DE293673C

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Publication number: DE293673C
Application number: DENDAT293673D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

PATENTSCHRIFT

- JVi 293673 KLASSE 63 c. GRUPPE

Firma ADOLPH SAURER in ARBON, Schweiz.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. März 1915 ab.

Das Vorhandensein eines Differentialgetriebes im Antriebswerke von Kraftfahrzeugen ist die Ursache mancher unangenehm empfundener Vorgänge bei der Fahrt, wie Gleiten der Räder wegen zu geringer Adhäsion u. dgl. Um dem entgegenzuarbeiten, sind nun wohl Einrichtungen vorgeschlagen worden, die ermöglichen, das Differentialgetriebe festzustellen und damit seine Einwirkung aufzuheben.

ίο Die bisher angewendeten Mittel, denen zufolge entweder auf der Nabe des Differentialgehäuses eine Klauenkupplung verschiebbar sitzt oder die Klauenkupplung auf der Welle verschiebbar sitzend durch Federn von der Welle mitgenomiuen wird, sind mit erheblichen Nachteilen verbunden. Im ersteren Falle bedingt die zwischen Differentialgehäuse und Lager liegende Kupplungshülse das Herausrücken dieses Lagers oder das gänzliche Fortlassen desselben. Beide Maßnahmen führen zur Vergrößerung des Abstandes des Zahndruckangriffes vom Lager und damit der Abmessungen der entsprechenden Teile, weil größere Biegungsmomente auftreten. Zweiten Falles bei auf der Welle sitzender Kupplungshülse kann man zwar das Lager nahe dem Differentialgehäuse belassen, doch ist es notwendig, da die Kupplungshülse außerhalb des Lagers liegt, das Differentialgehäuse bzw. die Nabe dieses durch das Lager hindurchzuführen. Dabei ist es nicht zu vermeiden, daß bei dem nur möglichen kleinen Kupplungsdurchmesser die Drücke in den Klauen so groß werden, daß nicht immer der konstruktiv zulässige Flächendruck erreichbar ist. Auch besitzt diese zweite Ausführungsmöglichkeit den Mangel, daß beim Herausziehen derjenigen Welle, auf welcher die Kupplungshülse sitzt, die letztere herunterfällt und beim Wiedereinbringen der Welle nicht selten schwer auffindbar ist oder auch ganz vergessen werden kann. Zur Beseitigung dieser Gefahr muß dann zu anderen konstruktiven Mitteln gegriffen werden, wie eine nochmalige Lagerung der Kupplungshülse in dem Differentialgehäuse u. dgl. m.

Beim vorliegenden Erfindungsgegenstande sind vorstehende Mängel beseitigt unter Belassen des Lagers nahe am Differentialgehäuse. Dieser in der Beseitigung der Mängel wurzelnde Fortschritt wird dadurch erzielt, daß die Kupplungshülse auf dem Differentialgehäuse selbst gelagert ist und nicht auf der Nabe desselben, ebensowenig auf einer der Antriebswellen. Zwischen Lager und Kupplungshülse befindet sich nun nur noch eine senkrecht oder annähernd senkrecht zur Achse verlaufende Wand der Kupplungshülse zur Aufnahme der Kupplungsklauen.

Die vorliegende Sperrung kann bei Kettenwagen wie bei Kardanwagen Anwendung finden; bei letzterem ist dann die Sperrung in die Hinterachse, die Kardanachse, einzubauen.

Die Erfindung wird auf der Zeichnung nach einem Schnitt, Fig. 1, durch eine Kardanachse dargestellt, während Fig. 2 einen Schnitt nach a, b der Antriebswelle veranschaulicht. Das Kupplungsstück 1 ist auf dem Differentialge-

Claims

häuse 2 verschiebbar gelagert. Die Klauen 3 des Kupplungsstückes 1 greifen durch entsprechende Löcher im Differentialgehäuse hindurch in die Klauen 4 eines Kegelrades 7, welches von der Welle 5, von Federn 6, mitgenommen wird. Die Kupplung 1 ist mit einer Laufrinne 8 versehen, in welche das Ende 11 eines im Gehäuse 12 gelagerten Stellhebels 9 in bekannter Weise eingreift. Eine Bewegung des Hebels 9 durch Vermittlung einer aus dem Gehäuse nach außerhalb reichenden Welle 10 hat die Verschiebung der Kupplung 1 auf dem Differentialgehäuse 2 zur Folge, womit im Bedarfsfalle das Differentialgehäuse festgelegt werden kann. Pat ε ν τ-An s ρ rüci-ie:

1. Vorrichtung zur Feststellung des Differentialgetriebes bei Motorfahrzeugen durch eine nach Bedarf einzurückende mit Klauen versehene Kupplungshülse, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungshülse auf dem Differentialgehäuse verschiebbar gelagert ist.

2. Vorrichtung zur Feststellung des Differentialgetriebes bei Motorfahrzeugen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wand der Kupplungshülse zwischen Differentialgehäuse und Lager liegt, zur Aufnahme der Kupplungsklauen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.