DE365956C - Schaltung zur UEbermittelung von Signalen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 23. DEZEMBER 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVr 365956 -KLASSE 74 c GRUPPE

(S52456 VIIIl₁₄C)

Siemens & Halske Akt.-Ges. in Siemensstadt b. Berlin*). Schaltung zur Übermittelung von Signalen.

Zusatz zum Patent 363340.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. März 1920 ab. Längste Dauer: 16. Februar 1935.

In der Patentschrift 363340 ist eine Schaltung zur Übermittlung von Signalen beschrieben, bei der mittels aufeinanderfolgender Stromstöße, die von einer Befehlssteile ausgehen, an einer Empfangsstelle verschiedene Signale hervorgebracht werden können, indem bei jedem Stromstoß eine entsprechende · Gruppe von Relais erregt wird. Man kann zwar diese Einrichtung· ibeliebig¹ erweitern; und¹ beispiels-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Oskar Koch in Charlottenhurg.

weise zu diesem Zweck auch mehrere Geber und mehrere Empfänger verwenden, doch wird bei 'großer Zahl von zu übermittelnden Signalen die Einrichtung !unübersichtlich und teuer, wenn für jedes Signal gemäß dem Hauptpatent eine !besondere Signalgruppe vorgesehen wird.

Gemäß der Erfindung wenden nun verschiedene Geber mit je einem mit ihm zusammengeschalteten Empfänger benützt, wobei aber die Signale, die zweckmäßig durch Zahlen ausgedrückt 'werden, in der Weise übertragen werden, daß der eine Geber ausschließlich zur Übermittlung der Einer an den mit ihm zusammengeschalteten Empfänger und der zweite Geber zur Übermittlung der Zehner, benutzt werden.

Um das Ablesen der erscheinenden Signale zu. erleichtern, wird gemäß der Erfindung für jedes Signal ein besonderer Signalelefctromagnet angeordnet, der beim Ansprechen das betreffende Signal erscheinen läßt und über den ein Stromlauf nur durch Zusammenwirken je eines !bestimmten Relais aus dem einen und dem anderen Empfänger zustande kommt. Wird beispielsweise ein Relais des Zehnerempfängers durch den 'betreffenden Geber erregt, so verbindet es die einen Wicklungsenden aller zu demselben Zehnerkreis gahöri- _: gen Signalmagnete mit dem einen Pol einer ; Stromquelle. Die anderen Wicklungsenden '. bleiben vorläufig frei, so daß also keiner dieser Magnete anspricht. Erst wenn ein Relais des Einerempfängers erregt wiird, wird das andere Wicklungsende des diese Einerzahl tragenden Signalmagneten mit dem anderen : Pol der Stromquelle verbunden und dadurch : der betreffende Elektromagnet erregt und das : Signal hervorgebracht. .

Man wird zweckmäßig Hundertersysteme i durch Verwendung zweier Geber und zweier ! Empfänger anwenden, die für die meisten Zwecke genügen dürften. Zur Übermittlung j dieser 100 Signale sind also nur zwei Empfänger mit je 10 Relaisgruppen, also im ganzen nur 20 Relaisgruppen, erforderlich. Die ganze Signalübermittlüng erfolgt dabei über drei Leitungen.

Man .kann alber natürlich auch das Verfahren fortsetzen, und¹ beispielsweise durch die Signalmagnete selbst Stromwege zu weiteren Empfängern herstellen lassen.

In den Abb. 1 bis 3 ist eine Anlage gemäß der Erfindung zur Übermittlung von 100 verschiiedenen Signalen dargestellt. 1 und¹ 2 sind zwei Geber mit je 10 Kontakten, 3 und 4 zwei Empfänger mit je 10 Relaisgruppen. ι ist mit 3, 2 mit 4 durch je eine Leitung verbunden. Die Rückleitung erfolgt über Erde. Die Arbeitsweise der Empfänger bei den verschiedenen vom Geber kommenden Stromstößen erfolgt genau wie bsi der Einrichtung nach dem Hauptpatent. Die zu den verschiedenen Signalgruppen gehörenden Relais o', 1', 2' usw. und o", 1", 2" usw. schließen die entsprechenden Schalter o', 1' bzw. o", i"usw. . Die kleinen. Kreise neben den genannten Relais bezeichnen die beiden jedem Schaltrelais beigeordneten Steuerrelais gemäß der Einrichtung mach dem Hauptpatent. Die Magnete o, 1, 2, 3 usw. bis 99 sind die Signalelektromagnete, die in 10 Reihen zu je 10 nebeneinander geschaltet sind. Die einen Wicklungsenden von je 10 nebeneinander in einer Reihe gezeichneten Signalrelais sind sämtlich je an eine gemeinsame Leitung an- : geschlossen, die durch die entsprechenden ■ Relais des Empfängers 3 über einen Schalter 6" am Geberort mit dem einen Pol einer Stromquelle verbunden werden können. Die anderen Wicklungsenden von je 10 untereinanderliegenden Signalmagneten sind je an eine gemeinsame Leitung angeschlossen, die durch die entsprechenden Relais des Empfängers 4 mit dem anderen Pol der Stromquelle verbunden werden können. Im Ruhezustand sind die von den Relais der Empfänger gesteuerten Kontakte sämtlich geöffnet.

In Abb. 2 ist der Stromlauf dargestellt, der beim Einstellen des Signals 42 zustande kommt. Durch Stellen des Schaltarmes des Gebers 1 auf die Zahl 4 wird die Relaisgruppe 4' des Empfängers 3 erregt und dadurch der Kontakt 4' geschlossen. Auf diese Weise werden die einen Wicklungsenden ■dieser Zehnerreihe sämtlich über den geschlossenen Schalter S mit dem einen Pol der Batterie verbunden, ohne daß aber einer dieser Magnete vorläufig Strom erhält. Wird nun der Kontaktarm des Gebers 2 beispielsweise auf den Kontakt 2 gestellt, so werden — wie in Abb. 2 dargestellt — die entsprechend anderen Wicklungsenden der durch dieses Relais gesteuerten Signalmagnete mit der Einerzahl 2 über Erde mit dem anderen Pol der Batterie verbunden. In diesem Fall erhält aber allein die Wicklung des Signalmagneten 42 Strom, so daß das Signal 42 erscheint.

In derselben Weise können natürlich alle anderen Signalmagnete durch, entsprechende no Stellungen der Kontaktarme an den Gebern 1 und 2 ausgelöst -werden.

Der Schalter 6¹ ist während der Stellbewegungen der Kontaktarme der Geber zweckmäßig geöffnet zu halten, um das Erscheinen nicht gewollter Signale beim Vorübergang der Kontaktarme an den einzelnen Kontakten zu verhüten, und wird erst nach erfolgter Einstellung auf das gewünschte Signal geschlossen, iwodurch. der Stromlauf über den betreffenden Signaltnagneten zustande kommt. Die Signalmagnete können auch mit zwei

Wicklungen ausgestattet, werden, deren eine durch, die entsprechenden Relais des Empfängers 3 und deren andere durch die entsprechenden Relais d'es Empfängers· 4 an die Pole der Stromquelle !geschlossen werden können. Der Stromlauf bei einer derartigen Einrichtung ist- in Abb. 3 dargestellt. Die Erregung der Magnete 4' und 2" durch Einstellen der 'Gaberann'e 1 und 2 erfolgt genau

ίο so wie bei .Abb. 2. Beim Schließen des Kontaktes 4' wird indessen bereits der Strom ülber die eine Wicklung der Signalreihe 4 zur Erde geschlossen. Der Gang der Signalmagnete ist aber so eingestellt, daß die Erregung nur einer Wicklung' den Magneten macht zum Ansprechen bringt. Erst wenn 'durch Sohaltarm 2 beispielsweise ülber 2 ein Strom gesandt wind, der auch den Schalter 2" zum Schluß bringt, entsteht von der Batterie aus über .S ein Strom über die Signalmagnete der Einerreihe 2. Hierdurch werden ausschließlich beim Signalmagneten 42 beide Wicklungen vom Strom durchflossen und^erregt, wodurch, der Magnet die erforderliche Kraft erlangt und das Signal betätigt wird.

Claims (4)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Schaltung ,zur Übermittlung· von Signalen nach Patent 363340, gekennzeichnet durch die Anordnung mehrerer Geber (1, 2) und mehrerer Empfänger (3, 4), von denen je ein Geber mit einem Empfänger gemäß dem Hauptpatent zusammengeschaltet ist, und· von denen der eine 'Geber (1) zur Übermittlung- der Einer, der andere (2) zur Übermittlung der Zehner dient.
2. 2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Empfangsstelle (3, 4) für jedes von dem jeweiligen Geber (1 oder 2) zu übermittelnde Signal (0 bis 9Q) je ein besonderer Signalelektromagnet angeordnet ist, der durch das Zusammenwirken zweier, verschiedenen Empfängerin (3, 4) angehörender Relais (o' bis 9' und o" bis 9") erregt wird.
3. 3. Schaltung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Wicklungsende der Signalelektromagnete (o bis 99) durch ein Relais (o' bis 9') des einen Empfängers (3), d'as andere Wicklungsende durch ein Relais· (o" bis 9") des anderen 'Empfängers (4) mit den Polen einer Stromquelle verbunden wird, so· daß ibeitn Ansprechen je eines Relais (o' bis 9' und o" bis 9") eines der beiden ,Empfänger (3, 4) durch den entsprechenden (Geber (1, 2) ein iStromlauf nur über 'einen !bestimmten Signalelektromagneten (o bis 99) zustande kommt.
4. 4. Schaltung nach· Anspruch 1 ibis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einen Wicklungsenden der zu derselben Zehnerzahl gehörenden .Signalmagnete (o, 10, 20 bis 90)' gemeinsam durch ein Relais (o" bis 9") des einen Empfängers (4), die anderen Wicklungsenden der zu derselben lEinerzahl gehörenden Signalmagnete (o, 1, 2 bis 9) gemeinsam durch ein Relais (o' bis 9') des anderen Empfängers (3) mit den Polen einer Stromquelle verbunden wird, so daß beim Ansprechen des Zehnergebers (4) und des Einergebers (3) der' auf dem Kreuzungspunkt beider Signalmagnetreihen gelegene Signalmagnet von Strom durchflossen und dadurch; ausgelöst wird'.

   3. Schaltung nach Anspruch. 1 Ibis 4, gekennzeichnet durch die Anordnung eines .Schalters (S) in der Stromzuführungsileitung für die Signalmagnete (o Ms 99) zu dem ,Zweck, das Erscheinen nicht gewollter Signale beim Vorübergang des Kontaktarmes der Geber (1, 2) an den einzelnen Kontakten· (o bis 9) zu verhüten.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen