DE305816C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10D—STRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- G10D7/00—General design of wind musical instruments
- G10D7/02—General design of wind musical instruments of the type wherein an air current is directed against a ramp edge
- G10D7/04—General design of wind musical instruments of the type wherein an air current is directed against a ramp edge with Helmholtz resonators, e.g. ocarinas
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft ein neues Blasinstrument mit der Klangfarbe der Okarina,
das aber, bei größter Einfachheit des Baues, bezüglich des Tonumfanges, der Griffordnung,
der Stimmung sowie aller übrigen Eigenschaften den vollkommensten Holzblasinstrumenten,
wie Flöten, Oboen, Klarinetten usw., gleichwertig sein, ja diese sogar teilweise übertreffen soll. Die mannigfach
ίο veränderbare Griffweise kann derart festgelegt
werden, daß sie mit derjenigen irgendeiner Flötenart, nahezu übereinstimmt.
Die bekannten Okarinen zeigen bei io Grifflöchern einen Tonumfang von nur ii
Tönen der diatonischen Tonleiter. Es ist bei ihnen unmöglich, eine höhere Oktave, wie
etwa bei Flöten, durch das sogenannte Überblasen zu gewinnen. Die chromatischen
Zwischentöhe lassen sich zur Not mittels unbequemer Gabelgriffe blasen.
Die schwingende. Luftmasse der Okarina besitzt aber dafür eine Reihe sehr bemerkenswerter
und' verwertbarer Eigenschaften, die bei vorliegender Erfindung verwertet sind.
Diese Eigentümlichkeiten sollen in folgendem, soweit als nötig, näher erläutert werden.
Der Luftsack einer Okarina braucht nicht runden Querschnitt zu haben und gibt,: unter
der Bedingung eines gleichbleibenden Anblascstromes, einen um so tieferen Ton, je
mehr Luftinhalt er hat, und je kleiner der Gesamtquerschnitt der Öffnungen ist, die
ihn mit .der Außenluft verbinden. Das Letztgesagte trifft auch für die Größe des Tonerregerloches
der zum Anblasen . nötigen Kernpfeife zu. . .-
Die. Höhe eines Tones hängt nur wenig von der Stelle ab, wo sich das Griffloch befindet,
es kommt weit mehr auf die Größe des ■ betreffenden :, Loches an. Sind mehrere
Löcher gleichzeitig offen, so: ist ihr Einfluß 'auf die Tonhöhe etwa gleich..;einem Loch von '
der Summe der· einzelnen. - Die Erhöhung 'um einen Halbton kann bewirkt werden, indem
an geeigneter Stelle, ein .kleines Loch in die Wandung gebohrt wird. ;Da 'dieses kleine
Loch j eden Ton um einen. Halbton erhöht,
so ist sein Einfluß gleichbedeutend damit, daß das Instrument um einen halben Ton
umgestimmt werden kann. Auf diese Weise lassen sich also sehr leicht rein chromatische
Tonfolgen sowie alle Tonarten blasen. '
Wird die Umstimmöffnung größer und größer gemacht und mit einer Klappe bedient
(da die Fingerbreite sie nicht mehr überdeckt), so sind Erhöhungen bis zu einer
Quinte und darüber zu erzielen. Die JJmstimmvorrichtung ist daher ein Mittel, den
Tonumfang zu vermehren. , .Allerdings muß
der schwingende Luftsack der Umstimmvor-, richtung entsprechende Abmessungen " aufweisen.
Unter bestimmten "Verhältnissen ist es mit der Umstimmklappe, wie später gezeigt
wird, zu erreichen, übe'rblasene. Töne zu gewinnen. ■-.· ·
Wird . bei Okarinen . die Stärke des' Anblasestromes verändert, so wechselt mit der
Tonstärke auch die Höhe eirtes jeden Tones.
Der, Stimmungsunterschiecl kann nicht durch
den Ansatz ausgeglichen werden, weil· die Lippen nicht unmittelbar anblasen. Wird
ferner irgendeine Öffnung- der Okarina all:
mählich verengt, so sinkt bei unverändertem Wind nach und nach die Tonhöhe.
Durch die Erfindung werden, die beiden Eigentümlichkeiten, nämlich das Steigen der
Tonhöhe bei wachsendem Luftstrom und das
ίο Sinken der Stimmung bei allmählichem Ver-,
Schluß irgendeiner öffnung mittels einer geeigneten Vorrichtung oder Maßnahme in
solche .Wechselbeziehung zueinander gerächt, daß sie sich, soweit es die Tonhöhe anlangt,
aufheben. ..Hierdurch können dann alle Töne ohne Stimmungsschwankungen
stark und schwach geblasen werden. Bei Tönen abnehmender Stärke muß sich natürlich,
entsprechend dem Nachlassen des Windes, die die Stimmung regelnde Öffnung nach und nach aufweiten. Die Vorrichtung zur
Regelung der Stimmung kann, unter Ausnutzung des Wihddruckes im Zuleitungskanal
des Mundstückes selbsttätig wirkend, also unabhängig vom Willen des Spielers gebaut
werden; sie kann aber auch seiner Willkür unterworfen werden. Das Blasen wird dann
. zwar schwieriger, aber auch abstufungsreicher. .Bei den gewöhnlichen Okarinen
muß auf das für den Gefühlsausdruck unentbehrliche Mittel verschieden starker Töne
verzichtet werden. ·
Weil, wie oben erwähnt, die allmähliche Veränderung ■ der Öffnung eines Griffloches
den Ton auch allmählich verändert, d.h. ihn ohne Sprung erhöht oder vertieft, so' liegt
hierin die Möglichkeit begründet, zwei Töne
; allmählich ineinander überzuziehen, ähnlich
wie es Sänger und Geiger tun. Dem Zweck des Hinüberschleifens von einem Ton auf einen andern kann auch die Stimmungs-Regelvorrichtung
dienstbar gemacht werden. Das Ziel der gleichen Griffweise innerhalb zweier aufeinanderfolgender Oktaven läßt
. 45 sich in einfachster Weise dadurch verwirklichen,
daß zwei oder auch mehr der Größe nach um eine Oktave voneinander entfernte
Luftmassen in einem Instrument vereinigt und durch eine Umschaltvor,richtung abwechselnd
dem erregenden Luftstrom ausgesetzt werden. Wenn berücksichtigt wird, daß
.,· die Stimmung' eines Tones nur wenig von der Stelle des Tonloches abhängt, daß also
Rückungen der Grifflöcher in hohem Grade möglich sind,. so wird es klar, daß man die
Grifflöcher von z. B. zwei um eine Oktave voneinander entfernten und nebeneinander
liegenden Luftsäcken so anordnen kann, daß sich mit einer Fingerkuppe gleichzeitig" zwei
Löcher, von denen jedes einem der beiden Lufträume angehört, schließen lassen.
Die Zeichnung" veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes, und zwar zeigt
Fig. ι eine Ansicht, ·
Fig. 2 einen Querschnitt nach A-B. >
Fig. 3 zeigt die Grifflöcher in einer 'für die Finger bequemeren Anordnung.
Das dargestellte Instrument besitzt zwei durch eine Scheidewand α getrennte Lufträume
b und c. Der größere und tiefer klingende b steht eine Oktave unter dem
kleineren c. Die beiden Luftsäulen können abwechselnd mittels 'der· beiden Kanäle e
und / in Gemeinschaft mit den Tonerregerlöchern g und h zum Ansprechen gebracht
werden. Die Griffordnung der C-Dur-Tonleiter stimmt im Bereich der beiden ersten
Oktaven mit derjenigen der Böhmflöten mit geschlossener Gisklappe überein und unterscheidet
sich von der Griffweise der gewöhnlichen Okarina nur durch einen anderen Griff für C2. Es läßt sich aber ohne weiteres durch
blose Vertauschung der beiden Löcher 7 und 8 der Fingersatz der>
üblichen Okarinen wiederherstellen. Sind alle 10 Grifflöcher von ι bis 10 geschlossen und wird der Luftraum
b durch Kanal e angeblasen^ so entwickelt sich der tiefste Ton, der mit. C1 benannt
sei. Durch nacheinander folgendes Aufheben der Finger, gemäß den an. den
Löchern angeschriebenen Zahlen von 1 bis 7 einschließlich, ergibt sich, die C-Dur-Tonleiter
von C1 bis C2. Soll die Tonleiter in· der
höheren, sich anschließenden Oktave fortgesetzt werden, so sind wieder alle Fingerlöcher
zu schließen und gleichzeitig das Instrument am Munde so zu verschieben, daß der Luftstrom
durch Kanal / den kleineren Luftraum zum Tönen bringt. Die sich an die erste
Lage anschließende Oktave yon C2 bis C3
wird genau so gegriffen wie die zuerst beschriebene. ,
Doppelrohrinstrumente sind zwar seit alters bekannt, aber sie hatten in der Regel den
Zweck der Mehrstimmigkeit, hin und wieder auch den, die Tonart wechseln zu können.
Neu ist aber, die. kleinere und höher klingende Luftsäule als Fortsetzung der ersten
Oktave zu verwenden und dabei außerd"em die bewährteste Spielweise, nämlich die
Spielweise in Oktaven, zu gewinnen. Das neue Instrument kann in der gezeichneten
Ausführung natürlich ebenfalls so angeblasen werden, daß beide Lüfträume zugleich ertönen.
Diese Begleiterscheinung ist stellenweise von Wert.
Es "ist als besonders zweckmäßig anzusehen, daß bei diesem Instrument die Grifflöcher
beider Teile rechts und links von einer dünnen Scheidewand angeordnet sind. Statt die
Löcher in einer Geraden verlaufen zu lassen,
werden sie besser entsprechend dem, Bau der Hände iri zwei verschieden gekrümmten
Bögen liegend gebohrt (s. Fig. 3). · Die Scheidewand α ist an ihrem oberen. Rande
dann ein Wendebogen. Wenn durch die Fingerlöcher die dünne Scheidewand hindurchgeht,
so können Klappen gespart wer- - den. Es liegt aber auch im Bereich der Erfindung,
Klappen zu gebrauchen, z. B. z,u dem Zweck, genau die Griffweise von Klappenflöten
dann zu erzielen, wenn Flötenspieler dieses Instrument ohne weiteres blasen wollen. ' ■ ■ ■
Bisher war nur von den diatonischen Tönen der C-Dur-Tonleiter die Rede. Alle chromatischen
Zwischentöne (Cis, Dis usw.) lassen sich dadurch gewinnen, daß zu jedem
Ton das Loch 7 an der Unterseite noch außerdem .geöffnet, wird. Dies gilt für beide
Flötenteile, da auch Loch 7 eine Doppelöffnung ist. Da das Loch 7 selbst zur Erzeugung
der Töne C2 und C3 dient — wobei
im letzten Falle außerdem natürlich die Löcher voni bis 6 offen sein müssen — und
ferner geeignet ist, jeden andern Ton der Tonleiter (abgesehen von C) um einen HaIbton
zu erhöhen, so ist die Einrichtung äußerst einfach. Das Loch 7 gestattet es, jeden
Triller um einen Halbton auszuführen; in genau derselben Weise können durch Öffnen
und Schließen des Loches 6 sämtliche Ganztontriller geschlagen werden. Mit Klappen
läßt sich das Umstimmen um Ganz- oder Halbtöne natürlich auch erreichen. Sollen diese Klappen vornehmlich Trillerklappen
sein, so werden ihre Betätig'ungsstellen am besten dem rechten Zeigefinger, als dem geschicktesten,
zugewiesen. Eine Umstimmkjappe ist aber nur dann unerläßlich, wenn
die Umstimmöffnung· so groß ist, daß selbst die Daumen sie nicht mehr zu überdecken
vermögen, d.h. wenn es sich um Tonentfernungen, -von etwa einer Quinte handelt.
Sind die Löcher von 1 bis 6 einschließlich und außerdem noch Loch 8 offen, _so ergibt,
diese Verbindung den Ton Cis2 für den Raum b und Gs3 . für den Raum c. Öffnet
man zu den genannten Löchern noch Loch 7, so entsteht aus Cis für beide Teile D, und
zwar D2 für den großen, D3 für den kleinen.
Die Töne C2, Cis2, D2 sind also zweimal vertreten,
einmal als höchste Töne des tiefen; und das andere Mal als tiefste Töne des hohen
Teiles. Wie jeder Flötenspieler weiß, sind diese zweimal vorhandenen und auf verschiedene
Art zu greifenden Töne an der Grenze des Überganges der beiden Oktavlagen für
Triller usw. unentbehrlich. Die Grifflöcher 9 und 10 gehören nur dem kleinen Räume c an.'
Ist das Doppelloch 7 geschlossen, so lassen sich mit den Löchern 9 und 10 die Töne Dis3
und F3 blasen, wenn sonst alle' anderen Löcher offen sind außer 7.: Wird Loch 7
noch dazu geöffnet, so entstehen aus Dis3
und F3 die Töne E3 und Fis3. Der Tonumfang
des gezeichneten Instruments, das keinerlei Klappen besitzt, reicht demnach von C1 bis Fis3.
Genügt aber das einfache Instrument den Anforderungen eines Bläsers noch nicht, und
werden noch weitere Griffbequemlichkeiten und, noch mehr Tonumfang verlangt, so lassen
sich solche Wünsche erfüllen durch die erwähnten Quintenumstimmklappen für beide
Raumteile, die besonders für enge und kleine
Luftsäulen noch andere Eigenschaften aufweisen, als die des blosen Umstimmens.
In Fig. 1 sind nur die - Löcher i und k
zur Quintenumstimmung mit gestrichelten Kreisen angedeutet. Die Bedienungsklappen
sind nicht gezeichnet, sie werden aber im Falle der Ausführung zweckmäßig dem rechten
Daumen zugewiesen. Für den großeil· Raum b hat dies den Vorteil, daß ohne
Wechsel des Fingersatzes Tonfolgen geblasen werden können, die eine "Quinte höher stehen.
Für den kleinen Raum c aber bedeutet die Quintenklappe auf der Öffnung k neben dem
genannten Vorteil einen weiteren Zuwachs an Tonumfang nach der Höhe, da Okarinen
mit sehr dünnen und kurzen Luftsäulen, entgegen dem bisher Gesagten, dann in eine
höhere Lage überblasen werden können, wenn eine große Öffnung, wie das Quintenloch k,
aufgemacht wird. Auch Löcher, die nur etwa eine Quart nach oben umstimmen,
zeigen diesen letztgenannten Einfluß. Durch eine 'einzige Klappe an dem kleinen Raum,
die mit Überblaseklappe bezeichnet werde, läßt sich ein Tonumfang von etwa drei Oktaven
gewinnen. Wird der große Teil· fortgelassen, so ergibt sich mittels der Überblase klappe
schon ein bedeutend^ vollkommeneres Instrument als die bekannte Okairina.
Endlich sei die Vorrichtung zur Veränderung der Tonstärke ohne Stimmungsschwankungen beschrieben. Wird, z.B. vor
dem Tonerregerloch h des kleinen Raumes (s. Fig. 2) eine federnde Zungei so angeordnet,
daß sie mit der Unterlippe zum Aus- no schlagen gebracht werden kann, so hat dies
zur Folge, daß die Töne tief er ^werden, wenn die Zunge I das Toneriregerloch verengt oder
ein wenig überdeckt. Durch entsprechend stärkeren Luftstrom läßt es sich dann bei,
einiger Übung erreichen, daß die Tonhöhe fest und unverändert bleibt. Neben dem
Mittel, das Steigen stärker, geblasener Töne zu verhindern und dem Sinken schwächer
erregter Klänge zu begegnen, bietet die Stimmungsregelzunge noch die Möglichkeit,
auch ohne daß die Windstärke wechselt, die
Tonhöhe eines jeden Tones genau auf die richtige Stimmung zu bringen. Auf diese
Weise lassen sich Unterschiede von z. B. Dis und Es leicht bewirken. Wird berücksichtigt,
daß es sehr schwierig ist, genau rein, stimmende Blasinstrumente zu bauen,
und wird ferner erwogen, daß die Umstimmklappen für Halbtöne oder Quinten oder
andere Tonentfernungen nicht völlig genau
ίο alle Töne um den gleichen Betrag erhöhen
können, so leuchtet ein, daß ein Fortschritt ■ durch die Stimmungsregelzunge gewonnen
ist. Das Blasen des Instruments verlangt allerdings nunmehr einen ebenso kunstgemäß
ausgebildeten Ansatz wie das Klarinettspiel. Eine bessere Lippenbewegungsart läßt sich
durch einen Doppelhebelarm, der als .federnde Zunge ausgebildet ist, ermöglichen.
Wird die Regelung der Stimmung selbst-.
tätig wirkend verlangt, z. B. von Spielern mit nur wenig ausgebildetem Gehör, so kann
in jedem Luftkanal e und f ein vorspringender Körper, der dem Winddruck ausgesetzt
ist und der durch irgend etwas Federndes nachgiebig gemacht wird, einen Tonloch verengenden
Schieber o. dgl. betätigen. Wird der Luftstrom stärker, so wird dann das Tonerregerloch kleiner und umgekehrt.
Die Stimmung, in welcher das Instrument gebaut wird, kann verschieden sein. Das
gezeichnete Instrument steht bei richtigen Abmessungen in der As-Stimmung, und
zwar einen Halbton unter dem A der Stimmgabel. Der Stoff, aus. dem das Instrument
gebaut wird, kann verschieden sein. Für die billigen, in Massen herzustellenden Ausführungen,
die möglicherweise nur von der Doppelluftraumanordnung Gehrauch machen,
genügt, wie bisher für Okarinen, gebrannter Ton. Auch dünnes Metallblech ist wertvoll.
Dieser. Baustoff zeigt bei größter Haltbarkeit und genauerer Bearbeitungsfähigkeit den
\7orteil, daß die Grifflöcher bei gleicher
Stimmung kleiner werden dürfen, weil der vertiefende Einfluß, der kleinen Lochkanäle
in der · Wandung mit dünner werdender Wandstärke abnimmt. Holz- ist natürlich
auch zu gebrauchen und für die besten und teuersten Instrumente, die mit allen Verbesserungen
ausgestattet sein sollen, besonders zu empfehlen, weil der Klang dieses Instrument
der Klasse der Holzblasinstrumente -einreiht. :
Die Zeichnung soll dartun, daß ζ. B. die Griffweise der Böhmflöte — zur Abwechslung
dieses Mal mit offener Gisklappe —:, soweit es die bei den ersten Oktaven anlangt, auch
auf das vorliegende Instrument anwendbar is't. Fig. 4 zeigt die beiden Luftsäulen hintereinander,
Fig. 5 nebeneinander angeordnet.
Die Anordnung der hintereinander gelegenen Luftsäulen kommt dann in Betracht,
wenn der kleine Teil so kurz wird und die Grifflöcher deshalb so nahe zusammen kornmen,
daß die Finger nicht mehr genügend Raum finden. Das gezeichnete Klappenwerk ist das der · Böhmflöte, aber in Verdopplung.
Jeder Finger betätigt gleichzeitig zwei ■Klappendeckel, die entsprechenden Griff- 7<>
löchern der beiden Teile angehören. Die Greifplatten sind die der größeren Flöte,
weil sie weiter auseinander liegen. Die neuartige .Doppelrohr-Umschaltanordnung mit
derartige vorgesehenen Grifflöchern, daß ein Finger gleichzeitig zwei entsprechende Tonlöcher
zweier Räume, die auch z. B. in Entfernung einer Quinte stehen können, bedient, ist auch für andere Blasinstrumente von
großer Bedeutung. So läßt eine Doppelrohr-Umschaltklarinette
eine Spielweise ' in Oktaven statt der in Duodezimen zu. Dies
entlastet die Tätigkeit der kleinen Finger ' beider Hände und macht den Gebrauch der
schwerfälligen Fußklappen für die Töne der Mittellage entbehrlich.1 Das gezeichnete
Klappenwerk kann, natürlich entsprechend in seinen Abmessungen verändert, ohne weiteres auf die neue Doppelrohr-Umschaltklarinette
übertragen werden. Statt zweier Mundstücke wird man einen Schnabel und einen Umschalthahn benutzen, was bei dem
" vorliegenden Instrument auch angeht. .. Die angeschriebenen ' Noten zeigen die ent^
sprechenden Tonlöcher an. Das Klappen- 95 · werk sieht sehr verwickelt aus und ist auch
fraglos sehr teuer, es arbeitet aber zuverlässiger und geräuschloser als das der Böhmflöten,
weil die Verkupplung gleichzeitig sich bewegender Teile nicht durch aufeinanderschlagende
Metallflächen,' sondern mittels der Finger bewirkt wird. Das Klappenwerk selbst ist nicht Gegenstand der Erfindung.
'
Fig. 5 zeigt die großen Vorzüge der Nebeneinanderstellung der beiden Lufträume.
Trotzdem nur fünf Klappen angewendet sind, stimmt die Griffweise von C1 bis Cis3
genau mit derjenigen der Fig. 4 und der Böhmflöte mit offener Gisklappe überein, no
Der Tonumfang ist bis auf Gis3 ausgedehnt, könnte aber noch weiter erstreckt werden.
Die Griffe von D3 aufwärts sind allerdings ' verschieden von denen der Böhmflöte. Der
höchste Ton Gis3 wird dadurch gegriffen, daß alle Löcher offen sind. Wird ein geeignetes
Loch geschlossen, so entsteht der Ton G3.
Die als höchsten Ton Fis„ ergebende Ton- , Öffnung gestattet F3 und E3 zu blasen, wenn
eine genügende Anzahl von den offenen Löchern geschlossen wird.
Als Baustoff ist hier Metallblech gedacht.
Durch die angeschriebenen Bezugszeichen wird dem Fachmann die Griffordnung klar.
Außer· den gezeichneten Ausführungsbeispielen n lassen sich auch solche mit den
Griffen der alten Flöte bauen.
Claims (4)
1. Okarinaähnliclies Blasinstrument, gekennzeichnet durch zwei oder mehrere
ίο getrennte Lufträume, die eine solche Tohlochanordnung
aufweisen, daß in verschiedenen Höhenlagen (in Oktaven, Quinten .usw.) mit dem gleichen Fingersatz entsprechende
Tonfolgen gespielt werden können.
2. Blasinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei verschiedene
nebeneinander liegende. Lufträume (■& und c) durchweine Scheidewand
(α) getrennt sind, zu deren beiden
Seiten Grifflöcher in der Weise angeordnet sind, daß jeder Finger gleichzeitig
auf beiden Luftsäulen entweder unmittelbar oder durch eine: Klappenanordnung
Tonlöcher öffnet bzw. schließt.
', 2- Blasinstrument nach Anspruchs,
gekennzeichnet durch eine Stimmvorrichtung, die die Größe einer geeigneten
Durchbrechung der Wandung des Instruments verändert.
4. Blasinstrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stimmvorrichtung
aus einer durch Lippendruck betätigten Zunge (/)' besteht. .," ■ . ·
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE305816C true DE305816C (de) |
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DENDAT305816D Active DE305816C (de) |
Country Status (1)
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DE (1) | DE305816C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE761436C (de) * | 1938-09-26 | 1952-08-04 | Chicago Musical Instr Co | Musikinstrument nach Art einer Okarina |
-
0
- DE DENDAT305816D patent/DE305816C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE761436C (de) * | 1938-09-26 | 1952-08-04 | Chicago Musical Instr Co | Musikinstrument nach Art einer Okarina |
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