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Empfänger für Signalzeichen, die aus Widerstands- oder Spannungsänderungen
in einem elektrischen Stromkreis bestehen 1)ic Erfindung bezieht sich auf einen
Empfänger für Signalkriterien in einem elektrischen SignalsysteiTi, insbesondere
für den Empfang von Wahlkriterien in einem Telegraphen- oder Fernsprechsystein,
die z\% ischen den Teilnehmern und dein :1nit oder zwisclivii den Ämtern ge,enseitig
unter :lusiititzuiig des (@leiclige@#,-ichts Wheatstonesc'her lirücl:en ül>crtragcn
werden.
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Eine derartige Einrichtung, bei der ein 'Tarkierschalter oder eine
Kettenschaltung schrittweise die aufeinanderfolgenden Brückengleichgewichtsprüft
tind beim Erreichen des richtigen Ilrücketigleichgcwichts angehalten wird, ist lx#k@innt.
Eine schnellere Methode ist schon angegeben worden; bei dieser werden vier umschaltbare
Wheatstonesche Brücken benutzt und vier Nullspannungsprüfeinrichtungen, die zusammen
fünfzehn Signalkriterien mit einer viermal so großen Einstellgeschwindigkeit registrieren
können.
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Die Erfindung schafft einen Empfänger, bei dem der Nachteil einer
langsamen Arbeit vermieden und trotzdem nicht, wie bei den obenerwähnten bekannten
Empfängern, mehr als eine einzelne N ullspannungsprüfeinrichtung benutzt wird. Die
Einrichtung gemäß der Erfindung erlangt ihre hohe Einstellgeschwindigkeit mit einer
einzelnen N tillspannungsprüfeinrichtung dadurch, daß durch die Kontakte der Kettenschaltung
oder des
Sehalters während der Fortschaltung eine Reihe von Vergleichsspannungen
an die Prüfeinrichtung angelegt wird, von denen jede einem bestimmten Paar Signalkriterien
entspricht und die alle im Wert mit den ungerade numerierten Signalkriterien übereinstimmen,
wobei die Nullspannungsprüfeinrichtung eine derartige Kennlinie hat, daß die Fortbewegung
der Kettenschaltung oder des Schalters unterbrochen wird, sobald die Vergleichsspannung
des Paars eingeschaltet wird, wozu das empfangene Signalkriterium gehört, während
nach der Unterbrechung der Fortbewegung der Kettenschaltung oder des Schalters diese
Kennlinie durch das Schließen eines Kontakts dermaßen geändert wird, daß die Nullspannungsprüfeinrichtung
in Ruhe bleibt, wenn das Signalkriterium zur ungeraden Reihe gehört, aber wieder
anspricht, wenn (las Signalzeichen zur geraden Reihe gehört, ohne daß dabei Änderungen
in der Stellung der Kettenschaltung oder des Schalters erfolgen.
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Die Erfindung wird in einem Ausführungsbeispiel an Hand der folgenden
Beschreibung an den Zeichnungen erläutert.
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Fig. i zeigt die Relaisschaltung für den Empfang verschiedener Gleichspannungskriterien;
Fig. 2 zeigt die beiden erforderlichen Kennlinien der Nullspannungsprüfeinrichtung;
Fig. 3 stellt die Tabelle dar, die den Zusammenhang zwischen der Nummer und der
Spannung der Signalkriterien und den erregten Relais der Kettenschaltung angibt;
Fig. 4 zeigt das Grundsätzliche einer Dezimalspeicherung.
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Die Kettenschaltung nach Fig. i hat in der Ruhelage zum Beispiel eine
Vergleichsspannung von - 30 Volt an der Klemme A der Nullspannungsprüfeinrichtung
NW (Nullwippe). Diese Einrichtung, die grundsätzlich aus zwei Hochvakuumröhren
(B1 und B2) bestehen kann, ist an der Klemme B der Signalleitung nach dem Teilnehmeranschluß
Tsl verbunden; die Klemme B hat in der Ruhelage dieselbe Spannung wie die
Klemme A. Die rechte Hälfte der Nullwippe, die immer eingeschaltet ist, hat grundsätzlich
eine Wirkungscharakteristik, wie sie in Fig. 2 a dargestellt ist. Diese Charakteristik
ist derartig, daß das Prüfrelais nicht anspricht, wenn Klemme A ein gleiches oder
negatives Potential im Vergleich mit Klemme B hat. Das Prüfrelais (Wicklung
NW,) wird erst betätigt, wenn diese Spannung z. 13. + 2 Volt ist. Wenn zwischen
den Klemmen A und B keine Spannungsdifferenz auftritt, befindet sich der Kontakt
nw des Prüfrelais der Nullwippe in der gezeichneten Ruhestellung (Fig. i). Wird
aber z. ß. durch eine Änderung der Signalspannung Punkt A um mehr als i Volt in
Hinsicht auf Punkt B positiv, so wird der Kontakt nw aus der gezeichneten
Lage umgelegt. Da für die zehn Signalkriterien des gegebenen Beispiels die Werte
-32, -34, -36 bis einschließlich -5o Volt gewählt worden sind, wird die Nullwippe
beim Einschalten eines Signalkriteriums im Apparat Tsl immer ansprechen. Der Kontakt
n7(, schließt dann einen Erregungsstromkreis für das Relais A der Kettenschaltung.
Dieses Relais spricht an und schaltet mit dem Kontakt a3 eine Vergleichsspannung
von -34 Volt ein, die von dem aus den Widerständen R i bis einschließlich R 7 bestehenden
Spannungsteiler abgezweigt ist.
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Ist die Signalspannung -32 Volt, so wird die Nullwippe NW beim
Einschalten einer Vergleichsspannung von -34 Volt wieder in die Ruhelage zurückkehren.
Der Kontakt nw unterbricht dann den Stromkreis der Wicklung I des' Relais A. Über
den Ruhekontakt des Wechselankers nw und den geschlossenen Kontakt a" wird aber
ein Haltestromkreis für das Relais A geschlossen. Hierbei wird darauf aufmerksam
gemacht, daß die Nullwippe erst wieder in die Ruhelage zurückkehren kann, wenn der
Kontakt a3 umgelegt ist. Während der Üherschaltzeit dieses Kontakts wird die Nullwippe
in der Ruhelage über den hohen Widerstand R8 gehalten. Nachdem das Relais A seinen
Anker angezogen hat, wird über den Kontakt a1 einen Augenblick ein Erregungsstromkreis
für das zweite Relais B der Kettenschaltung geschlossen. Dieses Relais kann aber
seinen Anker nicht anziehen, da die Zeit, die zum Zurückkehren des schnell reagierenden
Prüfrelais der Nullwippe in die Ruhelage. nötig ist, sehr kurz in Hinsicht auf die
Ansprechzeit der Relais der Kettenschaltung ist.
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Wird eine Signalspannung von - 34 Volt eingeschaltet, so wird das.
Relais A in derselben Weise betätigt, wie es oben für eine Signalspannung von -
32 Volt beschrieben worden ist; denn, wenn das Relais A die Vergleichsspannung von
- 34 Volt mit dem Kontakt a einschaltet, ist die Ruhelage der Nullwippe wiederhergestellt.
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Die Relais A und B der Kettenschaltung sprechen nacheinander
auf Signalspannungen von -36 und - 38 Volt usw. an. Die Kettenschaltung wird völlig
durchgeschaltet, nämlich bis einschließlich Relais E bei Signalspannungen von -48
und - 50 Volt.
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Den verschiedenen Signalkriterien können Nummern zuerkannt werden,
wie in der Tabelle von Fig. 3 angegeben. Diese Nummern sind mit Rücksicht auf die
Speicherung derart gewählt worden, daß eine gerade Nummer und die darauffolgende
ungerade Nummer immer die beiden Signalkriterien bezeichnen, die die Betätigung
derselben Relais der Kettenschaltung veranlassen. Auf die Ruhelage folgt also das
Nummernpaar o, i, dann 2, 3 USW.
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Die Relais der beschriebenen Kettenschaltung werden also beim Einschalten
eines Signalkriteriums über den Arbeitskontakt des Wechselankers nzv der Nullwippe
hintereinander betätigt, bis ein Relais die Vergleichsspannung einschaltet, die
die Nullwippe in die Ruhelage zurückbringt. Über den Ruhekontakt des Wechselankers
nw wird ein Haltestromkreis für die betätigten Relais der Kettenschaltung geschlossen.
Die Kettenschaltung hat sozusagen die Signalkriterien paarweise bestimmt, wodurch
eine große Prüfgeschwindigkeit erzielt wird.
Es mtiß nun noch festgestellt
werden, ob es sich um die gerade oder tun die ungerade Nummer des Paars handelt.
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Die Wicklung i des Relais F wird über den Kontakt a= erregt,
wenn die Nullwippe NW die Fortschaltung der Kette unterbricht. Der Kontakt
f3 schaltet die zweite Röhre (B2) der Nullwippe ein, so claß in Hinsicht auf die
Punkte A und B die Kennlinie von Fig. 21) entsteht.
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Die Nulhvippe ist mit einer derartigen Kennlinie nur in Ruhe bei Eingangsspannungen,
die z. ß. zwischen + i und - i Volt liegen. Wird eines der Signalkriterien-34, -38,
-42, -46 oder -5o eingeschaltet, so bleibt die Nullwippe nach (lern Unterbrechen
der Fortschaltung der Kette und der Umschaltung durch den Kontakt f3 in Ruhe, weil
diese Signalspannungen mit den Vergleichsspannungen übereinstimmen. Über den Ruhekontakt
des Wechselankers nu, und die geschlossenen Kontakte a2 und f1 wird nun das Relais
G betätigt zum Zeichen, daß es sich um ein Kriterium mit einer ungeraden Nummer
handelt.
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Ist das betreffende Signalkriterium aber eines der Reihe -32, -36,
-4o, -44, -48, so wird das Relais G nicht erregt, weil der Kontakt nu, ans der gezeicliiieten
Lage deshalb umgelegt wird, weil die Nullwippe wiederum anspricht.
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Das empfangene Signalkriterium wird im gegel>enen Beispiel von Fig.
i ,in einer Gruppe von vier Speicherrelais i, 2, ,4, b gespeichert.
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Die l@ezeichnungen dieser Relais sind so gewählt, (l@aß die Summe
der Nummern der betätigten Relais die Nummern des empfangenen Kriteriums angibt.
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Die Verteilung der Signalkriterien in einer Reihe mit geraden und
einer anderen Reihe mit ungeraden Nummern, die um eins höher als die entsprechenden
geraden Nummern liegen, macht es möglich, sofort nach dein Stoppen der Kettenschaltung
und dein "Zurückkehren in die gezeichnete Lage des Kontakts nu, die empfangene gerade
Nummer aufzuspeichern. Die Kontakte b4 bis einsclil@ießlicli e4 der erregten Relais
der Kettenschaltung bereiten nämlich über den Kontakt a= Erregungsstromkreise für
die betreffenden Speicherrelais 2, 4 oder 8 vor, die geschlossen werden, wenn der
Kontakt nw in die Ruhelage zurückkehrt. 13ei einem ungerade numerierten Signalzeichen
wird auch ein Stromkreis für das Speicherrelais i geschlossen über den Kontakt g1;
bei ,gerade numerierten Signalzeichen geschieht das nicht.
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Bei ungerade numerierten Signalzeichen bleibt der Kontakt juo in der
gezeichneten Lage, bis die Signalspannung wieder durch die Ruhespannung von -3o
Volt ersetzt wird.
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Die Nullwippe finit der Kennlinie nach Fig.21) spricht dann an. Der
Kontakt nzei unterbricht die I laltestronikreise der Relais A bis einschließlich
E und G und hält die Wicklung 2 des Relais F cri-c"t, wo(Itircli über Kontakt f2
ein Stromkreis für (las Versetzen des Folgeschalters geschlossen wird, so (1a1.1
eine andere Gruppe von Speicherrelais mit dein Empfänger in Verbindung gebracht
wird. Nachdem alle kelais A bis einschließlich E abgefallen sind, wird aufs neue
eine Vergleichsspannung von -3o Volt an die Nullwippe gelegt, so daß diese in die
Ruhelage zurückkehrt. Der Haltestromkreis des Relais F ist nun unterbrochen.
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Falls das empfangene Signalkriterium zu der gerade numerierten Gruppe
gehört, wird der Haltestromkreis für das Relais F über den Arbeitskontakt des Wechselankers
nzv geschlossen, unmittelbar nachdem die Nullwippe wieder anspricht. Der Folgeschalter
wird versetzt; die Relais A bis einschließlich E fallen ab. Die Nullwippe
NW,. die noch stets die Kennlinie nach Fig. 2 b zeigt, bleibt nun in der
Arbeitslage, bis die Ruhesignalspannung wieder angelegt wird. Bezüglich des Vorstehenden
wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß es ohne Mühe möglich ist, die Speicherung
zehnteilig zu gestalten, wie es z. B. nötig sein kann, wenn Kreuzschienenschalter
als Speicherungselement benutzt werden.
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Dieser Grundsatz ist in Fig. 4 verwir'klic'ht. Die Kontakte b4 bis
einschließlich e4 bezeichnen die geraden Nummern, während beim Umlegen des Kontaktsg
die Kontakte b5 bis einschließlich e5 eine der ungeraden Nummern markieren.
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Die Kettenschaltung muß in diesem Fall noch erweitert werden mit einem
Relais H, das durch Relais F gesteuert wird. Dieses Relais muß eine längere Ansprechzeit
als Relais G haben, so daß einer der Ausgänge in Fig. 4 erst markiert werden kann,
wenn gegebenenfalls das Relais angesprochen hat.
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Ferner wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß die sich selbst fortschaltende
Kettenschaltung auch durch einen Drehschalter ersetzt werden kann.
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Auch die gleichartigen Bedienungsmagnete der fünf 'horizontalen Schienen
eines Kreuzschienenschalters können statt der Kettenschaltung A bis einsc'hließlic'h
E von Fig. i benutzt werden.
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Unter Anwendung der für den Zweck erforderlichen Änderungen können
auch in der Spannungsprüfeinrichtung Kaltkathodenröhren gebraucht werden.