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"Strukturmatrize für Dekorpapier"
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Um der Oberfläche von Gegenständen, die aus Platten oder Tafeln gebildet
werden, ein gefälliges Aussehen zu geben, sind Dekorpapiere entwickelt worden, welche
auf den Außenseiten der Platten oder Tafeln angebracht werden. Die Dekorpapiere
sind nit den gewünschten Texturen, beispielsweise der Maserung von Holz, versehen.
Vielfach soll die Außenseite der Dekorpapiere außer der Textur auch noch eine Struktur
erhalten. Wird zum Beispiel Dekorpapier mit Holzmasserung verwendet, dann ist es
erwünscht, daß auf der Oberfläche nicht nur die Maserung der Holzoberfläche, sondern
auch deren Poren vorhanden sind. Handelt es sich um Phantasiemuster, welche mittels
der Dekorpapier wiedergegeben werden, dann ist es häufig gleichfalls erwünscht,
auch Phantasiestrukturen auf der Oberfläche des Dekorpapiers vorzusehen.
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Bei der Verwendung von Holzdekorpapieren ist es bekannt, die beim
Naturholz auf der Oberfläche vorhandenen Poren an de.
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Holzdekorpapier mittels Preßplatten aus Metall, die entsprechende
Nocken tragen, nachahmend einzuprägen- wenn dar Dekorpapier auf eine Trägerplatte
aufgeleimt wird. Die Verwendung von Metall-Preßblechen verbietet sich jedoch dann,
wenn Durchlauf-Pressen mit Förderband verwendet werden. Bei der Benutzung derartiger
Pressen nuß diejenige Matrize, welche den Förderband zugeordnet ist, nit diesem
umlaufen können und deswegen flexibel sein, was mittels eines Preßbleches nicht
erreichbar ist.
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Um die Verleimung von Dekorpapieren auf Trägerplatten an den Durchlaufpressen
und die Strukturprägung dennoch ausführen zu können, sind Strukturmatrizen entwickelt
worden, die mittels melamin- und phenolharzimprägnierter Papiers mit Zwischenlagen,
beispielsweise aus Vulkanfiberfolie gebildet sind. Eine solche Strukturmatrize wird,
nachdem sie die gewünschte Prägestruktur erhalten hat, ausgehärtet. Nach dem Aushärten
ist die Strukturmatrize noch hinreichend flexibel, um au Förderband einer Durchlaufpresse
angebracht und nit den Förderband bewegt werden zu können. Eine derartige Strukturmatrize
weist aber den Nachteil auf, daß sie sich fest mit den L.in verbinden kann, der
zum Aufleimen des Dekorpapiers dient. Veun beispielsweise bei der Beschichtung der
Trägerplatten nit Dekopapier sich dieses an einer Ecke umlegt, so daß beim Verpressen
der Leimauftrag an der Ecke des Dekorpapiers mit der Strukturmatrize an der Presse
in Kontakt kommt, efolgt hier eine Verleimung, so daß die Matrize bein Öffnen der
Presse zerstört wird. Hiervon abgesehen, können bisher nur besonders hochwertig
lackierte Dekorpapiere verarbeitet werden, die eine absolut geschlossene Oberfläche
aufweisen und deren Lackierung eine Temperatur von ca.
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2000 C aushält und absolut wasser- und säurebeständig ist. Ausserdem
darf auf keinen Fall, etwa aus Versehen, etwas zuviel Lein auf die Trägerplatte
aufgetragen werden, denn dann erfolgt ein Leimdurchschlag durch das Dekorpapier
hindurch, so daß eine Verlemung der Strukturmatrize mit dem Dekorpapier und der
Trägerplatte
unvermeidbar ist. Damit ist die Matrize zerstört und
die beleimte Trägerplatte zum Ausschuß geworden. Vielfach ringelt sich auch beim
Einfahren der dekorpapierbelegten Trägerplatte in die Presse das dünn Dekorpapier
an den Ecken und Kanten, so daß die Strukturnatrize pit den Lein auf der Trägerplatte
in Kontakt kout und hier fest mit dieser verleimt wird. Wiederum wird die Matrize
beim Öffnen der Presse zerstört. Hierdurch tritt nicht nur eine kostspielige Fertigungsunterbrechung
ein, vielnehr entstehen auch noch relativ hohe Kosten für das Ausbauen der zerstörten
Strukturmatrize und das Einbauen einer neuen Strukturmatrize.
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Auch bei Verwendung von Epoxidharz zur Herstellung der Strukturpatrizen
läßt sich die Verleimung der Strukturmatrize nit der Trägerplatte nicht vermeiden,
wenn auf irgendeine Weise Lein von dieser mit der Strukturmatrize in Kontakt kommt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Strukturmatrize zu
schaffen, die flexibel und stabil ist, sich aber nicht mit den Lein verbindet, der
zur Befestigung des Dekorpapiers an den Trägerplatten verwendet wird. Außerdem soll
die neue Matrize nicht nur bei der Aufleimung hochwertig lackierter Papiers, sondern
auch bei der Aufleitung von Papieren ohne Beharzung und Lackierung anwendbar sein.
Auch das Aufleimen von Zigarettenpapier und Zeitungspapier soll möglich sein, ohne
besorgen zu müssen, daß sich die Matrize fest mit den etwa das Papier durchdringenden
Leim verbindet.
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Die Erfindungsaufgabe wird mittels einer Strukturmatrize für Dekorpapier,
das mit Trägerplatten auf Pressen verleimt wird, wobei die Strukturmatrize flexibel
und relativ dünn ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest die dem Dekorpapier
zugekehrte Obenseite der Strukturmatrize als Auflage ausgebildet ist, die aus wenigstens
einem saugfähigen Blatt mit in dessen
Porenlöchern eingelagerter,
auf der Außenseite einen geschlossenen, leimabweisenden Film bildender Mischung
aus Alkyldharz und Acrylharz in gehärterter Form besteht. Dabei empfieht es sich,
das saugfähige Blatt aus Papier, gegebenenfalls auch aus Textilgewebe zu bilden.
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Von Vorteil ist es noch, wenn die Auflage zur versteifenden Hinterfütterung
auf einer entsprechenden Grundplatte befestigt wird. Diese empfiehlt es sich, insbesondere
als Schichtstoffplatte auszubilden. Besonders günstig ist es allerdings, wenn die
Grundplatte mitsamt der obersten Auflage, welche die strunk turbildenden Nocken
aufweist, aus nehreren planparallelen Autlagebahnen nach Art einer Schichtstoffplatte
aufgebaut ist.
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Mit erfindungsgemäßen Strukturmatrizen sind Versuche durchgeführt
worden, die gezeigt haben, daß die an sie gestellten Anforderungen vollauf erfüllt
werden. So wurde beispielsweise Harnstoff-Harzleim ein mm dicj auf eine Spanplatte
aufgetragen und auf diesen Lein eine erfindungsgemäße Strukturmatrize aufgelegt
und nit hohen Preßdruck zwei Stunden lang in der Presse belassen. Bein Öffnen der
Presse waren keinerlei Anzeichen einer Verklebung von Matrize und Lein festzustellen.
Veitere Versuche haben gezeigt, daß die Strukturmatrize nach der Erfindung ohne
weiteres Heiztemperaturen von 180° standhält.
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Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert, die
eim Ausführungsbeispiel veranschaulicht. es zeigen: Fig. 1 eine Strukturmatrize,
schaubildlich, Fig. 2 einem Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 den
in Fig. 2 strichpunktiert eingekreisten Ausschnitt, vergrößert.
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Die Strukturmatrize 1, deren Gesamtdicke D in der Regel zwischen
0,5
bis 1,3 mm beträgt, besteht aus einer Grundplatte 2 und einer fest nit dieser verbundenen
Auflage 3. Die Auflage 3 weist an ihrer Obenseite 4 nach außen vorspringende Nocken
5 auf, die bei Benutzung der Matrize in der Durchaufpresse an dem nichtgezeigten
Dekorpapier Vertiefungen einprägen, welche die gewünschte Struktur auf der Oberfläche
des Dekorpapiers erzeugen.
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Weist das Dekorpapier beispielsweise eine Holznaserung auf, dann werden
die Nocken 3 nach Forn und Anordnung paarend zu den Poren des wiederzugebenden Holzdekors
an der Obenseite 4 der Auflage 3 vorgesehen.
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Die Auflage 3 wird mittels, eines saugfähigen Blattes 6 gebildet,
das nit einer Lösung aus Alkydharz und Acrylharz volle tränkt ist. Das Blatt 6 weist
selbstverständlich die gleiche Länge L und die Breite B wie die Grundplatte 2 auf.
Es kann beispielsweise eine Länge von 3 n und eine Breite von 2,20 n aufweisen.
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Nachdem das Blatt 6 mit der Lösung aus Alkydharz und Acrylharz und
den Lösungsmittel versehen worden ist, wird es zusammen nit der Grundplatte 2 auf
die die Holzstruktur aufweisende Mutterform unter Erwärmen bis etwa 1300 c gepreßt.
Das Harzgemisch wird flüssig und dringt in die Porenlöcher 7 völlig ein; außerdem
wird auf der Obenseite des Blattes 6 ein geschlossener Filn 7' mit den vorspringenden
Nocken 3 gebildet, die mit den Poren der abzunehmenden Holzstruktur paaren. Alsdann
härtet das Harz aus. Sofern die Grundplatte 2 hinreichend porig ist, kann ihre Verbindung
nit der Auflage 3 zugleich nit den Verpressen der Matrize erfolgen, wobei von den
Kunstharzgemisch aus Alkydharzs und Acrylharz an bzw. in der Auflage 3 in die Grundplatte
2 eindringt, hier aushärtet und einen feste Verankerung der Auflage 3 nit der Grundplatte
2 bewirkt.
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Als Werkstoff für das saugfähige Blatt 6 kommt beispielsweise
Papier
infrage. Es ist aber auch möglich, Textilgewebe hierfür zu verwenden. Besonders
einfach wird die Herstellung dann, wenn die Grundplatte 2 ebenso wie die Auflage
3 mittels Blättern 6 gebildet wird, die mit einer Lösung aus Alkydharz und Acrylharz
getränkt wurden und in nehrfacher Anordnung aufeinander geschichtet und anschließend
unter Wärmezufuhr verpreßt werden, wobei die Obenseite 4 der obersten Auflage 3
der Mutterform zugekehrt wird. In diesen Falle wird bein Verpressen der aufeinanderliegenden
Auflagen 3 unter Wärmezufuhr die Kunstharzlösung flüssig werden und in die Poren
sämtlicher Auflagen eindringen und dann aushärten. Auf diese Weise entsteht eine
Matrize, die nach Art von Schichtstoffplatten aufgebaut ist und auf der Obenseite
die gewünschte erhabene Prägestruktur aufweist. Für etwaige Glattpressungen kann
die Strukturmatrize auf ihrer den Dekorpapier zuzukehrenden Seite selbstverständlich
völlig plan gehalten werden.
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Wie die Praxis zeigt, geht die Oberfläche der erfindungsgemäßen Matrize
nit dem zum Befestigen des Dekorpapiers auf der Trägerplatte dienenden Leim keinerlei
Kleb- oder Haftverbindung ein.
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Dabei ist die Matrize relativ flexibel, dennoch aber außerordentlich
stabil.
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L e e r s e i t e