DE344148C - Elektrische Signalvorrichtung bei Strassenbahnkurven - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 17. NOVEMBER 1921

DEUTSCHES REiCH

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVl 344148 KLASSE 2Oi GRUPPE 39

Gerhard Rust in Wilhelmsburg, Elbe.

Elektrische Signalvorrichtung bei Straßenhahnkurven.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Oktober 1920 ab.

Elektrische Signalvorrichtungen an Straßenkreuzungen und bei Straßenbahnkurven, bei welchen der durch die Laufrolle nach oben gedrückte Stromzuleitungsdraht dazu benutzt wird, die Stromkreise der Signalvorrichtungen zu schließen und zu öffnen, sind bekannt. Diese bekannten Einrichtungen haben aber meistens eine sehr umfangreiche Konstruktion und sind vor allem nicht zuverlässig im Betriebe, weshalb sich dieselben auch bisher in der Praxis nicht bewährt haben.

Gegenüber diesen bekannten Einrichtungen ist der Erfindungsgegenstand in seiner Konstruktion bedeutend einfacher und billiger

sowie zuverlässiger im Betriebe, indem an der Oberleitung eine senkrechte, mit innerer Isolierschicht versehene Hülse befestigt ist, während im Hohlraum der letzteren ein Kontaktbolzen, der einen das obere offene Ende der Hülse verdeckenden Schutzschirm trägt, an Drahtseilen schwebend aufgehängt ist, so daß zwischen dem metallenen Grund der Hülse und dem unteren Ende des Kontaktbolzens ein ίο für das Schließen und Öffnen der Stromkreise der Signalvorrichtungen entsprechender Zwischenraum vorhanden ist.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand als Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt

Abb. I eine schematische Ubersichtsdarstellung der elektrischen Signalvorrichtung nach Art der Erfindung, während

Abb. 2 und 3 den über dem Stromzuleitungsdraht angeordneten Kontakt schnittweise in Seitenansicht bzw. Vorderansicht zeigen.

Mit der Oberleitung α ist beispielsweise zwischen zwei Aufhängungspunkten eine konische Metallhülse δ in senkrechter Stellung verbunden, wie die Zeichnung veranschaulicht. Die Metallhülse δ trägt auf der Innenfläche einen entsprechend dicken Isoliermantel c. In dem letzteren schwebt ein Kontaktbolzen d, der an Drahtseilen e aufgehängt ist, und zwar so, daß zwischen dem unteren Ende des Bolzens d und dem Boden der Hülse b für gewöhnlich ein entsprechender Spielraum vorhanden ist. Um das Eindringen von Regenwasser, Schnee o. dgl. in die Hülse 5 bzw. den Isoliermantel c zu verhindern, ist auf dem Kontaktbolzen d ein Schutzschirm f befestigt. Etwaige in der Hülse b sich ansammelnde Feuchtigkeit kann durch seitliche Öffnungen g aus derselben entweichen.

An das obere Ende des Kontaktbolzens d ist ein Leitungsdraht h angeschlossen, der nach einem Magnetschalter i führt, während von dem letzteren ein anderer Draht k mit der Straßenbahnschienen verbunden ist. Von dem Magnetschalter i zweigen zwei Drähte 0 und ft ab, die mit einer elektrischen Glocke r und einem Lichtsignalapparat s verbunden sind.

Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt:

Beim Herannahen einer Straßenbahn drückt die Laufrolle des Stromabnehmerarmes den Zuleitungsdraht α nach oben, so daß der Boden 'der Metallhülse δ mit dem unteren Ende des Kontaktbolzens d in Berührung gelangt. In diesem Augenblick wird der Stromkreis des ■ Magnetschalters i geschlossen, so daß entweder die Signalglocke r oder der Lichtsignalapparat s oder beide zugleich in Tätigkeit gesetzt und Personen oder Fahrzeuglenker rechtzeitig gewarnt werden. Hat die Straßenbahn die gefährliche Stelle verlassen, so wird an einer anderen Stelle durch einen gleichen Kontakt b, c, d, wie beschrieben, der Stromkreis des Magnetschalters i wieder geöffnet, so daß die Apparate r und s außer Tätigkeit treten und damit den Personen oder Fahrzeuglenkern freie Bahn angezeigt wird.

Die Zeichnung stellt den Erfindungsgegenstand nur als beispielsweise Ausführungsform dar; es kann dagegen die Kontaktvorrichtung δ, c, d auch anders eingerichtet sein, auch können die Glocken und der Lichtsignalapparat s durch beliebige andere Apparate ersetzt werden, ohne das Wesen der Erfindung zu ändern.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Elektrische Signalvorrichtung bei Straßenbahnkurven, bei welcher infolge der durch die Laufrolle hochgedrückten Oberleitung die Stromkreise der Vorrichtung geschlossen werden, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberleitung (a) eine senkrechte, mit innerer Isolierschicht- (c) versehene Hülse (δ) befestigt ist, während im Hohlraum der letzteren ein Kontaktbolzen (d), der einen das offene obere Ende der Hülse (δ) verdeckenden Schutzschirm [f) trägt, an Drahtseilen (e) schwebend aufgehängt ist, so daß zwischen dem metallenen Grund der Hülse (δ) und dem unteren Ende des Kontaktbolzens (d) ein entsprechender Zwischenraum vorhanden ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.