-
Empfängerschaltung für Wellentelegraphie und -telephonie. Die Erfindung
betrifft eine weitere Ausbildung der Empfängerschaltung für ungedämpfte Wellen nach
Patent 38o627.
-
Das Hauptpatent betrifft eine Schaltung, bei der die Antennenschwingungen
auf zwei Stromkreise übertragen werden, die so mit dem Empfangsapparat gekoppelt
sind, daß sich ihre Wirkungen auf diesen gegenseitig aufheben, während Lokalschwingungen,
die in den Übertragungsstromkreisen über erstere Schwingungen gelagert werden, mit
diesen Schwebungen bilden, deren Wirkungen auf den Empfangsapparat sich addieren.
Nach dem Patent 38o627 bestand die Erfindung darin, daß die Lokalschwingungen in
einem einzigen Stromkreis erregt werden, der mit den beiden Übertragungskreisen
induktiv gekoppelt war. Auf diese Weise war eine genau gleiche Frequenz der übergelagerten
Schwingungen für beide Übertragungsstromkreise gewährleistet.
-
Es ist für den Zweck, dem diese Schaltungen dienen sollen, nämlich
für die Unterdrükkung von Störungsschwingungen, sehr wichtig, daß auch die Amplitüde
der übergelagerten Lokalschwingungen in beiden übertragungsstromkreisen genau abgestimmt
wird. Die Störungsschwingungen haben meistens eine andere Amplitüde als die aufgefangenen
Zeichen. Je genauer nun die Lokalschwingungen mit den Antennenschwingungen in der
Amplitüde übereinstimmen und demgemäß reine Schwebungen bilden, um so deutlicher
lassen sich die unreinen Schwebungen, die die Lokalschwingungen mit den Störungsschwingungen
bilden, als Störungen erkennen.
-
Nach der Erfindung soll daher die Schaltung durch eine Anordnung verbessert
werden, die es ermöglicht, die Amplitüde der Lokalschwingungen in den beiden Übertragungskreisen
gleichzeitig und gleichmäßig zu verstellen. Es sollen hierzu die Induktionsspulen,
durch die der Lokalschwingungskreis und die beiden Übertragungskreise gekoppelt
sind, gegeneinander verdrehbar oder sonst bewegbar angeordnet werden.
-
Während ferner nach dem Hauptpatent das Spulensystem eines jeden der
Übertragungsstromkreise, mit dem die Antennenschwingungen führenden Stromkreis für
sich gekoppelt war, ist nach der Erfindung die Schaltung dadurch vereinfacht, daß
für beide Übertragungskreise eine gemeinsame Koppelung vorhanden ist, die sich in
einer Leitung befindet, die von dem Verbindungspunkt der beiden Spulen, durch die
die Koppelung mit dem Lokalschwingungskreis erfolgt, zur Glühkathode der Verstärkungsröhren
führt.
-
In Abb. i bezeichnet A eine Antenne o. dgl. Zwischen dieser und der
Erde E liegen in Reihenschaltung eine einstellbare Belastungsinduktanz L und die
einstellbare Primärspule P eines Schwingungstransformators, zu denen zweckmäßig
ein einstellbarer Kondensator C parallel geschaltet ist.
-
Mit der Primärspule P ist eine einstellbare Sekundärspule S induktiv
gekoppelt. Diese liegt in einem Stromkreis mit einer einstellbaren Induktanz L1
und einem verstellbaren Kondensator Cl, mittels deren dieser Stromkreis auf den
Stromkreis der Primärspule P abgestimmt wird.
-
Zwei Induktionsspulen S1, S2, die untereinander gleich sind und die
Sekundärspulen
eines Schwingungstransformators darstellen, sind
j e mit einer Klemme mit dem Stromkreis der Sekundärspule S, und zwar zweckmäßig
mit der einen Klemme des Kondensators C" verbunden. Die beiden anderen Klemmen der
Spulen S,_ und S2 sind jede mit einem der Gitter g und g1 einer Kathodenröhre V
verbunden. In Reihenschaltung mit den Spulen S, und S2, also in Parallelschaltung
zu den beiden Gittern g und g1, liegt ein einstellbarer Kondensator C2, mittels
dessen der Stromkreis mit den Lokalsch"vingungen in Resonanz gebracht wird. In dem
äußeren Stromkreis der zum Gitter g gehörenden Anode a liegt die Primärspule P.,
eines Transformators sowie ein verstellbarer Teil eines Widerstandes y1, der zur
Batterie B des Anodenstromkreises parallel geschaltet ist, sowie ferner die Glühkathode
f. Letztere wird von dem durch einen Schiebewiderstand r regelbaren Strom einer
Batterie b erhitzt. In gleicher Weise befinden sich- im Stromkreis der zum .Gitter
g,_ gehörenden Anode a,. .die Primärspule P2 und ein einstellbarer Widerstand r2.
- Eine weitere Leitung führt von dem Stromkreis der Sekundärspule S, insbesondere
von der zweiten Klemme des Kondensators Cl, zu der Glühkathode f.
-
Die beiden Primärspulen P,. und PZ beeinflussen die Sekundärspule
S3 mit gleicher Stärke, aber in entgegengesetztem Sinne. In Parallelschaltung zur
Sekundärspule S3 liegt ein Abstimmungskondensator C3; außerdem befindet sich in
deren Stromkreis der. Empfangsapparat, z. B. ein Telephon T. Der durch die Primärspulen
P, P. und die Sekundärspule S, gebildete Transformator kann mit einem magnetisierbaren
Kern c versehen sein. Die durch die Spule S in dieses System übertragenen Schwingungen
üben unmittelbar keinen Einfluß auf das Telephon aus, da sie von den beiden Spulen
P, und P2 in entgegengesetztem Sinne auf die Spule S3 übertragen werden.
-
Zur Bildung von Schwebungen, die von beiden Spulen P, und P, in gleichem
Sinne auf das Telephon übertragen werden, sind die beiden Übertragungsstromkreise
durch eine den Spulen S, und S2 gegenüberstehende Spule P" mit einem Stromkreis
gekoppelt, in dem von einer Kathodenröhre V,. Lokalschwingungen erregt werden. Diese
werden durch die Spule P3 gleichmäßig in die beiden Spulen S,_ und SZ und deren
Stromkreise induziert, wo sie mit den Antennenschwingungen die Schwebungen bilden.
Die Spule P$ . ist gegen die Spulen S,_ und SZ verdrehbar gelagert; durch ihre Verdrehung
wird der Wirkungsgrad der Koppelung und damit die Amplitude der Lokalschwingungen
in den beiden Übertragungsstromkreisen gleichmäßig geändert. Die Lokalschwingungen
lassen sich daher der Amplitude der Antennenschwingungen leicht anpassen, so daß
mit diesen reine Schwebungen gebildet werden. Mit den Störungsschwingungen, die
größtenteils eine andere Amplitude besitzen, werden keine reinen Schwebungen gebildet,
so daß sie sich im Telephon leicht von den Zeichen unterscheiden lassen.
-
In Abb. a ist die gleiche Schaltung wie in Abb. r dargestellt, nur
ist hier der Antennenstromkreis nicht unmittelbar mit den Übertragungsstromkreisen
gekoppelt, sondern es ist noch ein Stromkreis zwischengeschaltet der eine Kathodenröhre
V2 nebst zwei deren Eigenschwingungen regelnden Kondensatoren C4 und C, enthält.
Mit den Lokalschwingungen dieser Kathodenröhre bilden die Antennenschwingungen primäre
Schwebungen, die durch den Transformator P4, el, S4 auf die beiden Übertragungsstromkreise
übertragen werden, wo sie mit den Lokalschwingungen der Röhre Tue,. sekundäre, im
Telephon wahrnehmbare Schwingungen bilden.