aus Esche
richia coli eignet sich die PCR zur gerichteten Ampli
fikation des Gens mit chromosomaler DNS aus Escherichia
coli K-12 Stämmen anhand der Gen-Sequenzen wie be
schrieben von Izu et al. Journal of Molecular Biology
267 (1997) 778-793, und Tong et al. Journal of Bacte
riology 178 (1996) 3260-3269. Im Falle der Klonierung
des gdhIV-Gens aus Bacillus megaterium eignet sich bei
spielsweise chromosomale DNS aus Bacillus megaterium
(Nagao et al. Journal of Bacteriology 174 (1992)
5013-5020).
Das isolierte Glukosedehydrogenase IV-Gen kann mit ei
nem oder mehreren der im Rahmen der Erfindung beschrie
benen Gene in jeglicher Kombination in eine Genstruktur
oder in mehrere Genstrukturen integriert werden. Ohne
die genaue Verteilung auf Genstrukturen zu berücksich
tigen, führt dies zu Kombinationen wie zB. gdhIV +
gntK, gdhIV + glf, gdhIV + gntK + glf; gdhIV + gntK +
gnl; gdhIV + gnl + glf; gdhIV + gntK + gnl + glf.
Bei der Verteilung der Gene wird glf vorzugsweise in
niedriger Kopienzahl x (wie beispielsweise x = 1 bis
10) in die Genstruktur oder die Genstrukturen einge
bracht, um mögliche negative Auswirkungen einer Überex
pression eines Membranproteins zu vermeiden.
Vorteilhaft sind Genstrukturen, die mindestens eine,
einem der Gene zugeordnete, regulatorische Gensequenz
enthalten.
So kann eine Verstärkung regulatorischer Elemente vor
zugsweise auf der Transkriptionsebene erfolgen, indem
insbesondere die Transkriptionssignale verstärkt wer
den. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß
durch Veränderung der den Strukturgenen vorgeschalteten
Promotorsequenzen die Wirksamkeit des Promotors oder
der Promotoren erhöht wird oder indem die Promotoren
komplett durch wirksamere Promotoren ersetzt werden.
Auch kann eine Verstärkung der Transkription durch ent
sprechende Beeinflussung eines den Genen zugeordneten
Regulatorgens erfolgen; daneben ist aber auch eine Ver
stärkung der Translation möglich, indem beispielsweise
die Stabilität der Boten-RNS (m-RNS) verbessert wird.
Weiterhin werden im Rahmen der Erfindung auch transfor
mierte Bakterien-Zellen bereitgestellt, die in replizierbarer
Form eine erfindungsgemäße Genstruktur enthalten.
Als transformierte Bakterien-Zelle im Sinne der Erfindung ist je
der Mikroorganismus zu verstehen, der eine erfindungs
gemäße Genstruktur trägt, die die verstärkte Bildung
von Substanzen in der Zelle bewirkt. Die Transformation
der Wirtszellen kann durch chemische Methoden (Hanahan
J. Mol. Biol. 166 (1983) 557-580), sowie auch durch
Elektroporation, Konjugation oder Transduktion erfol
gen.
Es ist vorteilhaft für die Transformation Wirtszellen
einzusetzen, in denen ein oder mehrere Enzyme, die zu
sätzlich an der Synthese der Substanzen beteiligt sind,
dereguliert und/oder in ihrer Aktivität erhöht sind.
Mit der die jeweiligen Gene enthaltenden Genstruktur
wird ein, eine aromatische Aminosäure oder eine andere
erfindungsgemäße Substanz produzierender Mikroorganis
mus-Stamm, insbesondere Escherichia coli, transfor
miert.
Es ist von Vorteil für die Transformation mit den Gen
strukturen Wirtszellen einzusetzen, in denen zusätz
lich, sofern anwesend, das PEP-abhängige Zuckeraufnah
mesystem in seiner Aktivität vermindert oder ausge
schaltet ist.
Insbesondere werden transformierte Bakterien-Zellen bereitge
stellt, die in der Lage sind, eine aromatische Ami
nosäure zu produzieren, wobei die aromatische Aminosäu
re vorzugsweise L-Phenylalanin ist.
Es wird also ein Verfahren zur mikrobiellen Herstellung
von Substanzen bereitgestellt, bei dem transformierte
Zellen, wie oben beschrieben, enthaltend Genstrukturen,
wie oben beschrieben, eingesetzt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des er
findungsgemäßen Verfahrens werden transformierte Zellen
eingesetzt, die außer Ery4P auch andere Zentralstoff
wechselmetabolite in erhöhter Verfügbarkeit enthalten.
Dazu zählen z. B. α-Oxoglutarat oder Oxalacetat, die aus
intrazellulären Syntheseprozessen resultieren, oder
aber durch Zufütterung der entsprechenden Substanzen,
oder ihrer Vorläufer, wie z. B. Fumarat oder Malat als
Metaboliten des Zitronensäurezyklus, den wachsenden
Zellenazur Verfügung gestellt werden.
Bei DSMZ ist unter den Bedingungen des Budapester Ver
trages der Stamm Escherichia coli AT2471/pGEM7gntKgdhIV
unter der Hinterlegungsnummer DSM 12118 am 15.04.1998
hinterlegt worden.
Der verwendete Wirtsorganismus AT2471 wurde von Taylor
und Trotter (Bacteriol. Rev. 13 (1967) 332-53) bei der
CGSC unter der Nummer 4510 hinterlegt und ist frei er
hältlich.
Im Folgenden sollen die verwendeten Materialien und Me
thoden angegeben, sowie die Erfindung durch experimen
telle Beispiele und Vergleichsbeispiele unterbaut wer
den:
Im Rahmen der genetischen Arbeiten wurden Stämme von E.
coli, sofern nicht anderweitig erwähnt, auf LB-Medium
bestehend aus Difco Bacto Trypton (10 g.l-1), Difco-
Hefeextrakt (5 g.l-1) und NaCl (10 g.l-1) kultiviert. In
Abhängigkeit von den Resistenzeigenschaften der ver
wendeten Stämme wurde, sofern nötig, dem Medium
Ampicillin (100 mg.l-1) und/oder Chloramphenicol (17-34 mg.l-1)
zugesetzt. Ampicillin wurde dabei zuvor in Wasser und
Chloramphenicol in Ethanol gelöst und dem bereits auto
klavierten Medium sterilfiltriert zugegeben. Zur Her
stellung von Agarplatten wurde dem LB-Medium Difco Bac
to Agar (1,5%) zugesetzt.
Plasmid-DNS aus E. coli wurde mittels alkalischer Lyse
unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen Systems
(Qiagen, Hilden) isoliert. Die Isolation von chromoso
maler DNS aus E. coli und Bacillus megaterium DSM 319
erfolgte nach Chen und Kuo (Nucl. Acid Res. 21 (1993)
2260). Die Verwendung von Restriktionsenzymen, Taq-DNS-
Polymerase, DNS-Polymerase I, Alkalische Phosphatase,
RNase und T4 DNS-Ligase erfolgte nach den Instruktionen
der Produzenten (Boehringer, Mannheim, D oder Promega,
Heidelberg, D). Zur Restriktionsanalyse wurden die DNS-
Fragmente in Agarosegelen (0,8%) aufgetrennt und mit
tels Extraktion unter Verwendung eines kommerziell er
hältlichen Systems (QuiaExII, Hilden, D) aus Agarose
isoliert.
Zur Transformation der Zellen wurden diese für 2,5-3 h
in LB-Medium (5 ml-Röhrchen) bei 37°C und 200 U.min-1
inkubiert. Bei einer optischen Dichte (620 nm) von ca.
0,4 wurden die Zellen abzentrifugiert und in einem
Zehntel des Volumens in TSS (LB-Medium mit 10% (w/v)
PEG 8000, 5% (v/v) DMSO und 50 mM MgCl2) aufgenommen.
Nach 30-minütiger Inkubation bei 4°C mit 0,1 bis 100 ng
DNS und anschließender Inkubation bei 37°C für 1 h
wurden die Zellen auf LB-Medium mit entsprechendem An
tibiotikum ausplattiert.
Die Klonierung des Gens gdhIV aus Bacillus megaterium
DSM 319 kodierend für die Glukosedehydrogenase IV er
folgte nach spezifischer Amplifikation der chromosoma
len DNS von Bacillus megaterium DSM 319 mit der Polyme
rasekettenreaktion (PCR) aufgrund der bekannten DNS-Se
quenz des Gens, die von Nagao et al. Journal of Bacte
riology 15 (1992) 5013-5020 beschrieben wurde. Die PCR-
Oligonukleotidprimer wurden mit Schnittstellen für die
Restriktionsenzyme BamHI (5'Ende) bzw. SacI (3'Ende)
versehen. Primer 1 (BamHI) bestand aus 5' ATG GAT CCA
TGA AAA CAC TAG GAG GAT TTT 3'. Primer 2 (Sac I) be
stand aus 5' GCC AGA GCT CTT TTT TCC ACA TCG ATT AAA
AAC TAT 3' und war komplementär zum 3'Ende des gdhIV-
Gens. Das erhaltene DNS-Amplifikationsprodukt von ca.
800 Basenpaaren wurde mit BamHI plus SacI restringiert
und danach in den gleichermaßen behandelten Vektor
pGEM7 (s. Tab. 1) ligiert. Transformation erfolgte in
den Stamm JM109DE3 mit Selektion auf LB-Agarplatten,
die X-Gal und Ampicillin enthielten. Der Nachweis der
erfolgreichen Klonierung erfolgte durch die Bestimmung
der DNS-Sequenz des klonierten Gens gdhIV. Dieser Vek
tor (pGEM7gdhIV) ermöglichte auch in Abwesenheit des
T7-Polymerasesystems (Stamm JM109DE3) die Expression
der Glukosedehydrogenase IV-Aktivität (s. Tab. 2).
Die Klonierung des Gens gntK für die Glukonatkinase
GntK aus Escherichia coli K-12 erfolgte durch spezifi
sche DNS-Amplifikation ausgehend von Stamm E. coli K-12
W3110 als chromosomale Matrize. Die Sequenz des gntK-
Gens wurde von Tong et al. Journal of Bacteriology 178
(1996) 3260-3269 beschrieben. Zur Vermehrung mittels
PCR wurden Oligonukleotidprimer gewählt, die zusätz
lich mit Restriktionsschnittstellen für EcoRI (5') bzw.
BamHI (3') versehen wurden. Primer 1 bestand aus 5'CCG
AAT TCT TGT ATT GTG GGG GCA C 3' und bindet
5'stromaufwärts vom gntK-Gen; Primer 2 bestand aus 5'
CCG GAT CCG TTA ATG TAG TCA CTA CTT A 3' und ist kom
plementär zum 3'Ende des gntK-Gens. Das Amplifikations
produkt von ca. 600 Basenpaaren wurde gereinigt, mit
EcoRI plus BamHI restringiert und in den gleichermaßen
geöffneten Vektor pGEM7 ligiert. Transformation erfolg
te in den Stamm JM109DE3 mit Selektion auf LB-
Agarplatten, die X-Gal und Ampicillin enthielten. Der
Nachweis der erfolgreichen Klonierung erfolgte durch
die Bestimmung der DNS-Sequenz des klonierten Gens
gntK. Dieser Vektor (pGEM7gntK) ermöglichte auch in
Abwesenheit des T7-Polymerasesystems (Stamm JM109DE3)
die Expression der Glukonatkinase-Aktivität (s. Tab. 2).
Die Kombination der Gene gntK und gdhIV erfolgte durch
Öffnung des Vektors pGEM7gntK durch doppelte Restrikti
on mit BamHI plus SacI. In diesen dermaßen geöffneten
Vektor wurde ein 800 Basenpaarfragment, das nach Re
striktion des Vektors pGEM7gdhIV gewonnen worden war
und das das gdhIV-Gen enthielt, ligiert. Transformation
erfolgte wiederum mit Selektion auf Ampicillin. Die
neue, erfindungsgemäße Genstruktur pGEM7gntKgdhIV ver
mittelt die T7 Polymerase-unabhängige Expression der
Enzymaktivitäten für Glukosedehydrogenase IV und für
Glukonatkinase GntK (s. Tab. 2).
Die Aufbewahrung der erhaltenen Transformanden erfolgte
auf LB-Medium in Form von Glycerinkulturen (30%) bei
-80°C. Bei Bedarf wurden die Glycerinkulturen direkt
vor dem Gebrauch aufgetaut.
Zur Bestimmung der Enzymaktivitäten in bakteriellen Ro
hextrakten wurden die Zellen von E. coli sowie von
plasmid-tragenden Mutanten in mineralischem Medium kul
tiviert. Dies bestand aus Natriumcitrat.3H2O (1,0 g.l-1),
MgSO4.7H2O (0,3 g.l-1), KH2PO4 (3,0 g.l-1), K2HPO4 (12,0 g.l-1),
NaCl 0,1 (g.l-1), (NH4)2SO4 (5,0 g.l-1), CaCl2.2H2O
(15,0 mg.l-1), FeSO4.7H2O (0,075 g.l-1), und L-Tyrosin
(0,04 g.l-1). Die Zugabe weiterer Minerale erfolgte über
eine Spurenelementlösung (1 ml.l-1) zusammengesetzt aus
Al2(SO4)3.18H2O (2,0 g.l-1), CoSO4.6H2O (0,7 g.l-1), Cu
SO4.5H2O (2,5 g.l-1), H3BO3 (0,5 mg.l-1), MnCl2.4H2O (20,0 g.l-1),
Na2MoO4.2H2O (3,0 g.l-1), NiSO4.3H2O (2,0 g.l-1) und
ZnSO4.7H2O (15,0 g.l-1). Vitamin B1 (5,0 mg.l-1) wurde in
Wasser gelöst und dem Medium nach dem Autoklavieren
sterilfiltriert zugegeben, ebenso wie bei Bedarf Ampi
cillin bzw. Ampicillin und Chloramphenicol. Glukose (30 g.l-1)
wurde separat autoklaviert und dem Medium eben
falls nach dem Autoklavieren zugefügt.
Die geernteten Zellen wurden in 100 mM Tris/HCl-Puffer
(pH 8,0) gewaschen. Die Zellen des Sediments wurden
mittels Ultraschall (Branson Sonifier 250 mit Microtip)
in einem Beschallungszyklus von 25% und mit einer In
tensität von 40 Watt für 4 min pro ml Zellsuspension
aufgeschlossen. Nach Zentrifugation für 30 min bei
18000 g und 4°C wurde der Überstand (Rohextrakt) für
die Messung der Aktivität der Glukosedehydrogenase bzw.
der Glukonatkinase verwendet.
Die Bestimmung der Aktivität der Glukosedehydrogenase
erfolgte nach Harwood & Cutting. Molecular Biological
Methods für Bacillus. John Wiley & Sons. Glukosedehy
drogenase katalysiert die Oxidation von Glukose zu Glu
konolakton. Die Aktivität des Enzyms wurde über die Zu
nahme der Konzentration des reduzierten Cofaktors NADH
+ H+ photometrisch bei einer Wellenlänge von 340 nm be
stimmt. Die Bestimmung erfolgte in Quarzküvetten mit
einem Gesamtvolumen von 1 ml. Der Reaktionsansatz be
stand aus Tris HCl Endkonzentration 250 mM pH 8.0), Na
trium-EDTA 2.5 mM, KCl 100 mM und NAD 2 mM. Rohextrakt
wurde im Puffer 5 Minuten bei 25°C vorinkubiert. Zum
Start der Nachweisreaktion wurde Glukose zugegeben
(Endkonzentration 100 mM). Die Zunahme der Extinktion
wurde bei 340 nm verfolgt. Als Kontrolle diente jeweils
ein Ansatz ohne Glukose. Die spezifische Glukosedehy
drogenase-Aktivität wird angegeben in U/mg, definiert
als die Bildung von 1 µMol NADH pro Minute und mg Pro
tein, was äquivalent zum Umsatz von 1 µMol Glukose pro
Minute und mg Protein gesetzt wird.
Die Bestimmung der Glukonatkinase im Rohextrakt erfolg
te wie von Izu et al. FEBS Letters 394 (1996) 14-16 be
schrieben.
Glukonatkinase katalysiert die ATP-abhängige Phosphory
lierung von Glukonat zu 6-Phosphoglukonat. Das gebilde
te 6-Phosphoglukonat wird im Enzymtest durch das NADP-
abhängige Hilfsenzym 6-Phosphoglukonat-Dehydrogenase
(Boehringer Mannheim, No. 108 405) über die Zunahme der
NADPH-Konzentration photometrisch bei einer Wellenlänge
von 340 nm bestimmt. Die Bildung von 1 µmol NADPH ent
spricht dabei der Phosphorylierung von 1 µmol Glukonat.
Der enzymatische Nachweis wurde in Quarzküvetten mit
einem Gesamtvolumen von 1 ml durchgeführt bei 25°C
durchgeführt. Der Reaktionsansatz enthielt Tris HCl 50 mM
pH 8.0, ATP 100 mM, NADP 0.25 mM, 1.2 Einheiten des
Hilfsenzyms 6-Phosphoglukonat-Dehydrogenase und varia
ble Mengen an Rohextrakt. Die Ansätze wurden bei 25°C
für 5 Minuten vorinkubiert und durch Zugabe von Glukon
säure (pH 6.8; Endkonzentration 10 mM im Ansatz) ge
startet. Als Kontrolle dienten Ansätze ohne Zugabe von
Glukonsäure.
Die Bestimmung der Proteinkonzentration im Rohextrakt
erfolgte nach Bradford M. M. (Anal. Biochem. 72 (1976)
248-254) unter Verwendung eines kommerziell erhältli
chen Farbreagenzes. Als Standard wurde Rinderserumalbu
min verwendet.
Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse der Enzymmessungen bei
der Verwendung des Wirtsstammes E. coli W3110, sowie
dessen Mutanten, die die Plasmide pGEM7gdhIV, pGEM7gntK
oder pGEM7gntKgdhIV beinhalten. Es zeigte sich, dass die
Enzyme bei der Verwendung der beschriebenen und erfin
dungsgemäßen Genstruktren in erfindungsgemäßen Zellen
funktionsfähig exprimiert werden können.
Die Syntheseleistung von Escherichia coli AT2471 und
Escherichia coli AT2471/pGEM7ghdIV wurde in dem unter
Beispiel 2 beschriebenen Mineralmedium bestimmt. Hier
für wurden Schüttelkolben (1000 ml mit 100 ml Medium)
mit 2 ml Glycerinkultur angeimpft und bei 37°C und 150 U.min-1
für 72 h auf einem Kreisschüttler inkubiert. In
Intervallen von ungefähr 12 h wurde der pH-Wert der
Kulturen gemessen und bei Bedarf durch Zugabe von KOH
(45%) auf den Startwert von 7.2 zurückgebracht. Des
weiteren wurden nach 24 und 48 h Proben (2 ml) zur Be
stimmung der optischen Dichte, sowie der Glukose- und
der L-Phenylalaninkonzentrationen genommen.
Die Phenylalaninkonzentration wurde mittels Hochdruck
flüssigkeitschromatographie (HPLC, Hewlett Packard,
München, D) in Verbindung mit Fluoreszenzdetektion (Ex
tinktion 335 nm, Emission 570 nm) ermittelt. Als feste
Phase wurde eine Nucleosil-120-8-C18-Säule (250.4,6 mm)
verwendet; die Elution erfolgte unter Verwendung
eines Gradienten (Eluent A: 90% 50 mM Phosphorsäure, 10%
Methanol, pH 2,5; Eluent B: 20% 50 mM Phosphorsäure,
80% Methanol, pH 2,5; Gradient: 0-8 min 100% A, 8-13 min
0% A, 13-19 min 100% A). Die Elutionsgeschwindig
keit wurde auf 1,0 ml.min-1 festgesetzt; die Säulentem
peratur auf 40°C. Die Nachsäulenderivatisierung er
folgte unter Verwendung von o-Phthaldialdehyd in einer
Reaktionskapillare (14 m.0.35 mm) bei Raumtemperatur.
Für L-Phenylalanin wurde unter den beschriebenen Bedin
gungen eine Retentionszeit von 6,7 min ermittelt.
Durch die Messung der Glukosekonzentration mittels en
zymatischer Teststreifen (Diabur, Boehringer Mannheim,
D) und, abhängig von den Resultaten, Nachdosieren von 2 ml
einer konzentrierten Glukoselösung (500 g.l-1) wurde
sichergestellt, daß keine Glukoselimitierung in den
Versuchsansätzen auftrat.
Nach einer Inkubationszeit von 48 h wurde im Vergleich
zu einem (Phenylalanin)-Indexwert von 100 für den
Wirtsstamm E. coli AT2471, durch das alleinige Einbrin
gen des Plasmides pGEM7gdhIV ein die Phenylalaninekonzentration
beschreibender Indexwert von 145 erreicht.
Dieses Ergebnis zeigt den erfindungsgemäßen, die Syn
these aromatischer Verbindungen erhöhenden Effekt der
Erhöhung der Aktivität einer Glukosedehydrogenase in
Substanzen produzierenden Mikroorganismen.
Das glf-Gen aus Zymomonas mobilis wurde unter Verwen
dung des Plasmids pZY600 (Weisser et al. J. Bacteriol
177 (1995) 3351-3345) als Matrize amplifiziert. Dabei
wurde durch die Wahl der Primer eine BamHI- und eine
KpnI-Schnittstelle eingeführt. Unter Verwendung dieser
singulären Schnittstellen wurden das Gen in den Vektor
pUCBM20 (Boehringer Mannheim), der ebenfalls mit BamHI
und KpnI geöffnet worden war, eingebracht. Aus diesem
Vektor (pBM20glf) wurde durch Restriktion mit BamHI und
Hindill ein 1.5 kb großes DNS-Fragment gewonnen und mit
dem Vektor Plasmid pZY507 (Weisser et al. J. Bacteriol
177 (1995) 3351-3345), der ebenfalls mit den Restrikti
onsenzymen BamHI und Hind III geöffnet worden war, li
giert. Nach Transformation von E. coli und Klonierung
der Transformanden wurde das rekombinierte Plasmid
pZY507glf erhalten. Dieser Vektor führt zur Chloramphe
nicol-Resistenz, enthält das lacIq-tac-Promotorsystem
und hat eine niedrige Kopienzahl.
Der Vektor pZY507glf wurde zusammen mit den erfindungs
gemäßen Genstrukturen aus Beispiel 1 in den Wirtsstamm
AT2471 transformiert.
Den für Beispiel 3 beschriebenen experimentellen Bedin
gungen folgend, wurden die Mutanten E. coli AT2471glf,
E. coli AT2471glf/pGEM7, E. coli AT2471glf/pGEM7gntK und
E. coli AT2471glf/pGEM7gntKgdhIV in je zwei Parallelan
sätzen kultiviert. Nach 48 h wurde die L-Phenylalanin
konzentration im Medium bestimmt.
Im Vergleich zum Ausgangsstamm E. coli AT2471glf, der
eine dem Indexwert von 100 entsprechende L-Phenylala
ninkonzentration erreichte, ermöglichte die Anwesenheit
des Vectors pGEM7 einen Indexwert von 96 und damit na
hezu identische Konzentrationen. Der Einsatz von E. co
li AT247glf/pGEM7gntK hingegen erlaubt eine L-
Phenylalaninkonzentration, die im Vergleich zu den zu
vor genannten Stämmen einem Indexwert von 179 ent
sprach. Eine weitere Erhöhung auf einen die Phenylala
ninkonzentration repräsentierenden Indexwert von 195
ermöglichte die Expression beider Gene des alternativen
Stoffwechsels, d. h. Glukosedehydrogenase und Glukonat
kinase in E. coli AT2471glf/pGEM7gntKgdhIV.
Dieses Ergebnis zeigt, daß die Expression eines alter
nativen Stoffwechselweges durch Einbringen der Aktivi
tät der Glukosedehydrogenase und Erhöhen der Aktivität
der Glukonatkinase die Synthese von L-Phenylalanin ge
rade in jenen Mikroorganismem positiv beeinflußt, in
denen gleichzeitig ein PEP-unabhängiges Zuckeraufnahme
system transformiert und exprimiert ist.
Zur Integration des glf-Gens in die Gene, die für Kom
ponenten des PTS-Systems von E. coli kodieren, wurde
das Plasmid pPTS1 mit BglII verdaut und mit Klenow-
Fragment behandelt. Die singuläre Schnittstelle liegt
im ptsI-Gen. Das glf-Gen wurde als BamHI-KpnI-Fragment
aus dem Plasmid pBM20glfglk isoliert und ebenfalls mit
Klenow-Fragment behandelt. Durch blunt-end-Ligation
wurden Klone erhalten, die das glf in gleicher Orien
tierung wie die Gene ptsHI tragen. Aus dem resultieren
den Plasmid pPTSglf konnte ein 4,6 kb PstI-Fragment er
halten werden, welches den 3'-Bereich des ptsH-Gens so
wie ptsl mit integriertem glf und crr trägt. Dieses
Fragment wurde in die EcoRV-Schnittstelle des Vektors
pGP704 ligiert. Da dieser Vektor nur in λpir-Stämmen
repliziert werden kann, haben Transformanden, die die
sen Phagen nicht tragen, den Vektor ins Chromosom inte
griert, wenn sie auf Carbenicillin wachsen können. Die
Integration wurde mittels Southern Analyse überprüft
(Miller V. L. et al., J. Bacteriol. 170 (1988) 2575-83).
Die erhaltenen Transformanden enthielten neben dem glf-
Gen auch die vollständigen PTS-Gene.
Bei einem zweiten homologen crossover kann der Vek
toranteil herausrekombinieren, was zum Verlust der Car
benicillin-Resistenz führt. Da in diesem Falle die pts-
Gene durch die Insertion des glf-Gens unterbrochen vor
liegen, wird das PTS in diesen Mutanten nicht funktio
nell exprimiert. Die gewünschten PTS--Mutanten wurden
wie folgt selektioniert: Nach mehrmaligem Überimpfen
der noch PTS+-Transformanden auf LB-Medium ohne Anti
biotika wurden Aliquots der Zellsuspension auf LB-Plat
ten mit 100 µg.l-1 Phosphomycin ausplattiert. PTS--Mu
tanten können auf diesen Platten wachsen. Wachsende
Klone wurden auf LB-Platten mit entweder Phosphomycin
oder mit 20 µg.l-1 Carbenicillin ausgestrichen. Von Klo
nen, die erneutes Wachstum auf den Phosphomycin-Plat
ten, nicht aber auf den Carbenicillin Platten zeigten,
wurde chromosomale DNS isoliert. Die Integration des
glf-Gens in die Gene, die für das, PTS-System kodieren,
wurde durch Southern-Analyse bestätigt. Entsprechende
Mutanten wurden als phänotypisch PTS-defizient identi
fiziert.)
Ein Klon wurde als Wirtsorganismus E. coli
AT2471glfintPTS- ausgewählt und für die Transformationen
(s. oben) mit Plasmid pGEM7gntKgdhIV eingesetzt.
Den für Beispiel 3 und 4 beschriebenen experimentellen
Bedingungen folgend, wurden die PTS-negative Mutante
E. coli AT2471glfintPTS-/pGEM7gntKgdhIV, sowie der kor
respondierende Wirtsstamm AT2471glfintPTS- in je zwei
Parallelansätzen kultiviert. Nach 48 h wurde aus den
Ergebnissen die integrale biomassespezifische Produkti
vität errechnet.
Im Vergleich zum Wirtsstamm E. coli AT2471glfintPTS-,
dessen integrale biomassespezifische Produktivität
durch einen Indexwert von 100 representiert ist,
erreichte die Mutante
AT2471glfintPTS-/pGEM7gntKgdhIV eine integrale biomas
sespezifische Produktivität mit einem Indexwert von
133.
Dieses Ergebnis zeigt, daß das Einbringen der Aktivität
der Glukosedehydrogenase und Erhöhen der Aktivität der
Glukonatkinase die Produktivität der Synthese von Phe
nylalanin gerade in jenen Mikroorganismem positiv be
einflußt, die sich durch ein in seiner Aktivität ver
mindertes oder gänzlich ausgeschaltetes PTS-System aus
zeichnen und in denen gleichzeitig ein PEP-unabhängiges
Zuckeraufnahmesystem integriert ist.
Claims (30)
1. Verfahren zur mikrobiellen Herstellung von Substan
zen aus dem aromatischen Stoffwechsel, bei dem ein
Mikroorganismus eingesetzt wird, der eine erhöhte
Aktivität eines Glukose oxidierenden Enzyms aufweist
und Glukose und glukosehaltige Substrate durch Oxi
dation zu Glukonolakton oder Glukonat sowie durch
Phosphorylierung des Glukonats zu 6-Phospho-Glukonat
umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Substanzen hergestellt werden, an deren Synthese
das Intermediat Erythrose-4-Phosphat beteiligt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivität einer Glukosedehydrogenase in den
Mikroorganismus eingebracht und/oder erhöht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivität einer Glukosedehydrogenase aus Ba
cillus megaterium in den Mikroorganismus eingebracht
und/oder erhöht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivität der Glukosedehydrogenase IV aus
Bacillus megaterium in den Mikroorganismus einge
bracht und/oder erhöht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich die Aktivität eines Glukonsäure phos
phorylierenden Enzyms erhöht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivität einer Glukonatkinase erhöht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivität einer Glukonatkinase aus Escheri
chia coli erhöht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich die Aktivität einer Glukonolaktonase,
insbesondere eine aus Zymomonas mobilis, erhöht
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich die Aktivität eines Transportproteins
zur PEP unabhängigen Aufnahme eines Zuckers erhöht
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Transportprotein ein Facilitator ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Facilitator das Glukosefacilitator-Protein
(Glf) aus Zymomonas mobilis ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivität eines Glukose oxidierenden Enzyms
oder die Aktivität eines Glukose oxidierenden Enzyms
und zusätzlich mindestens eine Aktivität aus Glukon
säure phosphorylierendem Enzym, Glukonolaktonase,
Transportprotein zur PEP unabhängigen Zuckeraufnah
me, gesteigert wird,
- a) durch Einführung der Gene
- b) und/oder durch Erhöhen der Genkopienzahl
- c) und/oder durch Erhöhung der Genexpression
- d) und/oder durch Erhöhung der endogenen Aktivität der genannten Enzyme
- e) und/oder durch Strukturveränderung an den Enzymen
- f) und/oder durch Verwendung von deregulierten Enzy men
- g) und/oder durch Einführen von Genen, die für dere gulierte Enzyme kodieren.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steigerung der Aktivität dadurch erreicht
wird, daß eine Integration des Gens oder der Gene in
eine Genstruktur oder in mehrere Genstrukturen er
folgt, wobei das Gen oder die Gene als einzelne Ko
pie oder in erhöhter Kopienzahl in die Genstruktur
eingebracht wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich die Aktivität eines PEP-abhängigen
Zuckeraufnahmesystems, sofern anwesend, vermindert
oder ausgeschaltet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Mikroorganismus eingesetzt wird, in dem ein
oder mehrere Enzyme, die zusätzlich an der Synthese
der Substanzen beteiligt sind, dereguliert und/oder
in ihrer Aktivität erhöht sind.
17. Verfahren nach der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hergestellte Substanz eine aromatische Ami
nosäure ist.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aromatische Aminosäure L-Phenylalanin ist.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß der eingesetzte Mikroorganismus den Gattungen
Escherichia, Serratia, Bacillus, Corynebacterium
oder Brevibacterium zugeordnet ist.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mikroorganismus Escherichia coli ist.
21. Genstruktur enthaltend in rekombinanter Form
entweder ein Gen kodierend für ein Glukose oxidie
rendes Enzym zusammen mit einem Gen kodierend für
ein Glukonsäure phosphorylierendes Enzym,
oder ein Gen kodierend für ein Glukose oxidierendes Enzym zusammen mit einem Gen kodierend für ein Transportprotein zur PEP unabhängigen Aufnahme von Zuckern,
oder ein Gen kodierend für ein Glukose oxidierendes Enzym zusammen mit mindestens zwei der drei nachste henden Genen, kodierend für ein Glukonsäurephospho rylierendes Enzym, für eine Glukonolaktonase oder für ein Transportprotein zur PEP unabhängigen Auf nahme von Zuckern.
oder ein Gen kodierend für ein Glukose oxidierendes Enzym zusammen mit einem Gen kodierend für ein Transportprotein zur PEP unabhängigen Aufnahme von Zuckern,
oder ein Gen kodierend für ein Glukose oxidierendes Enzym zusammen mit mindestens zwei der drei nachste henden Genen, kodierend für ein Glukonsäurephospho rylierendes Enzym, für eine Glukonolaktonase oder für ein Transportprotein zur PEP unabhängigen Auf nahme von Zuckern.
22. Genstruktur nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gen für das Glukose oxidierende Enzym eine
Glukosedehydrogenase kodiert und das Gen für das
Glukonsäure phosphorylierende Enzym eine Glukonatki
nase kodiert.
23. Genstruktur nach Anspruch 21 oder 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gen für die Glukosedehydrogenase aus Bacil
lus megaterium stammt, das Gen für die Glukonatkina
se aus Escherichia coli stammt und die Gene für die
Glukonolaktonase und das Transportprotein aus Zymo
monas mobilis stammen.
24. Transformierte Bakterien-Zelle, enthaltend in repli
zierbarer Form eine Genstruktur nach den Ansprüchen
21 bis 23.
25. Transformierte Bakterien-Zelle nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Zelle ein oder mehrere Enzyme, die zu
sätzlich an der Synthese der Substanzen beteiligt
sind, dereguliert und/oder in ihrer Aktivität erhöht
sind.
26. Transformierte Bakterien-Zelle nach Anspruch 24 oder
25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zelle eine Escherichia coli-Zelle ist.
27. Transformierte Bakterien-Zelle nach einem der An
sprüche 24 bis 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich das PEP-abhängige Zuckeraufnahmesy
stem, sofern anwesend, in seiner Aktivität vermin
dert oder ausgeschaltet ist.
28. Transformierte Bakterien-Zelle nach einem der An
sprüche 24 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie in der Lage ist, eine aromatische Aminosäure
zu produzieren.
29. Transformierte Bakterien-Zelle nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aromatische Aminosäure L-Phenylalanin ist.
30. Verfahren zur mikrobiellen Herstellung von Substan
zen nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß transformierte Bakterien-Zellen nach einem der
Ansprüche 24 bis 29, in denen eine Genstruktur nach
einem der Ansprüche 21 bis 23 vorliegt, eingesetzt
werden.
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