DE25167C

DE25167C - Desinfektionsapparat

Info

Publication number: DE25167C
Application number: DENDAT25167D
Authority: DE
Original assignee: G. NOBES in London

Description

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PATENTAMT.

KLASSE 85: Wasserleitung.

GEORGE NOBES in LONDON. Desinfectionsapparat.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. April 1883 ab.

Diese Erfindung bezieht sich auf Neuerungen an Desinficirapparaten, welche bei Cisternen, Wasserleitung mit bemessenem Wasserverbrauch, Wasserciosets, Pissoirs, Kanalisationsröhren und Ausgüssen angewendet werden können, selbst in Fällen, wo Vorrichtungen desselben Zweckes und ähnlicher Art nicht so wirkungsvoll oder bequem anzubringen sind. Der Apparat ist so eingerichtet, dafs die desinficirende Flüssigkeit, welche in die Cisternen, das Closet oder Pissoirbeckeh etc. eingeführt werden soll, jedesmal gemessen und ihr Consum aus dem Grunde auf ein Minimum beschränkt werden kann.

Fig. ι zeigt im Querschnitt einen isolirten Desinficirapparat. Derselbe besteht im wesentlichen aus einem Behälter b von passender Gröfse und Gestalt zur Aufnahme der desinficirenden Flüssigkeit. Die Cisterne ist mit der Wasserleitung, der Speisevorrichtung für Closets und Pissoirs oder der Vorrichtung, auf welche die desinficirende Wirkung ausgeübt werden soll, auf geeignete Weise verbunden; man kann den Desinficirapparat auch getrennt anordnen. In der die desinficirende Flüssigkeit enthaltenden Cisterne b ist ein besonderer, meist cylindrischer Behälter e angebracht, der mit dem Boden der Cisterne fest verbunden ist und aus welchem ein syphonartiges Rohr/ nach dem Closet- etc. Becken führt. In dem Behälter e läfst sich mittelst der Hebelvorrichtung h Λ¹ ein Kolben^ auf- und abbewegen, so dafs eine pumpenartige Wirkung eintritt. Das Rohr f geht von dem Boden des Behälters e aus und ist mit einem Röhrchen e¹ versehen, welches mit der Luft in Verbindung steht und dadurch die heberartige Wirkung des Syphonrohres / aufheben soll, weil sonst der Inhalt der zu desinficirenden Cisterne, des Closets etc. in den Desinfectionsbehälter treten würde.

Die Wandung des cylinderförmigen Behälters e ist mit Löchern χ versehen, die so weit über dessen Boden angeordnet sind, dafs der räumliche Inhalt des Cylinders zwischen der Löcherreihe χ und der Mündung des Rohres / (welcher Raum mit desinficirender Flüssigkeit gefüllt ist) genügt, um beim jedesmaligen Functioniren des Apparates eine genügende desinficirende Wirkung auszuüben.

Geht nämlich der Kolben g nach oben, so wird aus der Cisterne b durch die Löcher Flüssigkeit angesaugt und beim Niedergang desselben wieder herausgedrückt, bis der Kolben g gerade die Löcher deckt; alsdann tritt der Rest der Flüssigkeit durch die Röhre / an die zu desinficirende Stelle. Die Höhe der Löcherreihe χ über dem Boden des Behälters e ist nun so bemessen, dafs der Inhalt an Flüssigkeit zur jedesmaligen Desinfection hinreicht. Die Hobelvorrichtung h h¹ ist mit dem Sitzbrett und der Thür des Closets etc. in geeignete Verbindung gebracht, so dafs die Vorrichtung leicht in Function gesetzt werden kann.

Fig. 2 zeigt im Verticalschnitt einen Desinficirapparat in Verbindung mit dem Wasserreservoir zur Spülung, wobei letztere auf ein gewisses Quantum bemessen ist. An dem Hebel h, welcher die Desinficirvorrichtung trägt, ist die Stange 0 befestigt, welche ein Kegelventil υ trägt, das zum Abschlufs des Rohres f¹ dient.

Dasselbe führt ebenso wie das Rohr f nach dem zu desinficirenden Behälter. Durch Anordnung eines Hebels mit einem Gewicht η in Verbindung mit der Ventilstange σ und andererseits mit dem Hebel h wird das Ventil ν nur dann offen sein, wenn die Hebelvorrichtung h nach oben geht und der Behälter e sich mit desinficirender Flüssigkeit füllt, zugleich also, wenn durch Belastung des Sitzbrettes etc. die Spülung bewirkt wird. Nach Aufhören derselben sinkt der Kolben g entweder vermöge seiner eigenen Schwere oder noch unterstützt durch ein Gewicht i, Fig. ι, nach unten und wird schliefslich, wie oben gezeigt, die desinficirende Flüssigkeit in Wirkung treten lassen.

Auf diese Weise operiren der Spül- und Desinficirapparat hinter einander, wobei für jeden der Verbrauch nach Bedarf genau bemessen werden kann. Das Rohr c dient zur Speisung des Reservoirs m mit Wasser.

Die Cisternen m und b können aus einem Stück entweder aus Gufseisen hergestellt oder getrennt neben einander etc. angeordnet werden. Das Röhrchen e^l ist mit der Luft so in Verbindung gebracht, dafs es die heberartige Wirkung von f aufhebt.

Claims

Patent-An sprüche:

ι. Die Construction und Anordnung eines Desinficirapparates für Cisternen, Closets u. s. w., bestehend aus einem Desinficirbehälter b, in welchem ein cylinderförmiger Behälter e so angeordnet ist, dafs durch die auf- und abgehende und durch den Hebel h h¹ veranlafste Bewegung eines Kolbens g die Flüssigkeit durch Löcher χ eintritt, während sie, nachdem der Kolben die Löcher beim Niedergang passirt hat, durch das Rohr f an den zu desinficirenden Ort gedrückt wird, wobei das Luftröhrchen e die heberartige Wirkung des Rohres aufhebt, zum Zweck wie beschrieben, Fig. i.
2. Die Verbindung eines Spülapparates m mit dem Desinfectionsapparate b derartig, dafs durch die Hebelanordnung h h' der Desinfectionsapparat in Wirkung tritt, wobei der Verbrauch beider auf ein gewisses Quantum bemessen ist, Fig. 2.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.