DE2904996C2 - Verfahren zur Herstellung eines Sinterkörpers aus Siliciumcarbid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Sinterkörpers aus SiliciumcarbidInfo
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Description
dadurch gekennzeichnet, daß das Siliciumcarbid mit Fluorwasserstoffsäure spätestens vor dem
Schritt (c) in Berührung gebracht wird und von dieser Berührungsbehandlung ab die nichtoxidierende
Atmosphäre vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluorwasserstoffsäure in einer Menge
verwendet wird, die wenigstens 0,2 Gew.-Teilen Fluorwasserstoff, bezogen auf 100 Gew.-Teile Siliciumcarbid,
entspricht.
3. Verjähren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß als nichtoxidierende Atmosphäre wenigstens
ein Gas aus der Gruppe Areon. Helium, Neon, Stickstoff, Wasserstoff oder Kohlenmonoxid oder ein Vakuum
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als kurzzeitiges Bindemittel eine in Wasser
oder einem organischen Lösungsmitte! lösliche organische Substanz verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, bezogen auf 100 Gew.-Teile Siliciumcarbid.
1,0 bis 7,0 Gew.-Teile kurzzeitiges Bindemittel, bezogen auf dessen festen Gehalt, eingesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Siliciumcarbid mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von nicht mehr als 1,0 μΐπ verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch nicht über 5,0 Gew.-Teile eines
Sinterhilfsmittels zugesetzt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Sinterhiifsmittel wenigstens eine Substanz
aus der Gruppe Bor, Aluminium, Eisen, Wolfram, Magnesium und Verbindungen hiervon eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch zu einem Rohling einer Größe
geformt wird, die den Dinterschwund beim Schritt (c) berücksichtigt.
10. Verfahren nach Anspr .cn 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling beim Schritt (c) bei einer
Temperatur von 1800 bis 20000C gesintert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß bis zu einer Dichte von wenigstens 2,9 g/cm-'
gesintert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Fluorwasserstoffsäure wasserfreie Fluorwasserstoffsäure
eingesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling vordem Schritt (c) vorgesinien
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorsintern bei einer Temperatur von
1550 — 1800°C durchgeführt wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Sinterkörpers a;js Siliciumcarbid nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
so Siliciumcarbid hat hervorragende chemische und physikalische Eigenschaften, wie Wärmeleitfähigkeit, Wärmedehnungskoeffizient,
Hochtemperaturfestigkeit, Warmschlagfestigkeit, Oxidationswiderstand, Korrosionswiderstand
u.dgl., und ist ein Material, das sich für Hochtemperaturanwendungen eignet, wie für Bauteile von
Gasturbinen, übliche Maschinenteile, chemische Behandlungsanlagen usw.
Bisher wurde hauptsächlich ein Heißpreßverfahren angewendet, über das Alliegro et al. in Journal of the
American Ceramic Society, Band 39, No. 11. Seiten 386-389 berichtet, und das in der US-PS 39 54 483 angegeben
ist. Es wurde ferner ein Reaktionssinterverfahren angewendet, das in der US-PS 34 59 939 angegeben ist und
zur Erzeugung eines hochdichten, aus Siliciumcarbid bestehenden Sinterkörpers dient. Beim Heißpreßverfahren
kann leicht ein Sinterkörper mit hoher Dichte und gewünschter Größe erzielt werden. Es ist aber sehr schwer,
einen Sinterkörper komplizierter Form herzustellen, wobei auch die Produktivität niedrig ist.
Wi Beim Reäktiönssinterverfahren können Produkte komplizierter Form erzeugt werden. Jedoch nimmt die
Warmfestigkeit bei höheren Temperaturen über 1350"C schnell ab, wobei das Produkt auch eine große Menge
an freiem Silicium enthalten kann, das eine schädliche Wirkung hat.
Da Siliciumcarbid ein kaum sinterfähiges Material ist, wurde es bisher als sehr schwierig angesehen, ein bei der
Herstellung anderer Sinterstoffe allgemein angewendetes Verfahren, bei dem ein bei Raumtemperatur gcform-
o5 ter Körper ohne Druckanwendung gesintert wird, beim Sintern von Siliciumcarbid anzuwenden. Es isi aber
kürzlich aus der US-PS 40 04 934 bzw. der DE-OS 24 49 662 ein Verfahren zur Sinterung von Siliciumcarbid
ohne Druckanwendung bekanni geworden, bei dem ein submikronisches Pulvergemisch aus //Siliciumcarbid,
einer borhaltigcn Verbindung und einem kohlehaltigen Zusui/. zu einem Rohling geformt wird, der dann in einer
nicht oxydierenden Atmosphäre bei einer Temperatur von 1900—21000C gesintert wird. Ferner wurde in der
DE-OS 26 24 641 die Verwendung von Siliciumcarbid mit einer Obtrfläche von 1 — 100m2/g beim obigen
drucklosen Sinterverfahren vorgeschlagen. Darüber hinaus ist aus der US-PS 40 41 117 bzw. der DE-OS
26 27 856 ein druckloses Sinterverfahren bekannt, bei dem (a) ein Gemisch zubereitet wird, das hauptsächlich aus
Siliciumcarbid mit einer Teilchengröße von höchstens 0,45 Mikron und einem kohlenstoffhaltigen Zusatz besteht
(b) die Mischung zu einem ungesinterten Körper geformt und (c) der ungesinterte Körper einer Temperatur
zwischen 1950 und 2300"C gesintert wird, um einen Sinterkörper zu erhalten, dessen Dichte mindestens 80%
der theoretischen Dichte von Siliciumcarbid beträgt, wobei während des Sinterns eine nicht oxydierende
Atmosphäre aufrechterhalten wird.
Als kohlenstoffhaltiger Zusatz wird beispielsweise ein Phenol/Formaldehyd-Kondensationsnovolack mit einer
freien Kohlenstoffmenge von 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Siiiciumcarbid-Gesamtmenge, eingesetzt.
In jedem Fall der obengenannten drucklosen Sinterverfahren wird der kohlenstoffhaltige Zusatz hauptsächlich
zugesetzt, um den Siliciumdioxidfilm, der die Oberfläche eines Siliciumcarbidteilchens selbst bei Raumtemperatur
bedeckt mit Kohlenstoff bei erhöhter Temperatur zu reduzieren, so daß die Sinterfähigkeit des Siliciumcarbids
verbessert wird. Jedoch beträgt die zugesetzte Kohlenstoff menge nur 0,1 —5,0 Gew.-°/o, bezogen auf die
Menge des Silieiumcarbids, während die Teilchengröße des Siliciumcarbids kleiner als 1,0 Mikron und dessen
Oberfläche außergewöhnlich groß ist so daß selbst dann, wenn als kohlenstoffhaltiger Zusatz eine Lösung eines
kohlenstoffhaltigen organischen Materials verwendet wird, das durch thermische Zersetzung freien Kohlenstoff
bildet die Gesamtfläche der Siliciumcarbidteilchen nicht gleichmäßig ruit einem derartigen kohlenstoffhaltigen
Zusatz bedeckt wird. Als Ergebnis wird der Siliciumoxidfilm nur teilweise durch die Reduktionsrev *rion entfernt,
wobei der verbleibende Siliciumdioxidfilm dar. Wachstum der Siliciumcarbidkörner beim Sinterschnt» behindert
und deren Sinterfähigkeit verschlechtert
Aus der DE-OS 23 04 731 ist es bekannt, beim Sintern von Metallcarbiden als kohlenstoffhaltigen Zusatz
Carbonsäuren zu verwenden, die an der Oberfläche der Metallcarbidteilchen besonders gut haften.
Gemäß dem bisherigen drucklosen Sinterverfahren werden das Kochtemperatursintern bei etwa 20500C und
die Verwendung von teurem und ultrafeinem Siliciumcarbidpulver benötigt Es ist ferner sehr schwierig, einen
Siliciumcarbid-Sinterkörper zu erhalten, bei dem die Siliciumcarbidteilchen vollständig von selbst miteinander
verbunden sind, weil der aus Siliciumdioxid bestehende Einschluß im Sinterkörper ungleichmäßig verteilt ist.
Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, ein druckloses Verfahren zur
Herstellung eines Sinterkörpers aus Siliciumcarbid bereitzustellen, das ohne die Verwendung von ultrafeinem
Siliciumcarbidpulver auskommt und bei dem die Siliciumcarbidteilchen vollständig miteinander verbunden sind.
Die Erfindung wird nun im einzelnen beschrieben.
Gemäß der Erfindung hat das Siliciumcarbid als Ausgangsmaterial eine durchschnittliche Teilchengröße von
weniger als 3 μπι. Wenn die durchschnittliche Teilchengröße von Siliciumcarbid 3 μπι übsrsteigt, ist es schwierig,
einen Sinterkörper mit einer Dichte von wenigstens 2,4 g/cm3 und einer gleichmäßigen Kristallkorngröße
herzustellen. Zur Erzielung eines hochdichten und hochfesten Sinterkörpers ist die Verwendung von Siliciumcarbid
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von nicht mehr als 1,0 μπι besonders zu bevorzugen.
Als Siliciumcarbid kann entweder die zum kubischen System gehörende/?-Kristallform oder die zum nexagj·-
nalen Systeui gehörende «-Kristallform oder beide verwendet werden.
Es ist gemäß der Erfindung wesentlich, daß das Siliciumcarbid spätestens vor dem Sintern des Rohlings mit
Fluorwasserstoffsäure in Berührung gebracht wird. Der Grund dafür, daß Siliciumcarbid mit Fluorwasserstoffsäure
in Berührung gebracht wird, liegt im folgenden. Die Oberfläche der Siliciumcarbidteilchen ist in Luft bei
Raumtemperatur stets mit einem Siliciumdioxidfilm bedeckt so daß der Siliciumdioxidfilm mit der genannten
Säure entfernt wird, um die eigentlichen Siliciumcarbidteilchen freizulegen und damit ihre Sinterfähigkeit zu
verbessern. Die Entfernung des SilLiumdioxidfilms mit Fluorwasserstoffsäure wird durch folgende Reaktionsformel
(1) wiedergegeben:
SiO2 + 4 HF-SiF4 + 2 H2O (1)
Die Siliciumcarbidteilchen können nach der Entfernung des Siliciumdioxidfüms leicht oxidiert werden und
werden gemäß der folgenden Reaktionsformel (2) durch die Oxidation des in der Luft enthaltenen Sauerstoffs
mit einem Siliciumdioxidfüms bedeckt:
2 SiC -I- 3O2 — 2 SiOj + 2 CO (2)
Aus diesem Grund ist es notwendig, die Siliciumcarbidteilchen nach der Entfernung des Siliciumdioxidfüms bis
zur Beendigung des Sinterns in einer nichtoxidierenden Atmosphäre zu halten. Als Ergebnis können hochdichte
Sinterkörper erzielt werden durch das feste Eigensintern der Siliciumcarbidle;lchen ohne erneutes Überziehen
der Oberfläche der Siliciumcarbidteilchen mit einem Siliciumdioxidfilm.
Bisher wurde das im Siliciumcarbidpulver häufig vorliegende freie Siliciumdioxid durch kurzes Eintauchen des
Pulvers in Fluorwasserstoffsäure oder eine gemischte Lösung aus Fluorwasserstoffsäure und Salpetersäure,
durch Waschen mit Wasser und durch Trocknen entfernt. Die Oberfläche des Siliciumcarbidpulvers ist dabei
selbst nach dieser Behandlung noch mit einem Siliciumdioxidfilm bedeckt, da der durch die Berührung mit
Fluorwasserstoffsäure gemäß der Formel (1) kurzzeitig entfernte Siliciumdio .idfilm an der Luft oder durch
Reaktion mit im Wasser bei Waschschritt gelöstem Sauerstoff wieder gebildet wird.
Es wurde gefunden, faß, wenn Siliciumcarbidpulver nach der Behandlung mit Fluorwasserstoffsäure Luft
ausgesetzt wird, die Oberfläche des Siliciumcarbidpulvers mit einem Siliciumdioxidfilm überzogen wird, wobei
dieser Siliciumdioxidfilm das Kornwachstum verhindert.
Es wurde ferner gefunden, daß der Rohling, hergestellt aus einer homogenen Dispersion von submikronischem
Siliciumcarbidpulver aus einer kohlenstoffhaltigen organischen Verbindung mit einem Kohlenstoffgehalt
von 0.5 — 2,5 Gew.-Teilen und aus 0.3-3,0 Gew.-Teilen Borcarbid gemäß der US-PS 40 04 934, eine Sintertemperatur
benötigt, die um etwa 100— 1505C höher als diejenige nach der Erfindung ist, wenn ein Sinterkörper mit im
wesentlichen derselben Dichte wie nach der Erfindung hergestellt wird. Aus diesen Gründen ist man der
Meinung, daß das Erfordernis der höheren Sintertemperatur und die Neigung, die MikroStruktur des Sinterkörpers
ungleichmäßig zu machen, beim herkömmlichen bekannten drucklosen Sinterverfahren dadurch bedingt
sind, daß der die Eigensinterung des Siliciumcarbids behindernde und schädlich auf die Eigenschaften des
Sinterkörpers einwirkende Siliciumoxidfilms teilweise entfernt wird.
ίο Erfindungsgemäß ergibt sich ein weiterer Vorteil, wenn der Siliciumdioxidfilm mit Fluorwasserstoffsäure
entfernt wird. Wenn nämlich das feste Reduktionsmittel, wie Kohlenstoff, gemäß dem bisherigen Stand der
Technik in übermäßiger Menge zugesetzt wird, baut es sich in den Sinterkörper ein, was die Verschlechterung
der Eigenschaften des Sinterkörpers verursacht. Dagegen beeinflußt die bei der Erfindung verwendete Fluorwasserstoffsäure
die Eigenschaften des Sinterkörpers selbst dann nicht, wenn sie in flüssiger Form in übermäßiger
Menge zugesetzt wird, da wasserfreie Fluorwasserstoffsäure einen Siedepunkt von etwa 19°Chat und leicht
verdampft, während die wasserhaltige Fluorwasserstoffsäure durch Erhitzen verdampft wird.
Darüber hinaus muß gemäß dem bisherigen Stand der Technik der Sauerstoffgehalt im Siliciumcarbid als
Ausgangsmaieriai zur Verbessciuiig der Sintcrfähigkcit streng kontrolliert werden. F.ine derartige Kontrolle ist
aber sehr schwierig. Demgegenüber wird nach der Erfindung der Rohling vor dem Sintern mit Fluorwasserstoff
behandelt, so daß die oben beschriebene strenge Sauerstoffkontrolle nicht erforderlich ist.
Die Fluorwasserstoffsäure kann erfindungsgemäß selbst in verhältnismäßig geringer Menge den Siliciumdioxidfilm
von der Oberfläche der Siliciumcarbidteilchen entfernen. Diese Säure wird aber für gewöhnlich in einer
Menge von wenigstens 0,2 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile Siliciumcarbid, verwendet. Bei Verwendung
von Fluorwasserstoffsäure in einer Menge von weniger als 0,2 Gew.-Teilen, kann der Siliciumdioxidfilm nicht
ausreichend von der Oberfläche der Siliciumcarbidteilchen entfernt werden, so daß es sehr schwierig ist, eine
zufriedenstellende Sinterfähigkeit zu erzielen und einen Sinterkörper mit hoher Dichte und gleichmäßigem
Kristalliustand zu erzeugen.
Wasserfreie Fluorwasserstoffsäure wird bevorzugt. Wasserfreie Fluorwasserstoffsäure hat den Vorteil, daß
der Siliciumdioxidfilm sehr gleichmäßig entfernt werden kann und daß der Rohling mit einem Gas aus wasserfreier
Fluorwasserstoffsäure leichter in Berührung gebracht werden kann.
Bei Bedarf kann eine nichtoxidiercnde Mineralsäure zusammen mit Fluorwasserstoffsäure verwendet werden,
um andere Verunreinigungen als das im Siliciumcarbidpulver enthaltene Siliciumdioxid zu entfernen.
Das kurzzeitige Bindemittel ist eine Substanz, die bei einem beginnenden Sinterstadium kurzzeitig eine
Adhäsion zwischen den Siliciumcarbidteilchen entwickeln kann zur Bildung von Verbindungsbrücken zwischen
den Siliciumcarbidteilchen, wobei aber keine Wirkung auf das Selbstsintern der Siliciumcarbidteilchen ausgeübt
wird.
Wenn beispielsweise der mit Fluorwasserstoffsäure behandelte, kein kurzzeitiges Bindemittel enthaltende
Rohling zur Herstellung eines Sinterkörpers verwendet wird, ist gemäß Fig. 1 ein bemerkenswertes Kornwachstum
zu beobachten. Wenn das Siliciumcarbidpulver sich nach der Behandlung mit Fluorwasserstoffsäure
•to in einer nicht oxidierenden Atmosphäre befindet, bildet sich an der Oberfläche der Siliciumcarbidteilchen kein
Siliciumdioxidfilm. und das Kornwachstum der Siliciumcarbidteilchen wird beschleunigt. Da kein kurzzeitiges
Bindemittel verwendet wird, neigen die Siliciumcarbidteilchen jedoch dazu, sich voneinander zu trennen, so daß
ein Kornwachstum nur bei solchen Teilchen auftritt, die eng aneinander angeordnet sind, so daß der Sinterschwund
des Siliciumcarbidpulvers nur in Bereichen des Sinterkörpers, also nicht im gesamten Sinterkörper
auftritt. Wenn andererseits der ein kurzzeitiges Bindemittel enthaltende Rohling unter denselben Bedingungen
wie oben beschrieben gesintert wird, führt der zur Erzeugung eines hochdichten Sinterkörpers gemäß F i g. 2.
Beim herkömmlichen drucklosen Sintervorgang unter Verwendung von Kohlenstoff als Reduktionsmittel
wird ohne Verwendung des kurzzeitigen Bindemittels ein beim Sintern insgesamt geschrumpfter Körper erzielt,
so daß die Verwendung des kurzzeitigen Bindemittels für gewöhnlich nicht erforderlich ist, da man der Meinung
ist. daß der die Ouerfläche der Siliciumcarbidteilchen bedeckende Siliciumdioxidfilm örtlich bestehen bleibt
ohne beim beginnenden Sinterstadiurn eine Reduktionsreaktion mit Kohlenstoff einzugehen, und als viskoses
Bindemitte! für das Siliciumcarbid wirkt.
Das kurzzeitige Bindemittel hat ferner die Funktion einer Festigkeitserhöhung des Rohlings nach dem
Trocknen.
Gemäß der Erfindung enthält das Gemisch 0.5—10 Gew.-Teile als festen Gehalt des kurzzeitigen Bindemittels,
basierend auf 100 Gew.-Teilen Siliciumcarbid. Wenn die Menge an kurzzeitigem Bindemittel kleiner als 03
Gew.-Teile ist. wird die Funktion des kurzzeitigen Bindemittels nicht ganz entwickelt, und ist es schwierig, einen
hochdichten Sinterkörper herzustellen, während das kurzzeitige Bindemittel als Einschluß den Sintervorgang
behindert und die Eigenschaften des Sinterkörpers verschlechtert, we\in die Menge 10,0 Gew.-Teile übersteigt.
ω Daher sollte die Menge an kurzzeitigem Bindemittel im Bereich von 05—10,0 Gew.-Teilen, vorzugsweise
1.0—7.0 Gew.-Teile. liegen.
Als kurzzeitiges Bindemittel können anorganische Substanzen verwendet werden, wie Natriumsilikat, kolloidales
Siliciumoxid, Aluminiumoxidsol, Aluminiumphosphat u. dgl, oder organische Substanzen, wie Polyvinylalkohol.
Maisstarke, Melasse, Teerpech, Phenolharz. Ligninsulfonat, Alginate u. dgl. Wenn die anorganische Substanz
als kurzzeitiges Bindemittel verwendet wird, kann sie durch Fluorwasserstoffsäure angegriffen werden, so
daß es zu bevorzugen ist, wenn die anorganische Substanz hinzugefügt wird, nachdem das Siliciumcarbid mit
Fluorwasserstoffsäure in Berührung gebracht wurde. Andererseits wird die organische Substanz kaum durch
Fluorwasserstoffsäure angegriffen, so daß sie in vorteilhafter Weise unbeschränkt lange verwendet werden
kann. Die organische Substanz ist ferner in Wasser oder einem organischen Lösungsmittel löslich, so daß sie in
Wasser oder im organischen Lösungsmittel gleichmäßig verteilt werden kann.
Das hauptsächlich aus Siliciumcarbid und dem kurzzeitigen Bindemittel bestehende Gemisch nach der Erfindung
wird hergestellt durch Hinzufügung und Mischung von Siliciumcarbid mit einer Lösung des kurzzeitigen
Bindemittels in Wasser oder einem organischen Lösungsmittel oder durch Hinzufügung eines pulverförmigen
kurzzeitigen Bindemittels zum Siliciumcarbid und dessen Kneten mit Wasser oder einem organischen Lösungsmitte; In diesem Fall kann das kurzzeitige Bindemittel dem Siliciumcarbid zugesetzt werden, bevor oder
nachdem das Siliciumcarbid mit Fluorwasserstoffsäure in Berührung gebracht wird. Wenn das kurzzeitige
Bindemittel als Lösung verwendet wird, wird es vor dem Sintern beim Trocknungsschritt fest.
Zusätzlich zum Siliciumcarbid und dem kurzzeitigem Bindemittel darf das Gemisch nach der Erfindung nicht
über 5,0 Gew.-Teile eines Sinterhilfsmittels enthalten. Die Hinzufügung des Sinterhilfsmittels dient zur weiteren
Förderung der Sinterkraft durch seine Verteilung in die Siliciumcarbidteilchen zur Erhöhung der Gitterfehler
beim Sintern bei erhöhter Temperatur. Die Ursache dafür, daß die Menge an hinzugefügtem Sinterhilfsmittel auf
höchstens 5,0 Gew.-Teile beschränkt ist, ist dadurch bedingt, daß, wenn die Menge 5,0 Gew.-Teile übersteigt, der
Oxidationswiderstand und die hohe Temperaturfestigkeit des resultierenden Sinterkörpers beträchtlich absinken.
Als Sinterhilfsmittel können Elemente, wie Bor, Aluminium, Eisen, Wolfram, Magnesium u.dgl. oder Verbindungen
hiervon, verwendet -«erden. Unter ihnen wird die Verwendung einer borhaltigen Substanz, die Bor oder
Borcarbid, bevorzugt, da sie den Oxidationswiderstand des Sinterkörpers ir.i Vergleich zu anderen Sinterhilfsmitteln
nicht stark beeinträchtigt. Wenn die borhaltige Substanz als Sinterhilfsmittel verwendet wird, wird
vorzugsweise die Substan:: mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von nicht über 1 μηι in einer Menge
verwendet, die nicht mehr als 3,0 Gew.-Teilen des elementaren Bors äquivalent ist. Wenn die Menge an
borhaltiger Substanz 3,0 Gt:w.-Teile übersteigt, ist die Wirkung dieser Substanz unverändert.
Darüber hinaus ist es vorteilhaft, daß das Sinterhilfsmitte! vor der Hinzufügung des kurzzeitigen Bindemittels
dem Siliciumcarbid hinzugefügt und gleichmäßig hiermit gemischt wird. In vielen Fällen enthält das Siliciumcarbid,
Spuren von Verunreinigungen, wie Aluminium, Bor u.dgl., als feste Lösung, die auch als Sinterhilfsmittel
wirken. Jedoch behindert das Vorhandensein dieser Verunreinigungen die Erfindung nicht.
Erfindungsgemäß wird das hauptsächlich aus Siliciumcarbid und dem kurzzeitigen Bindemittel bestehende
Gemisch zu einem Rohling von gewünschter Form und einer vom Sinterschwund abgeleiteten Größe geformt.
Bei evr Herstellung des Rohlings wird ein getrocknetes Gemisch aus Siliciumcarbid und kurzzeitigem Bindemittel
vor der Formgebung gleichmäßig gemischt, oder es wird ein Siliciumcarbid und kurzzeitiges Bindemittel
enthaltendes nasses Gemisch nach der Formgebung getrocknet. Im ersteren Fall wird das kurzzeitige Bindemittel
in pulverförmigem Zustand so gleichmäßig verteilt, daß sich die Funktion des kurzzeitigen Bindemittels au?
Grund dessen Erweichung und Schmelzens beim Temperaturerhöhungsschritt des Sinterns voll entwickelt. Im
letzteren Fall kann das kurzzeitige Bindemittel während des Trocknens so in den Rohling wandern, daß es
erwünscht ist, hierzu eine möglichst lange Trocknungszeit zu verwenden oder den Rohling von innen her zu
trocknen.
Die Herstellung des Rohlings in beliebiger Form kann durch irgendwelche herkömmliche bekannte Formgebungsvorgänge
erfolgen, z. B. durch Preßformen, Strangpressen, Spritzpressen, Gießformen oder Formen unter
hydrostatischem Druck. Beim Preßformen wird für gewöhnlich ein Druck von etwa 250—2000 bar verwendet, so
daß die Dichte des Rohlings etwa 1,6—1,9 g/cm3 beträgt. Zur Erzeugung eines hochdichten Sinterkörpers wird
vorzugsweise die Dichte des Rohlings soweit wie möglich erhöht. Hierzu kann eine geringe Menge eines
Schmiermittels, etwa Stearate, dem Gemisch vor der Formgebung zugesetzt werden. Das Formen unter hydrostatischem
Druck ist von besonderem Nutzen für das Formen eines Rohlings mit komplizierter Form und hoher
Dichte, da es durch Laden des Gemischs in zum Beispiel einen Gummibehälter und durch Herabsetzen des
Drucks innerhalb des Gummibehälters ausgeführt werden kann.
Bei Verwendung einer wasserfreien Fluorwasserstoffsäure nach der Erfindung kann diese auf Grund ihres
Siedepunkts von etwa 190C beliebig gasförmig oder flüssig verwendet werden. Die gasförmige wasserfreie
Fluorwasserstoffsäure wird für gewöhnlich bei einer der Raumtemperatur naheliegenden Temperatur verwendet,
kann aber auch bei einer Temperatur von unterhalb 700°C verwendet werden. Wenn Siliciumcarbid oder
das hauptsächlich aus Siliciumcarbid und kurzzeitigem Bindemittel bestehende Gemisch in Berührung mit
wasserfreier Fluorwasserstoffsäure gebracht wird, wird der Innenraum des mit Siliciumcarbid oder dem Gemisch
gefüllten Behälters in einer Atmosphäre von gasförmiger wasserfreier Fluorwasserstoffsäure oder einer
gemischten Gasatmosphäre aus gasförmiger wasserfreier Fluorwasserstoffsäure und einem nichtoxidierenden
Gas gehalten, oder das Siliciumcarbid oder Gemisch kann in eine Flüssigkeit aus wasserfreier Fluorwasserstoffsäure
eingetaucht oder hiermit geknetet werden.
Zur gleichmäßigen Verteilung der wasserfreien Fluorwasserstoffsäure in das Siliciumcarbidpulver, das Gemisch
oder den Rohling, wird vorzugsweise die gasförmige wasserfreie Fluorwasserstoffsäure in einen Behälter
geladen, oder es strömt ein Gasstrom aus wasserfreier Fluorwasserstoffsäure durch den Behälter, nachdem der
Innendruck des Behälters verringert ist zur Entfernung der im Siliciumcarbidpulver, dem Gemisch oder dem
Rohling enthaltenen Luft. In diesem Fall ist es von Vorteil, das Siliciumcarbid, das Gemisch oder den Rohling vor
der Behandlung mit wasserfreier Fluorwasserstoffsäure gründlich zu trocknen. Die Behandlung des Rohlings mit
gasförmiger wasserfreier Fluorwasserstoffsäure ist einfach durchzuführen und wird am meisten bevorzugt.
Bei Verwendung von wasserhaltiger Fluorwasserstoffsäure kann im wesentlichen dasselbe Verfahren wie bei
der Verwendung der Flüssigkeit der wasserfreien Fluorwasserstoffsäure wiederholt werden. Auf die Oberfläche
des Rohlings wird gleichmäßig Fluorwasserstoffsäure gesprüht, oder eine Oberfläche des Rohlings wird in
Fluorwasserstoffsäure getaucht Das Kneten des Siliciumcarbids oder des Gemischs mit Fluorwasserstoffsäure
ist besonders vorteilhaft, da der Siliciumoxidfilm gleichmäßig entfernt werden kann. In jedem Fall kann das mit
der Fluorwasserstoffsaure in Berührung stehende Siliciumcarbid, das Get isch oder der Rohling in Luft gehandhabt
werden. Es wird dann zum Beispiel durch Erhitzen auf eine den Siedepunkt der Fluorwasserstoffsäure
darstellende Temperatur über etwa 115°C in einem Strom aus nichtoxidierendem Gas oder unter einem
verminderten Druck getrocknet, wodurch der Wassergehalt, ein Zwischenprodukt oder eine übermäßige Menge
j an Fluorwasserstoff entfernt werden. Dieser Trocknungsschritt muß in einer nichtoxidierenden Atmosphäre
durchgeführt werden, anderenfalls die Oberfläche des Siliciumcarbids sich durch Oxidation in Luft erneut mit
einem Siliciumoxidfilm überzieht.
Gemäß der Erfindung ist häufig eine Verlagerung von mit Fluorwasserstoffsäure in Berührung stehendem
Siliciumcarbid, dem Gemisch oder dem Rohling von einer Kammer mit nichtoxidierender Atmosphäre, etwa
einem Kugelbehälter, zu einer weiteren Kammer oder von der Kammer zu einem Sinterofen ohne Luftaussetzung
erforderlich. Hierzu wird das Siliciumcarbid, das Gemisch oder der Rohling in einem Behälter mit nichtoxidierender
Atmosphäre eingebracht, der dann abgedichtet wird. Als Behälter können aus Gummi, Vinylharz,
Kunststoff, Metall, Glas oder Keramik hergestellte Beutel oder Kessel verwendet werden. Insbesondere bei
Anordnung des Behälters in einem Sinterofen ist es vorteilhaft, einen Beutel oder Kessel zu verwenden, der
zusammen mit dem Rohling gesintert werden kann, etwa einen Gummibeutel, Vinylbeutel oder Kunststoffkessel
oder einen einer erhöhten Temperatur von etwa 20000C widerstehenden Keramikkessel aus Graphit.
Gemäß der Erfindung wird der Rohling bei einer Temperatur von 1750—2100°C in einer nichtoxidierenden
Atmosphäre gesintert zur Erzeugung eines Sinterkörpers mit einer Dichte von wenigstens 2,4 g/cm3. Wenn die
Sintertemperatur niedriger als 1750°C ist, ist das KristaUkornwachstum unzureichend, und ist es schwer, einen
Sinterkörper mit einer Dichte von nicht weniger als 2,4 g/cm3 zu erzielen. Wenn die Temperatur höher als
2100° C ist, wird der Sinterkörper dichter, jedoch verschlechtert die Kristailkornvergröberungdie Eigenschaften,
wie die mechanische Festigkeit, des Sinterkörpers. Daher sollte die Sintertemperatur im Bereich von
1750—21000C liegen. Zur Erzielung eines Sinterkörpers mit einer hohen Dichte von über 2,9 g/cm1, erforderlich
·;■■" zur Verleihung einer hervorragenden mechanischen Festigkeit und einer gleichmäßigen sowie feinen Mikro-
i; 25 struktur, ist es am meisten zu bevorzugenden Rohling bei einer Temperatur von 1800—20000C zu sintern.
Auf Grund verschiedener Versuche ist bestätigt worden, daß der Rohling nach der Erfindung bei einer
.: Temperatur gesintert werden kann, die etwa um 100—150°C niedriger als diejenige des Rohlings ist. bei dem
r gemäß dem Stand der Technik Kohlenstoff als Reduktionsmittel verwendet wird, falls die Herstellung eines
^ Sinterkörpers mit im wesentlichen derselben Dichte beabsichtigt ist. Das heißt, die Erfindung hat einen Vorteil
v: μ darin, daß der Rohling im Vergleich zum Rohling des Standes der Technik bei einer verhältnismäßig niedrigen
Temperatur gesintert werden kann. Ferner kann gemäß der Erfindung die Gewichtsverminderung des Siliciumcarbids
bei einer Temperatur von über etwa 1950°C vermieden werden. Wenn gemäß dem Stand der Technik
p'-Siliciumcarbidpulver als Ausgangsmaterial verwendet wird, fördert darüber hinaus die Umwandlung des
/^-Kristalls in «-Kristall die Sinterung, so daß der resultierende Sinterkörper eine Kristallstruktur haben kann mit
groben und abgeflachten Kristallen, die die mechanischen Eigenschaften nachteilig beeinflussen. Dagegen kann
gemäß der Erfindung selbst bei Verwendung von ^-Siliciumcarbidpulver ein hochdichter Sinterkörper mit
" gleichmäßiger und feiner Mikrostruktur ohne umwandlung in Λ-Kristaii erzielt werden.
Die zum Sintern bei einer Temperatur von 1750—2100"C erforderliche Zeit hängt hauptsächlich von der
Mikrostruktur und der Dichte des gewünschten Sinterkörpers ab. Wenn ein Rohling bei einer verhältnismäßig
niedrigen Sintertemperatur wenigstens 10 Minuten lang gesintert wird, kann im allgemeinen ein Sinterkörper
mit einer gleichmäßigen und feinen Mikrostruktur leicht erzielt werden. Wenn ferner die Temperatur hllmählich
im Bereich von etwa 1500—17000C beim Temperaturerhöhungsschritt des Sinterns angehoben wird, ist die
Verbindungsbrücke zwischen den Siliciumcarbidteilchen ausreichend ausgebildet, so daß ein allmählicher Tcmperaturanstieg
für die Herstellung eines hochdichten Sinterkörpers vorteilhaft ist.
Zur Erzeugung eines Sinterkörpers von komplizierter Form und genauer Größe nach der Erfindung kann der
Rohling zuerst in einer nichtoxidierenden Atmosphäre vorgesintert und dann nach Formgebung des vorgesinterten
Körpers zu einer gewünschten Form in derselben Atmosphäre fertiggesintert werden. Ein derartiges
zweistufiges Sintern ist zum Beispiel durch die US-PS 39 98 646 bekannt. Das Vorsintern dient zur weitcstgehcn-
;■... den Verminderung der Abmessungsänderung des Rohlings auf Grund des Sinterschwunds beim endgültigen
Sintern zur Verbesserung der Abmessungsgenauigkeit des Sinterkörpers und zur Erzielung einer Festigkeit, die
.'j; für die Rohbearbeitung des Rohlings ausreicht. Das Vorsintern erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur von
;.t 1550—1800°C. Wenn die Vorsintertemperatur niedriger als 15500C ist, ist der Sinterschwund sehr klein und
pil kann die zur Rohbearbeitung ausreichende Festigkeit nicht erzielt werden, während bei einer Temperatur von
über 18000C das Sintern schnell voranschreitet und der resultierende Sinterkörper hart wird, so daß er durch
Il 55 eine Maschine schwer zu bearbeiten ist.
p Der in einer nichtoxidierenden Atmosphäre vorgesinterte Rohling kann auch durch eine Maschine an der Luft
'Kf bearbeitet werden. In diesem Fall werden die den Rohling bildenden Siliciumcarbidteilchen erneut mit dem
la- Siliciumoxidfilm überzogen. Es ist daher zu bevorzugen, daß nach der Formgebung des Rohlings in eine
j'i gewünschte Form der Formkörper erneut mit Fluorwasserstoffsäure in Berührung gebracht und dann dem
S| 60 endgültigen Sintern bei einer Temperatur von 1750—21000C in einer nichtoxidierenden Atmosphäre unterwor-
B] fen wird. Die Behandlung des Formkörpers mit Fluorwasserstoffsäure kann in derselben Weise wie im Fall der
f J Behandlung des Rohlings mit Fluorwasserstoffsäure ausgeführt werden.
~::i Die Erfindung wird nun weiter im einzelnen in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Darin zeigt
';'] Fig. 1 ein Raster-Elektronenmikroskopbild f5000fache Vergrößerung) eines Sinterkörpers unter Verwen-
iV-i 65 dung keines kurzzeitigen Bindemittels gemäß Vergleichsbeispiel 1,
Ti F i g. 2 ein Raster-ElektronenmikroskopUld (5000fache Vergrößerung) eines Sinterkörpers, hergestellt durch
ί Sintern bei einer Temperatur von 1900° C gemäß Beispiel 2,
': i F i g. 3 ein Röntgenstrahlbeugungsbild des in Beispiel 1 verwendeten/f-Siliciumcarbidpulvers.
F i g. 4 ein Raster-Elektronenmikroskopbild (SOOOfache Vergrößerung) eines Sinterkörpers, hergestellt durch
Sintern bei einer Temperatur von 1850°C gemäß Beispiel 2,
F i g. j ein Röntgenstrahlbeugungsbild des Pulvers des Sinterkörpers von F i g. 4,
F i g. 6 ein Raster-Elektronenmikroskopbild (SOOOfache Vergrößerung) eines Sinterkörpers, hergestellt durch
Sintern bei einer Temperatur von 1850° C gemäß Vergleichsbeispiel 2, >
F i g. 7 ein Raster-Elektronenmikroskopbild (5000fache Vergrößerung) eines Sinterkörpers, hergestellt durch
Sintern bei einer Temperatur von 2050°C gemäß Vergleichsbeispiel 2,
F i g. 8 ein Röntgenstrahlbeugungsbild des Pulvers des Sinterkörpers von F i g. 7.
Die Erfindung wird im einzelnen anhand der folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele beschrieben.
Als Aus^angsmaterial wurde /7-Siliciumcarbidpulver rs.'it einer chemischen Zusammensetzung und Teilchengröße
gemäß der folgenden Tabelle I und mit einer in F i g. 3 gezeigten Kristallstruktur verwendet, das gemäß
der japanischen Offenlegungsschrift 1 42 697/77 in einem kontinuierlichen Verfahren zur Herstellung von /?-Sihciumcarbid
hergestellt sowie raffiniert und gesiebt wurde.
I abelle I
Chemische Zusammensetzung (Gew.-%)
SiC SiO2 (frei) C (frei) Al Fe Mg Ca
99,40 0,20 0.15 0,10 0,05 0,02 Spuren
Kristallstruktur
(Gew.-% ermittelt durch Röntgenstrahlbeugung)
//-Typ «-Typ
Gcwichsidurchschnitt-Teilchengröße
97,0 3,0
Teilchengröße (μπι)
0.47 1,30 -to
In einen Achat-Mörser wurde folgendes gefüllt: 20,00 g des genannten ^-Siüciumcarbidpulvers, 1,42 g >bfallmolasse
Feststoffgehalt: 71,3 Gew.-%), 0,20 g Magnesiumstearat und 2,00 g destilliertes Wasser. Dies wurde 15
Minuten lang gründlich durchgeknetet. Das nasse Gemisch wurde in einen Kastentrockner gefüllt und durch -ts
allmähliches Erhitzen auf 200°C getrocknet, wonach das getrocknete Gemisch abgekühlt und erneut in einem
Achat-Mörser 15 Minuten lang geknetet wurde. Eine gegebene Menge des Gemischpulvers aus dem Achat-Mörser
wurde abgewogen und in einer Graphitform bei einem Druck von 700 bar zur Bildung eines scheibenförmigen
Rohlings geformt. Der Rohling hatte einen Durchmesser von 20,3 mm und eine Dichte von 1,69 g/cm3
(etwa 53% der theoretischen Dichte).
Dann wurde der Rohling in einen verschließbaren Graphit-Behälter von 50 ml Fassungsvermögen mit einem
Gaseinlaß und Gasauslaß gelegt. Der Graphit-Behälter befand sich in einem Kugelgehäuse in einer Argongasatmosphäre.
Der Druck innerhalb des Graphit-Behälters wurde durch eine Ansaugvorrichtung 30 Minuten lang
vermindert. Danach wurde wasserfreie Fluorwasserstoffsäure mit einer Reinheit von über 99,0% (Wassergehalt:
weniger als 0,5 Gew.-%) gasförmig in den Graphitbehälter eingeführt und der Rohling, so wie er war, 30 Minuten
lang stehengelassen. Nach einer dreimaligen Wiederholung dieses Vorgangs wurde der Rohling 24 Stunden lang
in einer gasförmigen Atmosphäre von wasserfreier Fluorwasserstoffsäure stehengelassen.
Der den Rohling enthaltende Graphit-Behälter wurde in einem abgedichteten Kugelgehäuse in einen Tammann-Sinterofen
gebracht, wo das Sintern in einer Argongasatmosphäre mit dem in der folgenden Tabelle II
gezeigten Temperaturablauf erfolgte.
Raumtemperatur bis 600°C 60 min
6000C bis 15000C 22 min b5
1500° C bis 19000C 80 min
19000C, gehalten 60 min
Der resultierende Sinterkörper hatte nach Abkühlung auf Raumtemperatur eine Sinterschwund von 15.2°/
und eine Dichte von 2,72 g/cm3 (etwa 85% der theoretischen Dichte).
In einem Achat-Mörser wurden 15 Minuten lang gemischt: 19,82 g des/7-SiliciumcarbidpuIvers gemäß Beispie
1 und 0.18 g Borcarbid mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,62 um, erzielt durch Pulverisieren voi
Teilchen mit einer maximalen Teilchengröße von 0.127 mm von im Handel erhältlichem BorearDid während 3(
Minuten. Dem gemischten Pulver wurden 1M g Abfallmolasse, 0.20 g Magnesiumstearat und 2.00 g destillierte:
ίο Wasser hinzugefügt, wonach das Gemisch !5 Minuten lang weiter gemischt wurde. Das auf diese Weis*
hergestellte nasse Gemisch wurde in derselben Weise wie in Beispiel 1 beschrieben zu einem Rohling geformt
Der Rohling wurde mit gasförmiger wasserfreier Fluorwasserstoffsäure in Berührung gebracht und, wie in
Beispiel 1 beschrieben, gesintert. Der resultierende Sinterkörper hatte eine Dichte von 3,09 g/cm3 (etwa 96% dei
theoretischen Dichte) und einen Sinterschwund von 18.8%.
Wie aus dem Raster-Elektronenmikrobild von F i g. 2 ersichtlich ist. hatte der Sinterkörper eine Kristallstruk
tür. bei der Kristallkörner von etwa 2—5 um fest miteinander verbunden waren.
Darüber hinaus wurde der Rohling in derselben Weise wie oben gesintert mit der Ausnahme, daß di<
maximale Sintertemperatur 1850=C betrug und 60 Minuten lang eingehalten wurde. Der resultierende Sinter
körper hatte einen Sinterschwund von 17,7% und eine Dichte von 236 g/cm3 (etwa 92% der theoretischer
Dichte). Seine Kristallstruktur war eine rviikrostruktur mit einer reinen Bindefiäche und mit gleichmäßigei
Kristallkorngröße, wie im Raster-Elektronenmikrobild von Fig.4 gezeigt. Ferner wurde durch das Röntgen
strahlbeugungsbild von F i g. 5 bestätigt, daß im Verlauf des Sinterns keine Umwandlung des /^-Kristalls ti
1-Kristall verursacht wurde.
2> Beispiel 3
In einem Achat-Mörser wurden 30 Minuten lang gemischt: 19,82 g des/? Siliciumcarbidpulvers gemäß Beispie
1 und 0.18 g Borcarbidpulvers gemäß Beispiel 2. Danach wurde 0.20 g Magnesiumstearat als Benzollösunj
hinzugefügt und getrocknet. Diesem Gemisch wurde eine Lösung von 030 g Novolak-Phenolharz in etwa 8 cm
Aceton hinzugefügt. Es folgte ein weiteres Mischen für 15 Minuten. Das resultierende nasse Gemisch wurdi
unter gelegentlichem Umrühren zur Entfernung des Acetons 30 Minuten lang stehengelassen.
Das getrocknete Pulvergemisch wurde in einen verschließbaren Behälter von 30 ml Fassungsvermögen mi
einem Gaseinlaß und Gasauslaß gegeben und dann 30 Minuten lang mit 3,0 g flüssiger wasserfreier Fluorwasser
stoffsäure gleichrr.äßig gemischt. Das nasse Gemisch wurde durch Erhitzen auf 15O0C während 2 Stunden ii
y, einem Argongasstrcrn getrocknet. Dann wurde eine gegebene Menge des Pulvergernisches dem in einen
Kugelgehäuse unter Argonatmosphäre befindlichen verschließbaren Behälter abgewogen entnommen und zi
einem scheibenförmigen Rohling mit einem Durchmesser von 20,3 mm mittels einer innerhalb des Kugelgehäu
ses angeordneten Presse bei einem Druck von 700 bar geformt.
Der Rohling wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, gesintert. Der resultierende Sinterkörper halte einei
jo Sinterschwund von 18.4% und eine Dichte von 3.5 g/cm3 (etwa 95% der theoretischen Dichte).
Vergleichsbeispiel 1
Es wurde ein Gemisch mit derselben Zusammensetzung wie in Beispiel 2 beschrieben, jedoch ohne Abfallmo
4i lasse als kurzzeitigem Bindemittel bereitet und dann in derselben Weise wie in Beispiel 1 beschrieben, zu einen
Rohling geformt. Der Rohling wurde mit gasförmiger wasserfreier Fluorwasserstoffsäure in Berührung ge
bracht und. wie in Beispiel 1 beschrieben, gesintert. Der resultierende Sinterkörper hatte einen Sinterschwuni
von 8.0% und eine Dichte von 2.18 g/cm' (etwa 68% der theoretischen Dichte) und eine im Raster-Elektronen
mikrobüd von Fig. 1 dargestellte Kristallstruktur, bei der ein bemerkenswertes Kornwachstum beobachte
3n wurde, jedoch die einzelnen Kristallkörner verstreut waren und eine poröse MikroStruktur aufwiesen.
Dasselbe oben beschriebene Vorgehen wurde unter Hinzufügung von 4,50 g Abfallmolasse als kurzzeitigen
Bindemittel zum Gemisch wiederholt. In diesem Fall hatte der Sinterkörper einen Sinterschwund von 15,3% un<
eine Dichte von 2.74 g/cmJ (etwa 85% der theoretischen Dichte). Bei Beobachtung der Kristallstruktur diese
Sinterkörpers durch ein Raster-Elektronenmikroskop wurde bestätigt, daß in den Korngrenzen eine großi
Kohlenstoffmenge vorhanden ist und das Wachstum der Kristallkörner behindert.
Vergleichsbeispiel 2
Ein Gemisch mit derselben Zusammensetzung, wie in Beispiel 3 beschrieben mit der Ausnahme, daß dii
wi Menge an NovolakPhenolharz auf 0,60 g erhöht wurde, wurde zu einem Rohling geformt und weder mi
Fluorwasserstoffsäure noch mit wasserfreier Fluorwasserstoffsäure in Berührung gebracht. Dann wurde de
Rohling, 'vic in Beispiel 1 beschrieben, gesintert, mit der Ausnahme, daß die maximale Sintertemperatur voi
1830 ( h0 Minuten lang eingehalten wurde. Der resultierende Sinterkörper hütte eine Dichte von 2.21 g/cm
(etwa bl>"'i) der theoretischen Dichte) und eine im Rasler-Elektronenrnikrobikl von Fig. 6gezeigte Krisiallstnik
*-. tür. bei der das Kornwachstum sehr gering war.
Bei Ausführung des Sintern des Rohlings durch Erhöhen der maximalen Sintertemperatur auf 2050"C um
durch Einhalten dieser Temperatur während 45 Minuten, hatte der resultierende Sinterkörper einen Sinter
schwund von 17.4%. eine Dichte von 3.05 g/cm' (etwa 95% der theoretischen Dichte) und eine MikroStruktur
bestehend aus unregelmäßigen Kristallkörnern mit keiner reinen Bindefläche. was im Raster-Elektronenmikrobild
von F i g. 7 gezeigt ist. Darüber hinaus wurde durch das Röntgenstrahlbeugungsbild gemäß F i g. 8 dieses
Sinterkörpers bestätigt, daß beinahe das gesamte als Ausgangsmaterial verwendete ^-Siliciumcarbidpulver im
Verlauf des Sintems in «-Kristall umgewandelt wurde.
In einem Achat-Mörser wurden 30 Minuten lang gemischt: 49,56 g //-Siliciumcarbidpulver gemäß Beispiel 1
und 0,44 g Borcarbidpulver gemäß Beispiel 2. Das gemischte Pulver wurde in einen offenen Behälter gefüllt und
dann versetzt und 15 Minuten lang geknetet mit: 3,00 g Ligninsulfonat 2,00 g Fluorwasserstoffsäure (Fluorwasserstoffgehalt:
55 Gew.-%) und 1030 g destiiliertes Wasser. Eine gegebene Menge an nassem Gewicht wurde
abgewogen und bei einem Druck von 700 bar durch eine Graphitform zu einem scheibenförmigen Rohling mit |
einem Durchmesser von 203 mm geformt.
Der Rohling wurde in einen mit einem Gaseinlaß und einem Gasauslaß versehenen, in einem Kugelgehäuse
unter einer Argongasatmosphäre befindlichen, verschließbaren Graphit-Behälter gegeben und dann durch :s
Aufheizen während 3 Stunden auf 1500C getrocknet, während zur Verdampfung der Fluorwasserstoffsäure |
Argongas durch den Graphit-Behälter geleitet wurde. Nach Abdichtung der Öffnungen des den Rohling c ithal- |
lenden Graphit-Behälters mit einem Epoxyharz, wurde das Sintern, wie in Beispiel 1 beschrieben, ausgeführt mit
der Ausnahme, daß die maximale Sinterternperatur 19100C betrug und 60 Minuten lang gehalten wurde. Der
resultierende Sinterkörper hatte eine Dichte von 2,97 g/cm3 (etwa 94% der theoretischen Dichte).
In einem Achat-Mörser wurden 30 Minuten lang gemischt: 29,73 g /2-Siliciumcarbidpulver gemäß Beispiel 1
und 0,27 g Borcarbidpulver gemäß Beispiel 2. Das gemischte Pulver wurde in einen in einem Kugelgehäuse mit
einer Argongasatmosphäre untergebrachten, offenen Behälter gegeben und dann mit 7,50 g Fluorwasserstoffsäure
(Fluorwasserstoffgehalt: 10 Gew.-%) versetzt, wobei das resultierende nasse Gemisch 30 Minuten lang
gleichmäßig gemischt wurde. Das nasse Gemisch wurde durch Aufheizen auf 1500C während 2 Stunden in einem
Argongasstrom getrocknet Dem getrockneten Pulver wurde eine Lösung von 0,90 g Novolak-Phsnolharz in
etwa 20 ml Aceton hinzugefügt. Nach Entfernung des Acetons wurde das Gemisch weiterhin 30 Minuten lang
gemischt. Eine gegebene Menge an getrocknetem Pulvergemisch wurde abgewogen und durch eine in einem
Kugelbehälter angeordnete Presse mit einem Druck von 1500 bar zu einem scheibenförmigen Rohling mit
einvm Durchmesser von 203 mm geformt. Der Rohling hatte eine Dichte von 1.73 g/cm3 (etwa 53% der
theoretischen Dichte).
Der Rohling wurde wie beim Beispiel 1 gesintert, mit der Ausnahme, daß die maximale Sintertemperatur
19200C betrug und b0 Minuten lang eingehalten wurde. Der resultierende Sinterkörper hatte eine Dichte von
3,04 g/cmJ (etwa 95% der theoretischen Dichte) und einen Sinterschwund von 18,1 %.
Zur Herstellung eines mit Fluorwasserstoffsäure behandelten getrockneten Pulvergemischs wurde dasselbe in
Beispiel 5 beschriebene Vorgehen wiederholt. 30,00 g des Gemischs wurden mit 0,45 g Aluminiumphosphatpulver
und etwa 5 ml Aceton versetzt, wonach das resultierende nasse Gemisch 30 Minuten lang geknetet und das
Aceton zur Erzielung eines gemischten Pulvers hieraus verdampft wurde. Dieses gemischte Pulver wurde in
derselben Weise wie in Beispiel 5 beschrieben geformt und gesintert. Der resultierende Sinterkörper hatte einen
.Sinterschwund von 16,5% und eine Dichte von 2,97 g/cm3 (etwa 93% der theoretischen Dichte).
Als Ausgangsmaterial wurde ein Λ-Siliciumcarbidpulver verwendet, das durch Pulverisieren, Sieben und
Raffinieren von im Handel erhältlichen Λ-Siliciumcarbidpulver hergestellt wurde. Dieses Λ-Siliciumcarbidpulver
hatte eine Reinheit von 98,5% und eine durchschnittliche Teilchengröße von 0,59 μηι. Dasselbe Vorgehen gemäß
Beispiel 5 wurde zur Bildungeines Rohlings wiederholt, mit der Ausnahme, daß anstatt des^-Siliciumcarbidpulvers
it-Siliciumcarbidpulver verwendet wurde. Danach wurde der Rohling wie in Beispiel 1 gesintert, mit der
Ausnahme, daß die maximale Sintertemperatur 194O0C betrug und 60 Minuten lang eingehalten wurde. Der
resultierende Sinterkörper hatte eine Dichte von 2,96 g/cm3 (etwa 92% der theoretischen Dichte) und einen
Sinterschwund von 16,4%.
Als Ausgangsmaterial wurde p'-Siliciumcarbidpulver mit einer Gewichtsdurchschnitt-Teilchengröße von
0,25 um und einer maximalen Teilchengröße von 0.62 μίτι verwendet, hergestellt durch hydraulisches Sieben von
//-Siliciumcarbid gemäß Beispiel 1. Es wurde ein hauptsächlich aus diesem/i-Siliciumcarbidpulver bestehendes
nasses Gemisch mit derselben Zusammensetzung wie in Beispiel 4 bereitet und durch eine Stahlform mit einem
Druck von 2000 bar zu einem scheibenförmigen Rohling mit einem Durchmesser von 10,1 mm geformt, der in h>
derselben Weise wie beim Beispiel 1 getrocknet wurde. Der Rohling hatte eine Dichte von 1,80 g/cmJ(etwa 56%
der theoretischen Dichte).
Der Rohling wurde, wie in Beispiel I beschrieben, gesintert, mit der Ausnahme, daß die maximale Siniertcm-
peratur 1880°C betrug und 90 Minuten lang eingehalten wurde zur Erzielung eines Sinterkörpers mit einem
Sinterschwund von 16,4% und einer Dichte von 3,09 g/cm3 (etwa 96% der theoretischen Dichte).
Derselbe, wie in Beispiel 2 beschriebene, mit gasförmiger wasserfreier Fluorwasserstoffsäure in Berührung
stehende Rohling wurde bei einer maximalen Temperatur von 1680°C während 45 Minuten gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Temperaturablauf in einer Argongasatmosphäre vorgesintert. Der resultierende rorgesinterte
Körper hatte eine Dichte von 2,06 g/cm3 (etwa 64% der theoretischen Dichte).
Der vorgesinterte Körper wurde mittels eines Diamantschneiders zu einem flachen Körper in Form eines
Quadrats mit 10 mm Seitenlänge verarbeitet, in einen in einem Kugelgehäuse mit Argongasatmosphäre untergebrachten,
verschließbaren Graphit-Behälter gegeben und in derselben Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, mit
gasförmiger wasserfreier Fluorwasserstoffsäure in Berührung gebracht Dann wurde der Graphit-Behälter
abgedichtet und in einen Tammann-Sinterofen befördert, wo das Sintern in einer Argonatmosphäre mit dem
folgenden Temperaturablauf erfolgte:
Raumtemperatur bis 1680°C 40°C/min
1680° C bis 1900° C 22 min
1900° C, eingehalten 60 min
Γ, Der resultierende Sinterkörper hatte eine Dichte von 3,05 g/cm1 (etwa 95% der theoretischen Dichte) und
Ij nach dem endgültigen Sintern einen Sinterschwund von 11 $°/o.
C- Wie oben angegeben, wurden gemäß dem Stand der Technik für das drucklose Sintern von Siliciumcarbidpulver
das Hochtemperatursintern bei etwa 20500C und die Anwendung von ultrafeinem Pulver mit einer Teilchen-
r« 25 größe von weniger als etwa 0,5 \im benötigt, das teuer und kaum erhältlich ist. Gemäß der Erfindung können
', jedoch, selbst wenn Siliciumcarbidpulver von Mikrongröße bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur von
etwa 19000C drucklos gesintert wird, hergestellt werden: ein hochdichter Sinterkörper mit einem geringeren aus
einem Siliciumdioxidfiim bestehenden Einschluß, der nachteilig auf die Eigenschaften des Sinterkörpers einwirkt,
und eine Kristallstruktur fest gebundener Kristallkörner. Die Erfindung schafft daher einen großen Vorteil.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung eines Sinterkörpers aus Siliciumcarbid durch
(a) Bereiten eines hauptsächlich aus Siliciumcarbid mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von weniger
als 3μΐη bestehenden Gemischs und, bezogen auf 100 Gew.-Teile Siliciumcarbid, aus 0,5 bis 10,0
Gew.-Teiien eines kurzzeitigen Bindemittels, bezogen auf dessen festen Gehalt,
(b) durch Formen des Gemischs zu einem Rohling, und
(c) durch Sintern des Rohlings bei einer Temperatur von 1750-21000C zur Erzeugung eines Sinterkörpers
mit einer Dichte von wenigstens 2,4 g/cm3, wobei wehrend des Sinterns eine nichtoxidierende Atmosphäre
vorliegt,
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