DE2920996C2 - Kupfer, Zink und Chrom enthaltender Katalysator für die Flfissigphasenhydrierung von Acetophenon zu Phenylmethylcarbinol - Google Patents
Kupfer, Zink und Chrom enthaltender Katalysator für die Flfissigphasenhydrierung von Acetophenon zu PhenylmethylcarbinolInfo
- Publication number
- DE2920996C2 DE2920996C2 DE2920996C2 DE 2920996 C2 DE2920996 C2 DE 2920996C2 DE 2920996 C2 DE2920996 C2 DE 2920996C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- catalyst
- weight
- percent
- copper
- acetophenone
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
Description
Der Hydrierung von Acetophenon zu Phenylmethylcarbinol
kommt besondere technische Bedeutung zu, da durch Dehydratisierung von Phenylmethylcarbonol
Styrol hergestellt werden kann (vgl. US-PS 35 26 674). Das Phenylmethylcarbinol kann, wie bereits bekannt,
durch Oxidation von Ethylbenzol oder als Nebenprodukt der Herstellung von Propylenoxid durch Umsetzung
von Propylen mit Ethylbenzolhydroperoxid (vgl. US-PS 33 51 635 und 33 50 422) erhalten werden.
Katalysatoren für die Durchführung derartiger Hydrierungen sind seit vielen Jahren bekannt Die
US-PS 12 47 629 bezieht sich auf die Verwendung von katalytisch wirksamen Metallen mit einem Atomgewicht
zwischen 55 und 59, wie Nickel, Kobalt und Eisen, bei der Hydrierung von Acetophenon. In der US-PS
23 34 200 findet sich ein Verfahren zur Hydrierung von Alkylarylketonen einschließlich Acetophenon mit einem
zusammengesetzten Katalysator, der Kupfer, Zink und Aluminiumoxid enthält.
Die Anwendung von Kupferchromitkatalysatoren bei der Hydrierung einer Sauerstoff- Kohlenstoff-Doppelbindung
ganz allgemein und auch der Überführung von Ketonen in Alkohole ergibt sich aus der US-PS
21 37 407. In Beispiel 3 dieser Patentschrift ist ein Verfahren zur Herstellung eines bariummodifizierten
Kupferchromitkatalysators durch Fällung von ßarium-Kupfer-Ammoniumchromat
aus wäßrigen Lösungen von Barium- und Kupfernitrat unter Verwendung von Ammoniumbichromat und Ammoniumhydroxid angegeben.
Die US-PS 21 25 412 bezieht sich auf Kupferchromitkatalysatoren mit und ohneBarium zur Verwendung
bei der Hydrierung'der Ketogruppe von aromati
schen Ketonen mit wenigstens 3 Benzolringen.
Zu Literaturstelien, die Verfahren zur Hydrierung
von Acetophenon zu Phenylmethylcarbinol betreffen, gehören die US-PS 25 44 756, 25 54 771, 25 75 403 und
25 75 404. Diese Patentschriften beziehen sich insbesondere auf Verbesserungen der Kupfer-Chrom-Katalysatoren,
die mit Erfolg bei derartigen Hydrierungen verwendet wurden.
Die US-PS 39 27 120 und 39 27 121 beziehen sich auf
Die US-PS 39 27 120 und 39 27 121 beziehen sich auf
ίο die Verwendung von in Zinkoxid dispergiertem metallischem
Kupfer als Katalysator für die Hydrierung von Acetophenon zu Phenylmethylcarbinol. In den Patentschriften
ist eine bevorzugte Katalysatorzusammensetzung angegeben und außerdem, daß von bestimmten
Verdünnungsmitteln gefunden wurde, daß sie zu verbesserten Umwandlungen und Selektivitäten bei der
Hydrierungsreaktion führen.
Es sei darauf hingewiesen, daß die Hydrierung von Acetophenon vorzugsweise nur so weit durchgeführt
wird, daß der entsprechende Alkohol, d. h. Phenylmethylcarbinol,
gebildet wird. Bei einer übermäßigen Hydrierung wird Ethylbenzol erzeugt, das von geringerem
Wert als der Alkohol ist, weil es zur Überführung in Styrol zu dem Alkohol rückoxidiert werden muß.
Deshalb ist es erstrebenswert, Phenylmethylcarbinol mit
einer möglichst geringen Menge an Ethylbenzol zu erzeugen, d. h. bei hoher Selektivität zur Bildung von
Phenylmethylcarbinol.
Es hat sich gezeigt, daß Kupferteilchen in Zinkoxid
JO bei der Verwendung zur Hydrierung von flüssigem Acetophenon sowohl ihre Aktivität als auch physikalische
Festigkeit rasch verlieren und deshalb schnell ersetzt werden müssen. Es besteht daher ein Bedarf an
einem Katalysator mit großer physikalischer Festigkeit und verbesserter Selektivität für die Erzeugung von
Phenylmethylcarbinol. Kupferchromite, die für die Hydrierung von Acetophenon bereits verwendet
worden sind, haben in gekörnter Form eine verhältnismäßig schlechte Festigkeit (z. B. US-PS 32 56 208 und
32 35 514), und für Festbetthydrierungen sollte ein festeres Korn zur Verfügung stehen, als es aus
Kupferchromiten allein hergestellt werden kann.
Zwei Patentschriften hinsichtlich des Verfahrens zur Katalysatorherstellung, auf die weiter unten noch näher
eingegangen werden soll, sind die US-PS 32 56 208 und 38 40 478. Sie beziehen sich beide auf die Herstellung
von Katalysatoren, die besonders für die Erzeugung von Methanol durch Umsetzung von Kohlenmonoxid mit
Wasserstoff in der Gasphase geeignet sind. In den
so Patentschriften sind Katalysatoren angegeben, die
durch Vereinigung eines pyrolysierten Kupferammoniumchromats (Kupferchromit) mit Chromtrioxid und
Zink im Fall der US-PS 38 40 478 als Zinkcarbonat und im Fall der US-PS 32 56 208 als Zinkoxid, Zinkacetat
und Zinkhydroxid erzeugt werden. Die Katalysatoren gemäß der US-PS 38 40 478 enthalten zusätzliches
Kupfer in Form von basischem Kupfercarbonat.
Die bekannten Katalysatoren für die Hydrierung von Acetophenon zu Phenylmethylcarbinol lassen noch
manche Wünsche offen, und Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines neuen derartigen
Katalysators, der sich durch eine hohe Selektivität zu dem gewünschten Produkt auszeichnet und nach der
Flüssigphasenreaktion eine beträchtliche höhere physi-
b5 kaiische Festigkeit hat als die bisher verwendeten
Katalysatoren.
Diese Aufgabe wird nun erfindungsgemäß wie aus den Ansprüchen hervorgeht gelöst.
Das im vorliegenden Katalysator enthaltene Barium-Kupferchromit kann durch gemeinsame Fällung von
Barium, Kupfer und Chrom als Barium-Kupfer-Ammoniumchromat
aus einer wäßrigen Lösung von beispielsweise Barium- und Kupfernitrat durch Zugabe von
Ammoniumbichromat und Ammoniumhydroxid hergestellt werden. Es können aber auch andere bekannte
Verfahren zur Herstellung solcher Katalysatoren angewandt werden. Durch Trocknen des gefällten
Barium-Kupfer-Ammoniumchromats und anschließen- ι ο
des Calcinieren bei einer Temperatur von 250 bis 400° C, vorzugsweise 340 bis 370° C, in Gegenwart von Luft
gelangt man zu pulverisiertem Barium-Kupferchromit
Das calcinierte Barium-Kupferchromitpulver kann in Lösung mit eirier Zinkverbindung, vorzugsweise Zinknitrat,
imprägniert werden. Vorzugsweise wird das calcinierte Barium-Kupferchromitpulver jedoch mit
einer Zinkverbindung und gegebenenfalls mit Magnesiumchromat zu einer feuchten Paste vereinigt. Die so
erhaltene Paste wird dann bei einer Temperatur von 50 bis 200°C, vorzugsweise 140 bis 1800C, zur Entfernung
von praktisch der gesamten Feuchtigkeit getrocknet, und hierauf bei einer Temperatur von 200 bis 400° C,
vorzugsweise 225 bis 35O0C, an der Luft calciniert
Das in obiger Weise erhaltene Katalysatormaterial wird dann zweckmäßigerweise zu einem Granulat mit
einer Teilchengröße von vorzugsweise 0,544 bis 0,833 mm zerkleinert, und dieses Granulat wird dann
beispielsweise mit einer kleinen Menge Graphit oder anderen Gleitmitteln zu fertigen Katalysatorteilchen
mit einer für die Verwendung in einem Festbettreaktor gewünschten Größe und Form verarbeitet
Das Magnesiumchromat kann entweder als Pulver mit dem Barium-Kupferchromit und der Zinkverbindung
trocken vermischt werden, worauf die trocken gemischten Pulver zu einer feuchten Paste verformt
werden, oder es kann durch Vereinigung wäßriger Lösungen stöchiometrischer Mengen Magnesiumoxid
und Chromtrioxid ausgebildet und mit der Zinkverbindung versetzt werden, worauf dia Lösung zu dem
Barium-Kupferchromit gegeben wird.
Der fertige Katalysator weist im allgemeinen die aus dem Patentanspruch hervorgehende und als Oxide
angegebene Zusammensetzung auf, und er ist vorzugsweise zusammengesetzt aus a) einem Barium-Kupferchromit
mit einem Gehalt von 40 bis 45 Gewichtsprozent CuO, 40 bis 47 Gewichtsprozent Cr2O3 und 8 bis 12
Gewichtsprozent BaO, und aus 2,5 bis 7,5 Gewichtsprozent ZnO und 0,5 bis 1,2 Gewichtsprozent MgO,
bezogen auf 100 Gewichtsprozent des Barium-Kup- w ferchromits.
Verglichen mit den bekannten Katalysatoren zeichnet sich der vorliegende Katalysator durch eine
verbesserte Selektivität und physikalische Festigkeit bei der Flüssigphasenhydrierung von Acetophenon zu
Phenylmethylcarbinol bei Temperaturen im Bereich von 50 bis 2000C und Drücken im Bereich von 19,6 bis 138
bar aus, wobei wenigstens 1 Mol Wasserstoff je Mol Acetophenon eingesetzt wird.
Der erfindungsgemäße Katalysator eignet sich insbesondere zur Flüssigphasenhydrierung von Acetophenon
zu Phenylmethylcarbinol. Die Reaktion kann in der Weise durchgeführt werden, daß die flüssige
Beschickung durch ein Reaktionsgefäß geleitet wird, in das gasförmiger Wasserstoff eingeführt wird und worin
die Reaktionsteilnehmer mit dem Katalysator in pulverisierter Form in Berührung gebracht werden. Ein
derartiges Verfahren wird als Aufschlämmungsreaktion bezeichnet, da der Katalysator als Aufschlämmung in
dem Reaktionsgemisch vorliegt Die Nachteile einer Aufschlämmungsreaktion lassen jedoch die Anwendung
eines festen Betts des Katalysators als erstrebenswert erscheinen. Zur Verwendung in einem Festbett muß der
Katalysator zu Körnern verformt werden, damit für die Reaküonsteilnehmer Durchgänge durch das Bett zur
Verfügung stehen. Wie bereits erwähnt, hatte sich gezeigt, daß der bekannte Kupfer-Zinkoxid-Kataly^ator
bei Verwendung in einem Festbett von ungenügender Festigkeit ist, weshalb ein festerer Katalysator mit
besserer Leistung angestrebt worden ist Auch von Kupferchromiten ist bekannt, daß sie verhältnismäßig
geringe Festigkeit haben, und ein festeres Korn, als es allein mit Kupferchromiten erhältlich ist, ist angestrebt
worden.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Katalysators wird in der ersten Stufe ein bariumverstärkter
Kupferchromitkatalysator in Pulverform hergestellt, was im allgemeinen nach Verfahren geschieht, die den
bekannten vergleichbar sind. Ein Verfahren zur Hersteilung eines derartigen Kupferchromitkatalysatorpulvers
besteht darin, die entsprechenden Mengen an Kupfernitrattrihydrat und Bariumnitrat in destilliertem
Wasser zu iösen und durch Zugabe einer Lösung von Ammoniumbichromat und Ammoniumhydroxid ein
Barium- Kupfer-Ammoniumchromat auszufällen. Der Niederschlag wird abfiltriert, in destilliertem Wasser
gewaschen und bei einer Temperatur von über 100° C, in
den meisten Fällen von etwa 1100C, getrocknet Danach
wird das Katalysatorpulver an der Luft bei 250 bis 4000C, vorzugsweise 340 bis 37O0C wenigstens 2
Stunden calciniert, wodurch das Barium-Kupfer-Ammoniumchromat
in einen aktiven bariumverstärkten Kupferchromitkatalysator übergeführt wird.
Das Barium-Kupferchromitpulver kann aber auch nach anderen bekannten Methoden, wie sie in den
obenerwähnten Literaturstellen beschrieben sind, beispielsweise durch Ausfällen von Kupfer, Chrom und
Barium aus ihren Nitraten oder anderen Salzen mit Hilfe von Carbonaten erzeugt werden.
Anschließend an seine Herstellung kann das Barium-Kupferchromit-Katalysatorpulver
gegebenenfalls durch Behandlung mit wäßriger Essigsäure mit einem Essigsäuregehalt, der in den meisten Fällen bei etwa
10% liegt, Waschen mit destilliertem Wasser und Trocknen bei einer Temperatur von etwa 1000C oder
höher aktiviert werden. Es hat sich gezeigt daß durch eine solche Essigsäurebehandlung die Katalysatoraktivität
solcher Chromitkatalysatorpuiver erhöht wird (vgl. z. B. US-PS 17 46 783).
Nach Herstellung des bariumverstärkten Kupferchromitkatalysatorpulvers
werden weitere Bestandteile zugegeben, wodurch ein fertiger Katalysator normalerweise
in Form von Körnern erzeugt wird, da feste Körner in besonderem Maße erwünscht sind, doch kann
der Katalysator, falls erwünscht, auch in Pulverform in einer Aufschlämmungsreaktion eingesetzt werden. Eine
Zinkverbindung wird zur Verbesserung der Selektivität des Katalysators zur Bildung von Phenylmethylcarbinol
zugegeben. Dies kann durch Lösungsimprägnierung von aus dem Barium-Kupferchromit gebildeten Körnern
geschehen, aber vorzugsweise wird die Zinkverbindung zusammen mit Magnesiumchromat zugegeben. Auf die
Form, in der das Zink zugegeben wird, kommt es nicht an, und es kann jede beliebige Form sein, die sich bei
dem Calcinieren des fertigen Katalysators unter Bildung von Zink in der Oxidform zersetzt. In den meisten Fällen
handelt es sich dabei um ein wasserlösliches Zinksalz,
wie Nitrat, Acetat, Hydroxid und Carbonat-Hydroxid.
Zur Herstellung eines befriedigenden Katalysatorkorns haben sich wenigstens zwei Arbeitsweisen als gut
geeignet erwiesen. Die erste kann als ein »Trockenmischen« bezeichnet werden, wohingegen die zweite von
einer wäßrigen Lösung ausgeht Bei beiden Arbeitsweisen wird jedoch eine feuchte Paste ausgebildet, die
anschließend getrocknet und calciniert wird, wodurch das zum Peletisieren geeignete Pulver erhalten wird.
Bei dem ersten Verfahren wird das Barium-Kupferchromitpulver
mit so viel Magnesiumchromat, MgCrC>4,
daß im fertigen Katalysator 0,15 bis 1,7 Gewichtsprozent MgO vorliegen, und soviel Zink, meist in Form von
Zinknitrathexahydrat daß etwa 1 bis 13 Gewichtsprozent
Zinkoxid im fertigen Katalysator vorliegen, trocken gemischt
Nach dem Trockenmischen wird drrch Zugabe von Wasser eine feuchte Paste erzeugt, die gründlich
geknetet wird, wodurch man eine gleichmäßige Mischung erhält Nach den Mischarbeitsgängen wird die
feuchte Paste bei einer Temperatur von 50 bis 2000C, vorzugsweise 140 bis 1800C, getrocknet, bis praktisch
das gesamte freie Wasser entfernt ist Diese Stufe nimmt üblicherweise bis zu etwa 3 Stunden in Anspruch, aber
häufig haben sich 2 Stunden als ausreichend erwiesen.
Nach dem Ende des Trocknungsvorgangs wird der Katalysator bei einer Temperatur von 200 bis 4000C,
vorzugsweise 225 bis 350° C, in Luft während einer zur Überführung des Katalysators in eine aktive Form
ausreichende Zeit calciniert. In den meisten Fällen genügen etwa 3 Stunden. Dann wird der Katalysator
granuliert, indem er durch ein Sieb mit lichten Maschenweiten von 0,54 bis 0,83 mm zur Erzielung einer
gleichmäßigen Teilchengröße für die Einführung in eine herkömmliche Pelletisieranlage gesiebt wird. Im allgemeinen
werden etwa 2% Graphit oder eines anderen Schmier- oder Gleitmittels zur Unterstützung des
Pelletisierens zu den Katalysatorteilchen gegeben. Die Katalysatorkörner können von weitgehend beliebiger
Größe sein, aber sind im allgemeinen zylindrisch mit einem Durchmesser und einer Länge von 4,76 bzw.
3,175 mm. Vorzugsweise haben die Körner eine Stoßfestigkeit von 15,9 ± 2,27 kg. Es sei darauf
hingewiesen, daß die Anwendung von höherem Druck zu Körnern mit höherer Stoßfestigkeit führt, aber dies
wird auf Kosten einer verminderten zur Verfügung stehenden Oberfläche erreicht Geringere Stoßfestigkeiten
sind unerwünscht, weil weniger feste Körner unter der Beanspruchung durch den Strom der
Reaktionsteilnehmer und des Bettgewichts zum Bruch neigen.
Da es von großer Bedeutung ist, daß der Katalysator seine Festigkeit über lange Zeit unter den Reaktionsbedingungen
beibehält, kommt der Bestimmung seiner Stoßfestigkeit die Bedeutung einer Kennzeichnung des
Verhaltens des Katalysators zu. Die Bestimmung der hierin angegebenen Stoßfestigkeit ist nach der im
folgenden beschriebenen Methode durchgeführt worden, und die Ergebnisse sind als Anzahl Kilogramm
angegeben, die zum Zerstoßen einzelner Körner erforderlich sind. Einzelne Körner werden in einen
Universalprüfstand eingebracht. Durch die Prüfvorrichtung wird allmählich und mit konstanter Geschwindigkeit
Kraft diametral zu dem Korn gegen einen Federindikator angewandt. Wenn das Korn bricht,
wobei die Kraft freigesetzt wird, verbleibt der Indikator bei seinem Höchstwert, der als die Stoßfestigkeit des
geprüften Korns abgelesen wird.
Bei einer anderen möglichen Art der Herstellung wird Magnesiumchromat nicht wie bei dem oben beschriebenen
Verfahren als solches zugesetzt Stattdessen v.ird das Magnesiumchromat zunächst durch chemische
Umsetzung von stöchiometrischen Mengen von Magnesiumoxid
und Chromtrioxid in Wasser hergestellt wodurch Magnesiumchromat in Lösung in einer Menge
gebildet wird, die der bei der ersten Arbeitsweise
ίο trockengemischten äquivalent ist Der Magnesiumchromatlösung
wird die gewünschte Menge Zinkverbindung zugegeben, worauf die so erhaltene Lösung in das
Barium-Kupferchromitpulver gegebenenfalls unter Zugabe von destilliertem Wasser eingemischt wird,
wodurch eine feuchte Paste entsteht, die, wie oben beschrieben, vermischt getrocknet und calciniert wird.
Es hat sich gezeigt, daß wie oben beschrieben
hergestellte Kktalysatorkörner bei der Flüssigphasenhydrierung
von Acetophenon zu Phenylmethylcarbinol zu verbesserten Ergebnissen führen. Derartige Reaktionen
werden unter Bedingungen durchgeführt die die Bildung von Phenylmethylcarbinol begünstigen und die
Erzeugung von Ethylbenzol möglichst weitgehend unterdrücken. Die Temperaturen liegen zwischen 50
und 2000C, vorzugsweise zwischen 135 und 155°C. Im allgemeinen werden Überdrücke von 19,6 bis 138 bar,
vorzugsweise von etwa 78,5 bar, angewandt Die verwendete Wasserstoffmenge ist nicht von entscheidender
Bedeutung. Es wird wenigstens 1 Mol Wasserstoff je Mol Acetophenon, vorzugsweise 1 bis 10 Mol
Wasserstoff je Mol des zugeführten Acetophenols eingeleitet
Bei der Durchführung des Verfahrens in technischem Maßstab wird das Acetophenon verdünnt, wie dies in
den US-PS 39 27 120 und 39 27 121 angegeben ist, um so die Aktivität und Selektivität zu dem gewünschten
Produkt, Phenylmethylcarbinol, zu verbessern. So kann beispielsweise die Beschickung 20 bis 60 Gewichtsprozent
Acetophenon in anderen Kohlenwasserstoffen, wie Ethylbenzol, Benzol, Toluol, Styrol oder Pseudocumol
enthalten.
Es wurde gefunden, daß durch den Zusatz von Zink zu Barium-Kupferchromit die Selektivität der Hydrierung
von Acetophenon beträchtlich verbessert und damit die Bildung von Ethylbenzol herabgesetzt wird. Dies ergibt
sich aus den folgenden Beispielen.
Zur Herstellung eines Barium-Kupferchromitkatalysators werden Kupfernitrattrihydrat und Bariumnitrat
in destilliertem Wasser von 700C gelöst und dann mit einer Lösung von Ammoniumbichromat in destilliertem
Wasser versetzt. Anschließend wird mit 28prozentiger Ammoniumhydroxidlösung vermischt, wodurch Barium-Kupferammoniumchromat
ausfällt. Der Niederschlag wird abfiltriert, mit destilliertem Wasser gewaschen,
bei 1100C getrocknet und dann 2 Stunden bei
3600C calciniert, wodurch ein Barium-Kupferchromit mit einem Gehalt von 45 Gewichtsprozent CuO, 45
Gewichtsprozent Cr2U3 und 10 Gewichtsprozent BaO
erhalten wird. Das Katalysatorpulver wird zusammen mit 2% Graphit pelletisiert, wodurch Körner mit einer
Stoßfestigkeit von 13,6 ± 2,27 kg erhalten werden. Ein Teil der Körner wird mit einer wäßrigen Lösung von
b5 Zinknitrathexahydrat imprägniert, anschließend 2 Stunden
bei 110° C getrocknet und dann 3 Stunden in Luft bei
2500C calciniert. Die zinkimprägnierten Katalysatorkörner
enthalten etwa 3,4 Gewichtsprozent ZnO,
bezogen auf die Barium-Kupferchromitkörner.
Die zinkimprägnierten Körner und Körner ohne Zink werden in einem Reaktionsgefäß für absatzweise
Arbeiten bei einer Temperatur von 135°C und einem Überdruck von 82,4 bar mit Acetophenon und
Wasserstoff in Berührung gebracht. Je Gramm Katalysator werden 4 Normalliter/Stunde Wasserstoffgas
durch eine flüssige Beschickung aus 34 g mit einem Gehalt von 46,5 Gewichtsprozent Acetophenon, 44,8
Gewichtsprozent Pseudocumol, 8,4 Gewichtsprozent Phenylmethylcarbinol und 0,3 Gewichtsprozent Ethylbenzol
etwa 4 Stunden lang hindurchgeleitet, wonach das Acetophenon praktisch vollständig in Phenylmethylcarbinol
übergegangen ist.
Das Verhalten der beiden Katalysatoren ist in Tabelle I wiedergegeben.
Aktivität | Selektivität |
gMol | in Ethylbenzol |
Aceto | übergeführtes |
phenon/h/ | Acetophenon in |
cm1 Kat. | Molprozent |
(50% Aceto- | |
phenon-Um- | |
wandlung) |
Ba-Cu-Chromit 0,039 4,3
Ba-Cu-Chromit + Zn 0,026 1,1
Hieraus ist zu ersehen, daß die Aktivität des Katalysators durch den Zusatz von Zink vermindert
wird, daß aber hinsichtlich der Selektivität eine Verbesserung auf das Vierfache eintritt, was einen sehr
bedeutenden Vorteil bei der technischen Hydrierung von Acetophenon darstellt
Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise wird ein Barium-Kupferchromitkatalatorpulver hergestellt,
das etwa 45 Gewichtsprozent CuO, 45 Gewichtsprozent Cr2Ch und 10 Gewichtsprozent BaO enthält.
Das Grundpulver wird mit 3,1 Gewichtsprozent Magensiumchromatpulver und 24,4 Gewichtsprozent
pulverförmigem Zinknitrathexahydrat trocken vermischt. Es wird Wasser bis zur Ausbildung einer
feuchten Phase zugesetzt, die gründlich geknetet und dann 2 Stunden in Luft bei 170"C getrocknet und
anschließend 3 Stunden in Luft bei 250° C calciniert wird. Der calcinierte Katalysator wird mit Hilfe eines Siebs
mit lichten Maschenweiten von 0,54 bis 0,83 mm unter Mitverwendung von 2% Graphit granuliert, wodurch
Körner mit einem Durchmesser von 4,7 bis 4,8 mm und einer Stärke von 3,1 bis 3,2 mm erhalten werden, die
eine Anfangsstoßfestigkeit von 15,9 ± 2,27 kg haben.
Die Katalysatorkörner werden in einem Reaktionsgefäß für absatzweises Arbeiten mit Acetophenon und
Wasserstoff bei einer Temperatur von 135° C und einem
Oberdruck von 82,4 bar in Berührung gebracht. Je Gramm Katalysator werden pro Stunde 4 Normalliter
Wasserstoffgas durch eine 34 Gramm ausmachende flüssige Beschickung mit einem Geahlt von 46,5
Gewichtsprozent Acetophenon, 44,8 Gewichtsprozent Pseudocumol, 8,4 Gewichtsprozent Phenylmethylcarbinol
und 0,3 Gewichtsprozent Ethylbenzol 4 Stunden lang hindurchgeleitet, wonach das Acetophenon weitgehend
in Phenylmethylcarbinol übergeführt worden ist.
Das Verhalten des Katalysators, der wie oben beschrieben hergestellt wurde und mit (B) bezeichnet
wird, ist in Tabelle II angegeben, worin Aktivität und Selektivität des Katalysators (B) mit dem Kupfer-Zinkoxid-Katalysator
des Standes der Technik (A) und einem nach Beispiel 1 hergestellten Katalysator (C)
verglichen wird, die den gleichen Reaktionsbedingungen unterworfen wurden.
Cu/ZnO (Stand der Technik) | Aktivität | gMol | Selektivität | |
Cu/Cr/Ba/Zn/Mg | gMol | Aceto | zu Ethylbenzol umge | |
Cu/Cr/Ba/Zn | Aceto | phenon/ | wandeltes Acetophenon | |
phenon/ | h/cm3/Kat | in Molprozent bei | ||
h/g/KaL | prozentualer Aceto- | |||
phenon-Umwandlung von | ||||
0,065 | 50% 80% | |||
(A) | 0,046 | 0,064 | 4,4 11,8 | |
(B) | 0,040 | 0,067 | 2,1 4,5 | |
(C) | 0,040 | 3,0 6,4 | ||
Hieraus ist zu ersehen, daß die Aktivität der Katalysatoren (B) und (Q zwar etwas geringer ist als die
des Katalysators nach dem Stand der Technik (A), daß sie aber eine sehr viel bessere Selektivität zu
Phenylmethylcarbinol ergeben und daher dem Katalysator (A) nach dem Stand der Technik beträchtlich
überlegen sind. Dies ist durch die verhältnismäßig geringe Menge an Ethylbenzol angezeigt, die in
Gegenwart der Katalysatoren (B) und (Q erzeugt wird. Die Aktivitäten der Katalysatoren (B) und (Q sind zwar
denen nach dem Stand der Technik bei diesem Einzelversuch von kurzer Dauer vergleichbar, doch
wurde bei Versuchen in Reaktoren mit kontinuierlicher Strömung festgestellt, daB die Katalysatoren (B) und (Q
während längerer Zeit eine höhere Aktivität beibehalten als der Kupfer-Zinkoxid-Katalysator (A). Somit
haben die Katalysatoren gemäß der Erfindung im Durchschnitt eine überlegene Aktivität und der Betrieb
mit ihnen kann längere Zeh aufrechterhalten werden als mit den bekannten Katalysatoren.
Nach der in Beispiel 2 beschriebenen Arbeitsweise wird ein Katalysator (B) mit einem Gehalt von 41
Gewichtsprozent CuO, 41,5 Gewichtsprozent Cr2Oi, 8
Gewichtsprozent BaO und 6,2 Gewichtsprozent ZnO und außerdem 0,83 Gewichtsprozent MgO hergestellt.
Der Katalysator wird in einem Autoklaven mit einem festen Korb (ein Reaktionsgefäß für kontinuierliches
Arbeiten unter Rühren) eingebracht und kontinuierlichen Strömungsbedingungen bei einer Temperatur von
155°C und einem Überdruck von 82,4 bar unterworfen.
Die Durchsatzgeschwindigkeit der Flüssigkeit beläuft sich insgesamt auf 10 WHSV (auf Gewicht und Stunde
bezogene Durchsatzgeschwindigkeit) und je Mol Acetophenon werden etwa 7,6 Mo! Wasserstoff
eingeführt. Die flüssige Beschickung enthält 37,8 Gewichtsprozent Acetophenon, 49,2 Gewichtsprozent
Ethylbenzol, 6,9 Gewichtsprozent Phenylmethylcarbinol und 2,9 Gewichtsprozent Styrol. Nach lOOstündigem
Betrieb wird der Katalysator aus dem Reaktionsgefäß entnommen, und seine Stoßfestigkeit wird mit der des
Kupfer-Zinkoxidkatalysators nach dem Stand der Technik (A) und der eines wie in Beispiel 1 (C)
beschrieben hergestellten Katalysators verglichen, die beide den gleichen Verfahrensbedingungen unterworfen
worden waren. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
SloUlcstigkcit, kg
unge- nach
braucht lOOstündigem Gebrauch
in (Λ) Cu/ZnO
(Stand der Technik)
(H) Cu/Cr/Ba/Zn/Mg
(C) Cu/Cr/Ba/Zn
(C) Cu/Cr/Ba/Zn
12,2
16,3 22,7
3,6
15,4 15,9
Hieraus ist zu ersehen, daß der Katalysator nach dem Stand der Technik bereits nach dem verhältnismäßig
kurzen Gebrauch von 100 Stunden etwa zwei Drittel seiner ursprünglichen Stoßfestigkeit verloren hat. Im
Gegensatz dazu zeigt der Katalysator (B) nach lOOstündigem Gebrauch nur einen geringen Abfall,
weniger als 10%, und der Katalysator (C) hat zwar eine Einbuße erlittten, aber weist immer noch einen hohen
Wert auf. Diese Ergebnisse zeigen deutlich eine beträchtliche Verbesserung der Festigkeit der erfindungsgemäßen
Katalysatoren gegenüber der des bekannten Katalysators.
Claims (2)
1. Kupfer, Zink und Chrom enthaltender Katalysator für die Flüssigphasenhydrierung von Acetophenon
zu Phenylmethylcarbinol, erhältlich durch Vereinigen einer Kupfer und Chrom enthaltenden
Verbindung mit einer Zinkverbindung unter Zusatz von Wasser zur Bildung einer Paste, Trocknen und
Erhitzen auf höhere Temperaturen, dadurch
gekennzeichnet, daß ein durch Calcinieren eines Barium-Kupfer-Ammoniumchromatpulvers
erzeugtes Barium-Kupferchromit mit einer Zinkverbindung und gegebenenfalls einer Magnesiumverbindung
vereinigt wird, die erhaltene Paste bei einer Temperatur von 50 bis 200° C an der Luft getrocknet
und die getrocknete Mischung bei einer Temperatur von 200 bis 400° C an der Luft calciniert wird, wobei
der Katalysator eine als Oxide angegebene Zusammensetzung aus
a) Barium-Kupferchromit mit einem Gehalt von
30 bis 55 Gewichtsprozent CuO1
30 bis 55 Gewichtsprozent CuO1
30 bis 57 Gewichtsprozent Cr2O3 und
bis zu 16 Gewichtsprozent BaO und
bis zu 16 Gewichtsprozent BaO und
b) 1 bis 13 Gewichtsprozent ZnO und gegebenenfalls 0,15 bis 1,7 Gewichtsprozent MgO,
bezogen auf 100 Gew.-% des Barium-Kupfer-chromits, aufweist
2. Verwendung des Katalysators nach Anspruch 1 zur Hydrierung von Acetophenon zu Phenylmethylcarbinol.
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP1005908B1 (de) | Katalysator enthaltend eine Multimetalloxidmasse zur gasphasenkatalytischen Oxidation organischer Verbindungen | |
DE69636206T2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Katalysators | |
DE3338380C2 (de) | ||
EP0724481B1 (de) | VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON KATALYTISCH AKTIVEN MULTIMETALLOXIDMASSEN, DIE ALS GRUNDBESTANDTEILE DIE ELEMENTE V UND Mo IN OXIDISCHER FORM ENTHALTEN | |
EP0117496B1 (de) | Katalysator und seine Verwendung zur Herstellung von Methylmethacrylat | |
DE2653863C2 (de) | ||
DE69034186T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydrierungskatalysatoren | |
DE3346259C2 (de) | ||
DE3228881C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von C↓3↓-C↓5↓-Alkoholen | |
DE2010194B2 (de) | Verfahren zur herstellung eines katalysators und dessen verwendung | |
DE4220859A1 (de) | Multimetalloxidmassen | |
DE2321101A1 (de) | Kobaltkatalysator | |
DE3724254A1 (de) | Verfahren zur hydrierung von fettsaeuremethylestern im druckbereich von 20 bis 100 bar | |
DE2644540B2 (de) | Denka, Vanadin, Phosphor, Kupfer, Molybdän und Kobalt enthaltender Katalysator und seine Verwendung | |
EP1086745A1 (de) | Festbettkatalysatoren | |
DE2920996B2 (de) | Kupfer, Zink und Chrom enthaltender Katalysator für die Flüssigphasenhydrierung von Acetophenon zu Phenylmethylcarbinol | |
DE3885543T2 (de) | Dehydrierungskatalysator. | |
DE2202733A1 (de) | Verfahren zur herstellung von acrolein und acrylsaeure | |
DE3226204C2 (de) | ||
EP1383601A2 (de) | Verfahren zur hydrierung von carbonylverbindungen | |
DE3111401A1 (de) | "stabiler molybdaenkatalysator zur umwandlung von c(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts)- und c(pfeil abwaerts)4(pfeil abwaerts)-olefinen in ungesaettigte aldehyde und saeuren" | |
DE1258395B (de) | Verfahren zur Herstellung eines Dehydrierungskatalysators | |
DE3485946T2 (de) | Methode zur ortho-alkylierung von hydroxyaromatischen verbindungen. | |
DE2920996C2 (de) | Kupfer, Zink und Chrom enthaltender Katalysator für die Flfissigphasenhydrierung von Acetophenon zu Phenylmethylcarbinol | |
US4208539A (en) | Hydrogenation of acetophenone using barium-copper chromite-zinc |