DE27317C - Elektrischer Apparat zum Anzeigen und Uebermitteln von Temperatur- oder Druckverhältnissen - Google Patents
Elektrischer Apparat zum Anzeigen und Uebermitteln von Temperatur- oder DruckverhältnissenInfo
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Description
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Juli 1883 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren und die zugehörigen Apparate, um die
an irgend einem Ort stattfindenden Wärme- oder Druckänderungen in Flüssigkeiten, Gasen oder
flüchtigen Stoffen an entfernteren Orten beobachten zu können. Sie besteht demgemäfs aus
zwei zusammengehörigen Apparaten, von denen der eine an dem ersteren Ort aufgestellt ist
und die nöthigen Organe besitzt, um mittelst elektrischer Impulse durch geeignete Leiter hindurch
diese Wärme- oder Druckänderungen nach dem letzteren Ort zu übermitteln, woselbst
sich der andere Apparat befindet, der seinerseits mit den erforderlichen Vorrichtungen ausgestattet
ist, diese elektrischen Impulse wieder in directe Angabe der Aenderungen selbst in
Bezug auf Zeit und Gröfse umzusetzen.
Die elektrische Uebermittelung von dem einen Apparat zum anderen kann durch zwei Leitungen
oder auch nur eine Drahtleitung geschehen. Im ersteren Falle dient der eine Leitungsdraht
zur Uebertragung der Zunahme, der andere zur Vermittelung der Abnahme der Temperatur
bezw. des Druckes etc. an dem ersten Apparat, im letzteren Falle werden zwei Ströme von entgegengesetzter
Richtung erzeugt, so dafs z. B. der positive Strom das Steigen, der negative dagegen das Fallen überträgt. Selbstredend
müssen die Theile des Apparates, welche die betreffenden elektrischen Impulse vermitteln,
dementsprechend eingerichtet sein. Die nähere Beschreibung zeigt, wie dies hier in höchst einfacher
Weise durch die Bewegung eines Stromschliefsers nach rechts oder nach links erreicht
wird.
Der Apparat auf der entfernten Anzeigestation enthält zwei Elektromagnete, von denen (bei
zwei Leitungsdrähten) jeder nur durch den Strom seiner zugehörigen Leitung in Thätigkeit gesetzt
wird; bei nur einer Leitung, also bei Benutzung von Strömen entgegengesetzter Richtung, wird
dagegen der eine Elektromagnet nur durch den positiven, der andere nur durch den negativen
Strom erregt. Durch geeignete Einrichtungen wird durch die Elektromagnete ein Zeiger bewegt,
der auf einer Scala die entsprechenden Bewegungen des Stromschliefsers als Wärmeoder
Druckgrade etc. angiebt.
Die Fig. 1 und 2 stellen einen Apparat für Angabe von Wärmeänderungen mit zwei Leitungsdrähten
dar. A ist der am Orte dieser Temperaturänderungen, B der an der entfernten
Anzeigestation aufgestellte Apparattheil.
Der Apparat A enthält eine am oberen Ende bei c kugelförmig erweiterte Glasrohre a. Dieselbe
ist theilweise mit Quecksilber angefüllt, auf welchem ein Platinschwimmer b ruht, der
zum eigenen sowie zum Schütze des Quecksilbers gegen die Einwirkung der Luft mit einer
Schicht verdünnter Schwefelsäure bedeckt ist, zu deren Aufnahme die Kugelerweiterung c
dient. Der Schieber ist an einem dünnen Draht d befestigt, dessen oberes Ende mit einem Faden e
verbunden ist, welcher sich auf der äufserst leicht beweglichen Rolle / auf- und abwickeln
kann. Auf der Drehachse/', Fig. 2, der Rolle/ sitzt aufserdem noch isolirt der Zeiger g, der
am freien Ende mit einem kleinen Rädchen g1
versehen ist, welches auf der Scala des metallenen Segmentes h läuft. Das Segment ist isolirt
in dem Apparat befestigt, seine Gradtheilstriche Ä2, Fig. 2, sind aus bündig mit der
Oberfläche eingelassenem, isolirendem Material hergestellt, so dafs die Oberfläche des Segments
ganz glatt ist. Neben der Rolle ist in der Rückwand des Gehäuses noch ein Stift il befestigt,
auf welchem drehbar ein mit einem Gegengewicht P versehener Arm i angebracht
ist, der an seinem Ende zwei Contactstifte z'3 und z'4 trägt, von denen die beiden von einander
isolirten Leitungsdrähte 3 und 6 ausgehen. Zwischen diesen beiden Contactstiften
geht der Zeiger g lose hindurch, jedoch so, dafs er schon bei der geringsten Bewegung nach
rechts oder links an den einen oder den anderen der beiden Stifte anschlägt und den Arm i dann
mitnimmt.
Der Anzeigeapparat B besteht aus zwei Elektromagneten M und M1 mit den zugehörigen Ankern
m und m1 und einem Schaltrad W, welches
so viel Zähne hat, wie auf der Scala h Gradstriche vorhanden sind, und auf dessen
Achse der Zeiger k befestigt ist, welcher sich über den ebenfalls mit der gleichen Anzahl
Theilstriche versehenen Theilkreis η bewegt.
Der dem Rad W und dem Zeiger k gemeinsame Drehzapfen ist in dem über der Rückwand
des Apparates befestigten T-förmigen Stück T gelagert, welches auch die Drehzapfen
für die beiden Anker enthält und in dem auch noch das eine Ende einer Spiralfeder s befestigt
ist, deren anderes Ende mit dem Zahnrad W in fester Verbindung steht. Die Spirale s ist stets
bestrebt, das Zahnrad mit dem Zeiger nach rechts zu drehen, d. h. in Bezug auf die Gradtheilung
vorwärts; sie wird jedoch darin behindert durch die federnde Sperrklinke p und
den am Arme t befestigten Sperrkegel r. Zwei Federn s3 und si halten im Ruhezustande die
Anker m und #z' von den Elektromagneten in
einem gewissen, durch Anschlagschrauben ν und v' adjustirbaren Abstande. Diese Anker
sitzen an Hebeln m2 und m3, deren Function
später erklärt werden wird.
Beide Apparate sind nun in folgender Weise mit einander verbunden: Der eine Pol der
Batterie E ist bei G nach der Erde abgeleitet, während der andere durch die Leitung 2 mit
der Metallscala h in Verbindung steht. Von der Scala kann nun der elektrische Strom durch
das Rädchen g1 und den isolirten Zeiger g,
je nachdem der Zeiger g sich ab- oder aufwärtsbewegt und dabei durch Anschlag an den
Stift is bezw. il den Strom schliefst, entweder
über den Contactstift z'3 durch Leitung 3 und 4 nach den Windungen des Elektromagnetes M
oder über den Contactstift z'4 durch Leitung 6 und 7 nach den Windungen des Elektromagnetes
M' gelangen, um schliefslich durch den, beiden Elektromagneten gemeinschaftlichen Leitungsdraht
5 bei G' in die Erde abgeleitet zu werden. Der elektrische Strom wird unterbrochen,
sobald sich das Rädchen g' auf einem der, wie oben erwähnt, aus Isolirmasse bestehenden
Gradtheilstriche befindet, oder sobald der Zeiger g aufser Contact mit i3 und z4 steht.
Der Apparat wirkt nun in folgender Weise: Sobald sich die Quecksilbersäule in dem Glase a
infolge einer Temperaturzunahme ausdehnt, hebt sie den Schwimmer b; dadurch wird der Faden e
locker und gestattet dem Zeiger g. durch sein Eigengewicht eine Bewegung nach abwärts. Bei
dieser Bewegung schlägt der Zeiger sofort an den Contactstift z'3 an, schliefst hierdurch den
elektrischen Stromkreis, wobei der Strom, durch den Leitungsdraht 3 und 4 gehend, den Elektromagnet
M erregt. Derselbe zieht sofort den Ankerhebel m an, wodurch die gebogene Verlängerung
/w4 desselben sowohl die federnde
Sperrklinke p wie auch vermittelst des Stiftes y den durch die Feder s} gegen das Zahnrad W
gedrückten Arm t mit Sperrkegel r von dem Zahnrad W abhebt, der andere Arm mh dagegen
gegen dasselbe gedrückt wird. Sobald die beiden Sperrklinken p und r aufser Eingriff
mit dem Zahnrad W gebracht sind, tritt die Federkraft der Spirale s sofort in Thätigkeit
und das Rad W mit dem Zeiger k wird vorwärts
gedreht. Die Drehung beträgt jedoch nur einen einzigen Zahn, da der jetzt als Sperrklinke
wirkende Arm m5 des Ankers m eine Weiterbewegung verhindert. Sobald nun der
Zeiger^· bezw. das Rädchen^·1 auf den nächsten
Isolirtheilstrich der Scala h gelangt,. wird der elektrische Strom unterbrochen, der Elektromagnet
M läfst seinen Anker m los, hierdurch kommt der Arm ;»5 aufser Eingriff mit dem
Zahnrad W) zu gleicher Zeit fallen aber auch die beiden von Arm »?4 freigegebenen Sperrklinken
/ und r wieder ein und arretiren das Rad W in der neuen Stellung. Bewegt sich
nun der Zeiger g in derselben Richtung noch über mehrere Gradtheilstriche hinweg, so ist
jetzt ersichtlich, dafs das Zahnrad W bei jeder Stromschliefsung um einen Zahn vorwärts gedreht
wird, also auch der Zeiger k schliefslich um so viel Grade vorwärts geschritten sein wird,
als der Strom geschlossen wurde, d. h. Zeiger g und k zeigen stets gleichzeitig denselben Theilstrich
an.
Nimmt die Temperatur ab, fällt also die Quecksilbersäule, so bewegt sich der Zeiger ^
aufwärts, schliefst den elektrischen Strom durch den Contact mit Stift z'4, und der Strom gelangt
durch Leitung 6 und 7 nach den Drahtwindungen des Elektromagnetes JIf1. Der Anker m1
wird angezogen, dadurch der verlängerte Hebelarm ms desselben und durch diesen der Arm t
gehoben, so dafs dessen Sperrkegel r über das Zahnrad schleift und in den nächsten Zahn eingreift.
Ist das Rädchen g' des Zeigers g auf dem vorhergehenden Gradstrich angelangt, so
wird der Strom unterbrochen, der Anker ml
wird durch die Feder s* wieder in seine alte Lage gebracht, die Hebelverlängerung m3 mit
Arm t wird nach unten gedrückt und hierdurch mittelst der Sperrklinke r das Rad W um einen
Zahn bezw. Zeiger k um einen Grad zurückgedreht, wobei die Sperrfeder p über einen
Zahn gleitet und dann sofort wieder die Radstellung arretirt.
Der Zeiger k bewegt sich also beim Fallen des Quecksilbers über so viel Theilstriche zurück,
als der Strom unterbrochen wurde, d. h. wie viel Theilstriche der Scala h das Rädchen g'
berührt hat, mit anderen Worten, g und k zeigen auch in diesem Falle stets denselben
Theilstrich an.
Der Apparat wirkt also für jede Temperaturänderung in gleich exacter Weise.
Ist nun die Eintheilung des Segments h in Bezug auf die Bewegung des Zeigers g durch
das Steigen bezw. Fallen der Quecksilbersäule so normirt, dafs die Theilstriche direct den
Wärmegraden des Quecksilbers entsprechen, so geben die beiden Apparattheile an beiden Stationen
unmittelbar ablesbar die auf der Station A herrschende Temperatur und deren Schwankungen
ununterbrochen an.
Selbstverständlich kann der beschriebene Apparat nicht blos mit dem Quecksilbertherrnometer,
sondern auch mit jedem anderen Temperaturanzeiger in Verbindung gebracht werden.
Es ist dann nur die Zwischenconstruction, welche den Zeiger g in der richtigen Weise
bewegt, zweckentsprechend zu gestalten.
Wir geben als Beispiel hierfür in den Fig. 3, 4 und 5 eine Modification unserer Erfindung.
Fig. 3 und 4 zeigen in Ansicht und Verticalschnitt den Apparat zur Vermittelung der Temperatur,
während Fig. 5 die Verbindung dieses Apparates mit dem Indicator darstellt.
Das obige Quecksilberthermometer ist hier durch ein Metallthermometer ersetzt, das aus
zwei gebogenen, aus zwei verschiedenen Metallen bestehenden Stäben B1 und B2, Fig. 3, zusammengesetzt
ist, welche mit dem einen Ende an der Rückwand des Gehäuses befestigt sind, während sich bei eintretendem Temperaturwechsel
die beiden anderen, mit Stiften Bs versehenen
Enden in den beiden Schlitzen B5 eines um B3 schwingenden Segments in einander
entgegengesetzter Richtung bewegen und so eine Drehung dieses Segments B3 herbeiführen.
Das eine Ende des Segments B1 ist bei B7 verzahnt und steht mit einem Getriebe Bs
in Eingriff, mit welchem zugleich der Zeiger B10 verbunden ist. Auf der Achse £9 des Rades 2?8
und Zeigers B10 sitzt auch, jedoch isolirt, der mit den beiden Contactstiften c versehene Stromschliefser
C, welcher, nach links oder rechts ausschlagend, den Contactarm C1 bezw. C2
trifft. Der Arm C2 ist mittelst seiner Nabe e direct auf der lose auf die Achse Bs aufgeschobenen
Isolirbüchse E, Fig. 4, befestigt, der Arm C dagegen sitzt fest auf der Nabe e und
ist von derselben durch den Ring e3 isolirt. Die Arme C und C2 besitzen genau den
Stiften c gegenüber gleichfalls Contactsifte cx
und i2, Fig. 3, und ihre Naben stehen mit zwei
Contactbürsten el und e2 in leitender Verbindung.
Von diesen Contactbürsten steht e1, Fig. 5, durch die Leitung 2, den Ankerhebel/1,
den pendelnden Contactarm^1 und die Leitungsdrähte 3 und 4, £2 durch Leitung 5, Anker/3,
Pendel g3 und Drähte 6 und 4 mit dem einen Pol der elektrischen Batterie O in leitender Verbindung.
An den anderen Pol ist die Leitung 1 angeschlossen, welche nach der mit C zusammenhängenden
Contactbürste D führt und somit bis zu den Contactstiften c reicht. Mit
dieser Leitung 1 sind vermittelst der Drähte 9 und 7 bezw. 8 die beiden Anker hx und /ι2
verbunden, während in die zum anderen Pol der Batterie führende Leitung die Windungen
der beiden Elektromagnete H^ und ΈΡ eingeschaltet
sind. Gegenüber den mit Contactspitzen versehenen Enden der zu diesen Elektromagneten
gehörenden Anker hl und Ä2 sind
äufserst empfindliche Contactfedern hz und Ä4
angeordnet, an welche die Anker, sobald sie von den Elektromagneten angezogen werden,
zunächst anschlagen; bei der weiteren Bewegung der Anker werden die Contactfedern mitgenommen,
bis sie .gegen die Anschlagschrauben /z10
bezw. /211 stofsen, deren Spitzen, um jedes Pendeln
der Federn zu verhüten, wodurch der Contact unsicher würde, mit Gummibuffern k12
und h13 versehen sind. Der Apparat wird endlich
vervollständigt durch die beiden in die von den Contactfedern h3 und h} ausgehenden,
nach dem Apparat auf der entfernten Station führenden Leitungen 10-Z bezw. 11-Z1 eingeschalteten
Elektromagnete F' und F2 mit den auf den Hebelarmen F5 und Fe befestigten
zugehörigen Ankern^3 und Fi. An den Enden
dieser Hebelarme, deren zweite Schenkel von den bereits oben erwähnten Armen /' und f3
gebildet werden, sind isolirt die federnden Sperrklinken k1 und ks befestigt, welche bei der Bewegung
der Ankerhebel gegen die Pole ihrer Elektromagnete mit den zwar isolirt, aber fest
mit der Hülse E verbundenen Sperrrädern E1
bezw. E2 in Eingriff gelangen. Die Zähne dieser Sperrräder sind so gestellt, dafs die
federnden Klinken bei der Bewegung des zugehörigen Ankers nach dem Elektromagnet hin
leicht über die Spitzen derselben hinwegschleifen, beim Rückschnellen der Anker dagegen durch
den Einflufs der Federn i1 bezw. s2 in das betreffende
Zahnrad eingreifen und es in der Richtung des Pfeiles j»1 bezw. jy2 nach Mafsgabe
der Gröfse des Ankerausschlages drehen. Dieser Ausschlag wird adjustirbar begrenzt durch die
beiden Stifte tl und t2 zu beiden Seiten der
Schenkel fl bezw. fz, und zwar ist es für die
Praxis am einfachsten, die Adjustirung so zu treffen, dafs jedem Ankerausschlag eine Drehung
des Sperrrades E1 bezw. Έ2 um einen Zahn
entspricht.
Das Zusammenwirken der erwähnten Theile ist nun folgendes: Wenn durch irgend welchen
Temperaturwechsel sich die gebogenen Stäbe JB1
und B2 ausdehnen bezw. noch mehr zusammenkrümmen, so bewegen sich ihre freien Enden Be
in den Schlitzen B* von bezw. zu einander und
drehen dadurch das Segment B4 nach links
bezw. nach rechts. Angenommen, das Segment B4 wird nach links gedreht, so bewegt
sich infolge Eingriffes des Zahnsegments B1 das
Rädchen B% und mit diesem der Zeiger B10
und der mit Bs und 2?10 auf derselben Achse B9
befestigte Stromschliefser C nach rechts. War die Ausdehnung der Stäbe B1 und B2 grofs
genug, so kommt C mit einem seiner Stifte c in Contact mit dem Stift c2 und schliefst dadurch
die elektrische Leitung. Der Strom geht in diesem Falle von dem einen Pol der Batterie O
durch Leitung ι , Contactbürste D, Stromschliefser
C, Contactarm C2, Bürste e2, Leitung
5, Hebelarm f3, Contacte ^4 und g6,
Pendelarm g3 um den Elektromagnet ZT2 und
schliefslich durch Leitung 6 und 4 nach dem anderen Pol der Batterie. Sobald also C den
Strom schliefst, wird der Elektromagnet ZT2 erregt;
derselbe zieht seinen Anker h2 an, welcher während seiner Bewegung dabei zunächst
in Contact mit der Feder h4 kommt. Auf diese Weise wird die von Draht 1 ausgehende Zweigleitung
durch Draht 9 und 8, Anker h2, Contactfeder h4, Draht 11 um den um den Elektromagnet
F2 herum den nach der entfernten Meldestation hinführenden Leitungsdraht Z1, die
Leitungen 13 bezw. 12 und die Erde geschlossen. Durch diesen Zweigstrom wird der Elektromagnet
F2 erregt. Infolge dessen wird der Anker F4 angezogen und dabei gleitet die Sperrklinke
kh über einen Zahn des Rades E2 hinweg.
Durch die Bewegung des Ankerarmes F* schnellt aber noch der Schenkel f3 nach links
und ertheilt dabei dem Pendelarm g3 einen Schlag, infolge dessen derselbe noch etwas
weiter nach links fliegt und dadurch den Contact zwischen ge und g4 unterbricht, so dafs
also der durch Contact des Stromschliefsers C mit dem Arm C2 ursprünglich entstandene elektrische
Strom unterbrochen wird und der ganze Strom der Batterie in die erwähnte, später entstandene
Zweigleitung übergeht.
Infolge der Unterbrechung der von g3 nach der Batterie O führenden Leitung wird auch
der Elektromagnet Zf2 seinen Anker h2 loslassen,
und es wird auch der Contact zwischen h4 und h2 und damit die Zweigleitung unterbrochen.
Die Wirkung des in diese Zweigleitung eingeschalteten Elektromagnetes F2 wird also gleichfalls
wieder aufgehoben und der Ankerarm F6
von seiner Feder wieder in seine normale Lage zurückgezogen, bevor der pendelnde Contactarm
g3 die Contactschraube des Hebels /3 erreicht
hat. Der Arm Fe dreht dabei mittelst
der Klinke Z'5 das Zahnrad E2 um einen Zahn
und, da auf derselben Hülse E mit E1 auch die beiden Contactarme C1 und C2 befestigt
sind, auch diese Arme ein entsprechendes Stück in der Richtung des Pfeiles y2 weiter, so dafs
jetzt auch der Contact zwischen den Stiften c2 und c wieder unterbrochen ist und das Functioniren
dieses Theiles des Apparates wieder von neuem beginnen kann.
Auf diese Weise sendet der Apparat einen kurzen Stromimpuls nach der Anzeigestation,
während die Arme C C um ein Entsprechendes in der Richtung des Pfeiles y2 gedreht werden
und der Stromschliefser wieder die mittlere Lage zwischen ihnen einnimmt. In gleicher
Weise functionirt der links liegende Theil des Apparates, wenn der Arm C eine Drehung nach
links ansführt.
Zur Sicherung gegen jede andere als durch die Schalträder E1 und E2 veranlafste Bewegung
der Contactarme C und C2 ist auf der
Hülse E isolirt noch das Rad E3 befestigt,
welches die gleiche Anzahl keilförmiger Zähne hat wie die Schalträder E1 und E2. Die Stellung
dieses Rades wird leicht arretirt durch den federnden Sperrkegel E5, welcher jedoch der
Drehung der Hülse E mit den drei Rädern E1 E2 und E3 durch die Sperrklinken kl bezw. k5
kein merkbares Hindernifs bietet.
Der auf der Empfangsstation befindliche zweite Theil des Apparates besteht, wie Fig. 5 zeigt,
aus den beiden Elektromagneten M1 und M2, den zugehörigen Ankern /»' und m3 mit den
Sperrklinken«1 und n2, dem Zeiger P mit dem
Zifferblatt P2 und den beiden isolirt auf der Zeigerachse F1 befestigten Schalträdern N1
und JV2.
Die Construction und das Zusammenwirken dieser Theile ist vollkommen gleichartig mit
den entsprechenden Theilen des Apparates auf der Uebermittelungsstation. Elektromagnet M1
ist in die Leitung Z, Elektromagnet M2 in die Leitung Z x eingeschaltet.
Geht nun beispielsweise, wie oben erwähnt wurde, ein Strom durch Z \ so tritt der Elektromagnet
M2 in Thätigkeit, zieht den Anker mz
bezw. den Ankerhebel m4 an und die Klinke n2
fällt hinter den nächsten Zahn des Schaltrades N2 ein. Wird der Strom unterbrochen, so reifst
die Feder s4 den Anker von den Magnetpolen ab, und es wird dadurch mittelst der Klinke n2
das Zahnrad N2 um einen Zahn und somit auch der Zeiger P um einen Gradstrich in der Richtung
des Pfeiles z2 weiter gedreht.
Bei fallender Temperatur wird die Bewegung des Zeigers in. ganz analoger Weise, durch die
Thätigkeit der Elektromagnete Zf1 E1 und M1
übermittelt bezw. angezeigt. Zur Sicherung der Zeigerstellung ist hier gleichfalls ein mit' keilförmigen
Zähnen versehenes Rad N3 mit der Sperrfeder JV* angeordnet.
Für die praktische Anwendung wird man selbstverständlich die Bewegungen des Zeigers B10
und P, den zum Contact erforderlichen Ausschlag des Stromschliefsers C, die Bewegungen der
Räder E1E* und N1 N* in ein solches Verhältnifs
zu einander bringen, dafs man auf beiden Scalen direct die ganzen Wärmegrade bezw.
auch noch Theile derselben ablesen kann.
Wie Fig. 8 zeigt, kann bei dem eben beschriebenen Apparat die Schaltung auch etwas
modificirt werden. Hier ist die Leitung L direct
an den Pendelarm g1 und die Contactbürste e1
mittelst der Leitungen 2 und 3 an den Elektromagnet Zf1 angeschlossen, während der Leitungsdraht
10 jetzt bis zu dem Schenkel /: des Ankerhebels E5 führt.
Vollkommen analog ist die Schaltung der rechten Hälfte des Apparattheiles.
Der Stromschlufs erfolgt daher jetzt an den Contactspitzen gs und c1 bezw. g6 und i2, und
zwar an der zarten Spitze c1 bezw. i2 unter
Funkengeben, was jedoch ungünstig ist und bei der früheren Schaltung, welche den Stromschlufs
an den Contacten g* und h3 bezw. g 6 und k*
herbeiführt, vermieden wird.
In Fig. 6 ist endlich noch eine Modification mit nur einer Hauptleitung Z2 dargestellt. Die
Organisation des Apparates ist im wesentlichen dieselbe wie bei dem vorhergehenden; der
ganze Unterschied besteht darin, dafs die beiden Elektromagnete H1 und H2 fortgefallen sind
und an ihrer Stelle ein polarisirter Relais-Elektromagnet eingeschaltet ist. Es ist bei Anwendung
dieser Modification vortheilhaft, zwei elektrische Batterien zu benutzen, deren entgegengesetzte
Pole mit der Erde verbunden sind, Fig. 6.
Die anderen Pole werden bezw. mit den Contactbürsten D1 und Z>2 verbunden, welche auf
zwei von einander isolirten, an der Nabe des Stromschliefsers C angebrachten Ringsegmenten
d1 d\ Fig. 7, schleifen. Die Theile d1 d2
stehen bezw. in leitender Verbindung mit den Contactspitzen c3 und c4.
Die Contactarme C1 und Ci sind wie früher
durch die Leitungsdrähte 2 bezw. 5 mit den Schenkeln fl bezw. /s der Ankerhebel verbunden,
die Pendelarme g1 und g3 dagegen sind
mittelst der Leitungen 19 und 20 durch die Windungen des Elektromagrretes ZT3 hindurch
an die Hauptleitung Z2 angeschlossen. Der
Anker des Elektromagnetes ZT3 wird in normalem Zustande von zwei Federn s* und s5
-mitten zwischen den beiden Contactfedern ks
und h7 gehalten, welche an die von den Polen der beiden Batterien O1 O2 nach den Contactstiften
c3 und <r4 führenden Leitungen 17 und 18
durch Drähte 21 und 22 angeschlossen sind. Die beiden Federn stofsen beim Funcrioniren
des Apparates gegen die Anschlagschrauben h%
bezw." A9, im Ruhezustande dagegen werden sie durch ihre eigene Federkraft in einem gewissen
Abstande von denselben gehalten. Diese Anschlagschrauben Ä8 und /i9 sind durch Leitungen
10 bezw. 11 an die Windungen der Elektromagnete
E1 und E2 und den diese Windungen
verbindenden Draht 25 an die Hauptleitung Zs
angeschlossen.
Tritt nun infolge Drehung des Zeigers C nach links Contact zwischen c1 cz ein, so geht ein
Strom von der Batterie O' durch Leitung 17,
Bürste X»1, Spitze c3, Spitze*1, Arm C\ Bürste e\
Draht 2, Hebel/1, Arm g\ Draht 19, Elektromagnet
ZT3 in die Leitung Z3. Infolge dessen
wird Anker kb nach links angezogen und somit
Contact zwischen ks und h% schaffen; dadurch
wird ein Zweigstrom, von O1 ausgehend, über
Draht 21, Feder Ae, Anschlag hs, Draht 10,
Elektromagnet E1, Draht 25 nach Leitung Z2
hin geschlossen und folglich jetzt der Anker Es
angezogen. Dabei schlägt der Pendelarm g ]
nach rechts aus, unterbricht den Contact zwischen^1 und f\ damit auch den durch Elektromagnet
ZT3 gehenden Hauptstrom, und es wird
somit auch der Contact zwischen ks und Ae
und zugleich damit der Zweigstrom unterbrochen; der Anker E5 fällt ab und schaltet das Rad E1
um einen Zahn weiter, dabei den Contact zwischen clc3 unterbrechend, bevor noch gx mit
fl wieder in Berührung gekommen ist.
Es wird somit ein Stromimpuls von bestimmter Richtung in die Leitung nach dem Anzeigeapparat
gesendet.
Vollkommen analog ist das Functioniren der rechten Apparathälfte, wenn der Strom durch
Anschlag des Armes C an C2 geschlossen wird,
nur mit dem Unterschied, dafs jetzt von Batterie O2 aus ein Stromimpuls von entgegengesetzter
Richtung durch die Leitung nach dem anderen Apparat gesendet wird. Letzterer ist
gleichfalls wie früher gestaltet, nur ist auch hier ein polarisirter Elektromagnet eingeschaltet, an
welchen die Hauptleitung anschliefst und der durch Leitung 26 auch mit der Erde verbunden
ist. Die Elektromagnete M1 und M3 sind
in von der Hauptleitung abgehende Zweigleitungen eingeschaltet, deren Enden mit den
beiden Contactanschlägen m6 und m1 des Ankers
Ot5 verbunden sind, welch letzterer gleichfalls
mit der Erde in Verbindung steht. Geht nun von der Hauptleitung Z2 z. B. ein negativer
Strom durch den Elektromagnet M, so wird der Anker m* nach links bewegt und
schliefst durch seinen Contact mit me einen
Zweigstrom durch die Leitung 27, den Elektromagnet M1, Leitung 29, Z3, Windungen M,
Leitung 26 und 30 und Anker ms. Die als
Folge hiervon eintretende Thätigkeit des Elektromagnetes M' ist genau dieselbe wie früher.
Ein positiver Strom von der Leitung Z2 aus ruft in ganz analoger Weise die Wirksamkeit
des Elektromagnetes M"2 hervor. Es ist also ersichtlich, dafs bei nur einer Hauptleitung mit
Hülfe von elektrischen Strömen von entgegengesetzter Richtung genau dieselben Effecte an
dem Apparat erzielt werden können, wie an dem zuerst beschriebenen Apparat mit zwei
Leitungen und gleichgerichteten Strömen. .
In vorstehendem wurde unser Apparat in mehreren Modificationen nur in seiner Anwendung
auf das Uebermitteln und Anzeigen von Temperaturänderungen erläutert. Es ist klar,
dafs derselbe auch an jedes Druckänderungen angebende Instrument (Manometer, Barometer
u. s. w.) in passender Weise angeschlossen werden kann, und erhellt z. B. seine grofse Bedeutung
als Warn- und Sicherheitsapparat, wenn man seine eventuelle Benutzung zum Anzeigen
der Druckverhältnisse der Luft und schädlichen Gase in Bergwerken, speciell Kohlenzechen, in
Betracht zieht.
Ferner läfst sich der Apparat auch als Wasserstandszeiger
und für andere analoge Zwecke verwenden.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Bei Apparaten zum Uebermitteln von Temperatur- und Druckschwankungen u. dergl. mittelst des elektrischen Stromes die Anordnung des zwischen den beiden Contactstiftendes isolirten Armes i, Fig. 1 und 2, hindurchgehenden Zeigers g, der mit der Scala h aus leitendem Material mit Theilstrichen aus nicht leitendem Material Contact bildet und unter dem Einfiufs der Temperatur- und Druckschwankungen etc. bewegt wird, derart, dafs er mit dem einen oder dem anderen Stift P z'1 in Berührung kommt und dadurch die eine oder andere der beiden nach dem Meldeapparat gehenden Leitungen schliefst, so dafs die Elektromagnete desselben erregt werden, bis beim Passiren des Zeigers g über einen Scalenstrich der Strom unterbrochen wird, wodurch dann eine Bewegung des Zeigers am Meldeapparat erzeugt wird, so wie das aus den Ankern mm1 mit Armen m?m1 m* und m3, y nebst Rad W, Feder ί und Klinke ρ gebildete Schaltwerk, zum Zweck, den Zeiger k durch die nach dem Meldeapparat gesendeten Stromimpulse zu bewegen.
Bei einem Apparat zum Uebermitteln Von Temperatur- und Druckschwankungen u. dergl. die in den Fig. 3 bis 8 dargestellte Anordnung, bei welcher ein für gewöhnlich offener Localstromkreis durch den unter dem Einfiufs jener Schwankungen stehenden Arm C geschlossen wird, so dafs ein in diesen Localstromkreis eingeschalteter Elektromagnet H1 bezw. H"1 oder H3 erregt wird und nun einen zweiten Stromkreis schliefst, in welchen der Empfangsapparat und ein Elektromagnet F^ bezw. F* eingeschaltet ist, dessen Anker den Localstromkreis öffnet und gleichzeitig den von Arm C mit dem einen oder anderen Arm C1 C2 gebildeten Contact aufhebt.Hierzu 5 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE27317C true DE27317C (de) |
Family
ID=303637
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT27317D Active DE27317C (de) | Elektrischer Apparat zum Anzeigen und Uebermitteln von Temperatur- oder Druckverhältnissen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE27317C (de) |
-
0
- DE DENDAT27317D patent/DE27317C/de active Active
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