DE2708125C2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K7/00—Peptides having 5 to 20 amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof
- C07K7/04—Linear peptides containing only normal peptide links
- C07K7/23—Luteinising hormone-releasing hormone [LHRH]; Related peptides
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Description
In den letzten Jahren wurde die Fortpflanzung und/oder
Befruchtung bei Warmblütern durch Verabreichung der
verschiedensten physiologisch aktiven Präparate verhin
dert, die meistens aus mehreren Komponenten, die natür
lich in den Warmblütern vorkommen, oder deren syntheti
schen Analoga bestehen. Diese Komponenten werden in
einigen Fällen gleichzeitig und in anderen Fällen ge
trennt zu verschiedenen Zeiten während eines normalen
Menstruations- oder Ovulationszyklus gegeben. Leider
haben einige dieser natürlich vorhandenen Komponenten
oder ihre synthetischen Analoga andere Wirkungen auf
die Warmblüter, und ihre exogene Verabreichung führt zu
unerwünschten Nebenwirkungen. Aus diesem Grunde ist die
Verwendung dieser Präparate über lange Zeit gefährlich
und ihre weit verbreitete Anwendung unmöglich.
Gegenstand der Erfindung ist ein unnatürliches, physio
logisch unbedenkliches synthetisches Mittel, das die
Fortpflanzung bei weiblichen Warmblütern im fortpflan
zungsfähigen Alter verhindert.
Die Mittel gemäß der Erfindung sind Nonapeptide der
Formel L-pGlu-L-His-L-Trp-L-Ser-L-Tyr-X-L-Leu-L-Arg-L-
Pro-NH-C2H5, worin X die optisch aktive D-Form der
zweiwertigen Aminosäurekomponente von Tyrosin, Trypto
phan oder Phenylalanin ist. Die Verhinderung der Fort
pflanzung mit diesen Mitteln wird erreicht, indem den
weiblichen Warmblütern im fortpflanzungsfähigen Alter
oder vor dem Erreichen dieses Alters das Nonapeptid in
einer Dosis zwischen 1 µg und 10 mg/kg pro Tag für
wenigstens einen Tag in dem Zeitraum, bevor der weib
liche Warmblüter ein oder mehrere reife Eier ausstößt
oder nachdem die Ovulation stattgefunden hat, verab
reicht wird.
Der Ausdruck "Verhinderung der Fortpflanzung" bedeutet
die Verhinderung der Eierbildung einschließlich vor
zeitiger Ovulation, Verhinderung der Implantation von
befruchteten Eiern, Verzögerung der Pubertät oder Ver
hinderung der Entwicklung des Embryos. Diese verschie
denen Funktionen können in Tiermodellen demonstiert
werden. Diese Versuche veranschaulichen eindeutig das
allgemeine Konzept der Verhinderung der Fortpflanzung
entweder durch Verwendung des Nonapeptids in der Folli
kular- oder Lutealphase des normalen weiblichen Fort
pflanzungszyklus.
Normalerweise wird das Nonapeptid dem im Zyklus befind
lichen weiblichen Warmblüter in einer Dosis von 1 µg
bis 10 mg/kg pro Tag als einzelne Tagesdosis oder in
2 bis 4 Tagesdosen von entsprechend kleineren Mengen
verabreicht. Wenn diese Maßnahme während der Zeitspanne
durchgeführt wird, in der mit der Eibildung zu rechnen
ist, findet die Ovulation nicht statt, weil die Ent
wicklung des Ovum unterbrochen wird. Wenn das Nonapeptid
nach der Befruchtung verabreicht wird, findet die Nida
tion nicht statt, und wenn das Nonapeptid nach der Im
plantation verabreicht wird, wird das implantierte Ei
ausgestoßen oder das Embryo resorbiert.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter
veranschaulicht.
Prolin, das als blockierende Gruppe den t-Butyloxy
carbonylsubstituenten (an anderen Stellen hierin als
Boc- bezeichnet) an der Aminogruppe enthält, wird nach
der Methode, die von Steward und Mitarbeitern in "SOLID
PHASE PEPTIDE SYNTHESIS" (herausgegeben 1969 von Free
man & Company, San Francisco), Seite 1, beschrieben
wird, verestert, indem es mit einem chlormethylierten
Divinylbenzol-Styrol-Copolymerisat ("Merrifield-Harz",
Hersteller Bio-Rad) zusammengegeben wird. In dieser
Weise wird ein Harz gebildet, das nach der Aminosäure-
Analyse 0,47 mMol Prolin/g Harz enthält. In einer
automatischen Syntheseapparatur, die nach der genannten
Merrifield-Apparatur entwickelt wurde, werden 4,6 g
dieses Harz-Aminosäure-Materials für die Synthese des
gewünschten Nonapeptids verwendet. Jede N-blockierte
Aminosäure wird im dreifachen Überschuß zugesetzt und
der Kupplung an den vorliegenden Aminosäure-Harzester
dem üblichen Kupplungsprozeß überlassen. Die Kupplungs
reaktion wird 4,5 Stunden unter ständigem Schütteln
durchgeführt. Das Reaktionsgemisch wird anschließend
sechsmal je 1,5 Minuten mit Methanol-Chloroform (1 : 2)
und viermal je 1,5 Minuten mit Äthanol gewaschen. In
jedem Fall wird ein Gesamtvolumen von 48 ml verwendet.
Die Ablaßzeit nach dem Schütteln beträgt gewöhnlich
etwa 1,5 Minuten.
Nach der Kupplung wird das Gemisch viermal je 1,5 Mi
nuten mit Dioxan, zweimal mit 4n-Salzsäure/Dioxan
für 5 Minuten bzw. 25 Minuten, fünfmal je 1,5 Minuten
mit Dioxan, dreimal je 3 Minuten mit Äthanol, dreimal
je 1,5 Minuten mit Chloroform, dreimal je 1,5 Minuten
mit 10% Triäthylamin/Chloroform, viermal je 1,5 Minu
ten mit Chloroform und sechsmal je 1,5 Minuten mit
Dichlormethan gewaschen. Normalerweise wird als Lö
sungsmittel für die Kupplungsreaktion Dichlormethan
oder, wenn die Löslichkeit der blockierten Aminosäure
gering ist, ein Gemisch von Dichlormethan und Dimethyl
formamid verwendet. Die Kupplung erfolgt durch Zusatz
einer Lösung von Dicyclohexylcarbodiimid in Dichlor
methan im 2,9fachen Überschuß.
Die aufeinanderfolgenden Schritte zur Entfernung der
Schutzgruppe, Neutralisation und Kupplung der nächsten
Aminosäure wird in einem voll automatischen System,
das vorstehend beschrieben wurde, durchgeführt. In
dieser Weise wird das Peptid zusammengefügt, indem
nacheinander Boc-Arg(Tos), Boc-Leu, Boc-D-Trp, Boc-
Tyr(Cl2Bzl), Boc-Ser(Bzl), Boc-Trp, Boc-His(DNP) und
pGlu verwendet werden, worin alle Aminosäuren in der
L-Form vorliegen, ausgenommen im Falle des Trypto
phans.
Das Harz wird aus dem Gefäß entnommen und in 200 ml
5% Triäthylamin/Methanol suspendiert. Zur Suspension
werden 100 ml destilliertes Äthylamin gegeben. Nach
24 Stunden wird das Harz abfiltriert und die Lösung
eingedampft, wobei ein Feststoff erhalten wird. Der
Feststoff wird in Eisessig aufgenommen und auf eine
3 × 50 cm große Säule von Kieselgel aufgebracht, das
mit 5% Methanol/Chloroform ins Gleichgewicht gebracht
worden ist.
Die Säule wird mit 5% Methanol in Chloroform eluiert,
bis alle Spuren von N-Äthyldinitroanilin, dem gelben
Nebenprodukt der das Histidin schützenden Gruppe DNP,
entfernt sind. Das Elutionsmittel wird dann gegen
33% Methanol/Chloroform ausgewechselt. Fraktionen von
je 30 ml werden aufgefangen. Die Verbindung wird durch
Dünnschichtchromatographie von aliquoten Teilen der
Fraktionen (Kieselgel G, 33% MeOH/CHCl3, Cl2/Tolidin-
Spray) bestimmt. Die Fraktionen, die das Produkt ent
halten, werden zusammengegossen und eingedampft, wobei
ein Feststoff erhalten wird, der aus Methanol mit
Äther ausgefällt wird. Dieses dreifach geschützte
Nonapeptid (Schutzgruppen bei Ser, Tyr und Arg) wird
in dieser Weise in einer Menge von 1,69 g entsprechend
einer Ausbeute von 43% der Theorie erhalten.
Eine Probe von 250 mg dieses Produkts wird mit 250 mg
Anisol in ein Fluorwasserstoff-Reaktionsgefäß gegeben,
in das etwa 5 ml wasserfreier Fluorwasserstoff destil
liert werden. Nach einer Stunde bei 0°C wird der
Fluorwasserstoff unter vermindertem Druck entfernt und
der Rückstand in 1%iger Essigsäure aufgenommen. Diese
Lösung wird mit Äther extrahiert. Die wäßrige Phase
wird auf eine 1 × 30 cm große Säule eines stark ba
sischen Ionenaustauscherharzes ("AGl X 2 Resin", Her
steller Bio-Rad) in der Essigsäureform aufgegeben. Das
Produkt wird mit 0,1n-Essigsäure eluiert und durch
Dünnschichtchromatographie (CHCl3/MeOH/32% HOAc:
120/90/40, Kieselgel G, Cl2/Tolidin) bestimmt. Die das
Produkt enthaltende Lösung wird gefriergetrocknet,
am Ionenaustauscherharz, "Sephadex G-25" (Hersteller
Pharmacia, Upsala, Schweden) erneut chromatographiert.
Das eluierte Produkt wird aufgefangen und gefrierge
trocknet, wobei ein flockiger weißer Feststoff in
einer Gesamtausbeute von 25% erhalten wird.
Wenn bei der vorstehend beschriebenen Synthese das
Boc-D-Trp (das die Verbindung A ergibt) durch Bod-D-
Tyr(Cl2B21) (das die Verbindung B ergibt) oder durch
Boc-D-phenyl-alanin (das die Verbindung C ergibt) er
setzt wird, verläuft diese Synthese in der oben be
schriebenen automatischen Syntheseapparatur wieder in
der gleichen Weise. In allen Fällen werden die Nona
peptide durch die Aminosäure-Analyse und das NMR-
Spektrum identifiziert. Diese Analysen bestätigen die
Anwesenheit der Aminosäuren in der Sequenz im erwarte
ten Molverhältnis.
Ausgewachsene weibliche Ratten mit einem Durchschnitts
gewicht von 200 g wurde gepaart und dann willkürlich
in Gruppen von 8 und 9 Tieren eingeteilt. Bei allen
Tieren wurde die Paarung durch die Anwesenheit von
Spermien in der Vaginalöffnung bestimmt. Bei allen Tieren
wurde mit der subkutanen Behandlung mit 10 µg der vorste
hend genannten Verbindung in mehreren täglichen Teildo
sen in einem wäßrigen Träger, der 0,1% Rinderserumalbu
min und 0,9% Natriumchlorid in einer Konzentration von
0,02% (Gew.-Vol.) enthielt, am Tag 3 der Implantation
begonnen und bis zum Tag 6 forgesetzt. Alle Tiere wurden
am Tag 13 getötet und auf Symptome von Toxizität, Feten
oder lebensfähige implantierte Eier untersucht.
Die Tiere der ersten (Vergleichsgruppe) von 4 Gruppen
erhielten nur den vorstehend genannten Träger. Acht von
neun Tieren erwiesen sich als trächtig. Nach der Tötung
wurden insgesamt 87 eingenistete Eier und drei resor
bierte Stellen in den Uteri gefunden.
Eine zweite Gruppe von 9 Tieren wurden mit der Verbindung
A (X = Tryptophyl) behandelt. Sieben Tiere zeigten keine
Anzeichen von Implantation. Die beiden anderen zeigten
insgesamt 25 Implantationsstellen, die sämtlich resor
biert waren.
Die dritte Gruppe wurde mit der Verbindung B (X = Tyro
syl) behandelt. Auch hier zeigten nur zwei von neun
Tieren Implantationsstellen, jedoch waren alle 22 ge
zählten Implantationen resorbiert.
Die vierte Gruppe von acht Tieren wurde mit der Verbin
dung C (X = Phenylalanyl) behandelt. Nur eine einzige
resorbierte Implantationsstelle wurde nach der Tötung
der Tiere in allen Uteri gefunden.
Diese Versuche und ihre Ergebnisse zeigen, daß die bei
dieser Untersuchung verwendeten Verbindungen entweder
die Befruchtung oder die Nidation oder die Entwicklung
eines lebensfähigen Fetus verhindern. Von 26 Tieren, die
mit einer der vorstehend genannten Verbindung behandelt
wurden, zeigten nur fünf Implantationen, und bei den
insgesamt 48 Implantationen wurde nicht ein einziger
lebensfähiger Fetus festgestellt.
Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten, wenn die vorstehend
genannte Dosis auf 1 µg durch Injektion verringert oder
auf 20 µg, d. h. auf eine Menge von 5 bis 100 µg/kg
Körpergewicht erhöht wurde.
Wenn eine Verbindung der vorstehend genannten Formel
weiblichen Ratten, die noch nicht voll entwickelt sind,
verabreicht wird, wird die Ausbildung von Uterus und
Ovarien verhindert mit dem Ergebnis, daß Ovarien und
Uteri in einem präpuberalen Zustand bleiben, so lange
die Behandlung fortgesetzt wird. Nach dem Abbruch der
Verabreichung einer der genannten Verbindungen wird die
normale Entwicklung der Organe wieder aufgenommen, und
die Tiere erreichen 2 bis 3 Wochen später die vollstän
dige Geschlechtsreife.
Trächtige Kaninchen erhielten einzelne subkutane Injek
tionen von 12,5 µg/kg der in Beispiel 2 verwendeten Ver
bindungen auf dem dort genannten Wege und in dem dort
genannten Träger am 14. Tag nach der Implantation. Bei
einem Vergleichstier (das nur den genannten Träger er
hielt) erwiesen sich sieben von acht eingenisteten Eiern
als lebensfähig, während die Tiere, denen die Verbin
dungen A, B und C injiziert wurden, nur durchschnittlich
einen lebensfähigen Fetus von sieben eingenisteten Eiern
zeigten. In allen Fällen wurden die Tiere am 28. Tag nach
der Implantation getötet.
Wie die vorstehend beschriebenen Versuche und ihre Er
gebnisse zeigen, hat die Behandlung mit den Verbindungen
A, B und C in geringen Mengen zu fast jedem Zeitpunkt
während des weiblichen Zyklus einen tiefgreifenden Ein
fluß auf die Fruchtbarkeit oder Fortpflanzung. In den
meisten Fällen genügen Einzeldosen von 2 bis 100 µg/kg
Körpergewicht, jedoch kann es zweckmäßig sein, die vor
stehend genannten Nonapeptide täglich an mehreren Tagen
in Abhängigkeit von der Länge des Zyklus des jeweiligen
Warmblüters zu verarbreichen.
Beim Menschen wird die orale Verabreichung aus Gründen
der Einfachheit bevorzugt. Tagesdosen von 0,02 bis
10 mg/kg an mehreren Tagen nach der Menstruation ver
hindern die Schwangerschaft. Tabletten, die 5 bis 100
mg enthalten, stellen eine besonders gut geeignete
Dosierungseinheit dar.
Tabletten dieser Art werden in üblicher Weise wie folgt
hergestellt: Das aktive Ingrediens wird mit Stärke ge
mischt. Das Gemisch wird granuliert und nach Zusatz der
notwendigen Füllstoffe, Geschmacksstoffe, Gleitmittel
usw. homogenisiert und durch ein 0,59-mm-Sieb (30 mesh)
gepreßt. Das homogene Gemisch wird dann zu Tabletten
der gewünschten Härte mit dem üblichen Stempel gepreßt.
Vorzugsweise werden mit Bruchkerbe versehene Tabletten
hergestellt, um die Einnahme in mehreren über den Tag
verteilten Teildosen zu erleichtern.
Bei Tieren kann die subkutane Verabreichung zweckmäßiger
sein. In diesem Fall wird das aktive Ingrediens in
physiologisch unbedenklicher Kochsalzlösung gelöst, die
gegebenenfalls 0,05 bis 1 Gew.-% Serumalbumin in einer
Konzentration zwischen 0,5 und 10 Gew.-% der vorstehend
genannten Verbindung enthält. Die Lösung wird zur Ver
hütung der Trächtigkeit oder, falls gewünscht, zur Ab
stimmung einer Herde oder Gruppe von Tieren auf einen
bestimmten Zeitpunkt injiziert.
Die nachgewiesenen Wirkungen der Verbindungen gemäß der
Erfindung auf den Fortpflanzungszyklus von Warmblütern
basieren in erster Linie auf dem mit ihnen in den Fort
pflanzungsorganen der behandelten Tiere hervorgerufenen
Ungleichgewicht von Steroidhormonen. Dies kann veran
schaulicht werden, indem man den in der vorstehend be
schriebenen Weise behandelten Tieren exogene Östrogene
verabreicht. Wenn spezielle Östradiol Ratten, die mit
den Verbingungen A, B und C behandelt worden sind
(am Tag 2 bis 6 der Befruchtung), subkutan an den Tagen
4 und 5 nach der Befruchtung in einer Dosis von nur
0,1 µg (gelöst in Sesamöl) verarbreicht wird, findet die
Implantation bei drei von acht Tieren statt, wobei im
wesentlichen nur lebensfähige Embryos entstehen. Der
Wirkungsmechanismus der Verbindungen gemäß der Erfindung
kann somit als Prozeß erklärt werden, der das richtige
Gleichgewicht der Steroide in den Fortpflanzungsorganen
verhindert und hierdurch die nachgewiesene Unfähigkeit
zur Fortpflanzung bewirkt.
Die Verbindungen gemäß der Erfindung können somit ver
wendet werden, um die Ovulation bei nicht geschlechts
reifen Warmblütern zu verhindern und ihren Eintritt in
den Fortpflanzungszyklus zu verzögern. Sie können ver
wendet werden, um die Reifung der Eier zu verzögern und
hierdurch eine Herde oder Gruppe von Tieren hinsichtlich
der Befruchtung und des Werfens auf einen bestimmten
Zeitpunkt abzustimmen. Die Verbindungen können nach der
Ovulation verwendet werden, um die Implantation zu ver
hindern. In beiden Fällen wird die Fortpflanzung ver
hindert. Die Verbindungen können auch verwendet werden,
um die Befruchtung durch Auslösung vorzeitiger Ovulation
zu verhindern, und um die Implantation der Eier zu
hemmen, bevor sie sich in der Schleimheit des Uterus
eingenistet haben, oder um danach eine abortive Wirkung
auf den Embryo auszuüben. Die vorstehend genannte
höhere Dosierung ist nur für die orale Verabreichung
erforderlich, weil nur ein verhältnismäßig geringer
Teil effektiv in den Blutstrom eintritt. Die niedrigeren
Dosierungen eignen sich für alle parenteralen Verab
reichungen. Die Verbindungen gemäß der Erfindung sind
besonders gut für die Verwendung in Suppositorien oder
für die intravaginale Verabreichung geeignet.
Claims (3)
1. Mittel für die Verhinderung der Fortpflanzung von
weiblichen Warmblütern, enthaltend das Nonapeptid
L-pGlu-L-His-L-Trp-L-Ser-L-Tyr-X-L-Leu-L-Arg-L-Pro-
Nh-C2H5, worin X die zweiwertige, optisch aktive
D-Form von Tryptophan, Thyrosin oder Phenylalanin ist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
X die zweiwertige, optisch aktive D-Form von Trypto
phan oder Tyrosin ist.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, enthaltend zwischen 5
und 100 mg des Nonapeptids pro Dosierungseinheit.
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