-
Geschlossener Kühlkasten für metallurgische Öfen. Zum Kühlen des Mauerwerks
von metallurgischen Öfen, insbesondere Hochöfen, hat man entweder ein System ganz
.geschlossener Kühlplatten, Kühlmäntel, Kühlrohre und Segmente oder offene Kühlkästen
verwendet. Bei ersterem System muß, wie die Erfahrung gelehrt hat, aus Betriebssicherheitsgründen
mit ziemlich reinem Wasser gearbeitet «erden, weil bei Verwendung von weniger reinem
M asser die Schmutzablagerung die Kühlung in verhältnismäßig kurzer Zeit unwirksam
macht. Die Folge davon ist, daß das Kühlsystem
durch Abschmelzen
oder Rißbildung bald leck wird. Da der hierbei angewendete Wasserdruck stärker ist
als der im Ofen befindliche Gasdruck und sich an dem beschlossenen Kühlsystem sonst
keine Öffnungen befinden als die für die Wasserein- und -ausströmung, so muß beim
Leckwerden das Wasser in das Ofeninnere eindringen und verursacht dabei außer einer
Zermürbung des Mauerwerks schwere Störungen im Gange des Ofens; auch sind folgenschwere
EXplosionendurch Knallgäsbildung nicht ausgeschlossen. Besteht ein derartiges System
aus 700 bis 8oo Kästen oder Platten, so ist die Schwierigkeit des Heraussuchens
einer leck-gewordenen Stelle ohne weiteres einleuchtend.
-
Um diese Störungen des Ofenganges und die Betriebsschwierigkeiten
zu vermeiden, ist man zum offenen Kühlsystem verschiedenartigster Ausführung übergegangen.
Darlurch hat man zwar erreicht, daß ein Leckwerden eines Kiihlkastens durch Austritt
von Wasserdampf und Gas sofort bemerkt werden kann, jedoch ist die Lebensdauer der
Kühlkästen und damit auch die des Mauerwerks noch geringer als bei den geschlossenen
Systemen, weil eine Verschmutzung durch den am Ofen herabrieselnden Staub, der ungehindert
in die Kästen hineinfallen und infolge ihrer Ausführung gründlich nicht entfernt
«erden kann. noch schneller stattfindet.
-
Diese Übelstände werden durch Einführung des neuen Kastens vermieden.
Dieser vereinigt clie Vorteile des geschlossenen Systems mit dein offenen Kühlsystem,
ohne jedoch deren .Nachteile zii besitzen. Zunächst kann wie bei dem geschlossenen
Systetn kein Staub hineinrieseln, da er während des Betriebes geschlossen ist. Er
besitzt aber eine leicht zu öffnende und für sich verschließbare Deckelwand, um
den sich möglicherweise im Kasten absetzenden, aus dem Kühlwasser herrührenden Schmutz
entfernen zu können. Um nun, wie beim offenen System. ein Leckwerrlen eines Kastens,
das durch Auslösen von beim Gießen entstandenen Spannungen eintreten kann, sofort
erkennen zu können, so sind Schau- bzw. Sicherheitsöffnungen im Kasten so angeordnet,
daß der stärkere innere Gasdruck des Ofens bei einem Leckwerden das Wasser durch
die Schauöffnung nach außen wirft, rlaß aber kein Staub hineinfallen kann. Die Deckelwand
jedes Kastens muß für sich verschließbar, d. h. unabhängig von (ler Umschnürung
.des ganzen Ofens durch Bänder sein, die sämtliche auf dem Ofenumfang in derselben
Höhe liegenden Kästen umspannen.
-
Die Zeichnung stellt eine Ausführung dar. Abb. i ist eine schaubildliche
Ansicht und Abb. z ein Längsschnitt in größerem Maßstabe.
-
Die Vorderwand des beispielsweise aus Hämatit hergestellten Kastens
a ist in ihrem unteren Teil als abnehmbare Deckelwand b ausgebildet, die zwecks
guter Abdichtung eine Holzeinlage c besitzt. Der Verschlußdieser Wand, der wegen
der Schmutzentwicklung im Schmelzbetriebe ganz einfach sein muß und keine Schrauben
und Gewindeteile haben darf, besteht aus einer von Bügeln d gehaltenen Rundeisenstange
e und einem Keil f, der zwischen diese Stange und den Deckel b eingetrieben wird.
Oberhalb des Deckels befinden sich in der festen Vorderwand Schau- bzw. Sicherheitsöffnungen
k, die durch die obere Kastenwand so geschützt sind, daß Staub nicht hineinfallen
kann. Über den Sicherheitsöffnungen befinden sich Nocken L und eine Leiste
in, die
so ausgebildet sind., daß eine Nut st. für das Band entsteht, das
sämtliche in derselben Höhe auf dem Ofenumfang angeordnete Kästen und gleichzeitig
das Ofenmauerwerk zusammenhält. Dieses Band muß .so angeordnet sein, daß es das
Öffnen und Schließen jedes .einzelnen Kastens nicht behindert.
-
Im Innern des Kastens, dessen Wasserraum in der Höhe dem Gasdruck
des betreffenden Ofen angepaßt ist, ist eine Zwischenwand g vorgesehen, die sich
in der Längsrichtung erstreckt, jedoch nicht bis zu der dem Feuer zugekehrten Kastenwand
reicht. Infolgedessen wird .das bei 1r. ein- und bei i. austretende Kühlwasser gezwungen,
diese Wand zu bespülen (s. in Abb. i die Pfeile).
-
Um eine weitere schnelle Kühlung der nach (lein Feuer zugekehrten
Wand zu erzielen, kann diese mit Kühlrippen versehen sein.
-
Der Kastenboden erhält zum Zweck der selbsttätigen Ausspülung nach
der Deckelwand zu ein Gefälle.