DE346832C - Verfahren zur Herstellung von Kunstfaeden, Films, plastischen Massen usw - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kunstfaeden, Films, plastischen Massen uswInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
- Es hat sich gezeigt, daß die aus Ligninsulf onsäuren der Sulfitzelluloseablauge mit Proteinen
erhältlichen, als Lignoproteine bezeichneten Stoffe, und des niedrigen Preises halber insbesondere
das aus Ligninsulfonsäure und Leim erhältliche sogenannte Lignoglutin sich vorzüglich
zur Herstellung von Kunstseide, künstlichen Fäden, Haaren und Films, von plastischen
Massen, Hornersatz und von Glanzleder·:
ίο appreturen eignen.
Kunstseide, künstliche Fäden, Haare und Films können aus Lignoproteinen erzeugt werden,
wenn sie mit Viskose oder Kupferoxydammoniakzellulose in Mischung verwendet werden.
Man erhält auf diese Weise z. B. eine Kunstseide, welche animalisiert ist und im Vergleich zu
gewöhnlichen Kunstseiden neue wertvolle Eigenschaften besitzt, so z. B. eine bedeutend höhere
Affinität für viele Farbstoffe, ein gewisses Kräuselungs- und Filzvermögen, eine höhere
Dehnbarkeit. Die Lignoproteine unterscheiden sich von den aus Sulfitzelluloseablauge allein
durch Säuren fällbaren Stoffen in chemischer Beziehung dadurch, daß sie stickstoffhaltig
sind. Ferner sind sie in Wasser vollständig un-
löslich, so daß sie schon aus sehr verdünnten Lösungen quantitativ ausgefällt werden, während
man nur aus konzentrierter Sulfitablauge mit Säuren überhaupt Fällungen erhält, die z. B.
zur Verspinnung mit Kunstseidelösungen nicht geeignet wären, weil sie sich aus der Kunstseide
wieder herauslösen würden. Auch die physikalischen Eigenschaften der Lignoproteine sind
von denen der aus Sulfitzelluloseablauge durch Fällen mit Säuren erhaltenen Massen grundverschieden,
sie haben nach dem Eintrocknen hornartigen Charakter und besitzen in alkalischer
wie saurer Lösung eine hohe Klebkraft, während die Fällungen aus Sulfitzelluloseablauge
allein mehr dextrinartigen Charakter besitzen, d. h. sie sind nach dem Eintrocknen
spröde und leicht zerrreiblich und würden sich auch aus diesem Grunde z. B. nicht zum Verspinnen
eignen. Die Viskose-Lignoglutinseide kann wie folgt gewonnen werden:
Das Lignoglutin wird in möglichst wenig Natronlauge gelöst und die kalte Lösung einer
spinnfertigen Viskoselösung beigemischt. Das Verhältnis von Lignoglutin zur Zellulose kann
in weiten Grenzen geändert werden. Die Viskosität der Spinnlösung kann durch Wasserzusatz
geregelt werden. Die evakuierte Spinnlösung wird wie,,gewöhnliche Viskoselösung
gesponnen und fixiert und kann schließlich mit Formaldehyd oder Metallsalzlösungen gehärtet
werden.
ίο Man kann aber auch so verfahren, daß man
eine neutrale oder schwach alkalische Mischung von Sulfitzelluloseablauge und Leimlösung der
Viskose zusetzt. In diesem Falle entsteht das Lignoglutin zugleich mit der regenerierten Zellulose
im Fällbad. Im Gemisch mit Kupferoxydammoniakzellulose wird auf gleiche Weise verfahren,
nur wird in diesem Fall das Lignoglutin in Ammoniak gelöst.
Auch im Gemisch mit Acetylzellulose kann Lignoglutin verwendet werden, doch muß dann die Lösung in den geeigneten organischen Säuren erfolgen.
Auch im Gemisch mit Acetylzellulose kann Lignoglutin verwendet werden, doch muß dann die Lösung in den geeigneten organischen Säuren erfolgen.
Bei der Herstellung der Lignoprotein-Viskoseseide kann auch so verfahren werden, daß man
den einen Komponenten des Lignoproteinkörpers der Viskosespinnlösung und den anderen
dem Fällbade zusetzt, in welchem Falle sich dann im Fällbade gleichzeitig mit der Zellulose
der Lignoproteinkörper ausscheidet.
Beispiel III.
Beide Komponenten werden in möglichst neutraler oder schwach alkalischer Lösung von
geeigneter Konsistenz der Viskoselösung zugemischt, sodann wie gewöhnlich versponnen
und gehärtet. Auch hier scheidet sich das Ligno-
♦o glutin mit der ZeEulose im Säure- oder Härtungsbade gleichzeitig aus.
Zur Herstellung plastischer Massen kann man verfahren wie folgt:
■ c Beispiel IV.
Kalkfreie neutrale Sulfitablauge wird mit einer Lösung von Rizinusöl oder Oleinseif e vermischt,
mit Leimlösung versetzt und dann mit Säuren ausgefällt. Die ausgeschiedene plastische
Masse wird durch Dekantieren und Auskneten -von" überschüssigem Wasser befreit. Statt
Seifenlösung vor der Fällung zuzugeben, kann man auch Mineralöle, pflanzliche oder tierische
Öle und Fette oder auch wasseranziehende Mittel wie Glyzerin, Chlormagnesium u. dgl.
dem ausgefällten Lignoprotein durch Kneten einverleiben.
Beim Kneten können der Masse noch Füllmittel wie Sägespäne, Kaolin, Zinkweiß u. dgl.
einverleibt werden.
Um einen Hornersatz herzustellen, der sich in der Kälte schnitzen, drehen und fräsen läßt und
in der .Hitze biegsam wird, so daß er in beliebige Formen gebracht werden kann, werden die
Lignoproteine durch Behandlung mit Tonerdeoder Chromsalzen wie z. B. Allaun, Chromalaun,
Natriumbichromat oder mit Formaldehyd in Lösung oder Dampfform gehärtet.
Um eine Glanzlederappretur herzustellen, wird Blut mit Sulfitablauge gemischt und das
Lignoalbumin mit Säure ausgeschieden, einige Male mit Wasser gewaschen und dann unter
Zusatz von Ammoniak gelöst. Zu der Lösung können Farbstoffe, z. B. wasserlösliches Nigrosin,
zugesetzt werden. Diese Lösung wird in entsprechender Verdünnung auf Leder aufgetragen
und getrocknet. Das Leder wird dann wie üblich mit Glasrollen bearbeitet, um den
Glanz hervorzurufen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden
oder Firnis, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus Sulfitzelluloseablauge und Proteinen erhältlichen Lignoproteine in Lösung
oder die Mischung ihrer Komponenten den Lösungen von Zelluloseverbindungen
zusetzt und gemeinsam mit diesen verspinnt oder ausgießt, fällt und härtet, oder daß
man die eine Komponente der Lignoproteine in die Zellstofflösung, die andere in das
Fällbad gibt.
2. Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen aus Lignoproteinen, dadurch
gekennzeichnet, daß den Lignoproteinen Fette, Öle oder wasseranziehende Mittel und
Füllstoffe einverleibt werden.
3. Verfahren zur Herstellung von Hornersatz aus Lignoproteinen, dadurch gekennzeichnet,
daß diese mit Metallsalzen, Formaldehyd usw. gehärtet werden
4. Verfahren zur Herstellung von Glanzlederappreturen aus Lignoproteinen, dadurch
gekennzeichnet, daß diese in Ammoniak gelöst und gegebenenfalls gefärbt werden.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE346832T | 1919-10-16 | ||
US457535A US1464949A (en) | 1919-10-16 | 1921-03-31 | Composition for use in manufacturing artificial fibers, films, leather, and the like and process of making the same |
FR545370T | 1921-12-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE346832C true DE346832C (de) | 1922-01-09 |
Family
ID=23817106
Family Applications (1)
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DE1919346832D Expired DE346832C (de) | 1919-10-16 | 1919-10-16 | Verfahren zur Herstellung von Kunstfaeden, Films, plastischen Massen usw |
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DE (1) | DE346832C (de) |
FR (1) | FR545370A (de) |
Families Citing this family (1)
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US3314807A (en) * | 1963-10-17 | 1967-04-18 | Georgia Pacific Corp | Water-base adhesive containing a hydroxylamine stabilizer |
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1919
- 1919-10-16 DE DE1919346832D patent/DE346832C/de not_active Expired
-
1921
- 1921-03-31 US US457535A patent/US1464949A/en not_active Expired - Lifetime
- 1921-12-29 FR FR545370D patent/FR545370A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR545370A (fr) | 1922-10-10 |
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