DE317764C - - Google Patents

Description

Es sind bereits Vergaser für 'Verbrennungskraftmaschinen bekannt geworden, bei denen Luft- und Brennstoffzufuhr gleichzeitig geregelt werden.

Diesen Vergasern gegenüber besteht die Erfindung darin, daß ein zweiter Luftkanal nach dem Erreichen der Höchstleistung des Vergasers geöffnet wird, und daß der zweite Luftkanal auch dann mit der Saugleitung des

ίο Motors verbunden ist, wenn die Vergasertätigkeit unterbrochen bzw. ausgeschaltet ist. Die Zeichnung veranschaulicht den Vergaser, und es zeigt Fig. ι die tiefste Stellung beider Kolben, bei welcher der nach der Düse führende Hauptluftkanal und die Düse selbst abgeschlossen, dagegen der Zusatzluftkanal offen ist, Fig. 2 die höchste Stellung des größeren Kolbens, bei welcher der Hauptluftkanal nach der Düse hin und diese selbst am weitesten

ao geöffnet, dagegen der Zusatzluftkanal geschlossen ist, .

Fig. 3 die höchste Stellung des kleinen Kolbens, bei welcher der Weg für Zusatzluft frei ist und der Hauptluftkanal und die Brennstoffdüse geöffnet sind.

Das Vergasergehäuse α ist mit einem Kanal b als Weg für Zusatzluft, weiter unten mit einem Hauptluftdurchlaß c in Richtung nach der Düse hin versehen. Der Hauptkolben d hat eine quergehende, konische Durchbohrung d¹, welche bei der höchsten Stellung des Kolbens d sich mit dem Hauptluft durchlaß c im Vergasergehäuse deckt. Der in einem Schlitz e des Vergasergehäuses gleitende, Unten am Kolben d befestigte Stift f begrenzt das Steigen des Kolbens d (s. Fig. 2 und 3).

Der Kolben d ist oben mit einer Büchse d² und mit Öffnungen d^& versehen, welche bei höchster Stellung des Kolbens d in einer Ebene mit einer Kammer b¹ des Zusatzluftkanales b stehen. Oben ist der büchsenartige Teil d² des Kolbens, d durch den Deckel d^k abgeschlossen, welcher mit Bohrungen d⁶ versehen ist. Mit dem Deckel dⁱ ist ein Ansatz g verbunden, welcher die mit ihm ■ verschraubbar verbundene Stange h trägt; diese muß also dieselbe Bewegung wie der Kolben d machen. Die Stange h, welche die Düse bzw. den Brennstoffzulaßkanal i gut passend ausfüllt, hat an ihrem unteren Ende eine Nut h¹ von gleichbleibender Breite, aber nach unten zunehmender Tiefe. Bei tiefster Stellung des Kolbens d steht das obere Ende der Nut h¹ der Stange h etwas unterhalb oder — je nach Wahl der Verhältnisse — in gleicher Höhe mit der Oberkannte des Brennstoffkanal es i. In dem büchsenartigen Teil d² des Kolbens d bewegt sich noch ein zweiter kleiner, gut ausfüllender Kolben k, der mit senkrechten Bohrungen k¹ versehen ist. Mit diesem Kolben k ist verschraubt die auf irgendeine Weise einstellbare Stange I, welche lose durch den Deckel d^l hindurchgeht. In dem büchsenartigen Teil d² ist eine Feder m eingelagert, welche unten gegen den kleinen Kolben k, oben gegen den Deckel dⁱ anliegt. Die Arbeitsweise dieses Vergasers ist folgende: Bei Stillstand des Motors sind die beiden Kolben in tiefster Stellung (vgl. Fig. 1). Soll

nun der Motor angekurbelt werden bzw. anspringen, so wird vorher die Stange I etwas nach oben gezogen. Der mit der Stange I verbundene kleine Kolben k drückt gegen die Feder m, diese gegen den mit dem Kolben d verbundenen Deckel d^l ; der Kolben d und die Düsenstange h gehen also mit hoch, die Luftkanäle c und d¹ treten in Verbindung, die Düse * wird geöffnet, dies aber erst, nachdem

ίο der Zusatzluftkanal b geschlossen ist. Bei wenig geöffnetem Luftkanal c wird jetzt der Motor angekurbelt. Infolge der geringen Anfangsöffnung dieses Luftkanales und weil der Zusatzluftkanal geschlossen ist, ist der Unter druck hoch, so daß viel Betriebsstoff angesaugt wird. Der Motor springt deshalb leicht an. Soll dann z. B. beim Anfahren des Kraftwagens mehr Gas gegeben werden, so wird der Kolben d und damit auch die Düsenstange h noch mehr nach oben bewegt, bis schließlich der Hauptluftkanal c ganz und die Brennstoffdüse weit geöffnet ist (vgl. Fig. 2). Mit zunehmendem Luftzulaß nimmt bei der Art der Nut in der Stange auch der Querschnitt für den Brennstoffkanal zu. Sind die Kanalweiten des Vergasers annähernd richtig gewählt, so kann selbst bei angebautem Vergaser noch je nach der erforderlichen Höchstleistung und auch je nach der Art des Brennstoffes durch Höher- oder Tieferschrauben der Düsenstange der Brennstoffzulaß größer oder kleiner eingestellt werden. Will man Zusatzluft geben, wodurch bekanntlich auch bei flotter Fahrt und besonders auf ebener Strecke Explosionsstoff gespart wird, so gestattet es der die Erfindung bildende Vergaser ohne weiteres. Man kann auch, wenn man in welligem bzw. in bergigem Terrain fährt, durch Abschluß des Hauptluft- und des Brennstoffkanäles beim Bergabfahren dem mitlaufenden Motor nur Luft dadurch zuführen, daß beim Abschluß des Vergasers der Kolben durch den dann offenen Kanal Zusatzluft in erforderlicher Menge ansaugt. Der Motor und das Auspuffrohr kühlt dadurch aus, was namentlich an heißen Sommertagen von Bedeutung ist; auch wird dabei der Motor und das Auspuffrohr von Gasrückständen befreit.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Spritzvergaser mit zwangläufig miteinander verbundenen Steuerungen der Brennstoffdüse und des Lufteinlasses, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem den Hauptluftkanal steuernden Kolbenschieber (d) ein kleiner, im ersteren verschiebbarer Kolben (A) angebracht ist, welcher die Zusatzluftkanäle erst dann öffnet, wenn nach voller Öffnung des Hauptluftkanales der Kolbenschieber (d) zum Stillstand gelangt ist, während bei der Schlußlage des Kolbenschiebers (d) die Zusatzluftkanäle durch seine Verlängerung freigelegt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.