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Einrichtung zum Betriebe von Röntgenröhren, bei der betriebsmäßig
die beiden Pole ungefähr die gleiche Spannung gegen Erde aufweisen. Die Erfindung
betrifft Einrichtungen zum Betrieb von Röntgenröhren, bei denen betriebsmäßig, die
beiden Pole des Hochspannungserzeug,ers und deingeinäß,die Elektroden der Röntgenröhre,
abgesehen vom Vorzeichen, nahezu gleiches Potential gegen Erde aufweisen. Bei solchen
Einrichtungen pflegt man aus Gründen der Raumersparnis die Isolation der beiden
Pole gegen Erde nur so stark zu beniessen, daß eine Spannung von -,venig mehr als
dem halben Betrag der Betrieb.sspannung gerade noch keinen Über- oder Durchschlag
gegen Erdehervorruft. Wenn ab-er einer der hochspannungführenden Teile mit einem
geerdeten oder nahe auf Erdpotential stehendem Körper in Berührung kommt und somit
die an iden anderen Pol ödes Hochspannungserzeu-,o,ers angeschlossenen hochspantungführenden
Teile,
die betriebsmäßig gegen,die fehlerhaft geerdeten #die volle Betriebsspannung führen,
nun auch die volle Betriebsspannung geggen Er-de aufweisen, so tritt dort eine derartige
Gefährdung der Isolation auf, daß diese wenigstens ibei längerer Dauer des Erdschlusses
durchschlagen werden kann. Stellt sich dabei selbsttätig durch (die Verteilung der
Kapazitäten dereinzelnen Teile der Hochspannungsanlage eine entsprechende Spannungsverteilung
ein und ist sonst kein Punkt geerdet, so hat man in der Regel keine Möglichkeit,
die durch:denErdschluß bedingte gefährliche Potentialverschiebung zu erkennen, und
man wird erst durch den erfolgten Über- oder Durchschlag darauf aufmerksam, also
wenn es zu spät ist. Es ist das um so mehr der Fall, als man meist nicht die ganze
Röntgeiianlage Übersehen kann, und daher zwar etwa auftretende Funkenüberschläge
hören, aber nicht beobachten kann, ob sie 7.,wischen hochspannungführenden Teilen,
was unbedenklich wäre, oder izwischen solcheni Teilen.,und Erde erfolgen.
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Gemäß &r Erfindung werden auftretende Erdschlüsse (dadurch erkennbar
und unschädlich geinacht, #daß zwischen beide Pole der Hochspannun#gsquelle und
Erde nach Art von Kondensatoren wirkende, von einem Ladestrom durchflossene Vorrichtungen
eingeschaltet werden, welche die bei einem Erdschluß auftretende Ändierung,des Ladestromes
zur Anzeige bringen oder in Abhängigkeit davon selbsttätig zur Sicherung (der Anlage'
Schaltvorgänge bewirken. Bei betriebsmäßiger Spannungsverteilung müssen beide Vorrichtungen,
diebeispielsweise als Glimmlichtröhren oder elektrostatische Relais ausgebil-,det
sein können, dasgleiche Verhalten zeigen. Bei Verwendung von Glinimlichtröhren werden
diese gleich stark aufleuchten; erlischt die eine, so ist dies ein Zeichen fürden
erfolgten Eridschluß eines hochspannungführentden Teiles, und man muß dann die Spannung
sofort abschalten. Relais bewirken zweckmäßig selbsttätig (diese Abschaltüng.
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In den Abbildungen sind verschiedene Ausführungsbeispiele der -neuen
Einrichtun#g dargestellt. Abb. i zeigt einen Schrank S, in dem sich die Hochspannungseinrichtung,
und zwar ein Hochspannungstransforinator und gegebenenfalls eine ruhende oder bewegliche
#Tentileinricht,ung befinden. Die Niederspannun-"seinrichtung ist in einem durch
ein Kabel mit dein Schrank verbundenen Schaltpult angeordnet zu denken. An der Decke
des Schrankes sind die beiden Hochspannungspole d, an welche die Röhre mittels
der Hochspannungsleitungen lt, lt, angeschlossen werden soll, durch Isolatoren i
herausgeführt.
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S S eitlich neben den Isolatoren i ist auf dem Schrank je eine
Vorrichtung angeordnet, die in Abb.:2 im Schnitt und vergrößertem Maßstab,dargestellt
ist und auseinem geschwärzten Gehäuse g aus Isoliermaterial mit einer Glimmlichtröhre
r, einer metallenen Halbkugel k und einem geerdeten Metallfuß f besteht.
Die in dem Gehäuse angeordnete Glimmlichtröhre ist durch einen Schlitz sichtbar
"und steht einerseits mit der Fußplatte f und andererseits mit dem Halter
k'
für die Halbkugel k in leitender Verbindung. Die Schlitze sind derart
angeordnet, daß sie sich im Gesichtsfeld des am Schaltpult beschäftigten Bedienungspersonals
befinden. Die Halbkugeln k sind so befestigt, daß sie je
einer Hochspannungsleitung
h" k. und dein freien Ende Üer Durchführungen d gegenüberstehen.
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Diese Flächen k bilden demgemäß den einen Belag, dieHochspannung
leitungen selbst den t"S anderen Belageines Kondensators"der infolge der Erdung
(der Halbkugeln k über die Glinimlichtröhren einen Laidestrom aufnimmt. Dieser
Strom bringt die Glimmlichtröhre zum gleichmäßigen Leuchten. Sobald indem einen
Teil der Hochspannungsanlage ein Erdschluß ,auftritt, wird die zugehörige Glimmlichtröhre
erlöschent oder bei einem =vollkommenen Erdschluß wesentlich #dunkler leuchten.
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In Abb. 3 ist eine Ausführungsform einer der An#schlußkondensatoren
für idie Glimmlichtröhre dargestellt, bei der auch an dem Ende der Hochspannungsdurchführung
d eine ,der Halbkugel k entgegengerichtete inetallene Halbkugel
k, als Gegenbelegung vorgesehen ist.
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In der Abb. 4 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die
beiden Glinimlichtröhren r an einem, gemeinsamen geerdeten Ständer e derart auf
dem Schrank S angeordnet sind, daß sie die als Halbkugeln ausgebil-,deten
Kondensatorbelegrungen gegen die Hochspannungsdurchführungen und -leitungen kehren.
Anden Du-rchführungen können-, wie bei i
.der Einrichtung nach Abb.
3, in der punktiert angedeuteten Weise auch besondere Gegenbelegungen angebracht
sein.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist dieselbe wie idiejenige nach
Abb. i.
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In Abb. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel teilweise dargestellt.
Aufdem Schrank S
sind anstatt der Glimnilichtröhreu zwei nach Art statischer
Spannungsniesser ausgebildete Anzeigevorrichtunggen angeordnet, von denen nur die
eine, a, dargestellt ist. In einem Gehäuse ist eine einen Teil eines Zylindermantels
bildende Platte z, und ihr gegenüber eine zweite entsprechend gestaltete und mit
Erde verbundene Platte z, drehbar angeordnet. Die Platte z, bist leitend mit der
Hochspannungsleitung hl verbunden, die Platte z, ist mit
einem Zeiger
z versehen, der über einem skalenartigen, hinter einer Scheibe sichtbaren Feld
c, c., spielt, und steht unter dem Einfluß einer verhältnismäßig schwachen,
durch eine Spiralfeder m gebildeten Richtkraft. Solange die an (die betreffende
Anzeigevorrichtung a angeschlossene Hochspannungsleitung in Ordnung ist wird infolge
des Ladüngszustandes des Plailensystems z" z, die Platte z, in :der dargestellten
angezogenen Lage gehaften. Sobald ein Erdischluß sich einstellt, wird idie Anziehungskraft
null oder stark vermindert und ,der Zeiger z durch die Richtkraft,»v auf den .den
Gefahrzustand andeutendem Teil c' des Feldes umgestellt.
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Die Richtkraft der Anzeigevorrichtung ist nur so schwach zu bemessen,
daß gerade noch die Zurückführung <:les Zeigers z in die Nulllage gewährleistet
ist, damit bei der niedrigsten vorkommenden Betriebsspannung unter sonst ordnungsmäßigen
Verhältnissen die Plattez, in der entsprechenden Stellung, verharrt.
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Bei ider Einrichtung nach Abb. 6 sind zwei Anzeigevorrichtungen
nach Abb. 5 vereinigt. Das Anzeigegerät a ist dabei zwischen den ,beiden
Hochspannungsisolatoren angeordnet. Es sind darin zwei feste Platten z, vorgesehen,
idie jede an eine von der zugeordneten Hochspannungsleitung erzeugte Hochspannung
angeschlossen sind und gemeinsam eine direhbare, den Zeiger z traggendeund mit Erde
verbundene Platte z, beeinflussen. Der Zeiger muß derart beschaffen sein, daß er
sich ohne äußere Kräfte auf die Mittellage einstellt. Er wird bei einseitigen Erdschlüssen
in der Anlage mach der einen oder anderen Seite auf ein Gefahrfeld c' umschlagen.
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Mit dem Zeiger wird zweckmäßig eine Doppelkontaktvorrichtung verbunden,
die aus zwei ruhenden Kontakten q und einem Zeigerkontakt q' besteht, an die eine
Batterie b
und ein Relais t angeschlossen sind. Das Relais setzt bei seiner
Erregupg, idie bei einem Ausschlag des Zeigers in dem einen oder an-,deren Sinne
erfolgt, eine Signal- oder Schaltvorrichtung in Tätigkeit. Während -das Signal in
stark auffälliger Weise das Vorhandensein eines Erdschlusses zu erkennen gibt, dient
die Schaltvorrichtung unmittelbar zur Abschaltung der ganzen Anlage.
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Da die gegenseitige Isolation der einzelnen hochspannungführenden
Teile in der Anzeige-und Kontaktvorrichtung a Schwierigkeiten bereitet, sind die
Platten z, nicht -andie Hochspannungsleitungen selbst angeschlossen, sondern diese
sind durch Isolatoren i, bis i" welche nach Art von Kondehsatorklemmen gestaltet
sind, geführt, und der Anschluß erfolgt an eine der Zwischenbeleg-ungen, beispielsweise
zwischen i, und i" wobei die äußerste Beleggung über i" an Erde [gelegt ist.