DE2951886C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Handgriff für Handgeräte, wie Bohr­ maschinen, mit einem rohrförmigen Träger aus mechanisch ver­ schleißfestem Werkstoff, sowie einem den Träger umgebenden hül­ senförmigen Halteteil aus weichelastischem, stark dämpfendem Werkstoff.

Handgeräte weisen in der Regel zumindest einen Handgriff auf, an dem der Handhabende das Gerät im Arbeitseinsatz gegen das Bearbeitungswerkstück führt. Bei Bohrmaschinen ist zu diesem Zwecke vielfach nebst einem Spatenhandgriff auch ein Seitenhandgriff vorhanden.

Beim Führen des Handgerätes ist die den Handgriff fassende Hand womöglich über eine stundenlange Einsatzdauer hoher Druckbeanspruchung ausgesetzt. Extreme Beanspruchung tritt vor allem bei Bohrhämmern auf, die aufgrund der Schlagabgabe an das Werkzeug sekundär auch dem Gerät Schläge vermitteln. Um zu verhindern, daß die besagte Druckbeanspruchung be­ reits frühzeitig zu Verletzungen (Blasenbildung) an der Hand führt, ist man dazu übergegangen, die Handgriffe elastisch nachgiebig zu gestalten.

Dazu wurde bei bekannten Seitenhandgriffen beispielsweise auf einen metallenen rohrförmigen Träger ein manschetten­ artiger Überzug aus Gummi aufgestülpt, der im Haltebereich radial umlaufende Rippen trägt, welche nebst der durch den Gummi an sich gegebenen Elastizität ein weitergehendes Anpassen des Handgriffes an die Hand ermöglichen sollen. Ferner wird durch diese Griffgestaltung bei Bohrhämmern aber auch das Übertragen der geräteseitigen Schlagimpulse auf den Handhabenden zu unterbinden versucht.

Da Handgeräte zumeist einer rauhen, nicht sonderlich pfleg­ lichen Behandlung ausgesetzt sind - man denke an Bohrmaschi­ nen, die nach deren Einsatz unsanft auf rauhen Flächen, wie Betonböden, abgelegt werden - hat sich bei solcherart gestal­ teten Handgriffen gezeigt, daß diese zumindest in deren abstehenden Endabschnitt sehr stark verschleißen, was ein frühzeitiges Austauschen des gesamten Handgriffs oder zumindest des Überzuges erfordert.

Um diesen Verschleiß möglichst klein zu halten, werden die be­ kannten Überzüge aus relativ hartem Gummi, der sich eben durch höhere Verschleißfestigkeit auszeichnet, gefertigt, was anderer­ seits aber den Nachteil geringer Schonung der Handflächen und nur unwesentlicher Schlagdämpfung mit sich bringt.

Die gattungsfremde DE-AS 26 34 656 zeigt beispielsweise einen Handgriff bei dem ein Träger von einer Hülle aus härtbaren Kunst­ stoff umgeben ist. Die Hülle ist zwischen jeweils endseitig vor­ gesehenen Stützringen angeordnet und ist aufgrund ihrer mit den Stützringen übereinstimmenden Radialerstreckung einem starken mechanischen Verschleiß ausgesetzt.

Die ebenfalls gattungsfremde US-PS 16 37 120 zeigt einen Hand­ griff der mit einem Überzug versehen ist. Dieser Überzug umgibt den Träger des Handgriffes vollumfänglich, so daß er allen mecha­ nischen Einflüssen ausgesetzt ist.

Die US-PS 27 01 379 sowie die US-PS 31 89 069 zeigen Handgriffe mit hülsenförmigen Halteteilen. Aufgrund der ungeschützten Anord­ nung sind auch diese Halteteile einem hohen mechanischen Ver­ schleiß ausgesetzt.

Ein Bohrhammer mit einem Handgriff der einen verschleißfesten rohrförmigen Träger und einen diesen umgebenden hülsenförmigen Halteteil aus weichelastischem Werkstoff aufweist, zeigt die US-PS 25 31 800. Da solche Bohrhämmer einem rauhen Baustellenbe­ trieb ausgesetzt sind, ist vorallem hier die gegenüber mechani­ schen Einflüssen völlig ungeschützte Anordnung des Halteteiles nachteilig. Solche mechanische Einflüsse entstehen nicht nur im bestimmungsgemäßen Einsatz der Bohrhämmer, sondern auch bei der Lagerung und dem Transport.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Handgriff zu schaffen, der sich einerseits durch hohe mechanische Festigkeit und andererseits durch eine hohe Dämpfwirkung auszeichnet.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der rohr­ förmige Träger an seinen Enden radial sich erstreckende Träger­ teile aufweist, die die Oberfläche des Halteteiles überragen, und der Halteteil zwischen den radial sich erstreckenden Trägerteilen angeordnet ist.

Der rohrförmige Träger kann beispielsweise aus Stahl oder ver­ schleißfestem harten Kunststoff bestehen. Die Materialwahl für den Halteteil kann sich nun in erster Linie nach dem Gesichts­ punkt hoher Dämpfwirkung richten, weshalb sich weichelastische Werkstoffe, wie entsprechende Gummimaterialien, besonders eignen. Durch die Verwendung an sich weicher Werkstoffe erübrigt sich eine zusätzlich dämpfend wirkende spezielle Formgebung, wie das Ausbilden von Rippen.

Der hülsenförmige Halteteil ist damit geschützt zwischen den Trägerteilen angeordnet. Die in erster Linie mechanisch bean­ spruchte bzw. gefährdete Zone des Handgriffes ist so vom ver­ schleißfesten Träger gebildet. Der Halteteil ist somit derart in einer Ausnehmung des Trägers angeordnet, daß die außerhalb der Ausnehmung befindlichen Trägerteile die Oberfläche des Halte­ teiles überragen. Das Überragen ist in axialer und radialer Hinsicht zu verstehen, wobei einfachheitshalber durch die Anordnung eines entsprechenden umlaufenden Wulstes am Träger einerseits der erwähnte Schutz erreicht als auch anderer­ seits eine wirkungsvolle Abstützung für den Halteteil gegen axiales Verschieben desselben geschaffen wird.

Zur Erleichterung des Austausches der Halteteile, die auf­ grund der einfachen konstruktiven Ausgestaltung und der somit niederen Gestehungskosten als Verschleißteil konzi­ piert sein können, ist der Halteteil lösbar mit dem Träger verbunden. Die Austauschbarkeit wird dabei nach einem wei­ teren Vorschlag besonders einfach, wenn der Halteteil mit­ tels einer Schnappverbindung am Träger befestigt ist.

Während es grundsätzlich möglich ist, und bei bestimmten Gerätegattungen vorteilhaft sein kann, den Halteteil auf dem Träger beispielsweise durch Aufvulkanisieren fix anzuordnen, so ist es insbesondere bei Geräten, die einem hohen Einsatz­ verschleiß ausgesetzt sind, von Vorteil, den Halteteil als den Träger umschlingbaren, austauschbaren Mantel auszu­ bilden.

Die Erfindung soll nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels in einer Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigt

Fig. 1 einen Seitenhandgriff in Schnittdarstellung,

Fig. 2 eine Schnittdarstellung des Seitenhandgriffs gemäß Fig. 1, entsprechend dem Schnittverlauf II-II.

Der in Fig. 1 dargestellte Seitenhandgriff besteht im wesentli­ chen aus einem rohrförmigen Träger 1 aus mechanisch ver­ schleißfestem Kunststoff, einem als Mantel 2 ausgebildeten Halteteil aus weichelastischem Gummi und einem im Träger 1 gefaßten Gewindeeinsatz 3 zum Festlegen des Handgriffs an einem Zapfen eines hier nicht dargestellten Handgerätes.

Der Träger 1 weist am maschinenseitigen Ende einen Stützring 4 und am gegenüberliegenden Ende einen umlaufenden Wulst 5 auf. Zwischen dem Stützring 4 und dem Wulst 5 umschließt der Mantel 2 den Träger 1 in einer Ausnehmung 6, wobei der Stützring und der Wulst ein axiales Verschieben des Mantels 2 unterbinden. Der Wulst 5 hat jedoch die primäre Aufgabe, den Mantel 2 vor mechanischer Beschädigung zu schützen, indem der Handgriff bei abgelegtem Gerät sich stets am Wulst 5 und nicht etwa am Mantel 2 abstützen wird.

Zum Befestigen des Mantels 2 am Träger 1 sind im Bereich der parallel zur Achsrichtung des Handgriffs längs verlaufenden Stoßkanten des Mantels 2 Schnappleisten 7 spritztechnisch verankert, die ihrerseits mit Stegen 7 a in entsprechende Einschnitte 8 im Träger 1 eingreifen.

Claims (3)

1. Handgriff für Handgeräte, wie Bohrmaschinen, mit einem rohr­ förmigen Träger (1) aus mechanisch verschleißfestem Werk­ stoff, sowie einem den Träger umgebenden hülsenförmigen Halte­ teil (2) aus weichelastischem, stark dämpfendem Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, daß der rohr­ förmige Träger (1) an seinen Enden radial sich erstreckende Trägerteile (4, 5) aufweist, die die Oberfläche des Haltetei­ les (2) überragen, und der Halteteil (2) zwischen den radial sich erstreckenden Trägerteilen (4, 5) angeordnet ist.

2. Handgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (2) lösbar mit dem Träger (1) verbunden ist.

3. Handgriff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (2) mittels einer Schnappverbindung (7, 8) am Trä­ ger (1) befestigt ist.