DE2811889C3 - Verfahren zur Herstellung von Natriumchlorid mit vermindertem Gehalt an Nebenbestandteilen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Natriumchlorid mit vermindertem Gehalt an NebenbestandteilenInfo
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- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
- C01D3/00—Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
- C01D3/04—Chlorides
- C01D3/08—Preparation by working up natural or industrial salt mixtures or siliceous minerals
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Description
Das im wesentlichen aus Natriumchlorid bestehende Steinsalz kann für zahlreiche technische Anwendungszwecke
des Natriumchlorids nicht ohne vorherige Reinigung eingesetzt werden, da es außer
Natriumchlorid noch andere Bestandteile, wie beispielsweise Kieserit, Anhydrit, Ton und Verunreinigungen
aus der bergmännischen Gewinnung, enthält. Diese Nebenbestandteile stören bei der Verwendung
des ungereinigten Steinsalzes, beispielsweise als Regeneratsalz für Wasseraufbereitungs-Anlagen, als Pökel-
oder Konservierungssalz, da diese Nebenbestandteile in Wasser schwer löslich sind und in den
Solen als optisch erkennbare Trübung verbleiben.
Aus diesen Gründen ist Steinsalz bisher durch das sog. Siedesalz-Verfahren gereinigt worden. Dazu muß
das Steinsalz über- oder untertage gelöst und die entstehende Sole gereinigt werden. Zur Ausfällung von
Magnesium ionen wird der Sole Calciumhydroxid zugemischt, worauf die Calciumionen durch Zusatz von
Natriumcarbonat gefällt und von der Reinsole abgetrennt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
der Sole zunächst Calciumhydroxid und Natriumsulfat zuzumischen und den dabei gebildeten Niederschlag
abzutrennen. In die hierbei verbleibende, vorgereinigte Sole wird dann Calciumhydroxid und Ammoniumsulfat
eingerührt und schließlich Kohlendioxid eingeleitet, worauf die entstandenen Niederschläge von
der Reinsole abgetrennt werden. Die Reinsole wird dann in Vakuumverdampfern eingedampft und das
dabei auskristallisierende Siedesalz von der Mutterlauge abgetrennt, die in das Verfahren zurückgeführt
und zum Auflösen weiterer Steinsalzmengen eingesetzt wird.
Diese Reinigungsverfahren erfordern jedoch einen hohen Aufwand an Apparaturen und Energie. Es ist
daher nach Möglichkeiten gesucht worden, Steinsalz unter Vermeidung dieses technischen Aufwandes so
weit zu reinigen, daß es für die meisten technischen Anwendungszwecke anstelle von Siedesalz eingesetzt
werden kann.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von Natriumchlorid mit vermindertem Gehalt an Nebenbestandteilen
aus Steinsalz mittels einer Salzsole gefunden. Danach wird das auf eine Korngröße von
>0 bis 2,0 mm vermahlene Steinsalz in eine an Natriumchlorid gesättigte neutrale Sole eingetragen, dort für
die Dauer von 2 h bis 24 h belassen, dann in die Suspension des Steinsalzes unter lebhafter Bewegung
Chlorwasserstoffsäure bis zu einer Konzentration von 0,01 bis 1,0 η eingemischt und die Suspension für die
Dauer von 0,5 h bis 5 h weiter in Bewegung gehalten, worauf das Natriumchlorid von der Suspension abge-
trennt, mit alkalischer Sole gewaschen und anschließend
getrocknet wird.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung wird Steinsalz nach der Grobzerkleinerung mittels
Sieben klassiert. Die Konfraktionen mit Korngrößen
von über 2 mm werden mit Walzenbrechern, deren Walzen geriffelt sind, schonend weiterzerkleinert. Aus
diesen Kornfraktionen wird als Ausgangsmaterial für das Verfahren der Erfindung der Anteil entnommen,
dessen Korngröße im Bereich von >0 bis 2,0 mm
jo liegt. Für die Bereitung der Natriumchlorid-Sole kann eine Kornfraktion mit 2,0 bis 15 mm Korndurchmesser
eingesetzt werden. Die Kornfraktion kann extrem schnell zu einer Sole gelöst werden, die arm an Calcium-
und Magnesiumverbindungen ist und nach Abtrennung vom Ungelösten für das Verfahren der Erfindung
eingesetzt werden kann.
Von dem Steinsalz wird die Fraktion mit einem Korndurchmesser von
> 0 bis 2,0 mm in die gesättigte Natriumchloridsole bis zu einer Trübedichte von 7 bis
45 % eingetragen. Das Gemisch wird dann ohne jegliche mechanische Bewegung für die Dauer von 2 h bis
24 h sich selbst überlassen. Während dieser Zeit löst sich Kieserit weitgehend aus dem Steinsalz.
Anschließend wird das Gemisch durch Rühren in lebhafte und möglichst turbulente Bewegung versetzt.
Dabei wird dem Gemisch Chloi wasserstoffsäure zugesetzt,
bis die Sole 0,01 bis 1,0 η an Chlorwasserstoffsäure ist. Die Chlorwasserstoffsäure kann als Gas
in die Trübe eingeleitet oder diese in Form einer wäßrigen Lösung zugesetzt werden. Anschließend wird die
Trübe noch für die Dauer von 0,5 h bis 5 h in lebhafter Bewegung gehalten.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, nach dem Herauslösen des Kieserits das Steinsalz von der gesättigten
Natriumchloridlösung abzutrennen und als Feuchtsalz in eine mit Chlorwasserstoffsäure bereits
bis zu einer Konzentration von 0,01 bis 1,0 η angesäuerten, gesättigten Natriumchloridsole einzutragen und
diese Trübe für die Dauer von 0,5 h bis 5 h in lebhafter Bewegung zu halten.
Der Kontakt des Steinsalzes mit der angesäuerten Sole bewirkt offenbar das Herauslösen des Anhydrits
und des restlichen Kieserits sowie das Entfernen eisenhaltiger Tonbestandteile und von Staubanteilen
«aus dem Steinsalz.
Nach Abschluß des Auslösens wird das Steinsalz beispielsweise durch Dekantieren, Filtrieren od. dgl.,
von der gesättigten Natriumchloridlösung getrennt.
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Das Feuchtsalz wird anschließend mit einer gesättigten Steinsalzlösung gewaschen, die beispielsweise
durch Zusatz von Natriumhydroxid alkalisch eingestellt ist. Danach wird das gereinigte Steinsalz, beispielsweise
unter Verwendung einer Zentrifuge, entwässert und anschließend in einer gebräuchlichen
Trockeneinrichtung getrocknet.
Die nach Abtrennung des gereinigten Streusalzes verbleibende Natriumchloridsole kann so lange zur
Behandlung weiterer Steinsalzmengen eingesetzt werden, bis ihr Gehalt an Sulfationen auf 8 g/l angestiegen
ist. Eine derartig mit Sulfat beladene Sole kann abgestoßen werden oder sie wird zunächst mit Calciumoxid
bzw. -hydroxid neutralisiert und von den dabei entstehenden Feststoffen getrennt. Die dabei anfallende
Sole wird mit Natriumcarbonat bis zu einer Konzentration von 4 bis 6 g/l verrührt und nach Abtrennung
der Feststoffe wieder zur Behandlung von Steinsalz nach dem Verfahren der Erfindung eingesetzt.
Das nach dem Verfahren der Erfindung des Steinsalzes erzeugte Natriumchlorid fällt in guter technischer
Reinheit an und enthält über 99,8 Gew.-% NaCl. Ferner werden bei dem Verfahren der Erfindung
die erheblichen technischen Aufwendungen vermieden, die für die Erzeugung von Siedesalz notwendig
sind.
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung im einzelnen erläutern:
Ein Steinsalz mit 98,25 Gew.-% NaCl, 0,49Gew.-% KCl, 1,12 Gew.-% CaSO4 und
0,14 Gew.-% MgSO4 - H2O wird auf das Kornspektrum
0,4 bis 0,63 mm 1,4 Gew.-%
15,42 Gew.-% 69,32 Gew.-%
13,66 Gew.-% 0,16 Ge\v.-% 0,04 Gew.-%
mm
0,315 bis 0,4 mm
0,2 bis 0,315 mm
0,1 bis 0,2 mm
0,063 bis 0,1 mm
unter 0,063 mm
0,2 bis 0,315 mm
0,1 bis 0,2 mm
0,063 bis 0,1 mm
unter 0,063 mm
vermahien und in eine Sole mit 100 g NaCl pro 250 ml zu einer Trübe mit einer Trübedichte von 25,1 % eingerührt,
der anschließend noch wäßrige Chlorwasserstoffsäure mit 30 Gew.-% HCl-Gehalt zugesetzt wird,
bis die Säurekonzentration der Trübe 1 η ist. Nach einer Rührzeit von 1 h wird der Feststoffanteil der
Trübe abfiltriert und mit einer Sole gewaschen, die an Natriumchlorid gesättigt und nicht angesäuert,
sondern mittels Natriumhydroxid leicht alkalisch gemacht worden ist. Der anschließend bei einer Temperatur
von 110° C getrocknete Feststoff anteil besteht aus
99,88 Gew.-% NaCl
0,04 Gew.-% CaSO4
0,08 Gew.-% MgSO4 · H2O.
0,04 Gew.-% CaSO4
0,08 Gew.-% MgSO4 · H2O.
Entsprechend den Angaben des Beispiels 1 wird ein weiterer Versuch durchgeführt, wobei die Trübe jedoch
3 h gerührt wird. Das getrocknete Produkt hat folgende Zusammensetzung:
99,92 Gew.-% NaCl
0,02 Gew.-% CaSO4
0,02 Gew.-% CaSO4
0,06 Gew.-% MgSO4
H2O
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Natriumchlorid mit vermindertem Gshalt an Nebenbestandteilen
durch Digerieren von Steinsalz in einer an Natriumchlorid gesättigten Sole unter Mitverwendung von
Chlorwassei stoffsäure und anschließendem Waschen des abgetrennten NatriumchJorids mit Natriumchloridlösung,
dadurch gekennzeichnet, daß das auf eine Korngröße von
>0 bis 2 mm vermahlene Steinsalz in der neutralen Sole zu einer
Trübe mit einer Trübedichte von 7 bis 45% suspendiert und dort für die Dauer von 2 bis 24 h belassen,
dann in diese Trübe unter lebhafter Bewegung Chlorwasserstoffsäure bis zu einer Konzentration
von 0,01 bis 1,0 η eingebracht und die Trübe für die Dauer von 0,5 bis 5 h weiter in Bewegung gehalten
wird, worauf das von der Sole abgetrennte Natriumchlorid mit alkalischer Natriumchloridlösung
gewaschen und die hinterbleibende Sole so lange zur Behandlung weiterer Steinsalzmengen eingesetzt
wird, bis der Gehalt an SO4 auf 8 g/l gestiegen ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Abtrennung des Produktes
hinterbleibende Sole zunächst mit Calciumoxid neutralisiert und vom Feststoffanteil abgetrennt wird,
worauf die Sole mit Natriumcarbonat bis zu einer Konzentration von 4 bis 6 g/l verrührt und nach
Abtrennung der Feststoffe wieder zur Behandlung von Steinsalz eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782811889 DE2811889C3 (de) | 1978-03-18 | 1978-03-18 | Verfahren zur Herstellung von Natriumchlorid mit vermindertem Gehalt an Nebenbestandteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782811889 DE2811889C3 (de) | 1978-03-18 | 1978-03-18 | Verfahren zur Herstellung von Natriumchlorid mit vermindertem Gehalt an Nebenbestandteilen |
Publications (3)
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---|---|
DE2811889A1 DE2811889A1 (de) | 1979-10-04 |
DE2811889B2 DE2811889B2 (de) | 1980-01-31 |
DE2811889C3 true DE2811889C3 (de) | 1982-03-25 |
Family
ID=6034828
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782811889 Expired DE2811889C3 (de) | 1978-03-18 | 1978-03-18 | Verfahren zur Herstellung von Natriumchlorid mit vermindertem Gehalt an Nebenbestandteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2811889C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4422034C1 (de) * | 1994-06-23 | 1995-08-31 | Kali & Salz Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung eines Natriumchloridgemenges |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE282952C (de) * | ||||
DE2124528C3 (de) * | 1971-05-18 | 1974-12-12 | Standard-Messo Duisburg, Gesellschaft Fuer Chemietechnik Mbh & Co, 4100 Duisburg | Verfahren zur Herstellung von Kochsalz |
-
1978
- 1978-03-18 DE DE19782811889 patent/DE2811889C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2811889A1 (de) | 1979-10-04 |
DE2811889B2 (de) | 1980-01-31 |
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