DE288427C

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Publication number: DE288427C
Application number: DENDAT288427D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Antrieb der Greiferwelle von einer im Maschinenarm gelagerten Hauptwelle aus, und zwar besteht die Vorrichtung aus einer von einer Kurbel der Hauptwelle angetriebenen Schubstange, deren unteres Ende an einem Arm eines auf einer ortsfesten Achse gelagerten Winkelhebels angelenkt ist, dessen anderer Arm mittels eines Lenkers mit einem auf der

ίο Greiferantriebswelle befestigten Kurbelarm verbunden ist derart, daß durch Schwingung des Winkelhebels Schwingbewegungen auf die Greif er welle übertragen werden.

Bei derartigen bekannten Greiferantriebsvorrichtungen hat es sich herausgestellt, daß infolge der lebendigen Kraft der Hebelarme und des Lenkers die Antriebsgeschwindigkeit der Maschine beschränkt werden mußte. Hierzu trat noch der Umstand, daß bei der Schleifengreifbewegung eine Aufwärtsbewegung des Schwerpunktes des Lenkers stattfand, was eine Verzögerung¹ der Greiferantriebsgeschwindigkeit zum Erfassen der Schleife bedingte.

Gemäß der Erfindung ist zwecks Aufhebung dieser Ühelstände die Einrichtung so getroffen, daß das Schwingungsbereich des Lenkerantriebsarmes die Achse der Greiferwelle. schneidet, und daß während des größten Teiles einer Greiferschwingung die miteinander durch den Lenker verbundenen Hebelarme gekreuzt sind, so daß eine geringe Winkelbewegung des Antriebsarmes genügt, um die benötigte Schwingweite des Greifers zu erzielen, wobei der Schwerpunkt des Lenkers während der Vorwärtsbewegung des Greifers eine niedergehende Bewegung ausführt, wodurch der Greiferantrieb unterstützt und nicht wie bei den bekannten Ausführungen durch die Schwerpunktsbewegung des Lenkers verzögert wird. Da bei der neuen Greiferantriebsvorrichtung die Winkelbewegung des Antriebsarmes geringer als bei den bekannten Ausführungen ist, fällt die Geschwindigkeit dieses Armes und des Lenkers auch geringer aus, so daß die störende lebendige Kraft dieser Teile wesentlich verkleinert ist.

Eine mit der Greiferantriebsvorrichtung gemäß der Erfindung ausgestattete Maschine kann mit viel höherer Geschwindigkeit (nämlieh über 3500 Stiche in der Minute) als früher (etwa 2400 Stiche in der Minute) angetrieben werden.

Der Gegenstand der Erfindung ist in einer beispielsweisen Ausführungsform in denZeichnungen dargestellt, und z\var ist

Fig. ι ein Längsschnitt durch eine Nähmaschine mit der neuen Greiferantriebsvorrichtung.

Fig. 2 ist eine Unteransicht der Nähmaschine.

Fig. 3 ist ein senkrechter Schnitt durch den Maschinenarm.

Fig. 4 ist eine schematische Darstellung der neuen Greiferantriebsvorrichtung.

Die im Maschinenarm 3 gelagerte Hauptwelle 8 besitzt eine Greiferantriebskurbel 19, mit welcher eine Zugstange 20 verbunden ist,

deren unteres Ende mittels eines Zapfens 21 am Arm 22 eines Winkelhebels 22, 26 angelenkt ist, dessen Nabe 23 auf Zapfen 24 unterhalb der Maschinenplatte gelagert ist. Der zweite Arm 26 des Winkelhebels ist aufwärts gerichtet und erstreckt sich über die Greiferantriebswelle 27, an deren Ende ein Kurbelarm 32 befestigt ist, dessen freies Ende mittels eines kurzen Lenkers 34 mit dem freien Ende des Armes 26 gelenkig verbunden ist.

Wie aus Fig. 4 ersichtlich, wird beim Aufwärtsgang der Schubstange 20 der Arm 26 in die Lage 26' geschwungen, wobei der Kurbelarm 32 der Greiferwelle durch den Lenker 34 in die Lage 32' geschwungen wird; es genügt also, den Antriebsarm 26 durch den geringen Winkel et zu schwingen, um den verhältnismäßig großen Greiferausschlagswinkel β zu erzielen. Diese Schwingbeweguhg entspricht der Vorwärtsbewegung des Greifers und wird dadurch unterstützt, daß der Schwerpunkt des Lenkers 34 bei dessen Übergang in die Lage 34' abwärts geht, daß also die Schwerkraft helfend mit ins Spiel tritt. Die Verhältnisse sind so gewählt, daß bei weiterer Ausschwenkung des Aifttriebsarmes 26 in die Lage 26" der Kurbelarm 32 keine wesentliche weitere Ausschwenkung erfährt und somit die durch den Stichbildungsvorgang bedingte Ruhepause der Greiferbewegung geschaffen wird.

Infolge des verhältnismäßig geringen Ausschlagwinkels des Antriebshebels 26, der geringen Bewegung des Lenkers 34 und des Umstandes, daß der Schwerpunkt des letzteren eine im wesentlichen flache Bahn beschreibt, sind die Geschwindigkeiten der einzelnen Antriebsteile und deren störende lebendige Kraft beträchtlich verringert und Stöße vermieden, so daß die Greiferwelle mit größter Geschwindigkeit angetrieben werden kann, ohne Erhitzung oder übermäßige Abnutzung der Antriebsteile. . .

Claims

Patent-Anspruch:

Greiferantriebsvorrichtung für Nähmaschinen, deren unter der Grundplatte befindliche Greifenvelle von einer oberen Maschinenantriebswelle mittels einer Schubstange betätigt wird, die am unteren Ende mit einem Arm (22) eines auf ortsfester Achse (24) gelagerten Winkelhebels (22. 26) verbunden ist, dessen anderer Arm (26) mittels eines Lenkers (34) mit einem an der Greiferwelle (27) befestigten Kurbeiarm (32) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwingungsbereich des den Lenker (34) antreibenden Armes (26) die Achse der Greiferwelle (27) schneidet, so daß während des größten Teiles einer Greiferschwingung die durch den Lenker (34) verbundenen Arme (26,32) gekreuzt sind, wobei der Schwerpunkt des Lenkers während der Vorwärtsbewegung des Greifers eine niedergehende Βελ\^ιπ^ ausführt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.