DE25128C - Neuerungen an dynamoelektrischen und elekrodynamischen Maschinen - Google Patents
Neuerungen an dynamoelektrischen und elekrodynamischen MaschinenInfo
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- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K23/00—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Die nachstehend beschriebenen Elektromotoren beruhen auf folgenden Principien:
I. Wie in Fig. 1 angegeben, sind zwei Reihen Magnete oder Elektromagnete einander so gegenübergestellt,
dafs die ungleichnamigen Pole bei α und a1, b und bx, c und c1 11. s. w. sich entgegenstehen.
Zwischen diesen beiden Magnetserien werden zwei Stäbe oder Stab- oder Drahtbündel
von weichem Eisen oder anderem magnetischen Metall angebracht. Nimmt man die
Diagramme der Magnetfelder, welche sich durch diese Zwischenlage unter der Wirkung der Magnete
bilden, so wird man bemerken, dafs die magnetische Ausstrahlung den in der Fig. 1 angegebenen
Linien entspricht.
Von jeder Polfiäche der Elektro-Inductoren
gehen Linien magnetischer Kraft aus und nehmen ihre Richtung gegen den Stab, welcher der
Fläche gegenüberliegt. Zwischen den beiden Stäben erscheinen ebensolche Linien magnetischer
Ausstrahlung. Dieses' Diagramm zeigt an, dafs jeder der beiden Stäbe oder Bündel, welche
zwischen die Magnetpole gelegt sind, ein umgekehrtes polarisches Verhalten zu dem gegenüberstehenden
Inductorpol annimmt, und dafs die beiden Stäbe ebenso unter einander verschiedene
Polarität haben, welche auf eine zwischen den Inductorpolen liegende Fläche einwirkt.
Es geht hieraus hervor, dafs der Zwischenraum zwischen den beiden in den Abstand der
Magnetpole α α1 u. s. w. gelegten Stäbe oder
Bündel ebenso, wie die beiden Zwischenräume zwischen den Magnetpolen und den Stäben,
von den Ausstrahlungslinien dreier Magnetfelder eingenommen werden.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt zu Fig. 1, senkrecht durch zwei Inductorpole und das durch
die Ausstrahlungslinien gegebene Diagramm gelegt; es ist daraus ersichtlich, dafs der ganze,
jeden der beiden Stäbe umgebende Raum in ein Magnetfeld verwandelt ist.
Wenn nun unter diesen Verhältnissen ein oder mehrere elektrische Spulendrähte e el auf
die Stäbe oder Bündel gewickelt und diese in' den vorbezeichneten Magnetfeldern in entsprechende
Bewegung gesetzt werden, so wird ein elektrischer Strom - in diesen Drähten hervorgerufen
werden. In Fig. 2 ist die Richtung jedes dieser inducirten Ströme in den beiden Drahtspulen angegeben.
Umgekehrt würde eine Maschine dieses Systems in Bewegung gesetzt werden durch die Wirkung
eines elektrischen Stromes, welcher durch die Spulendrähte der Armatur (Stäbe) und der an
Stelle permanenter Magnete gesetzten Elektromagnete hindurchginge.
Die Bewegung der Inductoren und der Armatur zu einander kann entweder in einem abwechselnden,
geradlinigen oder bogenförmigen Hin- und Hergehen, oder, was am geeignetsten erscheint, in einem fortgesetzten Kreislauf eines
der beiden Organe bestehen.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, werden die Theile der beiden Spulen, welche zwischen den beiden
Armaturringen liegen und dasselbe magnetische Feld passiren, von elektrischen Strömen in
gleicher Richtung durchlaufen. Hieraus könnte eine nachtheilige Rückwirkung zwischen den
beiden angrenzenden Stäben oder Bündeln der beiden Armaturringe entstehen, indem sie
gegenseitig Induction hervorrufen. Um dies zu
vermeiden, kann man die Armaturrollen in der in Fig. 3 und 4 angegebenen Weise in versetzter Lage anordnen, um zu vermeiden, dafs
die Wirkungen einander aufheben.
II. In der vorstehend beschriebenen Anordnung war angenommen, dafs die inducirenden
Magnete sich mit ungleichnamigen Polen gegenüberstehen, so dafs drei Magnetfelder gebildet
und nutzbar gemacht werden können. Werden jedoch, wie in Fig. 5 dargestellt, die gleichnamigen
Pole der inducirenden Magnete gegen einander gekehrt, so werden nur zwei Magnetfelder
gebildet, welche zwischen den Polen der inducirenden Magnete und den Aufsenflächen
der Armaturscheiben liegen. Die magnetischen Kerne dieser beiden Scheiben nehmen alsdann
gleichnamige Polarität an, und zwar die den inducirenden Magnetpolen entgegengesetzte. Der
zwischen den beiden Armaturkernen liegende Raum wird dann magnetisch neutral sein, indem
er sich zwischen zwei Körpern gleicher Polarität befindet. Die Spulendrähte α α und b b
werden in diesem Zwischenraum keiner magnetischen Ausstrahlung ausgesetzt sein. In diesem
Falle wird jedoch eine gegenseitige Inductionswirkung zwischen den beiden angrenzenden
Theilen der Drahtspulen α und b stattfinden, welche sehr nahe an und parallel zu einander
liegen und gleichzeitig von Strömen entgegengesetzter Richtung durchlaufen werden. Diese
Induction wird folglich hier eine günstige, den Strom verstärkende Wirkung ausüben.
Unter diesen Verhältnissen erhält man, wie in Fig. 5 angedeutet, eine Reihe zusammenwirkender
Effecte. A und B sind die beiden gleichnamigen Pole der inducirenden Magnete,
A1 und jB' sind die Scheiben oder Ringe mit
magnetischem Kern, welche zwischen A und B eingeschaltet sind; sie erhalten gleichnamige
Polarität, aber entgegengesetzt zu den Polen A und B. Die Linien α α und b b geben die
beiden Ströme an, welche durch die directe Wirkung der Magnetfelder, d. h. der Magnetpole
A und B, hervorgerufen werden. Da beide Ströme entgegengesetzte Richtung verfolgen,
parallel und nahe an einander vorbeilaufen, so werden durch gegenseitige Induction
zwei neue Ströme erzeugt, welche durch die Linien al al und b1 b1 bezeichnet sind.
Man erhält hiernach die Vereinigung folgender Wirkungen:
ι. α α ζ= durch A inducirter Strom,
. 2. b b = durch B inducirter Strom
durch magnetische Induction hervorgerufene Ströme, erzeugt durch die Bewegung der Scheiben A1B1 durch die Magnetfelder der Pole A und B;
durch magnetische Induction hervorgerufene Ströme, erzeugt durch die Bewegung der Scheiben A1B1 durch die Magnetfelder der Pole A und B;
3. ax a1 z= durch α inducirter Strom,
4. b1 P = durch b inducirter Strom
durch galvanische Induction zwischen den parallel in entgegengesetzter Richtung an einander vorbeigehenden Strömen α und b erzeugte Ströme.
durch galvanische Induction zwischen den parallel in entgegengesetzter Richtung an einander vorbeigehenden Strömen α und b erzeugte Ströme.
Diese Anordnung gestattet, also, gleichzeitig
eine primäre und eine secundäre Induction, deren Wirkungen sich vereinigen, nutzbar zu
machen, wodurch eine Kraftersparnifs erzielt wird, weil die von der galvanischen Induction
herrührenden Ströme sonst absorbirt zu werden pflegen.
III. Das vorliegende System gestattet auch, die inducirenden Magnetpole in kreisförmigen
Reihen anzuordnen, wobei alle Magnete der einen Reihe unter sich gleichnamig, die Magnete
der anderen Reihe ebenfalls unter sich gleichnamig, aber entgegengesetzt polarisch zu denen
der ersten Reihe sind. Die Pole der beiden Reihen können sich entweder mit ihren Stirnflächen
direct gegenüberstehen oder in versetzter Lage gegen einander angeordnet sein, so dafs
die Pole der einen Serie den Zwischenräumen zwischen den Polen der anderen Serie entgegenstehen,
wie in Fig. 3 und 4 dargestellt.
IV. Dieses Maschinensystem gestattet ferner, dafs die inducirenden Magnetpole beider sich
gegenüberstehenden Serien sämmtlich gleichnamig sind. Bei der letzteren Anordnung fällt
die Befürchtung fort, dafs die magnetischen Kerne der Armaturringe im ganzen und beständig
gleichartig polarisirt werden, da die Weicheisenkerne, wie später gezeigt wird, in
Sectionen getrennt werden. Um die Bildung von anormalen, unmagnetischen Punkten in den
magnetischen Körpern, aus denen die Inductoren bestehen, zu vermeiden, empfiehlt es sich, eine
Zwillingsmaschine, d. h. eine Maschine mit zwei Paar Armaturringen, zu construiren, wie in Fig. 6
dargestellt. In dieser Construction wird die mittlere Inductorscheibe T von geradlinigen
Magneten oder Elektromagneten gebildet, deren einer Pol gegen das erste Paar, der andere Pol
gegen das zweite Paar Armaturringe gekehrt ist. Die beiden äufseren Inductorscheiben U U\
welche durch ihre eiserne Achse V magnetisch verbunden sind, bilden eine Art Elektromagnet
eigenthümlicher Form, dessen beide Pole gegen einander hin zurückgebogen sind, wie ein
doppeltes Rad, dessen Verzahnung von den Inductorspulen, die mit dem Draht des inducirenden
Stromes umwunden sind, gebildet wird. Diese Anordnung hat den Vortheil, dafs zwei
Armaturen durch nur drei Inductorscheiben in Wirkung gesetzt werden können, sowie im allgemeinen
11 Armaturen durch η -\- 1 Inductorräder.
'
Die beiden zuletzt beschriebenen Systeme (III und IV), in denen die kreisförmig angeordneten
Inductorpole jeder einzelnen Magnetserie unter sich gleichnamig sind, haben im übrigen eine
im allgemeinen sehr wichtige Eigenschaft, indem sie die volle magnetische Wirkung der Inductoren
nutzbar machen. In der That findet, im
Gegensatz zu allen bisher gebauten Maschinen zur Erzeugung elektrischer Ströme, keinerlei
Ausstrahlung mehr in die die Inductoren trennenden seitlichen Zwischenräume statt, da auf jeder
Scheibe alle Pole gleichnamig sind. Die magnetische Wirkung des vorliegenden Systems geschieht
also ganz und ausschliefslich nach vorn, d. h. von den Inductoren direct gegen die
Armaturscheiben, so dafs ein Maximum von Inductionseffect erzielt wird durch die unverminderte
Einwirkung der ganzen inducirenden Kraft auf die Armatur.
Wenn die Inductoren aus permanenten Magneten oder aus Elektromagneten, deren Polarität
nicht wechselt, bestehen, so folgt aus der vorbeschriebenen Anordnung, dafs, wenn elektrische
Leitungsdrähte um die Armaturkerne gewickelt und in entsprechende Bewegung gegenüber den
Inductormagneten gebracht werden, in diesen Drähten Inductionsströme mit abwechselnd entgegengesetzter
Richtung hervorgerufen werden. Dies sind dann Wechselströme.
Um continuirliche Ströme zu erhalten, braucht
man nur die Armaturrollen in eine genügende Anzahl von Abtheilungen zu zerlegen und sie
in gewohnter Weise durch einen Stromsammler zu verbinden, wie solche seit Erfindung der
Indnctionsmaschinen, z. B. in den nach Pixii, Clarke, Pacinotti, Gramme, Siemens u. A.
benannten Constructionen angewendet werden, um durch Anordnung von Contactvorrichtungen
die nach den neutralen Zonen der Magnetfelder convergirenden Ströme aufzunehmen.
Diese Contactvorrichtungen können auf dem oder den Stromsammlern in derselben Zahl angeordnet
sein, wie Inductoren auf der Scheibe sich befinden oder wie Stromkreise durch die
Inductorpaare hervorgebracht werden, oder sie können unter einander so gruppirt sein, dafs
sie Combinationen von Stromkreisen bilden. Andererseits können die Armaturrollen unter
sich, unabhängig von der Zahl der Inductorpaare, gruppirt werden, so dafs entweder Combinationen
von Stromkreisen oder ein einziger Stromkreis entstellt; es ist dabei nur immer nothwendig, dafs nur homologe und gleiche Abtheilungen,
d. h. solche, welche zu den Inductoren symmetrisch angeordnet sind, vereinigt werden, Fig. 7.
In nachstehendem soll eine specielle Einrichtung einer Maschine beschrieben werden,
welche bestimmt ist, sich selbst anzuregen durch die Gesammtheit oder einen Theil ihres inducirten
Stromes.
Der um die Elektro - Inductoren gewickelte Draht mufs so viele isolirte Stromkreise oder
einzelne Leitungen bilden, als Abtheilungen oder Einzelstromkreise in der Armatur, in dem Raum
zwischen den Polen, von Achse zu Achse, vorhanden sind. Auf diese Weise wird bei jeder
Lage, in der ein Maximum von Induction in jeder Abtheilung der Armatur erzeugt wird, ein
Maximum von Erregungsüberschufs im Inductor vorhanden sein. Fig. 7 zeigt beispielsweise nur
zwei Stromkreise, welche in jedem interpolaren Raum enthalten sind. Die Inductoren sind
durch e N,e S1 e* N1 ex Sangedeutet. Die beiden
Serien von Contacten hhh und hl Ä1 /z1 sind so
angeordnet, dafs die Ströme aller Einzelabtheilungen dieser Serien nach ihrem entsprechenden
Sammler, Fig. 8 und 9, geleitet werden. Die Vorrichtungen zum Sammeln des Stromes sind
hier auf zwei nach einander folgenden Abtheilungen des Sammelrades dieser Serie, Fig. 8, angeordnet.
Jeder inducirte Stromkreis oder jede Gruppe von homologen, inducirten Stromkreisen
wirkt wie eine vom Inductorstrom ausgehende Kraft und mufs an einen speciellen Sammler
gelangen, der ihn umkehrt, um von da nach seinem besonderen Stromkreise in den Inductoren
zu gelangen. In diesem Falle wird die Resultante der von der Gesammtheit der inducirenden
Ströme ausgeübten Wirkungen sich als Sinusoid darstellen. Diese Curve zeigt als allgemeines Verhalten für das Inductorsystem
an, dafs das Maximum der magnetischen Kraft der Zahl der in einem interpolaren Raum von
Achse zu Achse eingeschlossenen Sectionen der Armatur entspricht.
Es läfst sich ferner auch noch folgende Anordnung treffen: Die Spulen der Armatur
werden in die gleiche Anzahl einzelner Gruppen getheilt, wie die inducirenden Elemente, und
zu einem oder zu mehreren Stromkreisen verbunden, je nachdem der ganze inducirte Strom
oder nur ein Theil desselben zur Erregung der Inductoren dienen soll. Der erregende, inducirte
Strom wird durch zwei isolirte Ringe gesammelt, um in die Inductoren geleitet zu werden.
Letztere werden dann ihre Polarität beim jedesmaligen Hindurchgehen eines inducirten Stromes
wechseln, von einer Polarregion zur anderen, so dafs die Wirkungen immer dieselbe Richtung
haben, wie in der Armatur. Es würde bei dieser Einrichtung nur erforderlich sein, zwei
solcher Systeme auf einer gemeinschaftlichen Achse zu vereinigen und die inducirten Ströme
des einen Systems wechselseitig zur Erregung der Inductoren des anderen zu benutzen, damit
sich jedes dieser Inductorsysteme im Moment der Maximalerregung so regulirt, dafs einer Abirrung
begegnet wird, indem dieser Moment mit demjenigen zusammenfällt, in welchem die Lage der entsprechenden Armatur die gröfste
Wirkung ergiebt.
Nachdem nun in vorstehendem das Princip erklärt worden ist, auf welchem die Generatoren
mit duomagnetischer Armatur zur Erzeugung elektrischer Ströme beruhen, sind noch einige
nicht unwichtige constructive Einrichtungen zu beschreiben, welche dazu beitragen, eine vorzügliche
Leistung, eine Schonung der Arbeits-
theile und einen leichten und sicheren Betrieb zu gewährleisten.
In den Elektromotoren, deren Armatur einen Weicheisenkern besitzt, pflegt eine Abschwächung
des Nutzeffectes, ein Arbeits- oder Kraftverlust
stattzufinden, welcher hier verhütet werden soll.
Der inducirte Ström in jedem Einzelstromkreis wirkt auf seinen Weicheisenkern in der Art,
dafs er ihm eine Polarität zu geben sucht, die derjenigen entgegengesetzt ist, die er unter dem
Einflufs des Inductors annimmt. Es entsteht an diesen Kernen eine beständige Neigung zur
Bildung immagnetischer Punkte an' jedem Ende der Stromkreise oder der Einzelsectionen. Diese
Gegenpolarisirung ist um so stärker, je kräftiger der inducirte Strom ist, und sie reagirt entsprechend
auf den Inductor, indem sie dessen Kraft vermindert. Infolge dieser nachtheiligen
Rückwirkungen werden die zur Verwendung kommenden magnetischen Kräfte, durch deren
Wirkung die elektrischen Ströme erzeugt werden sollen, nicht vollkommen ausgenutzt. Aufserdem
wird in den meisten Fällen die Gegenpolarisation der Kerne noch durch deren Form unterstützt,
indem sie mit dem gröfsten Theil ihrer Länge dieselbe Richtung einnehmen wie die Bewegung,
d. h. die Richtung, in welcher die Polaritäten des Inductors sich abwechselnd folgen. Da
der magnetische Kern in dieser Richtung keinerlei Unterbrechung hat, so bilden sich die unmagnetischen
Punkte ohne Hindernifs. Aus denselben Gründen bewirken die zahlreichen Depolarisirungen,
die der Kern durchmachen mufs, eine Verlangsamung, welche eine weitere ungünstige
Rückwirkung hervorbringt. Ein nicht unbeträchtlicher Theil der Betriebskraft wird hierdurch
absorbirt und geht gänzlich verloren.
Dem wird durch folgende Einrichtung gesteuert. Anstatt die magnetischen Kerne der
Armatur aus massiven Stücken, Stäben oder Drahtbündeln herzustellen, welche einen geschlossenen
Kreis bilden, oder aus Körpern, welche in ihrer gröfsten Länge parallel zur entsprechenden
Bewegung der elektrischen Organe der Maschine liegen, werden hier die Weicheisenkerne
in Sectionen getheilt, welche unter sich vollständig magnetisch isolirt sind und
welche aufserdem die kleinstmögliche Ausdehnung in der Bewegungsrichtung haben. Nach praktischen Versuchen empfiehlt es sich,
die Breite einer Section dem interpolaren Zwischenraum des Inductors gleich zu machen.
Durch diese Anordnung wird der Vortheil erzielt, dafs eine rasche Depolarisation der Kerne
eintritt, dafs sie folglich während der Wirkung möglichst lange neutral bleiben, und dafs die
Störung des Magnetismus sowohl in der Armatur als auch in den Inductoren selbst auf das geringste
beschränkt, d. h. die Bildung von unmagnetischen Punkten vermieden wird.
Die Generatoren nach vorliegendem System werden hiernach wie folgt construirt. A, Fig. io
und ii, ist ein Kupferkranz, in welchen die speichenförmigen Stäbe A1 radial eingesetzt
sind; das äufsere Ende dieser Stäbe ist gegabelt, und in diesen Gabeln sind die beiden grofsen
Kupferringe B B' befestigt, welche die Armatur
tragen und dieselbe mittelst der Bolzen P mit dem Maschinengestell verbinden. In C sind
zwei Sectionen der Armatur dargestellt. Die Kerne C1, Fig. ii, bestehen aus einfachen
Blechstreifen aus weichem Eisen. Dieselben sind an und mit nichtmagnetischen Verbindungstheilen
befestigt und ihre Enden sind in zwei Platten E E1 eingesetzt, welche die Verbindung
mit den Kränzen A und B herstellen. In F, Fig. io, sind zwei Sectionen der Armatur mit
der Um Wickelung gezeigt; die Art dieser Draht-LimWickelung
ist in Fig. ii durch F1 dargestellt;
die Zahl der Drahtlagen ist auf dem äufseren, gröfseren Radius jeder Spule dieselbe wie auf
dem inneren, kleineren Radius. Es bildet sich dabei ein innerer Hohlraum in der Spule, welcher
darauf berechnet ist, das Raumerfordernifs in der Breite mit der in der Tiefe zu compensiren,
damit bei der letzten Drahtlage der Spulen die beiden Flächen parallel liegen und
kein leerer Zwischenraum vorhanden ist. In Maschinen von grofser Dimension können die
einzelnen Spulen der Armatur rechteckigen Querschnitt haben, anstatt ein Trapezoid zu bilden;
sie werden dann nach gebräuchlicher Art mit einer gleichen Zahl Drahtlagen auf allen Theilen
umwickelt, wobei jedoch ein innerer Hohlraum von gleichmäfsiger Form rings um den Kern
verbleibt.
Diese Einrichtung der Armatur hat eine besondere, sehr wichtige Eigenschaft. Alle metallischen
Theile, welche die Magnetfelder nach einander in umgekehrter Richtung durchlaufen,
sind der Erhitzung unterworfen, wenn sie nicht einen offenen Stromkreis von Drähten mit
schwachem Querschnitt oder einen geschlossenen Stromkreis mit genügendem äufseren Widerstand
bilden. Besonders pflegen sich die magnetischen Kerne stark zu erhitzen. Ihre Wärme
überträgt sich auf den Spulendraht der Armatur und vermehrt deren Widerstand beträchtlich;
die Isolirmasse wird angegriffen und die Arbeit der Maschine wird unzuverlässig, bei gröfserer
Stromstärke gefährlich. Der in jeder Section der Armatur vorgesehene Hohlraum verhütet
diese Uebelstände; er giebt sowohl den Magnetkernen als deren Umhüllung eine grofse Kühlungsfläche,
welche beständig von dem durch die Bewegung der Maschine erzeugten Luftstrom bespült wird. Um nicht unnützer Weise Kraft
bei dieser Ventilation zu verlieren, werden die Inductoren mit zwei Kupfer- oder Zinkringen
umgeben, um nach Willkür den Verbrauch an angesaugter und herausgedrückter Luft zu re-
guliren, wobei den in Bewegung befindlichen Theilen ein Querschnitt zu geben ist, welcher
eine Drehung um eine Achse gestattet, die mit der Achse der Maschine zusammenfällt.
Man könnte aufserdem die Erhitzung der magnetischen Kerne noch dadurch verringern,
dafs man sie auf geeignete Weise als Leitung benutzt. Die Inductorrollen // von ellipsoidischem
Querschnitt haben die Polausstrahlungsflächen MNO, Fig. 12, deren Seitenflächen
nach den Radien der Scheibe abschneiden, so dafs sie bei der Annäherung an und Entfernung
von den Rollen der Armatur sich parallel zu denselben stellen und präciser auf dieselben
einwirken.
Der inducirende Draht ist in der Regel aus mehreren isolirten Drähten zusammengesetzt,
welche jedoch gleichzeitig aufgewickelt werden, sowohl um das Aufwickeln zu erleichtern, als
auch um die Eintheilung in Serien oder in Bündeln besser zu bewerkstelligen, so dafs entweder ein einheitlicher oder mehrere getrennte
inducirende Stromkreise gebildet werden, welche je durch einen besonderen Strom gespeist werden
können, der aus der Armatur der Maschine selbst oder aus einem anderen Generator hergeleitet
wird.
Aufser diesen auf eine zweckmäfsige Wirkungsweise abzielenden Einrichtungen der vorliegenden
Maschinen bleiben noch einige Aufgaben zu lösen, welche den praktischen Betrieb betreffen,
nämlich eine Erleichterung des von einander unabhängigen Ganges der verschiedenen Organe,
Vermeidung der Beschädigungen und Erleichterung der Reparaturen.
Diese Zwecke werden erreicht durch die Eintheilung der Armatur in Sectionen und deren
bewegliche und sehr einfache Montirung, ohne dafs dadurch der Nutzeffect, die solide Bauart,
die Luftkühlung und die vollständige Beherrschung der Maschine irgendwie leidet. Alle
Theile können im Falle einer Beschädigung leicht durch Ersatztheile ausgewechselt werden.
Die Einrichtung, dafs die Sectionen der Armatur aus dem Magnetfelde entfernt werden
können, gestattet überdies mit Leichtigkeit, ihre Anordnung entweder einzeln oder serienweise
so zu treffen, dafs sie in einer durch die Achse der Maschine gehenden Richtung bewegt
werden können, und zwar entweder direct von Hand oder durch einen aufserhalb stehenden
elektrischen oder sonstigen Motor oder auch selbstthätig unter Anwendung eines die Stromstärke
beherrschenden Regulators. Diese selbst während des Ganges der Maschine ausführbare
Bewegung hat den Zweck, die Sectionen der Armatur mehr oder weniger in das inducirende
Magnetfeld hineinzubringen. Die von der elektrischen Induction geleistete Arbeit kann auf diese
Weise von Null bis zur Maximalleistung der Maschine beliebig abgestuft werden, und zwar
sowohl hinsichtlich einer einzelnen Section der Armatur, als hinsichtlich mehrerer Sectionen
oder sämmtlicher zugleich.
Diese Anordnung, welche die theilweise oder ganze Ausschaltung der Armatur aus dem
Magnetfelde gestattet, hat zur Folge, dafs nicht allein die aus der Induction auf die Spulen der
offenen Stromkreise der Armatur resultirende Arbeit vermindert oder ganz unterdrückt wird,
sondern auch, dafs der bedeutende Arbeitsverlust vermieden wird, welcher aus der Rückwirkung
zwischen den Inductorpolen und den magnetischen Kernen der Armatur entsteht, wenn die Stromkreise der letzteren offen und
dadurch wirkungslos sind. Es ist also die Möglichkeit gegeben, dafs die Antriebskraft immer
genau der zu erzielenden elektrischen Arbeit (Stromstärke) entspricht, was für grofse Elektromotoren
von aufserordentlicher Wichtigkeit ist.
In Fig. 13 ist dargestellt, in welcher Weise die Aus- und Einschaltung der Armatursectionen
bewerkstelligt werden kann.
A" A'" sind Schraubenspindeln, welche einzeln
oder mittelst Winkelradübertragung gleichzeitig durch eine Handkurbel gedreht werden und
die kreisförmig angeordneten Sectionen in radialer Richtung nach innen oder aufsen bewegen.
Die Schraubenspindeln i?1 werden dagegen selbstthätig, und zwar durch einen Motor in
Betrieb gesetzt, welcher, beispielsweise nach Siemens'schem System, von einem aus der
Maschine abgezweigten inducirten Strom seine Triebkraft empfängt. Bei Cx ist ein Elektromagnet
angeordnet, welchen der Strom durchläuft. Die Regulirung geschieht durch den in der Spule gleitenden Weicheisenkern, dessen
Bewegungen auf den Bürstenträger des Motorarmaturringes derart übertragen werden, dafs
letzterer auf der Achse des Ringes gedreht wird. Die beiden Bürsten stehen mit dem Sammler
auf der Mittellinie der Inductionspole des Motors dann in Berührung, wenn die Stromstärke normal
ist; bei dieser Stellung steht der Motor still. Sobald jedoch der inducirende Strom an Stärke
zu- oder abnimmt, wird der Weicheisenkern im Elektromagnete C1 herabgezogen werden
oder emporsteigen; dadurch wird die Stellung der Contactbürsten verschoben, der Motor kommt
in Bewegung und bewirkt eine Drehung nach rechts oder links, welche auf die Schraubenspindeln
By übertragen wird, bis die Armatursectionen die Stellung in den Magnetfeldern
einnehmen, welche die Wiederherstellung der normalen Stromstärke zur Folge hat.
Dieselbe Wirkung wird erreicht, wenn man einen Gramme'schen Motor mit Geschwindigkeitsregulator,
wie in Fig. 14 dargestellt, anwendet. Es können ebensowohl auch elektrische
Motoren eines anderen Systems oder auch andere Hülfsmaschinen, die durch Gas, Wasserdruck
oder dergleichen betrieben und von dem in den inducirten Strom eingeschalteten Elektromagnete
C1, Fig. 13, regulirt werden, zum gleichen Zweck Anwendung finden.
Claims (3)
1. Die bewegliche oder feststehende Armatur, welche aus zwei cylmdrischen oder scheibenförmigen
Ringsystemen besteht, die so gegen einander gestellt sind, dafs ihre Drahtumwickelung
und ihre Verbindung unter einander eine gegenseitige, die Stromstärke vermehrende Wirkung hervorbringt, wie
durch Fig. 5 erläutert.
2. Die Anwendung inducirender Elektromagnete mit mehreren unter sich isolirten Leitungsdrähten,
von denen jeder einzelne von einem besonderen, aus je einer der Abtheilungen der Armatur der Maschine hergeleiteten
Strom durchlaufen wird, wie durch Fig. 7, 8 und 9 erläutert.
3. Die Einrichtung zum Aus- und Einrücken der einzelnen oder mehrerer Sectionen der
Armatur während des Ganges der Maschine entweder von Hand durch Schraubenspindeln
A" A"' und Handkurbeln, Fig. 13, oder selbstthätig durch die Schraubenspindeln J51,
die von einem durch die Veränderungen der Stromstärke in Wirkung gesetzten Motor,
Fig. 13, oder einem Motor mit vom Strom beherrschten Regulator, Fig. 14, so gedreht
werden, dafs die Armatursectionen ihre Stellung zu den Inductoren verändern, wodurch
die Stromstärke sich regulirt. .
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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