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Uhrgehäuse
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Die Erfindung betrifft ein Uhrgehäuse mit einem Mittelteil, einem
Boden und einem Uhrglas.
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Es ist bereits ein Uhrgehäuse für eine flache elektromechanische Uhr
bekannt (DE-OS 29 34 906). Dabei besteht das Gehäuse im wesentlichen aus einem Mittelteil,
an dem das Uhrglas befestigt ist, sowie einem Boden, der an dem Mi-ttelteil angeschraubt
ist. Der Rand des Gehäuses kann dabei sowohl von dem Mittelteil gebildet sein,als
auch von einem einstückig mit dem Boden gebildeten Flansch. Bei dieser Art des Uhrgehäuses
besteht der Nachteil, daß der Boden relativ starr und fest sein muß, da er ein Teil
des Uhrwerks bildet.
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Darüber hinaus ist dieses Uhrgehäuse nicht wasserdicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein flaches Uhrgehäuse herzustellen,
das gegenüber dem bekannten Gehäuse verbesserte Eigenschaften aufweist, leichter
herzustellen ist, und das insbesondere wasserdicht ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Uhrgehäuse der
eingangs genannten Art vor, bei dem die das Glas halternde Lünette und der Boden
mit Hilfe von das Gehäusemittelteil durchsetzenden Schrauben unter Zwischenlage
je einer Dichtung mit dem Mittelteil verschraubbar sind.
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Durch diese Ausbildung wird es möglich, das eigentliche Uhrwerk wasserdicht
innerhalb des Uhrgehäuses anzuordnen, wobei die Anordnung des Uhrwerkes an dem Gehäusemittelteil
vorgenommen werden kann. Dadurch wird es auch möglich, daß an den Boden keinerlei
Anforderungen bezüglich Stabilität, Verwindungssteifigkeit und dergl. gestellt werden
müssen.
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Der Boden kann daher einfach aus einem dünnen Blech hergestellt werden.
Aufgrund der Tatsache, daS die Schrauben das Gehäusemittelteil durchsetzen, kann
das Uhrgehäuse ebenfalls außerordentlich flach hergestellt werden.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß die Schrauben voi Boden her
durch Bohrungen in dem Gehäusemittel-teil in Gewindesackbohrungen in der Lünette
eingreifen.
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Hierdurch können die Gewinde für die Schrauben in der Lünette vorhanden
sein, so daß das Bodenblech ebenfalls sehr dünn gemacht werden kann.
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In Weiterbildung sieht die Erfindung vor, daß die Dichtung zwischen
der Lünette und dem Gehäusemittelteil eine Ringdichtung ist, die in einem Zwischenraum
zwischen der Lünette und dem Gehäusemittelteil angeordnet ist. Diese Maßnahme ermöglicht
es, die das Uhrglas haltende Lünette verwindungs-und spannungsfrei anzuschrauben,
so daß das Uhrglas relativ dünn gearbeitet sein kann. Dadurch wird die Gesamtdicke
der Uhr ebenfalls verringert.
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Besonders günstig ist es, wenn der Zwischenraum zum Einsetzen der
Ringdichtung durch eine etwa rechtwinkl-ige Innenkante der Lünette und eine gebrochene
Außenkante des Gehäusemittelteils begrenzt wird und wenn die Ringdichtung ein Rundschnurring
ist.
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Da der Boden des Gehäuses intolge der von der Erfindung vorgeschlagenen
Maßnahmen kein tragendes Element für das Uhrwerk ist, kann ach einem weiteren Merkmal
der Erfindung
die Dichtung zwischen dem Boden und dem Gehäusemittelteil
eine Flachdichtung sein.
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Um das spannungs- und verwindungsfreie Befestigen der Lünette zu unterstützen,
ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung an dem Gehäusemittelteil mindestens
eine Anlagefläche vorgesehen, an der entsprechende Abschnitte der Lünette zur Anlage
gelangen.
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Besonders günstig ist es, wenn das Gehäusemittelteil etwa die Form
eines flachen Zylinders mit einem Flansch an seiner Innenseite aufweist, wobei eine
Werkplatine an dem Flansch anbringbar oder einstückig mit diesem ist.
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Durch diese erfindungsgemäRe Ausbildung läßt sich das Gehäusemittelteil
leicht bearbeiten, insbesondere kann die Feinbearbeitung der Innenseite des Gehäuses
einschließlich der Herstellung der Abkantung in einem einzigen Fräsvorgang erfolgen.
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Bei dieser Art des Gehäuses bildet die eine Seite des Flansches die
Anlagefläche für die Lünette und seine andere Seite die Anlagefläche für die Flachdichtung.
Somit sind ohne zusätzliche Maßnahmen Anlageflächen für diese Teile gebildet. Ein
weiterer Vorteil entsteht dadurch, daI3, wie von der Erfindung vorgeschlagen, der
obere Rand des flachen Zylinders eine zweite Anlagefläche für die Lünette bildet.
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Um die Möglichkeit, die Uhr flach zu bauen, weiter zu unterstützen,
sieht die Erfindung vor, daß die Drehteile des Uhrwerkes auf Lagerzapfen gelagert
sind, die in durchgehende Bohrungen der Werksplatine eingesetzt sind, wobei die
axiale Verschiebung der Drehteile durch die Unterseite des Zifferblattes begrenzt
ist. Es erfolgt also nur eine einseitige Lagerung der Lagerzapfen, wodurch ebenfalls
Platz gespart wird. Die Begrenzung der Drehbewegung erfolgt dabei durch das Zifferblatt,
das damit keine Bohrungen für die Lagerzapfen aufnehmern muß. Es kann daher auch
aus diesem Grunde sehr dünn sein. Andererseits kann auch die Werkpla-
tine
selbst relativ dünn sein, da sie keine Sacklochbohrungen aufnehmen muß.
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In Weiterbildung ist vorgesehen, daß das Zifferblatt an seiner Unterseite
einen reibungsarmen Überzug oder eine Beschichtung aufweist oder daß es aus einem
reibungsarmen Werkstoff besteht.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge- der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen: Fig. 1 eine Aufsicht auf das Mittelteil
des Uhrgehäuses mit nur ange-deuteter Werkplatine; Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt
durch das Uhrgehäuse etwa nach Linie II-II in Figur 1; Fig. 3 einen nochmals vergrößerten
Teilschnitt durch die Uhr; Fig. 4 und 5 der Figur 2 entsprechende Teilschnitte.
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Figur 1 zeigt eine Aufsicht auf das Mittelteil 11 des Uhrgehäuses.
Es besitzt etwa die Form eines flachen Zylinders 12.
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mit einem an dessen- Innenseite nach innen vorspringenden Flansch
13 (siehe auch Figur 2).
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Der Flansch 13 weist mehrere Bohrungen 14 auf.
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Wie sich aus Figur 2 ergibt, ist oberhalb des Gehäusemittelteiles
eine Lünette 15 angeordnet, an deren Oberseite das Uhrglas 16 befestigt ist. An
der Unterseite des Gehäusemittelteiles 11 befindet sich der das Uhrgehäuse nach
unten abdeckende Boden 17. In dem durch das Uhrglas 16, das Gehäuse
mittelteil
11 und den Boden 17 abgegrenzten Innenraum der Uhr befindet sich eine Werkplatine
18, an der das hier nicht im einzelnen dargestellte Uhrwerk angeordnet ist, sowie
das Zifferblatt 19.
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In dem hier dargestellten Beispiel setzt sich der Flanschl3 des Mittelteiles
11 einstückig in die Werkplatine 18 fort.
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Dies ist jedoch nicht erforderlich, so könnte auch die Werkplatine
18 an der Innenseite des Flansches 13 befestigt, z.B. angeschraubt sein. An der
Werkplatine ist in hier nicht näher erläuterter Weise ein Elektromotor 20 befestigt,
die Schraube 21 zu seiner Befestigung dient gleichzeitig zur Befestigung des Zifferblattes
19.
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An seiner Oberseite besitzt der Zylinder 12 eine Abflachung22, die
dadurch entstanden ist, daß die entsprechende, nach innen gerichtete Außenkante
des Zylinders entsprechend abgefräst wurde. Die Feinbearbeitung dieser Abschrägung
22 erfolgt ebenso wie die Bearbeitung der Oberseite 23 des Flansches 13 und der
Oberseite 24 des Zylinders 11 in einem Arbeitsgang, beispielsweise durch Fräsen.
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Die Lünette 15 besitzt an ihrer Außenseite einen Außenflansch25, der
etwa in Verlängerung des Uhrglases 16 radial nach außen vorspringt. Durch die Abflachung
22 und die durch den Außenflansch 25 gebildete Innenkante 26 der Lünette 15 wird
ein Zwischenraum gebildet1 der längs dieser Innenkante 26 um die gesamte Uhr verläuft.
In diesen Innenraum ist ei-ne Dichtung in Form eines Rundschnurringes 27 eingesetzt.
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Der Boden 17 der Uhr, der aus dünnem Blech besteht, besitzt mit den
Bohrungen 14 übereinstimmende Löcher. Die Lünette 15 besitzt nach unten offene Gewindebohrungen
28, die in ihrer Anordnung ebenfalls mit den Bohrungen 14 des Gehäusemittelteiles
11 übereinstimmen. Der Zusammenbau des Uhrgehäuses geschieht derart, daß Schrauben
29 von unten
her durch die Bohrungen in den Boden 17, durch die
Bohrungenl4 in dem Flansch 13 des Gehäusemittelteiles 11 in die Gewindebohrungen
28 der Lünette 15 eingeschraubt sind.
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Dabei wird zwischen den Boden 17 und die Unterseite 30 des Flansches
13 eine Flachdichtung 31 zwischengelegt.
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Die Abmessungen der Abflachung 22, die die Größe des Zwischenraumes
definiert, und die Abmessungen des Rundschnurringes 27 sind derart gewählt, daß
bei Festziehen der Schraube 29 und Anliegen der Unterseite 32 der Lünette 15 auf
der Oberseite 23 des Flansches 13 eine Abdichtung durch den Rundschnurring 27 erfolgt.
Aufgrund der Anlage der Unterseite 32 der Lünette auf der Oberseite 23 des Flansches
13 erfolgt ein spannungs-und verwindungsfreies Befestigen der Lünette 15 an dem
Gehäusemittelteil 11.Der Boden 17 selbst, der nur der Abdichtung des Gehäuses nach
unten dient, kann daher aus dünnem Blech bestehen.
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In Figur 3 ist noch einmal ein vergrößerter Schnitt durch die Uhr
dargestellt, mit dessen Hilfe die Lagerung der Drehteile, beispielsweise der Zahnräder,
schematisch erläutert werden soll. Für jedes Drehteil besitzt die Werkplatinel8
eine durchgehende Bohrung 33, in die ein entsprechender Lagerzapfen 34 eingesetzt
ist. Dies Einsetzen kann beispielsweise durch ein Verpressen erfolgen. Aufgrund
der Tatsache, daß das Uhrgehäuse an seiner Unterseite durch den Boden 17 abgeschlossen
wird, können die Bohrungen 33 durchgehend sein, da hier keine Abdichtung erfolgen
muß. Auf den Lagerzapfen ist ein Zahnrad 35 aufgesetzt. Dieses Zahnrad 35 wirkt
natürlich mit anderen Zahnrädern zusammen, hier soll nur die Art der Lagerung dargestellt
sein. Das Zahnrad 35 besitzt in seinem oberen Bereich einen ersten Zahnkranz 36,
während es in seinem unteren Bereich einen zweiten Zahnkranz 37 aufweist.
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Auf der Oberseite des Lagerzapfens 34 liegt das Ziffer-
blatt
19 auf. Dadurch ist die Bewegung des Zahnrades 35 in Axialrichtung des Lagerzapfens
34 nach oben begrenzt.
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Damit wird eine besonders einfache Lagerung des Zahnrades erreicht,
da der Lagerzapfen nur einseitig eingespannt-zu sein braucht. Dadurch wird es ebenfalls
möglich, das Zifferblatt 19 aus dunnem Material herzustellen, was zur Verringerund
der Gesamtdicke der Uhr weiter beiträgt. Zur Verringerung der Reibung kann vorgesehen
sein, daß die Unterseite des Zifferblattes 19, zumindest in dem Bereich der Zahnräder,
einen Überzug oder eine Beschichtung mit reibungsvermindernden Eigenschaften aufweist.
Es ist ebenfalls möglich, das ganze Zifferblatt aus einem derartigen Werkstoff herzustellen.
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Bei der in Figur 4 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist zwischen die Unterseite 32 der Lünette 15 und die- Oberseite 23 des Flansches
13 des Gehäusemittelteiles 11 zusätzlich eine Flachdichtung 51 zwischengelegt. Diese
Flachsdichtu-3 verbessert die Abdichteigenschaften des Uhrgehäuses.
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Trotzdem bleibt-durch das Aufliegen des Flansches 25 auf der Oberseite
24 des Gehäusemittelteiles eine Anlagefläche für die Lünette 15 erhalten.
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In Figur 5 ist eine abgeänderte Ausführungsform dargestellt.
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Hierbei besitzt die Lünette 15 einen nach innen gerichteten Innenflansch
53.
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Das Gehäusemittelteil 11 besitzt ebenfalls die Form eines flachen
Zylinders 12der an seiner Außenseite einen Flansch52 aufweist. Dieser Flansch 52
weist die Bohrungen 14 zur Durchführung der Schrauben 29 auf.
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An einer Außenkante des Zylinders 12 befindet sich die Abflachung
22, die zusammen mit der Innenkante 26 der LünettelS einen Zwischenraum bildet,
in den der Rundschnurring 27 eingelegt ist.
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Wieder bildet die Oberseite 23 des Flansches 52 ebenso wie die Oberseite
24 des flachen Zylinders 12 jeweils eine Anlagefläche für die Lünette 15.
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Die Verschraubung des Uhrgehäuses geschieht wieder mit Hilfe von Schrauben
29, die den Boden 17, unter Zwischenlegung einer Flachdichtung 31, und die Lünette
15 gegen das Gehäuse mittelteil 11 andrücken.
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Bei der in Fig.4 dargestellten Ausführungsform kann u.U. auch der
Rundschnurring 27 weggelassen werden, falls die durch die Flachdichtung 51 erzielte
Abdichtwirkung ausreicht.
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Es ist ebenfalls möglich, daß nach einem Merkmal der Erfindung die
Flachdichtung-31 zwischen dem Gehäusemittelteil 11 und dem Boden 17 durch einen
Formrinr ersetzt wird.
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