DE256204C

DE256204C -

Info

Publication number: DE256204C
Application number: DENDAT256204D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JIg 256204 KLASSE 20/. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Juli 1912 ab.

Bei elektrischen Fahrzeugen mit Sicherheitskurbel zum Unterbrechen des Fahrstromes bei Unfällen des Führers (Loslassen der Fahrkurbel), hat man bisher eine von einem Ruhestrom durchflossen Hüpferspule verwendet, um die Luftdruckbremse anzustellen. Diese Einrichtung hat den Nachteil, daß auch beim Befahren spannungsloser Strecken (Streckenunterbrechern usw.) in störender Weise stets

ίο die Bremse in Tätigkeit tritt.

Vorliegende Erfindung vermeidet diesen Übelstand dadurch, daß bei Fahrzeugen der vorbeschriebenen Art zum Anstellen der Bremse eine vom Arbeitsstrom durchflossene Hüpferspule verwendet wird, die mittels Hilfskontakte am Fahrstromhüpfer in dessen Ausschaltstellung und mittels Kontakte am Fahrtrichtungsschalter in dessen Einschaltstellungen in den Arbeitsstromkreis eingeschaltet ist. Der Arbeitsstromkreis ist ferner über Kontakte an der Sicherheitsfahrkurbel geerdet.

In der Zeichnung ist eine der Erfindung entsprechende Schaltung schematisch dargestellt.

Der Fahrstromhüpfer α besitzt einen Kern b, der im angehobenen Zustand einen Schalter c für den Fahrstromkreis schließt und in seiner tiefsten Lage die Kontakte d und e überbrückt. Die Kontakte d und e liegen im Stromkreis des Bremshüpfers f, dessen . Kern im angehobenen Zustand ein an die Hauptleitung der Luftdruckbremse angeschlossenes Ventil g öffnet. In den Stromkreis des Hüpfers f sind ferner Kontaktfinger h und i eingefügt, die von Kontaktstücken am Fahrtrichtungsschalter k in dessen Einschalt st eilungen überbrückt werden. Schließlich ist der Stromkreis über die mit der Fahrkurbel m verbundenen Kontakte n, w an Erde gelegt. Die Fahrkurbel steht unter der Wirkung einer Feder, die bestrebt ist, einen Kontakt zwischen η und w herzustellen.

Bei der Bewegung des Fahrschalters 0 aus der Nullstellung in die Stellung I kommt außer dem Kontaktfinger r in einer Zwischenstellung der Kontaktfinger q mit dem Kontaktstück p in Berührung. Damit ist folgender Stromkreis geschlossen: Von der Oberleitung s über den Stromabnehmer t, Leitungen u, v, Kontaktfinger q, Kontaktstück fi, Kontaktfinger r, Fahrstromhüpfer α zur Erde. Der Hüpfer α zieht seinen Kern b an und dieser schließt den Schalter c. Der Strom fließt jetzt von der Oberleitung s über Stromabnehmer t, Leitung u, Schalter c durch die Hüpferspule a zur Erde, so daß auch, nachdem der Kontaktfinger q von dem Kontaktstück p abgeglitten ist, der Fahrstromhüpfer α vom Strom durchflossen wird. Der Fahrstrom wird alsdann in bekannter Weise geregelt.

Claims

Läßt der Führer während der Fahrt die Fahrkurbel m los, dann werden unter der Wirkung der Feder die Kontakte η und w aneinandergedrückt, und der Strom fließt jetzt an dem Fahrstromhüpfer α vorbei über n, w unmittelbar zur Erde. Damit ist der Hüpfer α kurzgeschlossen, Kern b fällt herab, öffnet den Schalter c und überbrückt die Kontakte d und e. Der Fahrstrom ist infolgedessen

ίο unterbrochen und der Erregerstrom für den Bremshüpfer f eingeschaltet. Dieser Strom verläuft von der Oberleitung s über Stromabnehmer t und Leitung u, Kontakte e, d, Bremshüpfer f, Kontaktfinger h, Kontaktstück k, Kontaktfinger i, Kontakte η und w der Sicherheitsfahrkurbel und dann zur Erde. Der Bremshüpfer f wird erregt, und sein Kern öffnet das mit ihm gekuppelte Ventil g der Luftdruckbremse.

Wenn das Fahrzeug unter Spannung steht, und der Fahrstromhüpfer α infolge eines Unfalles des Führers spannungslos wird, so erfolgt eine Bremsung.

Gelangt das Fahrzeug dagegen auf eine spannungslose Strecke, so wird zwar gleichfalls der Fahrstromhüpfer α stromlos, und es werden die Kontakte d und e im Erregerstromkreis für den Bremshüpfer f überbrückt. Da aber die Kontakte η und w an der Fahrkurbel infolge der Belastung der Kurbel durch die Hand des Führers sich nicht berühren, tritt keine Bremsung ein. Nach Befahren der spannungslosen Strecke wird dann nach Rückführung der Fahrwalze in die Nullstellung und durch neues Anlassen der Motoren, wie vorstehend beschrieben, der Erregerstromkreis für den Bremshüpfer unterbrochen und der Fahrstromkreis geschlossen.

Paten τ-An SPRU c η :

Vorrichtung zum Unterbrechen des Fahrstromes und Anstellen der Luftdruckbremse elektrischer Fahrzeuge bei Loslassen der Fahrkurbel mittels eines mit der Fahrkurbel verbundenen Schalters und einer in einem Ruhestromkreis liegenden Hüpferspule, die bei Loslassen der Fahrkurbel kurzgeschlossen wird und den Fahrstromkreis unterbricht, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anstellen der Luftdruckbremse eine zweite vom Arbeitsstrom betätigte Hüpferspule (f) verwendet wird, wobei die Spule (f) in den Arbeitsstromkreis mittels Hilfskontakte (d, e) am Fahrstromhüpfer (a, b) in dessen Ausschaltstellung und mittels Kontakte (h, i) am Fahrtrichtungsschalter in dessen Einschaltstellungen eingeschaltet und der Arbeitsstromkreis über die mit der Fahrkurbel verbundenen Kontakte (n, w) an Erde gelegt wird, zum Zwecke, ein unbeabsichtigtes Bremsen beim Befahren stromloser Strecken (z. B. Streckenunterbrechern) zu vermeiden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.