DE624776C - Reihenpruefklemme fuer Hilfsleitungen in elektrischen Schaltanlagen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

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AUSGEGEBEN AM
28. JANUAR 1936

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVi 624776 KLASSE 21 c GRUPPE 27

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Oktober 1932 ab

Es sind bereits Reihenprüfklemmen in elektrischen Schaltanlagen zum Anschluß etwa eines Kontrollmeßinstrumentes bekannt, bei \velchen die beiden Kontakte betriebsmäßig durch ein federndes Zwischenglied leitend verbunden sind, welches beim Einführen des an das Kontrollmeßinstrument angeschlossenen Prüfsteckers so bewegt wird, daß die betriebsmäßige leitende Verbindung zwischen to den beiden festen Kontakten unterbrochen wird.

Die Erfindung bezweckt nun eine Verbesserung und eine Vergrößerung des Anwendungsbereiches derartiger Reihenprüfklem-X5 men.

Erfindungsgemäß enthält die Reihenprüfklemme zwei in Reihe liegende federnde Unterbrechungsstellen zwischen den Leitungsanschlüssen, die zur Einführung gegebenenfalls unabhängiger Stecker von der Prüfklemmenvorderseite aus zugänglich sind.

Es mag zunächst abwegig oder doch überflüssig erscheinen, eine Prüfklemme mit zwei Unterbrechungsstellen zu versehen. Weiche Vorteile hierdurch erzielt werden, sei an Hand der Ausführungsbeispiele erläutert.

Fig. ι zeigt vier hintereinander aufgereihte Prüfklemmen in Vorderansicht, Fig. 2 eine Reihenprüfklemme im Schnitt.
Die Prüfklemme besteht aus dem Isolierkörper i, der von der Schiene 2 getragen wird. Auf dem Isolierkörper sind die Anschlußstücke 3 befestigt, in die die ankommenden und abgehenden Leitungen eingeschraubt werden können. Zur Leitungsbefestigung dienen die Klemmschrauben 4, die mit Sicherungen 5 versehen sind. Die Verbindung der oberen und unteren Leitungsanschlüsse 3 erfolgt durch die Kontaktstücke 6 und 7, die durch die Federn 8 voneinander weg gegen die Anschlußstücke 3 gedrückt werden. Die Bügel 6 und 7 sind durch ein Band 8 miteinander verbunden, so daß die Feder 8 stromentlastet ist. Es wird dadurch vermieden, daß die Feder 8 durch Stromwärme ausgeglüht wird. Zur Führung der Kontaktstücke 6 und 7 und zu ihrer teilweisen Abdeckung dient die Leiste 10, die mit der Grundplatte 1, wie Fig.,i zeigt, aus einem Stück besteht. Zur Isolierung der nebeneinanderliegenden Anschlußstücke 3 gegeneinander enthalten die Isolierkörper 1 in an sich bekannter Weise Trennwände 11, die gleichzeitig zur Versteifung der Leiste 10 dienen.

Zur Schilderung der Benutzungsweise der neuen Prüfklemme sei zunächst'davon ausgegangen, welche Funktionen die Prüf klemme zu erfüllen hat. An der Klemmleiste einer fertiggestellten und in Betrieb befindlichen Schalttafel sind grundsätzlich drei verschiedene Arten von Prüfungen vorzusehen: Nebenschlußprüfungen, Erdsdhlußprüfungen

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Josef Eisert in Berlin-Siemensstadt, Wilhelm Finnmann in Berlin-Charlottenburg und Hans Stockinger in Berlin-Siemensstadt.

und Reihenschlußprüfungen. Die Klemme soll ferner für die Herstellung von Parallelverbindungen verschiedener Reihenklemmen, also beispielsweise für die Aufspaltung einer ankommenden Leitung in mehrere abgehende Leitungen, geeignet sein.

Für die Nebenschlußprüfungen muß der Stromkreis zwischen den beiden Anschlußstücken 3 einer Klemme geschlossen bleiben, ίο da das Prüfgerät, z. B. ein Vergleichsvoltmeter, an den durch die Klemme gehenden Leitungszug anzuschalten ist. Bei der Erdsahlußprüfung sind die zu prüfenden Leitungen, und zwar die an das untere Anschlußstück geführte ankommende und die au das . obere Anschlußstück geführte abgehende Leitung, voneinander zu trennen, damit ihr Isolatiouswiderstand gegen Erde gemessen werden kanu. Bei der Reihenschlußprüfung ist das Prüfgerät, z. B. ein Vergleichsamperemeter, in den Stromkreis zwischen unterem und oberem Anschlußstück einzuschalten.

Es sei zunächst auseinandergesetzt, wie man diese Bedingungen bei den bisher bekannten Prüfklemmen zu erfüllen suchte. . Um den Anschluß zusätzlicher Leitungen an der einzelnen Prüfklemme zu ermöglichen, versah man die Anschlußstücke mit besonderen Kontaktschrauben, in die die Prüfleitung eingeklemmt werden konnte. Diese zusätzlichen Schrauben verteuerten die Klemme nicht nur, sie vergrößerten auch ih reDimensionen. Die Unterbrechung des Leitungszuges zwischen den beiden Anschlußstücken erhielt man durch Anbringung eines abschraubbaren Verbindungsstückes, das wieder besondere Befestigungsschrauben erforderte. Um.schließlich bei der Erdschlußprüfung eine Leitung abtrennen zu können, während die andere Leitung geprüft wird, machte man die einzelnen Klemmen so breit, daß die Leitungen seitlich aus dem Anschlußstück herausbewegt werden konnten. Ein Herausziehen der Leitungen aus dem Auschlußstück ist bekanntlich bei einer fertig verlegten Schalttafel, bei der die Leitungen nur schwer zugänglich sind, nicht ratsam. Die Breite der einzelnen Prüfklemme war infolgedessen bestimmt durch die Breite der Anschlußklemme zuzüglich des erforderlichen freien Raumes für das Beiseitebiegen der Leitung. Damit vergrößerte sich die Länge der Klemmleisten (in Fig. 1 von links nach rechts gemessen) in erheblichem Maße, da jeder Millimeter, um den sich die Breite der einzelnen Prüfklemme vergrößert, sich bei der Klemmleistenlänge vervielfacht bemerkbar macht.

Alle diese Nachteile sind bei der neuen Prüfklemme vermieden. Soll eine Leitung zur Erdschlußprüfung abgetrennt werden, so \vird an dem entsprechenden Anschlußstück eine Stromunterbrechung durch ein Isolierstück bewirkt. Die Verwendung der neuen Prüfklemme für die Erdschlußprüfung läßt sich am besten aus der schematischen Darstellung der Fig. 6 erkennen. Die ankommende-und abgehende Leitung sind über d.ie Anschlußstücke 3 an die Unterbrechungsstellen 6 und 7 geführt. Zur Erdschlußprü- fung der unteren Anschlußleitung wird an der Unterbrechungsstelle 6 ein Isolierstift 26 eingefügt, der die obere Leitung für die Messung, ohne daß sie besonders abzuklemmen ist, ausschaltet. In die untere ünterbrechungsstelle 7 wird ein Stecker 27 eingeführt, au den ein Meßinstrument 28 und eine liilfsbatterie29 angeschlossen sind. Die Isolation der unteren Anschlußleitung gegen Erde kann nun durch das Meßinstrument geprüft werden.

Zur Vornahme der Reihenschlußprüfung werden sowohl zwischen Kontaktstück 7 und Anschlußstück 3 (Fig. 2) als auch zwischen Kontaktstück 6 und das diesem zugeordnete Anschlußstück Stecker gedrückt, die auf der dem Anschlußstück zugekehrten Seite eine mit der Prüfleitung verbundene Metallauflage, auf der anderen Seite eine Isolierstoftauflage tragen. Für die Nebenschlußprüfung go werden Metal Istecker, an die die Prüfleitungen angeschlossen sind, eingesetzt. Zur Herstellung von Querverbindungen benutzt man Kurzschlußbügel, die zwischen die Kontaktstücke und Anschlußstücke benachbarter Klemmen greifen.

Die Fig. 3, 4, 5 zeigen Ausführungsformen der neuen Reihenprüfklemme, bei der die Kontaktfeder aus der Strombahn völlig entfernt ist, auch unter ungünstigen Verhältnissen alsonicht ausgeglüht werden kann. Nach Fig. 3 erfolgt die Überbrückung der beiden Anschlußstücke 3 durch Kontaktwalzen 13 aus zweckmäßig versilbertem Rundmessing, die durch die Feder 14 gegeneinander und zwischen die Anschlußstücke 3 gepreßt werden. Die Prüfstecker werden wieder von der Klemmenvorderseite zwischen die beiden äußeren Kontaktwalzen 13 und die Anschlußstücke 3 eingeführt. Die äußeren Kontaktwalzen 13 liegen zur Verringerung.der Reibung auf einem Messingblech 15 auf. Die Feder 14 legt sich gegen die vom Isolierkörper ι getragene Leiste 10.

Nach Fig. 4 ist lediglich eine einzige Kon- n₅ taktwalze 13, die unter dem Einfluß der Feder. 14 steht, vorgesehen. Die Kontaktwalze 13 wirkt auf die beiden Kontaktbügel 16, die von den Schneidenlagern 17 getragen werden. An die Stelle der Walzen kann auch ine Kontaktkugel treten. Die Schneidenlager 17 können entweder mit dem Prüfklemmen-

körper aus einem Stück bestehen, oder statt dessen kann man sie, wie Fig. 5 dies angibt, aus Profllmessing 18 !herstellen. Die Ausführungsformen nach Fig. 4 und 5 werden infolge der geringeren Reibung einen noch geringeren Übergangswiderstand als die Ausführungsform nach Fig. 3 zeigen und in der Herstellung billiger sein.

Claims (9)

Patentansprüche:

1. Reihenprüf klemme für Hilfsleitungen in elektrischen Schaltanlagen mit an die Anschlußstücke angeschlossenen federnden Bügeln, die beim Einführen eines Prüfsteckers voneinander entfernt werden, gekennzeichnet durch zwei gleichartig ausgebildete, zwischen den Anschlußstücken in Reihe liegende, federnde Unterbrechungsstcllcn zur Einführung zweier Prüfstecker.

2. Reihenprüfklemme nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei durch eine Feder (8) auseinander- und gegen die Anschlußstücke (3) gedruckte hülsenförmige Kontaktstücke (6, 7) (Fig. 2).

3. Reihenprüfklemme nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktstücke (6, 7) durch eine biegsame Leitung

(9) miteinander verbunden sind (Fig. 2).

4. Reihenprüfklemme nach Anspruch 2

und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktstücke (6, 7) durch eine vom Prüfklemmenkörper (1) getragene Leiste (10) geführt werden (Fig. 2)".

5. Reihenprüfklemme nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (10) die Kontaktstücke (6, 7) bis auf den zur Einführung der Prüfstecker erforderlichen Raum nach der Klemmenvorderseite abdeckt (Fig. 2).

6. Reiihenprüfklemme nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch drei Kontaktwalzen (13), die durch eine Feder (14) gegeneinander- und gegen die Anschlußstücke (3) der Prüfklemme gedruckt werden (Fig. 3).

7. Reihenprüfklemme nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Kontaktwalze, die durch eine Feder auf in Schneiden (17) gelagerte Kontaktbügel (16) gepreßt wird, welche sich gegen die Anschluß-Stücke (3) der Klemme legen (Fig. 4).

8. Reihenprüfklemme nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die Kontaktwalzen einwirkende Feder (14) in einer von dem Prüfklemmenkörper getragene Leiste (10) eingebettet ist (Fig. 4).

9. Reihenprüfklemme nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die die Kontaktbügel tragenden Schneiden an einem Pronlmetall (18) angebracht sind (Fig. 5).

Hierzu ι Blatt Zeichnungen