DE259959C

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Publication number: DE259959C
Application number: DENDAT259959D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 259959 KLASSE 14/. GRUPPE

MARTIN SCHARWAT in SAARBRÜCKEN.

der Wärmeausdehnung des Zylinders.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. März 1912 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rollen schubkurvenventilsteuerung für Kolbendampfmaschinen mit Vorrichtung zur Erzielung gleichbleibender Füllungen durch Ausgleich der Wärmeausdehnung des Zylinders.

Das Neue der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die Anschlag teile, welche bisher von beiden Ventilaufsätzen getragen wurden, nur an dem einen Ventilaufsatz fest angeordnet und

ίο in dem anderen Ventilaufsatz frei beweglich gelagert werden, so daß der Anschlagteil des letzteren Ventilaufsatzes nicht mehr den Wärmedehnungen des Zylinders folgen kann. Die Entfernungen der beiden Rollen voneinander und ebenso der beiden Schubkurven voneinander sind dann praktisch unveränderlich.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Aufsicht mit teilweisem Schnitt durch den beweglich gelagerten Anschlagteil.

Die Steuerung erhält ihren Antrieb von einem Exzenter auf der Maschinen welle. Die Exzenterbewegung wird durch Stangen und Schwinghebel auf die Stange α übertragen.

Diese trägt im vorderen Ventilaufsatz g¹ eine Rolle b¹ und im hinteren Ventilaufsatz g² eine Rolle δ². Bei der Verschiebung der Stange a schlagen die Rollen abwechselnd gegen zwei Schubkurven c¹ und c², wodurch diese angehoben und damit die Lenker d¹ und d² um die Bolzen e¹ und e^z gedreht werden. Durch diese Bewegung werden die Ventilspindeln f¹ und f^z und damit die Ventile gehoben und gesenkt.

Der Drehpunkt e² im hinteren Ventilaufsatz g² ist in der Längsrichtung des Zylinders beweglich gelagert. Er gleitet in einer Lauffläche h² des Ventilaufsatzes g² und ist gleichzeitig in einer Stange k gelagert, welche mit dem Bolzen e¹ des vorderen Ventilaufsatzes g¹ fest verbunden ist. Damit ist die Entfernung der Schubkurven c¹ und c² festgelegt und unabhängig von der Wärmedehnung des Zylinders gemacht. Die Füllungen auf beiden Zylinderseiten sind dann gleich. Die Entfernung 1 der Ventilachsen Voneinander ist je nach der Wärmeausdehnung des Zylinders veränderlich, die Entfernung m der beiden Drehpunkte e¹, e² jedoch und damit die Entfernung η der Arbeitsstellungen der beiden Rollen b¹, b² praktisch unveränderlich.

Es steht natürlich nichts im Wege, die Schubkurve direkt an der Ventilspindel angreifen zu lassen, oder auch die Schubkurven mit den Rollen zu vertauschen.

Es können auch beide Anschlagteile in dem Zylinderaufsatz beziehungsweise beide Drehpunkte e¹ und e² verschiebbar gelagert sein. Es müßte dann die Stange k in einem Punkt gelagert sein, welcher möglichst nicht unter dem Einfluß von Wärmedehnungen steht; z. B.

könnte die Stange an dem Rahmen befestigt sein.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Rollenschubliurvensteuerung für Kolbendampf maschinen mit durchgehender Steuerstange mit Vorrichtung zur Erzielung gleichbleibender Füllungen durch Ausgleich der Wärmeausdehnung des Zylinders, dadurch ίο gekennzeichnet, daß der in dem einen Ventilaufsat2. (g²) gelagerte Anschlagteil (c~) in der Längsrichtung des Zylinders verschiebbar und mit dem in dem anderen Vertilaufsatz (g¹) fest gelagerten Anschlagteil (c¹) verbunden ist.
2. Rollenschubkurvensteuerung nach Anspruch i, bei der die von der Steuerstange beeinflußten Anschlagteile an in den Ventilaufsätzen drehbar gelagerten Lenkern sitzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehpunkt (e²) des im hinteren Ventilaufsatz (g²) gelagerten Lenkers (d²) verschiebbar angeordnet und durch eine Stange (k) mit dem im vorderen Ventilaufsatz (g¹) fest gelagerten Drehpunkt (e¹) des Lenkers (d¹) verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.