DE341782C

DE341782C - Mehrstufige Dampfturbine, bei der in einer Zwischenstufe Dampf von aussen eingefuehrt wird

Info

Publication number: DE341782C
Application number: DE1918341782D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1918-05-09
Filing date: 1918-05-09
Publication date: 1921-10-07

Description

Die Erfindung betrifft eine mehrstufige Dampfturbine, bei der in einer Zwischenstufe Dampf von außen eingeführt wird, wobei der Dampfraum in Richtung des Umfanges in zweierlei Teile (Gruppen A und B) unterteilt ist, von denen die einzelnen Teile (Gruppe A) für den Abdampf der vorangehenden Druckstufe der Turbine, die arideren Teile (Gruppe B) für den von außen einzuführenden Dampf bestimmt sind. Die Erfindung besteht nun darin, daß Absperrorgane angeordnet sind, die eine Reihe von Schaltungsmöglichkeiten gestatten, in der Weise, daß den Raumteilen der Gruppe B entweder gar kein Dampf, oder nur Dampf

t5 von außen, oder nur Abdampf der vorangehenden Druckstufe mittels Teilen der Gruppe^, oder beiderlei Dampf, und daß den Teilen der Gruppe A außer dem unmittelbar zuströmenden Abdampf der vorangehenden Druckstufe auch noch zusätzlicher Dampf durch Teile der Gruppe B hindurch zugeführt werden kann.

Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel

eine nach der Erfindung gebaute vierstufige, achsial arbeitende Freistrahlturbine für Schiffsantrieb mit horizontaler Welle. Abb. ι ist ein vertikaler Längsschnitt, Abb. 2 ein senkrecht zur Turbinenachse geführter Querschnitt durch diejenige Zwischenstufe, in welcher von außen Dampf zugeführt werden soll. Dieser Schnitt ist in Abb. 1 gesehen, in der Ebene I-I durchgelegt gedacht und von links gesehen. Abb. τ ist ein in Abb. 2 nach dem Linienzug JI-III-IV-V durchgelegt gedachter Schnitt von rechts gesehen. Abb. 3 ist ein in Abb. 2 nach dem Linienzug VI-VII-VIII-IX durchgelegt gedachter Schnitt von rechts gesehen. Wie ben its bemerkt, besitzt die Turbine vier hintereinander geschaltete Stufen, welche- in Abb. ι gesehen vom Dampf in der Richtung von links nach rechts durchströmt werden. In der ersten Stufe ist ein zweikränziges Rad t, in den andern drei Stufen sind einkränzige Räder 2, 3 und 4 eingebaut. Der Dampfraum der zweiten Stufe ist gemäß Abb. 2 in drei Teile 6, 7 und 8 unterteilt, welche mittels der Ventile 9 und 10 gegeneinander abgeschlossen oder unter sich verbunden werden können. Dieser Zwischenstufe kann durch das mittels

des Ventils ii abschließbare Rohr 12 frischer Kesseldampf zugeführt werden, so daß also in den Niederdruckstufen, welche die Laufräder 2, 3 und 4 enthalten, zweierlei Dampf verarbeitet werden kann: einmal solcher, welcher schon in der Hochdruckstufe mit .dem Laufrad 1 gearbeitet hat, und sodann solcher, welcher durch das Rohr 12 vom Dampfkessel frisch zugeführt wird.

Für Marschfahrt oder kleine Fahrt, wo die Turbine die kleinste Kraft abgeben soll, werden die Ventile 10 und 11 geschlossen, das Ventil 9 geöffnet. Die Turbine erhält Frischdampf nur durch den Stutzen 5. Das erste Laufrad 1 ist nur auf einem Teil seines Umfanges, und zwar unten, beaufschlagt. Nach Verlassen des zweiten Laufschaufelkranzes gelangt der Dampf in den Zwischenraum 13. Ein Teil desselben strömt unmittelbar durch

ao die Leitkanäle 14 (Abb. 1 und 2) auf die Schaufeln des Laufrades 2. Der andere Teil strömt nach dem Ringraumteil 6 und von da durch das augenblicklich geöffnete Ventil 9 hindurch nach dem Ringraumteil 7. um von da aus durch die Düsen 15 ebenfalls auf Schaufeln des Laufrades 2 zu gelangen. Dieses Rad ist somit augenblicklich auf etwa zwei Drittel seines Umfanges beaufschlagt. Die dahinter geschalteten Laufräder 3 und 4 sind stets voll beaufschlagt.

Soll nunmehr das Schiff mittlere Fahrgeschwindigkeit erhalten, so werden der Einlauf zum Stutzen 5 und die Ventile 9 und 10 geschlossen, das Ventil 11 geöffnet. Die Turbine erhalt frischen Kesseldampf durch das Rohr 12 in den Ringteil 7. Das Laufrad 2 wird mittels der Leitkanäle 15 auf etwa einem Drittel seines Umfanges mit Dampf höheren Druckes als bei Marschfahrt beaufschlagt.

Für forcierte Fahrt endlich, wo die Turbine ihre höchstmögliche Leistung abgeben soll, werden Stutzen 5 und Ventil 9 geschlossen und die Ventile 11 und 10 geöffnet. Aus dem Rohr 12 strömt frischer Kesseldampf nach den Ringteilen 7 und 8, und das Laufrade wird^von den Leitkanälen 15 und 16 aus auf etwa zwei Drittel seines Umfanges mit vollem Frischdampf beaufschlagt.

Sowohl bei halber wie bei forcierter Fahrt erhält d'as Laufrad 1 keinen Arbeitsdampf. Es bewegt sich in einem ruhenden Dampf von dem gleichen Zustand des:Dampfes, in welchem sich das Laufrad 2 bewegt.

Für noch stärkere Überlastung können Ventile 9,10,11 geöffnet werden, während Stutzen 5 geschlossen bleibt. Das Laufrad 2 wird dann mit Frischdampf voll beaufschlagt.

Die Erfindung kann sinngemäß übertragen werden auf Mischdruckturbinen, welche also entweder Abdampf aus einer vorgeschalteten Dampfkraftanlage oder frischen Kesseldampf verarbeiten sollen. Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel kann auch für diesen Anwendungsfall gelten. Der Frischdampf wird ' durch den Stutzen 5, der Abdampf durch das Rohr 12 zugeführt. Soll die Turbine mit Abdampf allein arbeiten und wenig Kraft abgeben, so bleiben Stutzen 5, die Ventile 9 und 10 geschlossen und das Ventil 11 offen. Das Laufrad 2 ist auf ein Drittel seines Umfanges mit von außen zugeführtem Abdampf beaufschlagt. Für erhöhte Leistung kann das Ventil 10 geöffnet werden, so daß die zweite Stufe auf zwei Drittel des Laufradumfanges mit von außen zugeführten Abdampf beaufschlagt wird. Reicht dies noch nicht aus, .so kann auch das Ventil 9 geöffnet und dadurch das Laufrad 2 mit Abdampf voll beaufschlagt werden. WiE man mit Frischdampf allein oder gleichzeitig mit Frischdampf und mit Abdampf arbeiten, so hat man es durch geeignetes Öffnen oder Schließen der Ventile 9, 10 und 11 in der Hand,· unter Zuziehung von Frischdampf durch Stutzen 5 sich der vorhandenen Abdampf menge oder der geforderten Turbinenleistung anzupassen.

Der Teil 13 der ersten Zwischenstufe mit dem Kanal 6 bilden die Gruppe A, die Teile 7 und 8 bilden die Gruppe B der Teile, in welche der Dampfraum dieser Stufe unterteilt ist.

Claims

Patent-Anspruch:

Mehrstufige Dampfturbine, bei der in einer Zwischenstufe Dampf von außen eingeführt wird und der Dampfraum in Richtung des Umfanges in zweierlei Teile (Gruppen A und B) unterteilt ist, von denen die einen Teile (Gruppe A) für den Abdampf der vorangehenden Druckstufe der Turbine, die andern Teile (Gruppe B) für den von außen einzuführenden Dampf bestimmt sind, gekennzeichnet durch die Anordnung von Absperrorganen (9,10, 11) in der Weise, daß den Raumteilen der Gruppe B entweder gar kein Dampf, oder nur Dampf von außen, oder nur Abdampf der vorangehenden Druckstufe mittels Teilen der Gruppe A oder beiderlei Dampf, und daß den Teilen der Gruppe A außer dem unmittelbar zuströmenden Abdampf der vorangehenden Druckstufe auch noch zusätzlicher Dampf durch Teile der Gruppe B hindurch zugeführt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.