DE291052C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 291052.-KLASSE 59 c. GRUPPE

THEODOR STEEN in CHARLOTTENBURG.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Dezember 1913 ab.

Bei Wasser- und Schlammförderanlagen, bei welchen ein oder mehrere Förderkessel abwechselnd gefüllt und entleert werden, ist eine selbsttätige Umsteuerung für die Zuführung und Abführung des Druckmittels notwendig. Man bedient sich zu diesem Zweck geeigneter Schwimmer, die beim Füllen bzw. Entleeren des Kessels durch die steigende bzw. fallende Flüssigkeit oder Schlamm bewegt werden und auf eine Relaissteuerung, sei es mittelbar oder unmittelbar, einwirken. In jedem dieser Fälle steht das Gehäuse der Relaissteuerung mit dem Innern des Kessels in Verbindung, oder sie ist unmittelbar in dem Förderkessel angeordnet, und infolgedessen ist selbst bei aller Vorsicht ein baldiges Verschmutzen und Versagen der Relaissteuerung unausbleiblich, wenn mit der Einrichtung besonders Schlamm oder schlammige Massen gefördert werden. Durch die Relaissteuerung wird unter Verwendung geeigneter Treibapparate die Hauptsteuerung umgestellt, so daß der Kessel entweder gefüllt. oder entleert werden kann. Die vorliegende Erfindung dient dazu, die hier erwähnten Übelstände zu beseitigen, gleichzeitig aber den Antrieb des Hauptsteuerorganes unter Vermittelung der Relaissteuerung unabhängig von den Druckverhältnissen des Förder kesseis zu sichern.

Zu diesem Zweck ist die Relaissteuerung mit einem Druckspeicher in Verbindung gebracht, welcher während der Druckperiode unter Druck gesetzt wird, um auch während der Saugperiode, ein Umsteuern des Hauptsteuerorganes ermöglichen zu können.

Die Zeichnungen veranschaulichen:

durch Fig. 1 einen mit dieser Einrichtung versehenen Förderkessel in einem Ausführungsbeispiel, und zwar im Schnitt,

durch Fig. 2 das als Vierweghahn ausgebildete Relaissteuerorgan in größerem Maßstabe,

durch Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel des Antriebes für das Häuptsteuerorgan, und

durch Fig. 4 eine Ausführungsform des Hauptsteuerorganes selbst.

In Fig. ι ist 5 der Förderkessel, 6 der ringförmige Schwimmer, welcher in seiner tiefsten Stellung gegen den Anschlag 7, in seiner höchsten Stellung gegen den Anschlag 8 der im Kessel geführten Steuerstange 9 stößt. Die letztere steht mit dem im oberen Kesselteil um eine Welle 10 schwingenden Hebel 11 im Eingriff. Das äußere Ende der Welle 10 steht durch eine Gabel 12 mit dem Hebel 13 des als Vierweghahn ausgebideten Relaissteuerorganes 14 in Verbindung, von welchem entsprechend der Fig. 2 zwei Leitungen α und b ins Freie, zwei Leitungen c und d zu dem Treibapparat des Hauptsteuerorganes und eine Leitung e zu dem Druckspeicher 15 führt, welch letzterer durch eine Leitung 16 mit der Druckleitung der Pumpe in Verbindung steht. In der Leitung 16 sitzt das erwähnte Rückschlagventil.

Das Hauptsteuerorgan, kann gemäß Fig. 4

ebenfalls als Vierweghahn 18 ausgebildet sein, von welchem eine Leitung f ins Freie, eine Leitung g zum Kessel, und zwei Leitungen h und i zu dem Druckerzeuger bzw. zu der Druckpumpe führen. Der in Fig. 3 dargestellte Treibapparat besteht aus einem Zylinder 19, in welchem ein Doppelkolben 20 angeordnet ist. Die mittlere Kolbenstange desselben steht mit einer mit dem Vierweghahn 18 verbundenen Gabel 21 im Eingriff.
Die Wirkungsweise ist die folgende:
Bei der gezeichneten Stellung des Schwimmers nach Fig. 1 soll das Füllen des Kessels erfolgen, also die Saugperiode einsetzen. In dieser Stellung steht der Druckspeicher 15 durch die Leitung c mit dem rechten Ende des Treibzylinders 19 in Verbindung, so daß der Kolben 20 in seiner Linksstellung sich befindet, das Hauptsteuerorgan die Stellung der Fig. 4 einnimmt und der Kompressor durch letzteres auf der Saugseite durch die Leitungen gund »'mit dem Kessel, auf der Druckseite durch die Leitungen h und f mit der Außenluft in Verbindung steht. Der Kessel wird evakuiert, so daß er sich füllen kann. Steigt der Schwimmer 6 so hoch, daß er gegen den oberen Anschlag 8 stößt und dadurch die Steuerstange 9 gehoben wird, dann wird durch den Hebel 11, Welle 10 und Gelenk 12 und 13 der Vierweghahn 14 der Relaissteuerung nach links gedreht und in bekannter Weise durch einen Gewichtshebel 22 plötzlich umgesteuert, so daß nunmehr die Leitung d mit dem Druckspeicher, die Leitung c dagegen mit der Außenluft in Verbindung tritt und der Treibkolben 20 nach rechts verschoben wird. Infolge dieses Vorganges wird das Hauptsteuerorgan so umgestellt, daß die vom Kompressor kommende Druckleitung h mit der zum Kessel führenden Leitung g und die zum Kompressor führende Saugleitung i mit der Freiluftleitung f in Verbindung tritt. Es wird nunmehr der Kompressor Druckarbeit verrichten und den Kessel entleeren. Erreicht hierauf der Schwimmer 6 wieder die in Fig. 1 durch ausgezogene Linien dargestellte tiefste Stellung, dann wird durch das Gewicht des Schwimmers und der Führungsstange 9 der frühere Zustand herbeigeführt, so daß die Füllperiode wieder einsetzt. -

Während der Druckperiode hat sich der Druckspeicher 15 wieder mit Druckluft gefüllt.

Man kann gegebenenfalls die Leitung f des Hauptsteuerorganes, anstatt sie ins Freie zu führen, mit einem zweiten Förderkessel in Verbindung -setzen, so daß bei Stellung der Fig. 4 des Hauptsteuerorganes dieser Förderkessel durch die Leitung f entleert, der andere Förderkessel durch die Leitung g evakuiert und bei der entgegengesetzten Stellung des Steuerorganes umgekehrt durch f evakuiert, durch g entleert wird.

Der Gewichtshebel 22 dient zum Ausgleich des Gestängegewichtes 9.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Kammerwasser- und Schlammheber, dessen Förderkessel unter Vermittelung einer durch Schwimmer bewegten Relaissteuerung abwechselnd mit der Saug- und Druckleitung eines Kompressors in Verbindung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Relaissteuerung mit einem Druckspeicher in Verbindung steht, welcher während der Druckperiode unter Druck gesetzt wird, um auch während der Saugperiode ein Umsteuern des Hauptsteuerorganes ermöglichen zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.