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Höchststromausschalter für mehrere wahlweise in Reihe oder parallel
zu schaltende Motoren. Die Erfindung bezieht sich auf Höchststromausschalter nach
Patent 365899 und bezweckt, einen Höchststromausschalter der den Gegenstand dieses
Patentes bildenden Art so auszubilden, daß er sich zum Schutze mehrerer wahlweise
in Reihe oder parallel schaltbarer Motoren eignet und dabei eine sich der Schaltungsweise
der Motoren anpassende veränderliche Empfindlichkeit besitzt.
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Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
ein Höchststromausschalter schematisch veranschaulicht, der zum Schutze zweier durch
einen Steuerschalter regelbaren Hauptstrommotoren bestimmt ist, und zwar zeigt Abb.
z die Reihenschaltung der beiden Motoren zu Beginn des Anlaßvorganges, Abb. 2 dieselbe
Schaltung nach Beendigung des Anlaßvorganges, .
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Abb.3 die Parallelschaltung der Motoren auf einer mittleren Schaltstufe
und Abb. 4. die Verbindung des Steuerschalters mit dem Höchststromausschalter und
den übrigen Stromkreiselementen.
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Bei der Schaltung nach den Abb. z und :2 ist die um einen Magnetkern
B gewickelte Hauptstromauslösespule al des Höchststromausschalters mit ihrem einen
Ende über einen Stromabnehmer a9 mit dem Fahrdraht A, mit ihrem anderen Ende mit
einem, a5, der beiden Kontakte ali, all des Höchststromausschalters leitend verbunden.
Die Kontakte a5, a° sind durch ein am Magnetkern B sitzendes Stromschlußstück
b'1 überbrückbar. Der Magnetkern B steht unter der Wirkung einer Feder C, die ihn
in der Schließstellung zu halten sucht. An den anderen Kontakt all des Höchststrom=
ausschalters schließen sich der mehrstufige Anlaßwiderstand a8 und die beiden in
Reihe geschalteten Hauptstrommotoren a2, a3 und a19, all an; die Feldwicklung all-
des Motors all, a11 ist mit Erde leitend verbunden. Die zweite Magnetwicklung D
des Höchststromausschalters ist mit ihrem einen Ende an den Stromabnehmer a9 angeschlossen;
ihr anderes Ende steht durch eine Leitung F über einen Vorschaltwiderstand G und
einen Hilfsschalter f 1 mit der Verbindungsstelle des zweiten Motors all, a11 mit
Erde in Verbindung. Zwischen, Magnetwicklung D und den Kontakt a6 des Höchststromausschalters
ist noch ein Widerstand E geschaltet, der so bemessen ist, daß die Magnetwicklung
D bei geöffnetem Höchststromausschalter einen genügend starl:en Erregerstrom aufnimmt,
um den Schalter entgegen der Wirkung der Feder C in der Öffnungsstellung festzuhalten.
Dabei ist berücksichtigt, daß unter Umständen der volle Anlaßwiderstand a$ eingeschaltet
sein kann.
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Die durch die Abb. z und 2 veranschaulichten Schaltungen unterscheiden
sich nur dadurch voneinander, daß in Abb. 2 der gesamte
Anlaßwiderstand
aß ausgeschaltet und der Hilfsschalter f 1 geschlossen ist, während bei Abb. i der
Anlaßwiderstand a8 eingeschaltet und der Hilfsschalter f1 geöffnet ist. Die Anordnung
ist dabei in einer noch zu beschreibenden Weise so getroffen, daß die öffnungs-und
Schließbewegung des Hilfsschalters f l beim Aus- und Einschalten des Anlaßwiderstandes
all selbsttätig vor sich geht, und zwar so, daß der Hilfsschalter f:' bei Reihenschaltung
der beiden Motoren kurz vor Beendigung des Anlaßvorganges aus der Öffnungsin die
Schließstellung übergeht und bei Beginn des Wiedereinschaltens des Anlaß«-iderstandes
sofort in die Öffnungsstellung zurückkehrt. Infolgedessen nimmt jetzt die Magnetwicklung
D einen Erregerstrom auf, dessen Stärke von der Größe ihres eigenen Widerstandes
und derjenigen des Vorschaltwiderstandes G abhängt. Die Magnetwicklung D liefert
also jetzt einen Beitrag zum magnetischen Felde des Höchststromausschalters, wodurch
dessen Empfindlichkeit gegen Überstrom erhöht ist.
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Bei der Schaltung nach Abb. 3 ist der Anlaßwiderstand a$ etwa zur
Hälfte ausgeschaltet, der Hilfsschalter f l geöffnet und die Reihenschaltung der
Motoren a2, a3 und a1°, all durch die Parallelschaltung ersetzt. Die Magnetwicklung
D liefert keinen Beitrag zum magnetischen Felde des Höchststromausschalters.
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In Abb. q. ist die Verbindung eines die Schaltungsänderungen bewirkenden
Steuerschalters K mit dem Höchststromausschalter, dem Anlaßwiderstande E, den Motoren
a2, a' und al°, all, .dem Hilfsschalter f1 und Erde schematisch dargestellt. Der
Hilfsschalter f l ist dabei als Schleifbürste ausgebildet, die mit einer (nicht
sichtbaren) Stromschiene des Steuerschalters zusammenarbeitet. Die Stromschiene
hat eine solche Länge und ist auf dem drehbaren Teil des Steuerschalters K so angeordnet,
daß sie mit der zugehörigen Schleifbürste f1 kurz vor Beendigung des Anlassens der
in Reihe geschalteten Motoren (Abb. 2) in Berührung tritt und die Schleifbürste
wieder verläßt, sobald der Übergang von der Reihenschaltung (Abb.2) zur Parallelschaltung
(Abb. 3) erfolgt. Diese Anordnung bewirkt, daß der Hilfsschalter nur bei einer der
Reihenschaltung der Motoren gegen Ende des Anlaßvorganges entsprechenden Stellung
des Steuerschalters K geschlossen, bei allen übrigen Stellungen des Steuerschalters
dagegen geöffnet ist.
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Werden die Motoren a2, a3 und a1°, all in Reihenschaltung angelassen
(Abb. i), so ist der Hilfsschalter f1 offen und die Empfindlichkeit des Höchststromausschalters
verhältnismäßig gering, da sein magnetisches Feld nur durch die Hauptstromauslösespule
D erregt wird: Erst bei Beendigung des Anlaßvorganges (Abb. 2) schaltet sich der
Hilfsschalter f1 selbsttätig ein, wodurch sich die Empfindlichkeit des Höchststromausschalters
in einem von der gewählten Größe des Vorschaltwiderstandes G abhängigen Grade erhöht.
Vergrößert sich nun wieder die Stromaufnahme der Auslösespule a1 durch den Übergang
zur Parallelschaltung der Motoren (Abb. 3), so öffnet sich der Hilfsausschalter
fl selbsttätig wieder und die Empfindlichkeit des Höchststromausschalters ist auf
dasselbe Maß herabgesetzt wie während der aus Abb. i ersichtlichen Anlaßperiode
bei Reihenschaltung. Die Empfindlichkeit paßt sich also selbsttätig den Betriebsverhältnissen
der Anlage an, und es gibt keine Stellung des Steuerschalters K, bei der die Motoren
entweder ohne Schutz gegen Überstrom sind oder bei geringfügiger Überschreitung
der normalen Stromaufnahme vom Netz abgeschaltet werden.
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Hat der Höchststromausschalter infolge eines Überstromes den Stromkreis
der Motoren a .2, a2 und a1°, all unterbrochen, so können diese nur dadurch wieder
eingeschaltet werden, daß der Steuerschalter K in eine Stellung gebracht wird, bei
welcher der Hauptstromkreis und zugleich der den Hilfsschalter f l enthaltende Stromzweig
unterbrochen sind.