DE3616583C2 - - Google Patents
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Description
Die Synthese von wasserlöslichen sulfonierten Polymeren ist
im allgemeinen auf die Verwendung bestimmter Vinylmonomerer,
enthaltend die funktionelle Sulfonatgruppe, begrenzt gewesen.
Beispiele für derartige Monomere sind Natriumvinylsulfonat,
sulfoniertes Styrol und 2-Acryl-amido-2-methyl-propan-sulfonsäure
(AMPS). Außerdem ist die Synthese von sulfonierten
Vinylpolymeren, die die Sulfonatgruppe enthalten, im Hinblick
darauf begrenzt gewesen, daß nur bestimmte derartige sulfonierte
Monomere kommerziell hergestellt werden, d. h. im Handel
erhältlich sind.
Daher ist die Verwendung dieser sulfonierten wasserlöslichen
Polymeren auf die oben erwähnten Strukturen begrenzt. Es
würde einen Fortschritt bedeuten, wenn andere wasserlösliche
polymere chemische Strukturen an eine Polymer-Hauptkette gebunden
werden könnten, die die Sulfonatgruppe entweder als
solche oder in Salzform enthalten und die auch andere funktionelle
Gruppen enthalten können, die die Anwendbarkeit
dieser wasserlöslichen sulfonierten Polymeren für bestimmte
Anwendungszwecke verbessern, wie als Dispergiermittel bei
der Wasseraufbereitung, als Inhibitoren gegen die Kalkablagerung
in natürlichen und industriellen Wässern, Flockungsmittel
und Coagulantien u. ä.
Aus der DE-OS 22 32 191 ist die Herstellung von Polymeren
bekannt, die sich von Acrylamido-2-propan-1-sulfonsäure ableiten
und daher eine verzweigte Alkylgruppe als Brücke aufweisen,
welche aus der Polymerisation des Monomeren über
die Vinylgruppe entstanden ist. Bei der großtechnischen Herstellung
dieser Produkte ist sehr nachteilig, daß starke
Säure zur Katalyse der Nitrile erforderlich sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, wasserlösliche Polymere zu entwickeln,
die eine Sulfonatgruppe enthalten und die außerdem
andere funktionelle Gruppen enthalten können, die Vorteile
bieten, wenn das Polymer als wäßrige Lösungen oder in wäßrigen
Umgebungen angewandt wird. Dabei soll ein Syntheseverfahren
entwickelt werden, das allgemein anwendbar ist auf die
Synthese verschiedenartiger wasserlöslicher Polymerer, die
die Sulfonatgruppe mit oder ohne zusätzlich anderen funktionellen
Gruppen enthalten und geeignet sind, in wäßrigen Systemen
angewandt zu werden. Als andere funktionelle Gruppen
kommen z. B. die Hydroxylgruppe, Chlor-, Brom- oder Iodatome
und/oder deren Gemische in Frage. Derartige Polymere waren
bisher nicht bekannt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Modifizierung von
wasserlöslichen Polymeren, enthaltend seitlich hängende funktionelle
Amidgruppen, wie Polymere, die in erster Linie von
acrylamidhaltigen Vinylpolymeren/Copolymeren oder von substituiertes
Acrylamid enthaltenden Vinylpolymeren oder -copolymeren
abgeleitet sind, wobei die Polymeren/Copolymeren
wasserlöslich sind und seitliche funktionelle Amidgruppen
enthalten, die abgeleitet sind von Acrylamid, Methylacrylamid,
Ethylacrylamid u. ä.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine einer Transamidierungs-
Reaktion äquivalente Reaktion durchgeführt, indem
die seitliche Amidgruppe des Polymeren mit einem Reaktionspartner
der Formel:
in der R unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Akylgruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen ist; M Wasserstoff, Alkalimetall,
Erdalkalimetall und Ammoniumion und deren Gemisch sein
kann; R′ eine mehrwertige covalent gebundene Kohlenwasserstoff-
Brückengruppe, die linear, verzweigt, cyclisch, aromatisch,
heterocyclisch ist, sein kann oder Gemische davon
und die 1 bis 16 Kohlenstoffatome besitzt; X ausgewählt ist
aus Cl, Br, I, OH und deren Gemischen und wobei m 0 bis 16
und n 1 bis 16 beträgt mit der Maßgabe, daß die Summe
m + n 1 bis 20 ist.
Der oben beschriebene Reaktionspartner ist in erster Linie
eine Amino-substituierte Verbindung, die auch eine funktionelle
Sulfonatgruppe enthält und bei der die funktionelle
Aminogruppe mindestens ein aktives Wasserstoffatom am Aminostickstoff
besitzt. Obwohl Sulfonatverbindungen mit sowohl
primären als auch secundären Aminogruppen unter den Bedingungen
der erfindungsgemäßen Transamidierungsreaktion unter
Bildung von modifiziertem Sulfonat enthaltenden Polymeren
reagieren können, ist es bevorzugt, daß - wenn ein secundäres
Amin ausgewählt wird, um diese Modifikation von Polymeren
mit seitlichen Amingruppen durchzuführen - die an dem Aminostickstoffatom
hängende Alkylgruppe nicht mehr als 4 Kohlenstoffatome
enthält, d. h. der Alkylsubstituent sollte auf
Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylgruppen und deren Isomere
beschränkt sein.
Es ist jedoch besonders bevorzugt, daß der Aminosubstituent
an dem sulfonathaltigen Reaktionspartner eine funktionelle
primäre Aminogruppe ist. Wenn eine primäre Aminogruppe angewandt
wird, um die Transamidierungsreaktion durchzuführen,
läuft die Reaktion leicht so ab, daß mindestens 25 und vorzugsweise
60 mol-% des angewandten Reaktionspartners in das
wasserlösliche Polymere, enthaltend seitliche Amidogruppen,
eingebaut werden, wodurch eine sulfonathaltige funktionelle
Gruppe eine ursprünglich vorhandene seitliche Amidogruppe
ersetzt.
Zusätzlich zu dem Aminsubstituenten in dem oben beschriebenen
Reaktionspartner besitzt dieser mindestens eine funktionelle
Sulfonatgruppe entweder in Säureform oder in Salzform,
wobei das Salz mit einem Alkalimetall, Erdalkalimetall,
tertiären Amin und/oder Ammoniumion gebildet sein kann. Die
Salzform kann vor der Transamidierungsreaktion vorliegen
oder sie kann hergestellt werden durch Veränderung des pH-
Wertes mit Basen, die Alkalimetalle, Erdalkalimetalle,
tertiäre Amine oder Ammoniak enthalten, entweder vor oder
während der Transamidierungs-Reaktion oder nach deren vollständigem
Ablauf.
Neben der funktionellen Sulfonatgruppe und der funktionellen
Aminogruppe kann der Reaktionspartner auch andere funktionelle
Gruppen enthalten, wie Chlor, Brom, Hydroxyl und deren
Gemische. Vorzugsweise enthält der Reaktionspartner eine
primäre Aminogruppe, die für die Transamidierungsreaktion
verantwortlich ist, mindestens eine Sulfonatgruppe, die die
Bildung eines anionischen sulfonhaltigen wasserlöslichen
Polymers erlaubt, und eine Hydroxylgruppe oder ein Chloratom,
deren Gegenwart die Aktivität der erfindungsgemäß
wasserlöslichen sulfonatgruppenhaltigen Polymeren erhöht.
Insbesondere enthält der Reaktionspartner ein protonisiertes
primäres Amin, keine oder mehrere Hydroxylgruppen und eine oder mehrere
Sulfonatgruppen entweder in Form der freien Säure, in
Salzform oder in Form von Gemischen aus freier Säure und
Salzen.
Verschiedene bevorzugte Reaktionspartner, die oben beschrieben
sind, können durch die folgenden Formeln angegeben werden:
Die seitenständige Acrylamidgruppen enthaltenden Polymeren
sind wasserlöslich und entsprechen der Formel III:
In der Formel III kann, wie man sieht, die seitenständige
Amidogruppe eine primäre, secundäre oder tertiäre Amidogruppe
sein. Es können auch Gemische dieser Gruppen vorhanden
sein. Vorzugsweise ist - um vernünftige Umwandlungen
dieser seitenständigen Amidogruppen zu den sulfonathaltigen
Gruppen, wie oben beschrieben, zu erreichen - die
seitenständige Amidogruppe eine primäre Amidogruppe.
Die am besten wasserlöslichen Polymeren mit seitenständigen
Amidogruppen, die leicht unter den Bedingungen der erfindungsgemäßen
Transamidierungs-Reaktion modifiziert werden können,
sind solche der Formel IV:
in der R unabhängig voneinander jeweils ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet;
M jeweils ein Wasserstoffatom, ein Alkalimetall, (halbes)
Erdalkalimetall oder Ammoniumion ist, wobei auch Gemische
vorhanden sein können; und a und b ganze Zahlen sind, die
in der folgenden Beziehung zueinander stehen:
a/b=0 bis 100
und
a+b ist ausreichend groß, daß ein Polymer mit einem Molekulargewicht
von mindestens 1000 entsteht. Vorzugsweise ist
die Summe a+b ausreichend groß, um ein Molekulargewicht
zwischen 1000 und 20 000 000 zu ergeben.
Wie zu erkennen ist, können die oben beschriebenen Polymeren
Homopolymere aus Acrylamid oder seinen Alkylhomologen,
d. h. Methylacrylamid u. ä., sein. Es können auch Copolymere aus
Acrylamid mit Acrylsäure oder deren Homologen, wie Methacrylsäure
u. ä., sein oder es können Terpolymere sein vor allem
mit anderen Vinylmonomeren, die Acrylamid und Acrylsäure und
deren Homologe wie Methacrylsäure, Methacrylamid u. ä. enthalten.
Die chemische Reaktion, die bevorzugt ist, um die sulfonierten
Polymeren nach der Erfindung zu erhalten, ist eine Reaktion,
die allgemein als Transamidierungs-Reaktion bezeichnet
werden kann. Bei dieser Reaktion wird der Stickstoff einer
seitenständigen Amidogruppe an der polymeren Hauptkette
- wie oben beschrieben substituiert - gegen ein Aminoverbindung,
die auch andere funktionelle Gruppen wie die funktionelle
Sulfonatgruppe enthalten kann, ausgetauscht. Diese
Transamidierungsreaktion hat sich als sehr allgemeine Reaktion
erwiesen, mit deren Hilfe der Ersatz der Amidogruppe
eines wasserlöslichen Polymeres mit seitenständiger Amidogruppe
oder durch eine Amino- und eine Sulfonatgruppe enthaltende
Gruppe erreicht werden kann, wodurch einzigartige
sulfonierte Polymere erhalten werden.
Die Reaktionsbedingungen machen es erforderlich, daß Polymere
mit seitenständigen Amidogruppen in einem Lösungsmittel
gelöst oder leicht dispergiert werden, das ein übliches
Lösungsmittel für die Reaktionspartner der oben beschriebenen
Klasse darstellt. Mit anderen Worten soll sowohl das zu
modifizierende Polymer als auch der Reaktionspartner in dem
gleichen Lösungsmittelsystem löslich oder dispergierbar sein.
Übliche Lösungsmittel, die sich für diese Reaktion als geeignet
erwiesen haben, sind z. B. Wasser, Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid und Gemische dieser Lösungsmittel entweder
allein oder zusammen mit anderen mischbaren Lösungsmitteln
wie Ethanol, tert. Butanol u. ä.
Ein bevorzugtes gemeinsames Lösungsmittel sowohl für das
Polymere mit seitenständigen Amidogruppen als auch für den
Reaktionspartner, wie oben erwähnt, ist Wasser, besonders
wenn das seitenständige Amidogruppen enthaltende Polymere
von Anfang an wasserlöslich ist, wie das im Falle der meisten
acrylamidhaltigen Vinylpolymeren der Fall ist. Ein anderes
bevorzugtes gemeinsames Lösungsmittel für die erfindungsgemäße
Reaktion ist eine Wasser-in-Öl-Emulsion, bei der die
disperse wäßrige Phase sowohl die Polymeren mit seitenständigen
Amidogruppen als auch die oben beschriebenen Reaktionspartner
enthält.
Nachdem die Polymeren mit seitenständigen Amidogruppen in dem
gemeinsamen Lösungsmittel, vorzugsweise Wasser, gelöst sind,
kann der Reaktionspartner zugesetzt werden, um eine Lösung
oder Dispersion des amidhaltigen Polymeren und der Reaktionspartner
nach der Erfindung zu erhalten. Ob das Polymere
oder der Reaktionspartner zunächst zu dem gemeinsamen Lösungsmittel
gegeben werden, hat keine Folge. Dieses Gemisch
wird dann in ein Reaktionsgefäß gegeben oder ist darin enthalten,
das einer unter Druck durchgeführten chemischen
Reaktion standhalten kann, z. B. einem Gefäß vom Typ einer
Paarbombe. Das Gefäß wird verschlossen und dann auf eine
Temperatur von mindestens 100°C, vorzugsweise mindestens
110°C und insbesondere mindestens 120°C, erwärmt. Wenn die
Temperatur über 100°C erhöht wird, dehnt sich der Inhalt
des Reaktionsgefäßes aus und der Druck im Gefäß kann 1 bar
überschreiten und, abhängig von dem angewandten Lösungsmittel,
den angewandten Sulfonaten oder den angewandten Reaktionspartnern
etwa 5 bis 15 bar und gegebenenfalls mehr erreichen.
Der Druck im Reaktionsgefäß ist eine nicht-geregelte
Variable und ergibt sich nur daraus, daß das Gefäß geschlossen
ist, die Temperatur 100°C oder darüber beträgt
und das Gefäß Lösungsmittel oder Reaktionspartner enthält,
die mehr oder weniger flüchtig sind und die einen solchen
Dampfdruck haben, daß Druckgefäße für Temperaturen oberhalb
100°C erforderlich sind.
Wenn der Inhalt des Reaktionsgefäßes einmal mindestens
100°C und vorzugsweise 110°C erreicht hat, läßt man die
Reaktion mindestens 3 min bei dieser Temperatur ablaufen
und vorzugsweise so lange, um eine mindestens 25%ige Umwandlung
des zugesetzten Reaktionspartners zu erreichen. Der
Reaktionspartner wird durch die Transamidierungs-Reaktion
in eine seitenständige, Sulfonat enthaltende Amidogruppe
umgewandelt. Wenn das Polymere ein Homopolymer von Acrylamid,
Methacrylamid oder ein Copolymer von vinylamidhaltigen
Monomeren ist, so daß keine anderen funktionellen seitenständigen
Gruppen neben den Amidgruppen vorhanden sind,
kann zumindest ein gewisser Grad an Amidhydrolyse eintreten,
wenn Wasser oder ein wasserhaltiges Lösungsmittel
verwendet wird. In solchen Fällen wird auch eine funktionelle
Carboxylatgruppe neben der sulfonatmodifizierten Amidogruppe
und etwaigen, nicht umgesetzten Ausgangsamidogruppen
aus dem Ausgangspolymer erhalten.
Daher wird die chemische Reaktion oder das Verfahren, das
zur Synthese von Polymeren der folgenden Struktur führt,
beschrieben:
in der R jeweils unabhängig voneinander H oder eine C₁- bis
C₄-Alkylgruppe ist; M unabhängig voneinander jeweils ein
Wasserstoffatom, ein Alkalimetall, (halbes) Erdalkalimetall,
protonisiertes tertiäres Amin oder Ammoniumion ist oder Gemische
davon; R′ eine mehrwertige (kovalent gebundene)
Kohlenwasserstoff-Brückengruppe mit 1 bis 16 Kohlenstoffatomen
ist - ausgewählt aus linearen, verzweigten, cyclischen,
aromatischen, heterocyclischen Gruppen -; X Cl, Br
und/oder OH ist und wobei a, b und d ganze Zahlen sind, die
in der folgenden Beziehung zueinander stehen:
a/b=0 bis 100
b/d=0,01 bis 100
a/d=0 bis 100,
b/d=0,01 bis 100
a/d=0 bis 100,
und die Summe a+b+d ausreichend groß ist, um ein Molekulargewicht
von zumindest 1000 zu ergeben und wobei das
Verhältnis d : (a+b) 20 : 1 bis 1 : 100 beträgt, und wobei
m 0 bis 16 und n 1 bis 16 ist mit der Maßgabe, daß - wenn
m 0 ist - R′ eine lineare, cyclische, heterocyclische, olefinische,
aromatische Gruppe oder Gemische davon ist mit
der weiteren Maßgabe, daß die Summe von m+n=1 bis 20
beträgt. Das Verfahren umfaßt die Umsetzung in einem üblichen
Lösungsmittel bei einer Temperatur von mindestens 100°C von
A. einem Polymeren mit einem Molekulargewicht von mindestens
500 mit seitenständigen Amidogruppen der Formel:
in der R, M, a und b die oben angegebene Bedeutung haben, mit
B. einem Reaktionspartner der Formel:
worin R, R′, M, X, m und n die oben angegebene Bedeutung
haben, wobei das Molverhältnis von Reaktionspartner zu
seitenständigen Amidogruppen 5 : 1 bis 1 : 100 beträgt und
die Reaktion ausreichend lange abläuft, um eine zumindest
25%ige - vorzugsweise zumindest 60%ige - Umwandlung des
Reaktionspartners in das wasserlösliche sulfonierte Polymer
zu geben, und Gewinnung des wasserlöslichen, sulfonierten
Polymeren.
Die Polymerisierung kann auf übliche Weise durchgeführt
werden. Zum Beispiel können die Polymere durch Zusatz von
präzipitierenden Lösungsmitteln oder Nicht-Lösungsmitteln zu
dem Reaktionsgemisch ausgefällt werden. Zum Beispiel kann
Methanol oder Aceton zu dem Reaktionsgemisch entweder als
solches oder nach Einengen durch Abdestillieren oder Vakuum-
Destillation zugesetzt werden, um die Polymere auszufällen.
Die Polymere können auch durch Abdestillieren des Lösungsmittels
und nicht-umgesetzter Reaktionspartner im Vakuum
von dem Reaktionsgemisch abgetrennt werden. Die Polymeren
können auch durch Gelpermeations-Chromatographie gewonnen
werden. Die meisten Polymere werden jedoch einfach als Lösung
in dem Lösungsmittel gewonnen, das zur Durchführung der
Transamidierungs-Reaktion angewandt worden ist, und als
solche verwendet.
Im folgenden wird tabellarisch eine Aufstellung über Variationsmöglichkeiten
des erfindungsgemäßen Verfahrens gegeben.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher
erläutert:
Bei jedem der unten angegebenen Syntheseverfahren wurde
ein niedermolekulares Copolymer aus Acrylsäure und Acrylamid
mit 1-Amino-2-hydroxy-propan-sulfonsäure in einer
homogenen wäßrigen Lösung umgesetzt. Die Reaktionen wurden
bei Temperaturen von mindestens 100°C mit Polymeren aus
Acrylsäure und Acrylamid mit unterschiedlichen Molekulargewichten
durchgeführt. Die Zusammensetzung der Polymeren
variierte von Homopolyacrylamid bis zu Copolymeren mit je
50 mol-% Acrylamid und Acrylsäure. Die Polymere und Reaktionspartner
wurden als wäßrige Lösungen in einer Paarbombe
gegeben, die mit Rührer und Temperatur- und Druck-Meßgeräten
versehen war. Die Temperatur betrug in jedem Falle
mindestens 100°C und die Reaktionszeit war etwa 20 min bis
mehr als 4 h, um die Synthese der Polymeren, wie sie in
Tabelle I angegeben sind, zu erreichen.
Auf ähnliche Weise können die in Tabelle II angegebenen
Polymeren aus den angegebenen Ausgangsmaterialien erhalten
werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen, sulfonierten
Polymeren mit statistisch wiederkehrenden Monomereinheiten
entsprechend der Formel:
in der R H oder eine C₁-C₄-Alkylgruppe, M eines Wasserstoff-,
Alkali-, Ammoniumion oder ein einfach gebundenes Erdalkaliion
oder eine protonisierte tertiäre Aminogruppe oder deren Gemische ist,
R′ eine mehrwertige kovalent gebundene Brückengruppe mit 1
bis 16 Kohlenstoffatomen in Form einer linearen
Alkylgruppe, cyclischen, aromatischen
und/oder olefinischen Gruppe, X Cl, Br, OH oder
deren Gemische ist und a, b und d ganze Zahlen sind, die
in der folgenden Beziehung zueinander stehen:a/b=0 bis 100
b/d=0,01 bis 100
a/d=0 bis 100,und die Summe a+b+d ausreichend groß ist, um ein Molekulargewicht von zumindest 1000 zu ergeben, und das Verhältnis d : (a+b) 20 : 1 bis 1 : 100 beträgt und m 0 bis 16 und n 1 bis 16 ist mit der Maßgabe, daß die Summe m+n=1 bis 20 beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß in einem üblichen Lösungsmittel bei einer Temperatur von mindestens 100°C ein Polymer mit einem Molekulargewicht von mindestens 500 mit seitenständigen Amidogruppen der Formel: mit einem Reaktionspartner der Formel: umgesetzt wird und das Molverhältnis vom Reaktionspartner zu den seitenständigen Amidogruppen in dem Polymeren 5 : 1 bis 1 : 100 beträgt und die Reaktion bis zu einer zumindest 25%igen Sulfonierung läuft.
b/d=0,01 bis 100
a/d=0 bis 100,und die Summe a+b+d ausreichend groß ist, um ein Molekulargewicht von zumindest 1000 zu ergeben, und das Verhältnis d : (a+b) 20 : 1 bis 1 : 100 beträgt und m 0 bis 16 und n 1 bis 16 ist mit der Maßgabe, daß die Summe m+n=1 bis 20 beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß in einem üblichen Lösungsmittel bei einer Temperatur von mindestens 100°C ein Polymer mit einem Molekulargewicht von mindestens 500 mit seitenständigen Amidogruppen der Formel: mit einem Reaktionspartner der Formel: umgesetzt wird und das Molverhältnis vom Reaktionspartner zu den seitenständigen Amidogruppen in dem Polymeren 5 : 1 bis 1 : 100 beträgt und die Reaktion bis zu einer zumindest 25%igen Sulfonierung läuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Polymer umgesetzt wird, in dem R Wasserstoff, Methyl oder
Ethyl, M Wasserstoff, Natrium, Kalium, Ammonium und/oder eine
tert. Aminogruppe ist, R′ zumindest 2 Kohlenstoffatome aufweist
und linear, cyclisch und/oder aromatisch ist, X=OH,
m=0 bis 4, n=1 bis 4 ist und das Molekulargewicht des
wasserlöslichen, sulfonierten Polymeren zwischen 2000 und
20 000 000 liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das gemeinsame Lösungsmittel Wasser, Dimethylformamid
und/oder Dimethylsulfoxid ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Lösungsmittel Wasser und/oder in einer kontinuierlichen
Ölphase emulgiertes Wasser ist, so daß das wasserlösliche
sulfonierte Polymer entweder als Wasser-in-Öl-Emulsion oder
als wäßrige Lösung erhalten wird.
5. Verfahren zur Herstellung des sulfonierten Polymeren der
Formel:
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Polymer der Formel:
mit Taurin H₂N-CH₂CH₂-SO₃M in einem wäßrigen Reaktionslösungsmittel
unter Druck bei einer Temperatur von mindestens
100°C während mindestens 0,25 h und bei einem Molverhältnis
von Polymer zu Taurin von 20 : 1 bis 1 : 2 umsetzt, wobei
R Wasserstoff und/oder eine Methylgruppe, M Wasserstoff,
ein Alkalimetall, eine tert. Aminogruppe und/oder Ammonium
ist und a, b und d ganze Zahlen sind mit der Beziehunga/d=0 bis 100
a/b=0 bis 100
b/d=0,01 bis 100 und
d : (a+b)=10 : 1 bis 1 : 100,und die Summe a+b+d so gewählt ist, daß das sulfonierte Polymere ein Molekulargewicht von mindestens 1000 besitzt.
a/b=0 bis 100
b/d=0,01 bis 100 und
d : (a+b)=10 : 1 bis 1 : 100,und die Summe a+b+d so gewählt ist, daß das sulfonierte Polymere ein Molekulargewicht von mindestens 1000 besitzt.
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