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Fahrzeug oder Hänger, insbesondere für landwirtschaftliche Zwecke
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug oder einen Hänger, insbesondere für landwirtschaftliche
Zwecke, mit einer Federung zwischen Oberbau und Achsen, wobei auf die Federung eine
ein-und ausschaltbare Federsperre einwirkt.
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Fahrzeuge oder Hänger mit Federung sind insbesondere beim landwirtschaftlichen
Einsatz am Hang problematisch, weil durch die Federwirkung die. Kippgefahr erhöht
wird.
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Zur Beseitigung des vorstehenden Nachteils werden derartige Fahrzeuge
oder Hänger auch ohne Federung zwischen Oberbau und Achse gebaut. Durch die sich
ergebende Stoßwirkung tritt eine erhöhte Beanspruchung zahlreicher Fahrzeug- oder
Hängerteile auf, was zu einer vorzeitigen Abnutzung und somit Zerstörung dieser
übermäßig beanspruchten Teile führen kann.
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Für ein landwirtschaftliches Mehrzweckfahrzeug ist bereits eine Federung
bekannt geworden, die mittels einer ein- und ausschaltbaren Feder sperre blockierbar
ist.
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Die Feder sperre besteht gemäß der DE-AS 2053656 aus einem als Schwenkarm
mit Kupplungsglied (Kupplungsklaue) gestalteten Riegelelement, das an dem einen
der zu verriegelnden Fahrzeugteile drehbar gelagert ist. Das entsprechende Kupplungsgegenglied
(Kupplungsbolzen) ist an dem anderen der gegeneinander verriegelbaren Fahrzeugteile
vorgesehen. Die Federsperre bewirkt somit eine gegenseitige Arretierung von Oberbau
und Fahrzeugachse, so daß z.B. beim Pflügen bei gleichbleibender Fahrgeschwindigkeit
und gleichbleibenden Bodenverhältnissen die eingestellte Pflügtiefe selbstätig eingehalten
wird.
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Bei einemanderen landwirtschaftlichen Mehrzweckfahrzeug mit Blattfedern
zwischen den Achsen und dem Oberbau besteht die Federsperre aus mehreren Druckmittelzylindern,
die neben den Blattfedern am Oberbau angeordnet sind (DE-OS 2807299). Bei einer
entsprechenden Beaufschlagung der Zylinder mit Druckmittel wird die Federung derart
verspannt, daß diese ihre Funktion nicht mehr ausüben kann. Diese hydraulische Federsperre
bewirkt
ebenfalls eine gegenseitige Arretierung von Oberbau und Fahrzeugachse, was z.B.
beim Grasmähen angestrebt wird.
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Ferner ist bereits eine Vorrichtung zum Blockieren der Achsfedern
von Rädern einer Doppelachse von LKW- Fahrgestellen bekannt geworden. Achsfederblockierungen
sind bei SKW notwendig, die Kranaufbauten tragen. Die Achsfederblockierung soll
eine Schrägstellung des Kranes durch Einschwingen der Achsfedern vermeiden. Außerdem
soll eine bessere Standsicherheit bewirkt und zudem eine Überlastung der Achsfedern
vermieden werden.
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Zur LKW- Achsfederblockierung dient gemäß der DE-OS 2229942 ein verstellbares
und arretierbares Hebelsystem, das um einen etwa senkrecht über der Achse liegenden
Drehpunkt am Chassis verschwenkbar gelagert ist und auf die Blattfedern einwirkt.
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Die vorgenannten Federblockiervorrichtungen weisen das Konstruktionsmerkmal
auf, daß sich Teile der Blockiervorrichtung direkt auch am Oberbau bzw. an hieran
vorgesehenen speziellen Halterungselementen abstützen, so daß eine gegenseitige
Arretierung von Oberbau und Fahrzeugachse bewirkt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, bei Fahrzeugen oder Hängern
der
eingangs genannten Art eine Federsperre zu schaffen, die ein suchers Fahren auch
am Hang ermöglicht, auch nachtragliçh ohne Schwierigkeit am Fahrzeug oder Hänger
anbringbar ist, nur wenig Raum beansprucht, einfach herstellbar und insbesondere
auch bei Fahrzeugen oder Hängern mit Pendelachsen einsetzbar ist.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß ausschließlich
die zu sperrende Feder der Träger für die Sperre vorrichtung ist, die mittels Haltelemente
direkt an der Feder angebracht ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
mit e:ner Blattfedern aufweisenden Federung zwischen dem Oberbau und Achsen mit
Pendelausgleich besteht die mechanische Federsperrvorrichtung aus mehreren, in einem
Halter sorgesehenen Bolzen, zwischen denen die Blattfeder im gesperrten Zustand
eingeklemmt ist. Einer dieser Bolzen ist zum Einschalten (eingesteckter Bolzen)
und zum Ausschalten (gezogener Bolzen) der Federsperre steckbar die anderen Bolzen
sind fest im Halter angebracht.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den übrigen
Ansprüchen hervor.
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Die erfindungsgemäße Federsperrvorrichtung verhindert weitgehend ein
Umkippen des Fahrzeuges oder Hängers beim Arbeiten auf Hängen. Sie ist mit besonderem
Vorteil bei Fahrzeugen oder Hängern mit Pendelachsen einsetzbar, äußerst robust,
einfach in der Bauweise, sicher in der Arbeitsweise, praktisch wartungsfrei, leicht
handhabbar und sie beansprucht nur wenig Raum.
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Ein weiterer Vorteil ist deren leichte Montage am Hänger oder Fahrzeug
z.B. für landwirtschaftliche Zwecke, die vom Landwirt selbst problemlos vorgenommen
werden kann. Da die Sperrvorrichtung lediglich an der zu sperrenden Feder (Blattfeder)
angebracht bzw. aufgehängt werden muß und somit zum Anbau keinerlei Befestigungsstellen
am Oberbau und der Achse erforderlich sind, eignet sich diese Federsperrvorrichtung
auch zum Nachrüsten von bereits im Gebrauch stehenden Fahrzeugen oder Hängern der
verschiedensten Typen.
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In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäße Federsperrvorrichtung rein
schematisch dargestellt.
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Es zeigt Figur 1 eine Seitenansicht einer Achse (ohne Rad) mit gesperrter
Federung,
Figur 2 einen Schnitt durch die Federsperrvorrichtung
im Bereich der fest angebrachten Klemm- und Haltebolzen und Figur 3 einen Schnitt
durch die Federsperrvorrichtung im Bereich des steckbaren Klemmbolzens.
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Von einem Hänger für landwirtschaftliche Zwecke ist nur der hintere
Teil des Oberbaues 2 dargestellt. Die Achse 1 für ein Hinterrad (nicht dargestellt)
ist durch eine Blattfeder 3 gegenüber dem Oberbau (Fahrgestellrahmen) 2 abgefedert.
Das Befestigungselement 8 für die Blattfeder 3 ist in an sich bekannter Weise gestaltet.
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Auf die Blattfeder 3 ist erfindungsgemäß eine Federsperrvorrichtung
aufgesetzt. Diese besteht aus den Bolzen 4 und 5, die im biegesteifen leistenförmigen
Halter 7 (Figur 2) angebracht sind. Der dritte Bolzen 5 ist steckbar im Halter 7
eingebracht, wie Figur 3 zeigt, in der die Bolzen 4, 6 und andere Teile nicht eingezeichnet
sind. Bei eingestecktem Bolzen 5 -wie in Figur 3 dargestellt - ist die Blattfeder
3 gesperrt, so daß sich der Oberbau 2 praktisch ungefedert auf der Achse 1 abstützt.
Der Steckbolzen 5, der am Bauteil 8 an der Oberseite der Blattfeder 3 anliegt, ist
gegenüber dem Halter 7 mittels
einer Arretiervorrichtung 9 (nicht
dargestellt) gegen Herausfallen gesichert. Wird der Steckbolzen 5 aus dem Halter
7 herausgezogen, dann wird die Blockierung der Blattfeder 3 aufgehoben und der Oberbau
2 stützt sich dann federnd auf der Achse 1 ab.
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Die Federsperre wird eingeschaltet beim Fahren am Hang, weil durch
diese Maßnahme die Kippstabilität des Hängers wesentlich erhöht wird. Im normalen
Straßenverkehr ist die Federsperre ausgeschaltet.
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Die Bolzen 6 im Halter 7 halten die Federsperrvorrichtung bei abgezogenem
Steckbolzen 5 an der Blattfeder 3.
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Die Federsperrvorrichtung ist zweckmäßig an allen Federn des Hängers
und/oder Fahrzeuges angebracht.
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Die Achse 1 ist eine an sich bekannte Pendelachse.
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Die Bolzen 4 und 6 sind derart im Halter 7 angebracht bzw.
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deren Abstand zueinander in Richtung senkrecht zur Oberbauunterkante
ist jeweils so bemessen, daß bei entferntem Steckbolzen 5 die Federsperre aufgehoben
wird und somit die Blattfeder 3 voll zur Wirkung gelangt.
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