DE616832C - Elektrische Schutzvorrichtung für Wechselstrom-Niederspannungsanlagen - Google Patents
Elektrische Schutzvorrichtung für Wechselstrom-NiederspannungsanlagenInfo
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- DE616832C DE616832C DE1931616832D DE616832DA DE616832C DE 616832 C DE616832 C DE 616832C DE 1931616832 D DE1931616832 D DE 1931616832D DE 616832D A DE616832D A DE 616832DA DE 616832 C DE616832 C DE 616832C
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H9/00—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection
- H02H9/04—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection responsive to excess voltage
Landscapes
- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 6. AUGUST 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE 72
S 9983ο VIII bl2ic-Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: ii.Juli
2)r.-3ng. Oskar Szilas und 5)ipl.-3ng. Nikolaus Szekely in Budapest
Elektrische Schutzvorrichtung für Wechselstrom-Niederspannungsanlagen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Juli 1931 ab
Die Priorität der Anmeldung in Ungarn vom 23. Juli 1930 ist in Anspruch genommen.
Überall, wo Niederspannungsanlagen mit Hochspannungsanlagen in Berührung kommen
können, bestellt die Gefahr eines Übertritts der Hochspannung in die Niederspannungsanlage.
Z. B. können die beiderlei Leitungen bei Kreuzungsstellen oder wo sie auf
gemeinsamem Gestänge parallel geführt sind infolge Leitungsbruch oder durch Vermittlung
von Fremdkörpern (trockene Äste, Drachenschnur usw.) leicht in leitende Verbindung
kommen. Auch kann infolge Wicklungsdurchschlages in einem Transformator Hochspannung in die Niederspannungsaniage
eindringen. Die hierbei zwischen der Nieder-Spannungsanlage und der Erde auftretende
hohe Spannungsdifferenz kann zu großen Schäden, zur Vernichtung von Menschenleben,
Maschinen und Apparaten führen.
Gemäß der Erfindung werden diese üblen Folgen eines Übertritts von Hochspannung in eine Niederspannungsaniage dadurch vermieden^ daß die Spannungsdifferenz zwischen der Erde und der die eingedrungene Hochspannung führenden Nicderspannungsanlage auf einen nach Belieben gewählten gefahrlosen Wert reduziert wird. Zu diesem Zwecke werden zwischen die Niederspannungsaniage und die Erde Drosselspulen eingeschaltet, durch welche die sonst ungefähr gleichmäßige Verteilung der Hochspannung zwischen der Erde und den Hochspannungspolen derart verändert wird, daß zwischen der Erde und dem in die Niederspannungsaniage versetzten Pol der Hochspannung ein bedeutend geringerer Teil der gesamten Spannungsdifferenz zu messen ist als zwischen Erde und dem oder den anderen Polen der Hochspannung.
Gemäß der Erfindung werden diese üblen Folgen eines Übertritts von Hochspannung in eine Niederspannungsaniage dadurch vermieden^ daß die Spannungsdifferenz zwischen der Erde und der die eingedrungene Hochspannung führenden Nicderspannungsanlage auf einen nach Belieben gewählten gefahrlosen Wert reduziert wird. Zu diesem Zwecke werden zwischen die Niederspannungsaniage und die Erde Drosselspulen eingeschaltet, durch welche die sonst ungefähr gleichmäßige Verteilung der Hochspannung zwischen der Erde und den Hochspannungspolen derart verändert wird, daß zwischen der Erde und dem in die Niederspannungsaniage versetzten Pol der Hochspannung ein bedeutend geringerer Teil der gesamten Spannungsdifferenz zu messen ist als zwischen Erde und dem oder den anderen Polen der Hochspannung.
Die bekannte Erdung von Hochspannungsanlagen über Drosselspulen für verschiedene
Zwecke steht mit der vorliegenden Erfindung in keinem Zusammenhang.
Auch sei darauf hingewiesen, daß zum Schütze der Niederspannungsleitungen gegen
Eindringen von Hochspannung bereits mehrere und verschieden geartete Vorrichtungen
vorgeschlagen wurden. Man empfiehlt hierfür die allgemein bekannten Durchschlagsicherungen
und mehrere mittels Relais arbeitende Apparate, welche bei erfolgtem Hochspannungsübertritt entweder die Hochspannungsanlage
oder die gefährdete Niederspannungsaniage abschalten.
Die vorliegende Erfindung hat mit diesen bekannten Einrichtungen nichts Gemeinsames
und kann gegenüber diesen wesentliche Vorteile aufweisen.
Die Durchschlagsicherungen sind wohl zum Ableiten von statischen Überspannungen geeignet,
versagen aber bei Übertritt von Hochspannungsbetriebsstrom, da es sich hierbei um die Abführung einer stationären Energieströmung
handelt. Auch bewirken die Durchschlagsicherungen bei Übertritt von Hochspannung
die sofortige Unterbrechung des Betriebes, da sie die geschützte Leitung unmittelbar
an Erde legen.
Die mit Relais arbeitenden Apparate sind ebenfalls mit dem Nachteil behaftet, daß sie
bei erfolgtem Hochspamvungsübertritt den Betrieb unterbrechen. Außerdem ist es nicht
vorteilhaft, daß diese Apparate bewegliche Konstruktionsteile enthalten. Diese beweglichen
Konstruktionsteile müssen dauernd überwacht werden, um eine verläßliche Schutzwirkung
zu erzielen. Andernfalls könnte mit
ίο dem sicheren Funktionieren dieser Apparate
nicht gerechnet werden.
Die vorliegende Erfindung ist mit all diesen Nachteilen nicht behaftet. Bei Anwendung
der Schutzdrosselspulen kann der Betrieb auch bei Hochspannungsübertritt ordnungsgemäß
weitergeführt werden. Da die Schutzdrosselspulen keine bewegliche oder der Abnutzung unterliegende Teile enthalten,
kann bei diesen stets mit einer sicheren, Schutzwirkung gerechnet werden, ohne daß
eine ständige Überwachung der Apparate notwendig wäre.
Im folgenden wird die Wirkungsweise der Schutzvorrichtung nach der Erfindung an
einem Ausführungsbeispiel erläutert.
In dem gezeichneten Schaltungsschema einer einphasigen Anlage rjezeichnet G den
Stromerzeuger, der die Hochspannungsanlage P mit einphasigem Wechselstrom von
der Spannung E Volt und der Periodenzahl c beliefert. Die Kreisfrequenz ist also η = 2 χ c.
Die Hochspannung wird im Transformator T in Niederspannung von e Volt umgewandelt,
und mit dieser Spannung werden die Leifcung'ein
der Niederspannungsanlage S gespeist. Die Leitungen der Hochspannungsanlage P
und der Niederspannungsanlage S sind auf gemeinsamem Gestänge B montiert, so daß
eine Möglichkeit der Berührung zwischen Hoch- und Niederspannungsleitungen gegeben
ist.
Erfindungsgemäß sind die Pole u und ν der^
Niederspannungsanlage S über Drosselspulen M1 bzw. M2 geerdet. Der Selbstinduktionskoef
nzient einer Drosselspule sei L Henry. Die natürliche Kapazität der Hochspannungsleitungen
JJ und V zur Erde F ist durch die gestrichelt gezeichneten Kondensatoren Cu
bzw. Cv anschaulich gemacht.
So lange, als zwischen Hoch- und Niederspannungsanlage keine Berührung vorhanden
ist, sind die Spannungsverhältnisse wie folgt: Zwischen U und V herrscht die Spannung E.
Die Spannungen zwischen der Erde und U bzw. V sind durch die Kapazitäten Cu bzw.
Cv bestimmt. Diese Kapazitäten sind praktisch
gleich, betragen je /ζ Farad und sind über die Erde F in Reihe geschaltet. Es entsteht
also in jedem der beiden Kondensatoren
ein Spannuftgsabfall von — Volt. In normalem Betriebszustand herrscht also zwischen
Erde und U wie auch zwischen Erde und V
eine Spannung von -^- Volt.
In gleicher Weise teilt sich die gefahrlose Niederspannung e, wenn die Isolationsfehler gleichmäßig verteilt sind, in zwei
gleiche Hälften von — Volt einerseits zwi ö 2
sehen Erde und 11 und andererseits zwischen
Erde und v.
Wenn aber die beiden Systeme P und S durch einen Zufall miteinander in Berührung
kommen, z.B. zwischen den LeitungenV und ν eine leitende Verbindung entsteht, wie
bei h angedeutet, so würde in Ermangelung einer Schutzvorrichtung die Hochspannung
in die Niederspannungsanlage eindringen, und dadurch würde die Spannung zwischen S
e E
und Erde von — auf ungefähr -^- Volt ansteigen,
also einen gefährlichen hohen Wert annehmen.
Durch <die erfindungsgemäß angeordneten Drosselspulen M1 und M2 wird nun dieser
gefährlichen Zunahme der Spannung zwischen Erde und Niederspannungsanlage in folgender Weise vorgebeugt:
Durch die Berührung der Leitungen, V und ν wird die Drossel M2 zum Kondensator
Cv parallel geschaltet, und diese Parallelgruppe ist über die Erde F mit dem Kondensator
Cu in Reihe geschaltet. Die Reaktanz der aus M2 und Cv gebildeten Parallelgruppe,
also die Reaktanz zwischen V und Erde F ist
nLX
nK
-F
nL
I
~nK
~nK
Ohm.
n*KL + ι
Die Reaktanz von Cv, also die Reaktanz zwischen Erde/" und U ist
XF.
nK
Ohm.
Dementsprechend verteilt sich die zwischen U und V herrschende Spannung von E Volt
zwischen den beiden Polen und der Erde im Verhältnis der Reaktanzen wie folgt:
nL
n2KL + ι
ι
~n~K
~n~K
so daß
Ey , —
rrKL
Da bei den praktisch vorkommenden Werten von η und K, der Wert von n2K.L neben
der Einheit verschwindet, so folgt ans der letzten Gleichung, daß Ey ^ einen verschwin-
dend geringen Bruchteil von Ef- ι,, aLo auch
von E bildet, der außerdem durch eine entsprechende Wahl von L nach Belieben ver
mindert werden kann.
Durch die Einschaltung der Drosselspulen wird also die Hochspannung einerseits zwischen
dem in die Nicdierspannungsanlage verlegten Hochspannungspol V und der Erde,
andererseits zwischen der Erde und dem anderen Hochspannungspol U derart ungleichmäßig
verteilt, daß der überwiegende Teil der Hochspannung zwischen der Erde und
dem Pol U, also außerhalb der NLederspannungsanlage zur Geltung kommt.
Bei Drei- oder Mehrphascnsystemen wird eine der Polzah] des Niederspannungssystems
entsprechende Anzahl der Drosselspulen verwendet.
Claims (1)
- Patentanspruch:Elektrische Schutzvorrichtung iur Wechselstrom-Niederspannungsanlagcnzur Unterdruckung von gefahrlichen, zwischen der Anlage und Erde infolge Übertritt von Hochspannung auf die Niederspannungsanlage auftretenden Spannungserhohungen, gekennzeichnet durch die Erdung der Pole der Niederspannungsanlage mittels Drosselspulen, deren Wechselstromwiderstand derart bemessen ist, daß der Hochspannungserdschlußstrom, welcher bei Übertritt von Hochspannung in die Niederspannungsanlage über die Drosselspulen zur Erde fließt, in diesen eine noch unter der Gefahrengrenze lie gende Spannung erzeugt.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
HU616832X | 1930-07-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE616832C true DE616832C (de) | 1935-08-06 |
Family
ID=576156
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1931616832D Expired DE616832C (de) | 1930-07-23 | 1931-07-16 | Elektrische Schutzvorrichtung für Wechselstrom-Niederspannungsanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE616832C (de) |
-
1931
- 1931-07-16 DE DE1931616832D patent/DE616832C/de not_active Expired
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