DE35556C

DE35556C - Neuerung an ununterbrochen wirkenden Dampfwasserableitern

Info

Publication number: DE35556C
Application number: DENDAT35556D
Authority: DE
Original assignee: F. FLECK in Berlin SW., Zossenerstr. 11
Anticipated expiration: 1905-09-29

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13: Dampfkessel nebst Ausrüstung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. September 1885 ab.

Die vorliegende Neuerung ist bestimmt für solche Apparate zum Entfernen, von Condensationswasser aus Dampfleitungen, bei denen das einfliefsende Wasser auf einen offenen Schwimmer bewegend einwirkt, der seinerseits wieder ein Ventil öffnet oder schliefst, durch welches das Wasser seinen Austritt nimmt.

Der Zweck der Neuerung ist, diese Apparate continuirlich wirkend zu machen, d. h. so zu construiren, dafs der Schwimmer sich immer im stabilen Gleichgewicht befindet und entsprechend der Menge des einfliefsenden Wassers sich hebt und senkt, um dementsprechend wieder das Ventil mehr oder weniger zu öffnen. Diese Wirkung wird dadurch erreicht, dafs nicht, wie sonst üblich, das Wasser über die obere Schwimmerkante, sondern durch seitliche Oeffnungen irgend welcher Art in den Schwimmer eingelassen wird. "

Die Folge hiervon ist, dafs, wenn der Schwimmer unter Wirkung des eingetretenen Wassergewichtes eine nach unten gerichtete Bewegung annimmt, damit auch ein vergröfserter Auftrieb erzeugt wird, und Wassergewicht und Auftrieb sich immer im Gleichgewicht halten müssen, so zwar, dafs jeder Schwimmerstellung eine andere eindringende Wassermenge entspricht und dieser Menge wieder eine bestimmte Ventilöffhung zugehört, welche genügt, bei dem vorhandenen Dampfdruck das eintretende Wasser auch wieder abströmen zu lassen.

Verbessern kann man die Construction noch dadurch, dafs man einen festen Schieber anordnet, welcher beim Sinken des Schwimmers die seitlichen Oeffnungen theilweise oder ganz wieder verdeckt, mit der Wirkung, dafs bei sinkendem Schwimmer der Wassereinlauf nicht vermehrt wird.

Eine weitere Verbesserung wird dadurch getroffen, dafs man den Schwimmer oberhalb der seitlichen Oeffnungen weiter macht als unterhalb derselben, so dafs bei sinkendem Schwimmer der Auftrieb desselben stärker wächst als sonst.

Fig. ι stellt einen vollständigen Apparat dar. Bei α erfolgt der Wassereintritt, b ist der Schwimmer mit den seitlichen Oeffnungen c. Ein einarmiger Hebel e steht durch die Stange g mit dem Schwimmer in Verbindung, und d ist ein mit dem Hebel zusammenhängendes Ventil, welches dem W⁷asser den Ausgang durch Stutzen f gestattet.

Ist -das bei α einfliefsende Wasser gestiegen, bis es an die Oeffnungen c gelangt, so fliefst es in den Schwimmer hinein, so lange, bis das allmälig zunehmende, dem Auftrieb entgegenwirkende Gewicht genügt, um das Ventil d vom Sitz zu ziehen. Der Schwimmer hat dann zwar das Bestreben, zu sinken, da aber der Auftrieb beim Sinken zunimmt, und zwar wegen des geringen Zwischenraumes zwischen Schwimmer und Gefäfswand sehr bedeutend, so wird die Gleichgewichtslage bald erreicht, der Schwimmer hebt und senkt sich entsprechend der Menge des eintretenden Wassers und sichert so die Continuität des Ausflusses.

Fig. 2 stellt einen offenen Schwimmer allein dar, bei welchem die seitlichen Oeffnungen c in verschiedenen Höhenlagen vorgesehen sind. Gleichzeitig findet sich über den Oeffnungen eine Erweiterung des Schwimmers angebracht,

welche bewirkt, dafs bei weiterem Sinken der Auftrieb in verstärktem Mafse zunimmt.

Fig. 3 veranschaulicht einen offenen Schwimmer mit seitlichen Oeffnungen c und feststehenden, schieberartig wirkenden Wänden s. Dieser Schieber s verdeckt beim Sinken des Schwimmers die Oeffnungen c ganz oder theilweise und trägt insofern dazu bei, den Gleichgewichtszustand zu erhalten, als er hindert, dafs bei sinkendem Schwimmer die in ihn eintretende Wassermenge zunimmt.

Claims

P ATENT-Ansprüche:

ι . Bei Condensationswasserableitern mit offenem Schwimmer die Anbringung seitlicher Oeffnungen im Schwimmer von solcher Gröfse, dafs sie dem Durchlasse des eintretenden Wassers in die Schwimmerhöhlung genügen, derart, dafs letzteres niemals bis zur Schwimmeroberkante steigen kann, und dadurch das stetige Schwimmen desselben gesichert ist.

Bei den unter i. gekennzeichneten Condensationswasserableitern :

a) die Erweiterung des Schwimmers oberhalb der seitlichen Oeffnungen (Fig. 2) behufs Erzielung einer verstärkten Zunahme des Auftriebes bei sinkendem Schwimmer;

b) die Anordnung eines Schiebers s oder eines ähnlichen Abschlufsmittels, welches bei sinkendem Schwimmer die seitlichen Eintrittsöffnungen c des Wassers theilweise verdeckt, zum Zwecke, hierbei eine Vermehrung des Wassereinflusses zu hindern (Fig. 3).

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.