DE353763C - Armierter Schaltkontakt - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 24. MAI 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE 39

Marie Beutl geb. Mouca in Wien.

Armierter Schaltkontakt. Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Juni 1920 ab.

Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911- die Priorität auf Grund der Anmeldung in Österreich vom 31. Oktober 1917 beansprucht.

Es sind bereits iSdhaltkontakte bekannt, bei denen, wie z. B. beim Patent 294249, die durdh die Erwärmung¹ bewirkte Formänderung der Kontaktseheidenblätter dadurch aufgehoben wird, idaß die Kontaktscheiden aus Metallen mit verschiedeneni Temperaturtkoeffizienten hergestellt werden.

©ei diesen Stihaltkontakten ist eine Drosselung· des Jouleschen Effektes nicht verbilligt, was aus der Deforimationsfreiheit dieser Sehaltfcontakte (s. Aibb. 6) hervorgeht.

Um daher bei elektrischen Srihalteinriohtungen ohne genaues Zusammenpassen und ohne Einschleifen einen guten .Sehaltkontäkt

zu erzielen, welcher zugleich vermöge seiner Anordnung' den Jouleschen Effekt an 'den Stromübergangsstellen begrenzt, stattet man die elastischen' Kontaktscheidenlblätter a mit einer unelastischen Überwurfshülse c (Abib. 3) oder mit einer unelastischen Drahtutnschniürung d (Abb. 4) izylindrisoher Form aus. Die Anordnung ist so ,getroffen, daß beim Eintreiben des Kontaktmessers b die Kontaktscheidenblätter α an 'den schiefen Ebenen 1, 2, 3, 4 der Überwurf »hülse c bzw. der Drahtumschnürung d (unter Durchbiegung der elastischen Kontaktscheidenblätter a quer zur Treibrichtung des Messers b) abgleiten, wodurch Ib'ei ebenen Kontaktmesserflächen eine inaige vierfache lineare Kontaktpressung (Abb. 3b) oder 'bei leicht gewölbtem Messerprofil eine innige Kontaktflächenpressung (Abb. 3a) entsteht.

Diie Wölbung des Messerprofiles ist so gehalten, daß bei Erwärmung des Messers die Fläche der Pressung- bzw. Anlegung der Kontaktscheidenblätter von der Berührungstangente aus wächst; dieser Fall ist in vollem Ausmaß in Abb. 3a ersichtlich. Die Durchbiegung· der Kontaktscheidenblätter sowie die Wölbung des Profiles des Kontaktmessers ist in Abb. 3b und 3a in übertriebener Form dargestellt.

Im ersten Fall wird eine analoge Wirkung wie bei den gewöhnlichen Punkt- bziw. Linienkontakten (Abb. 1), im zweiten Fall wie bei den gewöhnlichen Flächenkontakten erzielt. Da bei wachsender Erwärmung die Linien- j bzw. Flächenpressung der armierten Schaltkontakte zunimmt, wird vermöge der Wirkung der Überwurfshülse bzw. "der Drahtumschnürung der Joulesche Effekt begrenzt, so daß in dieser Hinsicht die Gefahr der Deformation oder der Verbrennung bei diesen Kontakten beseitigt wird. Ein fester Zusammenhang zwischen der Überwurfshülse c bzw, der Drahtumschnürung d und den Kontaktscheidenblättern α besteht nicht. ' i

Die uneleastischen Überwurfshülsen c bzw. i die Drahtuimscbnünung d der armierten j Schaltkontakte können in allen Formen, j welche ein Abgleiten der Kontaiktscheiden- j blätter an den schiefen Ebenen 1, 2, 3, 4 (oder bei seitlicher Befestigung der Kontaktschei- so denblätter nur an den schiefen Ebenen 1 und 2) der Ülberwurfshulsen und Drahtumschnürungen bei Eintreiben des Kontaktmessers hervorrufen, hergestellt werden. Desgleichen die Kontaktmesser und elastischen Kontaiktscheideniblätter, weiche ein Durchbiegen der letzteren quer zur Treibrichtung der Kontaktmesser zulassen. Voraussetzung, ist, daß die Kontaktmeser b unten abgeschrägt sind, zwecks Biegung der Scheidenblätter a.

Für hohe Stromstärken können die armierten Schaltikontakte zu Kontiaktlbatterien zusammengebaut werden. Diiese Schaltikontakte eignen sich nicht nur für geradlinige Messerführung, sondlern hei 'entsprechender Konstruktion der Schaltainrichtungen auch für Drehbewegung der Kontaktmesser.

In Abb. 5 ist der armierte SchalÖcontakt als Abzweigklemme oder als Leitungsträger ausgebildet, wobei e die verschiebbare Sammelschiene und / die Abzweigklemine bziw. den Leitiungsträger darstellt, auf dem die Schaid'enblätter α befestigt sind.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Armierter Schaltkontakt für elektrische Schalteinrichtungien zur Begrenzung des Jouleschen Effektes, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen iKontaktscheidenblätter (0) von einer unelastischen und, anliegenden Überwunfshülse (c) oder Drahtumschmiürung ^d) von solcher Form umschlossen sind, daß die 'Kontaiktschei-■ denblätter beim Eintreiben des IContaktmeS'Sers eine Durchbiegung quer .zur Treibrichtung des Kontaktmessers unter Gleiten an den schiefen Ebenen der Überwurfsbülsie oder der Drahtumschnürung erleiden, wodurch eine 'Linien- bzw. Flächenpressung an der Stramübengangsstelle der Kontaktteile entsteht, wobei diese Pressung bei Erwärmung, der Kontaktteiile wächst.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.