DE312248C - - Google Patents

Description

Die gebräuchlichen Bürstenhalter hönnen in zwei Hauptgruppen geteilt werden.

Bei der einen Gruppe ist der Stromabnehmer beweglich in dem fest auf dem Bürstenhalterbolzen angesehraubten Bürstenhalterrahmen und wird entweder unmittelbar durch eine Feder oder durch einen in einem Drehpunkt gelagerten, durch eine Feder gespannten Hebel auf den Schleifring" oder Kollektor gedrückt.

In rauhen Betrieben hat sich gezeigt, daß der den Stromabnehmer führende Rahmen sich voll Verunreinigungen setzt, so daß der Stromabnehmer nicht seiner Abnutzung entsprechend trotz des Feder druckes nachgleitet. Auch bleibt sehr häufig der Druckhebel bei verschmutztem Drehgelenk in jeder Lage stehen, ohne daß also die Spannfeder irgendwelche Wirkung auf die Bürste ausüben kann.

Um der Gefahr einer mangelhaften Anpressung der Bürste vorzubeugen, ist bei derartigen Haltern die Federkraft überaus groß bemessen, so daß ein sehr starker Verschleiß von Bürste und Schleifring festzustellen ist.

Bei der zweiten Hauptgruppe von Bürstenhaltern ist der Stromabnehmer fest mit dem Halter verbunden. Letzterer ist drehbar um eine um den Bolzen liegende Buchse und wird durch eine Feder gegen den Schleifring oder Stromwender gedrückt.

Der große Nachteil dieser Konstruktion liegt bei rauhen Betrieben und auch bei hohen Tourenzahlen in einer starken Abnutzung dieses Drehgelenkes. Ferner stellt sich bei starker Verschmutzung oder Oxydation des Drehgelenkes der Bewegung des Bürstenhalters ein erheblicher Widerstand entgegen, welcher so, groß werden kann, daß die Spannfeder denselben nicht mehr zu überwinden vermag, und daß infolgedessen die Anpressung der Bürste gegen den Schleifring sich stark vermindert oder überhaupt aufhört.

Bei dem nachstehend beschriebenen reibungslosen Bürstenhalter wurde von einer Bewegung der Bürste im Halter aus den gesagten Gründen abgesehen. Bürste und Halter sind auf irgendeine Weise starr miteinander verbunden. Sämtliche, die Störungen \rerursachenden Drehzapfen sind fortgefallen, und es ist an die Stelle derselben eine mehr oder weniger stark gekrümmte Blattfeder oder bei 'einer zweiten Ausführungsart die Schneide getreten.

Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführung ersetzt die Blattfeder a, welche auch aus mehreren dünnen Blattfedern zusammengesetzt sein kann, das Drehgelenk. Diese Blattfeder ist so schwach bemessen, daß sie nur als reibungsloses Verbindungselement und nicht etwa als Vorrichtung zur Anpressung der Bürste an den Schleifring dient.

Die Anpressung des Bürstenhalters wird vielmehr durch eine besondere, die Bürste an den Stromwender o. dgl. anpressende Feder b in der bei Bürstenhaltern mit Drehgelenk üblichen Weise so bewirkt, daß das von ihr ausgeübte Drehmoment im ganzen Abnutzungsbereiche der Stromabnehmervorrichtung konstant bleibt.

Bei einer zweiten Ausführungsart, wie sie Fig. 2 zeigt, wird dasselbe dadurch erreicht, daß an Stelle der Blattfeder eine ebenfalls

ß. Auflage, atisgegeben am 22. Mai 1920.)

reibungslose Schneide c oder Spitzen treten. Die Spannfeder d erzeugt auch hier bei den in Frage kommenden Stellungen des Bürstenhalters ein konstantes Drehmoment und drückt außerdem die Schneide c in die Pfanne. Es kann zur Sicherung der Verbindung von Schneide und Pfanne noch eine zweite, kein Drehmoment erzeugende Feder f angebracht werden, deren Angriffspunkt mit der Schneidenkante nahezu zusammenfällt. Im allgemeinen wird diese Feder/ fortgelassen werden können.

Der Wert dieser Erfindung liegt darin, daß diese Bürstenhalterkonstruktionen in den unsaubersten, feuchtesten, stark oxydierenden Einflüssen ausgesetzten Betrieben infolge des Fortfaliens jeder gleitenden Reibung und jeder Zapfenreibung ein Versagen der gleichmäßigen Anpressung ausschließen und daß deshalb der bei den anderen Konstruktionen wegen der auftretenden Hemmungen sehr stark zu bemessende Drucküberschuß zwischen Bürste und Schleifring fortfallen kann. Man ist vielmehr in der Lage, einen viel geringeren Anpressungsdruck von vornherein einzustellen und hat dabei die Gewißheit, daß dieser Druck ganz bestimmt sich in keiner Weise, selbst bei größter Verschmutzung des Halters verändern wird. Ein erheblich geringerer Bürsten- und Schleifringverbrauch ist die Folge. Es fallen auch die vielen Betriebsstörungen fort, welche durch mangelhafte Bürstenauflage hervorgerufen werden. Es sind zwar bereits reibungslose Bürstenhalter bekannt, bei welchen das Drehgelenk durch eine oder mehrere Blattfedern ersetzt wird. Diese Halter erhalten aber ihr Drehmoment entweder durch diese Blattfedern, selbst oder durch eine besondere Feder, je- ■ doch ohne daß das Drehmoment des Halters im Abnutzungsbereich der Bürste konstant bleibt.

Es sind zweitens Bürstenhalter mit Drehgelenk bekannt, deren Spannfedern so konstruiert und gelagert sind, daß der Anpressungsdruck des Stromabnehmers im Abnutzungsbereich der Bürste konstant ist.

Der vorliegende Bürstenhalter vereinigt indessen die erwähnten beiden Vorteile, die Reibungslosigkeit und das konstante Drehmoment im Abnutzungsbereiche der Bürste.

Claims (2)

1. P ATENT-Ansprüche:

   i: Bürstenhalter mit drehbarer Bürste für elektrische Maschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste oder ihre Fassung in bekannter Weise statt durch ein gewöhnliches Drehgelenk durch verhältnismäßig leicht nachgiebige Blattfedern mit dem Klemmstück des Befesti- · gungsbolzens verbunden ist, und daß die besondere, die Bürste an den Stromwender o. dgl. anpressende Feder in der bei Bürstenhaltern mit Drehgelenk üblichen Weise so angeordnet ist, daß das von ihr ausgeübte Drehmoment im ganzen Abnutzungsbereich der Stromabnehmervorrichtung konstant bleibt.
2. 2. Bürstenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder durch ein Gelenk ersetzt ist, das aus Pfanne und Schneide besteht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.