DE605308C

DE605308C - Turbinenanlage, insbesondere Schiffsturbinenanlage

Info

Publication number: DE605308C
Application number: DEK130439D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Albert Haenschke
Original assignee: Fried Krupp Germaniawerft AG
Current assignee: Fried Krupp Germaniawerft AG
Priority date: 1933-06-14
Filing date: 1933-06-14
Publication date: 1934-11-08

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
8. NOVEMBER 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 605308 KLASSE 14 c GRUPPE

Turbinenanlage, insbesondere SchifFsturbinenanlage

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Juni 1933 ab

Die Erfindung betrifft eine Turbinenanlage, insbesondere eine Schiffsturbinenanlage, mit einer als Doppelstromturbine ausgebildeten Hochdruckturbine.

Bei bekannten Turbinenanlagen dieser Art wird bei kleiner Belastung und kleiner Drehzahl der spezifische Dampfverbrauch unwirtschaftlich. Dies hat seinen Grund darin, daß bei kleiner" Dampfmenge die erste Stufe ein unverhältnismäßig großes Gefälle bei kleiner Anfangsgeschwindigkeit zu verarbeiten hat. Wegen dieses Nachteils hat man vorgeschlagen, besondere Marschturbinen vorzusehen, die bei kleiner Fahrt vor die Hauptturbine geschaltet werden. Eine solche Anordnung bedingt aber eine zusätzliche Turbine mit dem zum Zuschalten notwendigen Getriebe.

Die Erfindung bezweckt, die bestehenden

ao Nachteile in einfacher Weise zu beseitigen. Sie besteht darin, daß die beiden symmetrischen, mit voneinander getrennten Düsenkammern versehenen Teile der Hochdruckturbine bei kleinen Fahrtstufen im Dampfweg hintereinandergeschaltet sind.

In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise - dargestellt. Darin bedeuten 1 die Hochdruck- und 2 die Niederdruckdoppelstromturbine. 3 ist die in die Niederdruckturbine eingebaute Rückwärts turbine und 4 ein Zahnradgetriebe, auf das beide Turbinen arbeiten.

Bei Vollastfahrt strömt der Dampf durch die beiden Vorwärtsventile 5 und 6 in die Düsenkammern 7 und 8, von dort in zwei parallelen Strömen 9 und 10 durch die Doppelstromturbine. Die beiden Ausströmstutzen der Hochdruckturbine 11 und 12 leiten den Dampf gemeinsam vor die Niederdruckturbine, in der der Dampf wieder nach beiden Seiten durch die Beschaufelung 13 und 14 und durch die Abdampfstutzen 15 und 16 in den nicht dargestellten Kondensator strömt. Die Doppelstromhochdruckturbine ist dabei so ausgebildet, daß die Radkammern 17 und 18 der parallel geschalteten ersten Stufen durch eine Trennwand 19 voneinander getrennt sind. Diese Wand haf bei geöffneten Ventilen 5 und 6 keinen Druckunterschied auszuhalten.

Soll bei kleiner Fahrt die Wirtschaftlichkeit der Anlage verbessert werden, so wird das Ventil 6 geschlossen, das Ventil 20 geöffnet und der Schieber 21 geschlossen. Jetzt strömt der gesamte Dampf durch das Ventil S in die Düsengruppe 7, von dort in die Radkammer 17, durch die Beschaufelung 9 in den Abdampfstutzen 11. Da der Schieber 21 geschlossen ist, muß der Dampf durch das geöffnete Ventil 20 in die Düsengruppe 8 und

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Albert Hänschke in Kiel.

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weiter durch die Beschaufelung io, den Stutzen 12 in die Niederdruckturbine strömen. Es strömt also jetzt der Dampf nacheinander durch die bei Vollast parallel geschalteten Teile der Hochdruckturbine.

Mitunter kann es zweckmäßig sein, den Dampf aus der Beschaufelung 9 über das Ventil 20 unmittelbar in die Radkammer 18 zu leiten, wie es in dem Ausführungsbeispiel durch die gestrichelte Linie 22 angegeben ist. Damit wird eine Stufe überbrückt und läuft leer mit. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß der Axialschub gering wird. Außerdem wird die Anlage in baulicher Hinsieht einfach.

Vorteilhaft ist es auch, für den nachzuschaltenden Teil der Hochdruckturbine eine besondere Düsengruppe vorzusehen, die von der Düsengruppe 8 unabhängig ist. Der Dampf wird in diesem Falle aus dem Ventil 20 nicht in die Leitung hinter das Ventil 6 geführt. Es ergibt sich dann der Vorteil, daßi die besondere Düsengruppe der niedrigen Fahrtstufe angepaßt werden kann, so daß ein besonders günstiger Dampfverbrauch erreicht wird.

Durch die Erfindung wird eine besondere Maschinenanlage für kleine Fahrtstufen überflüssig und doch eine wesentliche Verbesserung des Dampf Verbrauches erzielt. Die Schaltung nach der Erfindung hat zur Folge, daß der Druck hinter der ersten Stufe durch den dazwischengeschalteten Turbinenteil erhöht und damit das Gefälle der ersten Stufe verringert wird. Hierdurch wird das gesamte Gefälle mit einem günstigeren Wirkungsgrad als bisher verarbeitet.

Claims

Patentansprüche:

1. Turbinenanlage, insbesondere Schiffsturbinenanlage, mit einer als Doppelstromturbine ausgebildeten Hochdruckturbine, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden symmetrischen, mit voneinander getrennten. Düsenkammern (7, 8) versehenen Teile (9, 10) der Hochdruckturbine (1) bei kleinen Fahrtstufen im Dampfweg hintereinandergeschaltet sind.

2. Turbinenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Hintereinanderschaltung der symmetrischen Teile (9, 10) der Hochdruckturbine (1) eine Stufe des nachgeschalteten Teiles (10) oder deren mehrere durch eine besondere Leitung (22) überbrückt werden.

3. Turbinenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den nachgeschalteten Teil (10) der Hochdruckturbine (1) eine besondere Düsengruppe vorgesehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen