DE19861C - Regulator für Dampfkesselspeisung und für Kondensationswasser-Ableitung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13: Dampfkessel nebst Ausrüstung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. April 1882 ab.

Dieser Apparat hat den Zweck, den Dampfzutritt zum Betriebe oder zum Abstellen von Speiseapparaten für Dampfkessel selbsttätig zu reguliren, je nachdem der Wasserstand im Kessel dies erfordert, sowie in einer modificirten Anordnung, das Condensationswasser aus Dampfleitungen, zu entfernen.

Fig. ι und 2 zeigen den Apparat als Speiseregulätor, Fig. 3 stellt die Anordnung als Condensationswasserableiter dar.

In beiden Fällen besteht das Gehäuse, aus zwei unten verschlossenen Cylindern, einem gröfseren D und einem kleineren d, welche oben durch einen Kanal in Verbindung stehen und durch den aufgeschraubten Deckel D verschlossen sind. Auf den Deckel geschraubt, ragt durch denselben in den Apparat hinein ein Ventilgehäuse E mit dem dichtschliefsenden Ventilkolben e, welcher durch Drehung des doppelarmigen Hebels H, der seinen Stützpunkt an Lagern unterhalb des Deckels findet, geöffnet oder geschlossen wird. .$■ ist der Ventilsitz. Das eine Ende des Hebels H trägt einen Schwimmer G, während am anderen Ende ein Entlastungsgewicht g hängt, welches etwas leichter als der Schwimmer ist.

Bei dem Regulator für Speiseapparate, Fig. 1 und 2, ist die Anordnung derart, dafs das Ventil e geschlossen ist, sobald der Schwimmer gehoben ist, d. h. so lange Wasser in dem Cylinder D ist, während, sobald das Wasser in D sinkt, das Ventil sich öffnet und dann den Dampf einer Dampfleitung durch das Rohr m und das Rohr η zu dem Speiseapparate leitet und denselben in Betrieb setzt.

An dem Boden des Cylinders D ist ein Rohr P befestigt, welches bis auf den normalen Wasserstand in den Dampfkessel eintaucht und, solange das Wasser über der normalen Linie steht, Wasser in die beiden Cylinder D d einführt. Sobald indessen das Rohrende nicht mehr durch Wasser im Kessel geschlossen ist, ' dringt Dampf durch dasselbe in D ein und entfernt das in diesem Raum enthaltene Wasser, während dasselbe in d stehen bleibt. Der Schwimmer G fällt, zieht den Ventilkolben abwärts und öffnet das Ventil. .'■: Die Bewegung des Schwimmers wird unterstützt durch den Auftrieb des Gewichtes g in dem in d enthaltenen Wasser. Hat der Wasserstand im Kessel wieder die normale Höhe erreicht, so tritt Wasser in D ein, der Schwimmer G hebt sich, schliefst das Ventil e und sperrt den Dampf zum Speiseapparat ab. Dadurch, dafs man den Drehpunkt des Hebels H nur wenig seitwärts von der Ventilachse legt, erhält man einen bedeutenden Druck für den Ventilabschlufs.

Bei der Modification des Apparates als Condensationswasserableiter, Fig. 3, ist der Drehpunkt des Ventils nach der Seite des Schwimmers G hin verlegt, infolge dessen das Ventil bei gehobenem Schwimmer offen, bei niedriger Stellung des Schwimmers geschlossen ist. An Stelle des Rohres P ist ein an die Mündung a angeschlossenes Rohr benutzt, um die Verbindung zwischen dem Cylinder D und der zu entwässernden Dampfleitung herzustellen. Das Ventilgehäuse E ist einerseits mit dem Cylinder D durch das Rohr i, andererseits mit einer Ableitung für das Condensationswasser verbunden.

Die Wirkungsweise ist nun folgende: Sobald durch α ein solches Quantum Condensations-

wasser aus der zu entwässernden Dampfleitung in D eingedrungen ist, dafs der Schwimmer G sich hebt, öffnet sich Ventil« und das Wasser wird wegen des Druckes in der Leitung durch das Rohr i und das Ventil e in die Ableitung übergeführt. Ehe indefs alles Wasser aus D entweicht, ist der Schwimmer G durch sein Uebergewicht gegen g gesunken und verhindert, dafs Dampf in die tiefliegende Mündung des Rohres i eintreten kann, während er sich sogleich wieder hebt, sobald sich von neuem ein gröfseres Quantum Condensationswasser angesammelt hat.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Combination eines aus zwei verschieden grofsen Kammern D und d bestehenden Gehäuses mit dem Ventil e, welches durch den Doppelhebel H, dessen eines Ende einen in die grofse Kammer hinabreichenden Schwimmer G, und dessen anderes Ende ein in die kleinere Kammer hinabreichendes Gegengewicht^ trägt, geöffnet oder geschlossen wird, entsprechend den Bewegungen des Schwimmers G, welche von dem Niveau des Kesselwässers bezw. des angesammelten Condensationswassers abhängen.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.