DE324878C

DE324878C - Verfahren zum Entbasten von Seide und Seidenabfaellen

Info

Publication number: DE324878C
Application number: DE1916324878D
Authority: DE
Original assignee: Gebrueder Schmid GmbH and Co
Current assignee: Gebrueder Schmid GmbH and Co
Priority date: 1915-01-22
Filing date: 1916-07-10
Publication date: 1920-09-04
Also published as: FR20500E; GB107966A; DE289455C; FR479294A

Description

Verfahren zum Entbasten von Seide und Seidenabfällen. Im Patentanspruch i der Patentschrift 289455 ist gesagt, daß die bisher beim Entbasten von Seide und Seidenabfällen als Rohstoff in allen Formen der Verarbeitung zur Bildung des Seifenbades oder des daraus gebildeten Schaumes gebrauchte Seife teilweise, und zwar bis zu 4/1o bis 51a, durch Spinnrestkokons oder Seidenraupenpuppen ersetzt werden könne.
Es würde nun gefunden, daß, wenn es sich hierbei um das Entbasten von Seide und Seidenabfällen mittels Schaumbäder handelt, die Anwendung der Spinnrestkökons oder der Seidenraupenpuppen noch weiter ausgedehnt werden kann, indem nicht nur 511 io der früher nötigen Seife, sondern bis zu 19/2o davon durch Seidenraupenpuppen oder Spinnrestkokons oder serizinhaltige Seidenabfälle ersetzt werden können, indem die Seidenraupenpuppen oder seidenraupenpuppenhaltigeSeidenabfälle einen vorzüglichen Schaumbildner darstellen.
Sollte durch diese Ausdehnung des Gebrauches der an sich neutralen Seidenraupenpuppen oder seidenraupenpuppenhaltigen Seidenabfälle das Abkochbad zu wenig alkalisch werden, so daß die Abkochung zu lange dauern würde, so kann, wie in Patentanspruch 2 der obenerwähnten Patentschrift angegeben ist, dem Bade eine kleine Menge Alkali beigemischt werden.
Es wurde ferner gefunden, daß man an Stelle der Seidenraupenpuppen oder seidenraupenpuppenhaltigen Seidenabfälle reines Serizin, herrührend von Seide oder Seidenabfällen, verwenden kann und daß dieses dieselben schaumbildenden Eigenschaften hat wie die Seidenraupenpuppen oder seidenraupenpuppenhaltigen Seidenabfälle.
Ein Abkochbad, welches somit aus Serizin und etwas Alkali, wie z. B. Soda, oder etwas Seife und Soda angesetzt worden ist, wird dieselben Eigenschaften haben wie ein Bad, das mit Seife allein oder mit Seife und Seidenraupenpuppen oder seidenraupenpuppenhaltigen Seidenabfällen oder mit Seife, Seidenraupenpuppen der seidenraupenpuppenhaltigen Seidenabfällen und Soda angesetzt worden wäre. Ein solches Entbastungsbad kann z. B. auf ioo kg Wasser 25 g Soda und Zoo g Serizin enthalten.
Durch die Anwendung des Serizins ergibt sich eine weitere Ersparnis und Verbilligung des Verfahrens. Der mit Serizin vermengten Alkalilösung kann noch eine kleine Menge fetthaltiger Stoffe zugesetzt werden, um die Seide geschmeidiger zu machen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Abänderung des Verfahrens zum Entbasten von Seide und Seidenabfällen -als Rohstoff und in allen Formen der Verarbeitung gemäß Patentanspruch i des Patentes 289455 dadurch gekennzeichnet, daß beim- Entbasten mittels Schaumbäder die bisher zur Bildung des Seifenschaumbades gebrauchte Seife fast ganz, und zwar bis zu 1/2a durch Spinnrestkokons oder andere seidensaupenpuppenhaltige Seidenabfälle oder durch Seidenraupenpuppen ersetzt wird, gegebenenfalls unter Zusatz von etwas Soda.
2. Verfahren zum Entbasten von Seide und Seidenabfällen als Rohstoff und in allen Formen der Verarbeitung gemäß Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der Seidenraupenpuppen bzw. der Spinnrestkokons oder seidenraupenpuppenhaltigen Seidenabfälle das z. B. aus einer früheren Abkochung stammende Serizin, herrührend von Seide oder Seidenabfällen, unter Beimischung von etwas Alkali, z. B. Soda, oder von etwas Seife und Soda, verwendet wird.
3. Verfahren zum Entbasten von Seide und Seidenabfällen als Rohstoff und in allen Formen der Verarbeitung gemäß Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Serizin vermengten Alkalilösung noch eine kleine Menge fetthaltiger Stoffe zugesetzt wird, um die Seide geschmeidiger zu machen.