DE10025C - Neuerungen an Maschinen und Vorrichtungen zur Erzeugung elektrischer Ströme - Google Patents
Neuerungen an Maschinen und Vorrichtungen zur Erzeugung elektrischer StrömeInfo
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- H02K23/00—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors
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Description
1879.
Klasse 21.
JOHN TOBY SPRAGUE in BIRMINGHAM (England). Neuerungen an Maschinen und Vorrichtungen zur Erzeugung elektrischer Ströme.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. Juni 1879 ab.
Die in folgendem zu beschreibenden Neuerungen in der Erzeugung elektrischer Ströme
beziehen sich auf die sogenannten magneto- und dynamoelektrischen Maschinen, bei welchen
ein Strom durch Rotation oder anderweitige Bewegung eines Conductors innerhalb der
magnetischen Zone entweder permanenter oder der von dem durch die Maschine selbst erzeugten
Strom gespeisten Elektromagnete hervorgerufen wird.
Solche Maschinen bestehen aus zwei T.heilen:
dem inducirenden System, welches sich entweder aus permanenten oder aus Elektromagneten
mit sich stets gleich bleibender Polrichtimg zusammensetzt, und dem inducirten
System, bei welchem die Richtung des Stromes in den Drähten oder die Polrichtung der Elektromagnete
Veränderungen unterworfen ist. Bewegung kann jedem dieser Systeme oder beiden
in entgegengesetzter Richtung mitgetheilt werden, und die in dem inducirten System erzeugten
Ströme können insgesammt oder zum Theil durch das inducirende System hindurchpassiren.
In den verschiedenen schon ausgeführten Maschinen wirken die beiden Systeme in mannigfacher Weise auf einander, und haben
sich infolge dessen gewisse Constructionstypen gebildet, bei welchen bald die eine, bald die
andere der zwischen den besagten Systemen möglichen Reactionen nutzbar gemacht wird.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun, die Systeme so anzuordnen, dafs möglichst
alle ihre Reactionen verwerthet werden,' indem die Conductoren möglichst parallel mit einander,
und die Magnete so angeordnet sind, dafs ihre einzelnen Zonen den gröfstmöglichen
Einflufs auf einander haben.
Bei den frühesten elektromagnetischen Maschinen gehen die Pole des inducirten Systems
quer an den Enden oder Seiten der Magnete des- inducirenden Systems vorbei oder zwischen
den entgegengesetzten Polen dieses letzteren hindurch, wie bei der Alliance-Maschine, und
werden dann die Ströme allein durch das Magnetisiren oder Entmagnetisiren der Kerne
der Elektromagnete erzeugt. Dabei ist es von grofser Wesenheit, die Entstehung von elektrischen Strömen in den Kernen selbst zu verhüten,
weshalb dieselben aus Drähten, gespaltenen Cylindern etc. gebildet werden, in welchen
eine Fortleitung der Elektricität nicht stattfinden kann.
Bei derartigen Maschinen verfolgt Erfinder eine gerade entgegengesetzte Richtung. Er
macht den Kern selbst zu einem Conductor, in welchem der Strom kreisen kann, und dieses
Princip kann bei jedem beliebigen Typus von Elektromagneten Anwendung finden. Diese
Kerne können daher aus einem einzelnen, zur Bildung des Elektromagneten hinreichend grofsen
Stücke Eisenblech bestehen, welches möglichst fest zusammengerollt ist und zwischen seinen
Windungen irgend ein isolirendes Material, als Seide oder Papier enthält, oder nur mit dünnen
Streifen solchen Materials versehen ist, welche in gewissen Abständen von einander liegen, so
dafs sie Luftlöcher durch den Kern bilden. Auch können zwei oder mehrere solcher Eisenbleche
so angeordnet werden, dafs - sie zusammen die Länge des Kernes bilden, während
ihre Enden mittelst einer centralen .Eisenstange oder durch zwischengelegte, anderweitig von
den einzelnen Rollen isolirte Scheiben aus Eisen verbunden sind, so dafs das Ganze einen
ununterbrochenen Conductor bildet, in welchem der Strom immer nach derselben Richtung circuliren
wird; oder aber der Kern kann aus isolirtem Eisendraht bestehen, welcher zu einer
Rolle oder Spirale gewunden ist. Der besagte Kern kann entweder den ganzen Magnet bilden
oder sich, wie gewöhnlich, in einen nach derselben Richtung mit ihm gewundenen Kupferdraht
fortsetzen. Die Enden solcher Elektromagnete können entweder offen sein oder in
Eisenplatten oder Polstücke endigen, welche die magnetische Wirkung concentriren und
auch als elektrische Verbindungen dienen; jedoch ist es vortheilhaft, diese Platten mit
einem radialen Spalt zu versehen, um die Entstehung eines Stromes in denselben zu verhüten.
Der Alliance-Typus hat gewöhnlich für dasinducirte
System ebenso viele Polflächen als für das inducirende, und besteht im Princip
aus ähnlichen Gruppen, wie die in Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung veranschaulichten. JVS
JVS bilden das inducirende System, welches gewöhnlich aus permanenten Magneten besteht,
jedoch auch aus Elektromagneten zusammengesetzt sein kann, ns ns sind Elektromagnete,
bei welchen die entgegengesetzten Polflächen inducirt \verden, und in deren Drähten Ströme
entstehen, welche, wenn die Aufwickelung der Drähte bei allen gleich ist, entgegengesetzte
Richtung haben, wie das auch auf der Zeichnung durch die Stellung der Buchstaben angedeutet
ist. Die gleichartigen Conductoren werden mit einander verbunden, um zwei Leitungen,
in welchen die Ströme sich sammeln, zu bilden, und dann können die beiden zu einem System
vereinigt werden, welches nun ein positives und ein negatives Ende hat. Oder aber, diese beiden
Leitungen, welche, gleiche Stärke haben, werden mit ihren gleichartigen Enden mit einander
verbunden, so dafs eine geschlossene Leitung gebildet wird, in welcher sich die entgegengesetzten
Elektricitäten neutralisiren, so dafs ein Strom nur entstehen kann, wenn mit
der Verbindungsstelle der beiden ersten eine dritte Leitung verbunden wird, in welcher sich
die Kräfte zur Erzeugung eines Stromes vereinigen können. In jedem Falle werden die
Enden mit einem Collector verbunden, welcher aus zwei Ringen besteht, die entweder cylindrisch
auf der Antriebwelle des inducirten Systems oder flach und concentrisch auf dem Gestell für dieses System sind. Einer von
diesen Ringen oder beide sind isolirt, und die Verbindung mit denselben wird durch die an
den äufsersten Enden der Maschine angebrachten Federn bewerkstelligt. Wünscht man
die so erzeugten entgegengesetzten Ströme in Ströme mit gleicher Richtung zu verwandeln,
so müssen die besagten Ringe in sich überlaschende Theile getheilt und jede Feder natürlich
mit dem einen oder anderen derselben in entsprechender Weise verbunden werden. Anstatt
alle Elektromagnete des inducirten Systems in einer Leitung zu sammeln, kann man dieselben
auch in Gruppen theilen, so dafs zwei oder mehrere besondere Leitungen entstehen,
von welchen dann jede ihre eigenen Sammelringe und Federn hat. In solchen Fällen ist
es vorzuziehen, die Anzahl der Magnetpole nicht in jedem System gleich zu machen und
einen Zwischenraum zwischen den Gruppen des inducirten Systems zu lassen, so dafs dieselben
bis an die Pole des inducirenden Systems heranreichen und mit Erfolg die Kräfte theilen.
Das inducirende System kann auch beweglich, das inducirte fest gemacht werden; es bedarf
dann keiner Collectoren, da die Drähte oder einzelnen Leitungen in diesem Falle direct an
den Enden der Maschine befestigt werden.
Wenn das inducirende System aus permanenten Magneten besteht, so werden diese letzteren
aus dünnen Stahlplatten oder Stäben ge-, fertigt und in der in Fig. 2 dargestellten Weise
durch die mit P bezeichneten Polstücke mit einander verbunden. Die Polstücke P bestehen
aus weichem Schmiedeisen oder schmiedbarem Eisengufs und sind an den Seiten entweder mit
Einschnitten, in welche die durch dieselben zu. verbindenden Theile eingepafst werden, oder
mit schwalbenschwanzförmigen oder anderweitig gestalteten Zapfen versehen, die in entsprechende
Nuthen der übrigen Theile passen. Diese Polstücke können beliebig gestaltet sein
und mit ihren eigentlichen Polflächen über die anderen Theile hinausragen, so dafs ihre magnetische
Wirkung nach aufsen gerichtet ist. Sie bilden einen wesentlichen Bestandtheil der vorliegenden
Erfindung, da sie dazu bestimmt sind, den Magnetismus verschiedener Gruppen von Magneten zu sammeln und als gemeinschaftlicher
Pol für eine Reihe von gleichartigen mit einander verbundenen Magneten zu dienen
oder natürliche oder elektrische Magnete von verschiedener Art mit einander zu verbinden.
Im ersteren Falle ist das Polstück dann ein consequenter Pol, in letzterem dient es dagegen
einfach als Verbindungsstück. Die Polstücke können sowohl bei dem inducirenden als auch bei dem inducirten System angewendet
werden. Bei dem letzteren ermöglicht ihre Anwendung die Herstellung bogenförmiger Systeme
von Elektromagneten, welche leicht mit ihren Drähten umwickelt und dann mittelst der Polstücke
zu vollständigen Ringen zusammengefügt werden können.
Bei inducirten Systemen, wie sie zu dem Aiiiance-Typus gehören, wendet der Erfinder
das seinem Wesen nach durch Fig. 3 veranschaulichte inducirende System an. Dasselbe
besteht aus radial angeordneten Magneten, welche mit ihren inneren Enden in einen eisernen
Cylinder oder dergleichen eingezapft, oder in anderer passender Weise befestigt sind, so dafs
sie eine Gruppe von gleichsam hufeisenförmigen Magneten bilden. Die äufseren Enden derselben
sind mit Polstücken P1 P2 P3 . . . . verbunden;
mit denen wieder die Pole von Magneten in Verbindung stehen, wenn sie gekrümmt, einen
Ring, wie auf der Zeichnung; dagegen, wenn sie gerade, ein vielseitiges Polygon darstellen.
Diese Magnete sind so angeordnet, dafs die einzelnen Polstücke, wenn sie als consequente
Pole in dem System wirken, den ganzen Magnetismus in sich aufnehmen und die Wirkung
desselben nach aufsen richten, und ist in diesem Falle das Polstück P1 der Südpol, P'2
der Nordpol und so abwechselnd fort. Es ist klar, dafs die Magnete hier, wie in den noch
zu beschreibenden Constructionen auch Elektromagnete sein können; es ist dann nur ein Commutator
erforderlich, um die entgegengesetzten Ströme in Ströme von gleicher Richtung zu
verwandeln, die in die Elektromagnete geleitet werden können. Auf der anderen Seite des
inducirten Systems wird zwecks der Erfüllung der in Fig. 1 veranschaulichten Bedingungen
noch ein inducirendes System angebracht, dessen Pole denen des soeben beschriebenen
entgegengesetzt sind. In diesem und in ähnlichen Fällen können die Polstücke der beiden
inducirenden Systeme aufserdem so durch hufeisenförmige Magnete verbunden werden, dafs
sie das inducirte System einschliefsen. Sollen
mehrere solcher completer Systeme von einer und derselben Welle angetrieben werden, so
können noch die äufseren Stirnflächen der Polstücke mit geraden Magneten versehen werden,
welche die Verbindung mit einem anderen inducirenden Ring bilden, wie in Fig. ι durch
punktirte Linien angedeutet ist; oder aber solche Magnete können zur Verstärkung der
Kraft in Verbindung mit einem einzelnen inducirten System Anwendung finden, und sind
dann die äufseren Ringe alle mit einem eisernen oder mit einem aus Polstücken und Magneten
bestehenden Ringe verbunden. Die Elektromagnete des inducirten Systems können an
einem Ende zu Paaren vereinigt oder alle an einem eisernen Ring oder einer Platte befestigt
werden, so dafs nur eine Gruppe von Polen dem inducirenden System, welches dann nur
aus einem einzigen Magnetring besteht, ausgesetzt ist. Anstatt die Elektromagnete des
inducirten Systems parallel zur Bewegungsaxe zu- placiren, kann man dieselben auch radial
anordnen, wie die Magnete JVS, i, 2 und 3 in Fig. 3, so dafs sie eine Gruppe von Paaren
bilden. Sie können ebenfalls aus Eisenplatten bestehen, welche zwecks Erreichung der Luftcirculation
eine kleine Spalte zwischen sich lassen, und welche entweder selbst Polstücke bilden oder am äufseren Ende mit solchen von
dreiseitigem Querschnitt, wie in Fig. 4, versehen sind, so dafs die Polstücke des inducirenden
Systems (in welchem dann gleichartige Pole einander gegenüber stehen) die Elektromagnete
einschliefsen (s. Fig. 4). Mit gleichem Erfolg können" diese Polenden auch rechteckig,
halbkreisförmig oder anderweitig gestaltet sein. Endlich kann man das inducirte System, anstatt
aus besonderen Elektromagneten mit freien Polenden, auch aus Magneten herstellen, welche
eine Reihe von Segmenten bilden, so dafs sie sich zu einem Cylinder oder dergleichen zusammensetzen
lassen.
In Fig. 5 ist eine Anordnung dargestellt, welche eine Modification der vorigen bildet.
Hier bezeichnet S ein Polstück des inducirten Systems. Dasselbe geht zwischen die Polstücke
PP des inducirenden Systems hindurch, welche so gestaltet sind,- dafs sie den sich bewegenden
Ring fast einschliefsen. Fig. 6 zeigt dieselbe Anordnimg, und zwar zwei Segmente
des inducirten Systems; 1 bezeichnet den eisernen Kern und 2 den Draht. In der auf der Zeichnung dargestellten Position entsteht ein kräftiger
magnetisirender bezw. demagnetisirender Strom, sobald die inducirten Polstücke. sich den
inducirenden Polen nähern oder von ihnen entfernen.
Bei Maschinen nach diesem Princip beschränkt sich Erfinder nicht allein auf inducirte Ringe,
welche aus einzelnen Segmenten zusammengesetzt sind. Es können ebensowohl Ringe Anwendung finden, welche aus Eisenplatten
oder Scheiben von schmiedbarem Eisengufs bestehen und passende Polstücke trägen. Er
beansprucht die Construction und Anwendung derselben jedoch nicht als neu, ausgenommen
in den besonderen auf der Zeichnung dargestellten Anordnungen oder in Verbindung mit
den beschriebenen inducirenden Systemen.
Bei allen bisher beschriebenen Anordnungen der beiden Systeme sind ebenso viel nach
aufsen wirkende Pole oder Polstücke in dem inducirenden System nöthig als in dem inducirten,
welche so getheilt sind, dafs die correspondirenden Pole sich alle zu gleicher Zeit
gegenüber stehen. Oder aber, das inducirte System hat weniger Pole, so dafs es in Gruppen
getheilt werden kann, welche sich der Reihe nach den inducirenden Polen gegenüber stellen.
Die Windungen der Drähte auf dem inducirten System und allen Verbindungen zwischen den
verschiedenen Stücken sind nach wohl bekannten Principien angeordnet, so dafs der beschriebene
Erfolg erzielt wird und die Drähte des ganzen Ringes oder einer Gruppe von Segmenten zu einer bezw. zwei Leitungen mit
entgegengesetzten Strömen vereinigt werden, und dafs auch bei allen die schon erwähnte Anordnung
zum Sammeln der Ströme angewendet werden kann.
Sollen Ströme von einer Richtung und in praktischer Weise zusammenhängend erzeugt
werden, so construirt Erfinder das inducirte System ähnlich wie früher, und bringt es auf
dem System vonPacinotti, welches allgemeiner bekannt ist als das Gramm e'sche, an, d. h.
er construirt einen completen magnetischen Ring oder ein vielseitiges Polygon aus zwei
oder mehreren Segmenten, welche durch Polstücke vereinigt sind. Diese Polstücke ragen
entweder nach aufsen bis an die Ebene der Drahtwindungen vor, oder haben gleichen Querschnitt
mit dem ganzen Magnetring, welcher völlig mit Draht umwunden sein kann. Wenn der Kern aus zusammengerolltem Blech oder
schmiedbarem Eisengufs besteht, so können die Segmente, anstatt durch Polstücke verbunden
zu werden, an ihren Enden selbst solche Polstücke bilden, welche sich überlaschen und
Luftlöcher bilden, wie in Fig. 7. Ist der Ring flach, so dafs die Drähte ihn nicht völlig bedecken
können, so werden die Zwischenräume mit Eisenstücken BB, Fig. 2 und 7, ausgefüllt,
welche entsprechende Vorsprünge auf den Platten des Kernes und zugleich eine Anzahl
von Rinnen oder Nuthen für die Windungen des Drahtes bilden. Diese Stücke B B sind
dann untergeordnete oder eingeschaltete Pole. Da jedoch ähnliche Constructionen schon angewendet
sind, so beansprucht Erfinder ihre Anwendung für das inducirte System nicht als eine Erfindung; aber er construirt das inducirende
System in einigen Fällen, wie in folgendem beschrieben werden wird, nach ähnlichen
Principien, und diese Construction des inducirenden Systems, welche sich auch unter entsprechenden Modificationen (hinsichtlich der Gröfse
u. s. w.) für beide Systeme eignet, bildet einen
Theil der vorliegenden Erfindung. Die Stücke BB,
Fig. 2 und 7, können besondere Eisenstücke sein, welche an den äufseren Platten befestigt
sind. Diese Befestigung kann durch Stifte, welche durch die Stücke und die Platten hindurchgehen,
bewirkt werden, und sind dann Streifen isolirenden Materials zwischen den verschiedenen
Platten, unter den Räumen AA befestigt. Oder ihre Befestigung wird durch hölzerne Bolzen bewirkt, welche durch alle hindurchgehen
und die Theile zusammenhalten. Der Zweck dieser Construction ist, einen Kern zu erhalten, dessen äufsere Umhüllung ein
schlechter Leiter ist, und welcher mit Zwischenräumen versehen ist, so dafs beim Rotiren des
Ringes ein Luftstrom, wie in Fig. 2 durch Pfeile angedeutet ist, entsteht, und ebenfalls in
dem inducirenden System durch die Hitze selbst ähnliche Luftströme erzeugt werden. Die Drähte
sind auf dem Kern in Abtheilungen gewunden und von jeder dieser Abtheilungen führt ein
Conductor zu einer Platte des Commutators, wie das auch bei den Systemen von Gramme
und anderen der Fall ist. Der ganze Draht kann zu einer Leitung vereinigt werden, oder
der Ring wird in eine der Zahl der in dem inducirenden System wirkenden Pole entsprechende
Anzahl Gruppen getheilt, während der Commutator an den neutralen Punkten entweder
der ganzen Leitung oder, nach Umständen, an denen jeder Abtheilungsleitung mit einem Paar Contactfedern versehen ist.
Das inducirende System wird in gleicher Weise aus besonderen Magneten oder Elektromagneten
gebildet, deren gleichartige Pole einander gegenüber stehen und welche durch Polstücke
verbunden sind, so dafs ihre gemeinschaftliche Wirkung gegen das sich bewegende inducirte System (die Armatur) gerichtet ist.
Diese Anordnung findet sich auch in schon bestehenden
Maschinen, aber die Magnete sind bei denselben gerade, ausgenommen in den kleinen Maschinen mit grofsen, permanenten,
hufeisenförmigen Magneten, welche in gewissen Abständen von einander placirt und so angeordnet
sind, dafs sie nur durch den magnetischen Einflufs ihrer Pole wirken; ja, in vielen Fällen
ist die Anordnung der Drähte eine derartige, dafs der Nutzeffect durch die wechselseitigen
Wirkungen dieser Drähte reducirt wird. Erfinder macht dagegen die besagten Magnete gekrümmt
und setzt sie zu flachen Ringen etc., \velche parallel mit dem inducirten System angeordnet
sind, oder zu einem Cylinder zusammen, welcher das inducirte System umschliefst.
Oder aber, er giebt ihnen zugleich die Gestalt eines Ringes und die eines Cylinders, so dafs
das inducirte System nicht nur von den Polen, sondern auch von der ganzen magnetischen
Zone, welche es passirt, und bei Anwendung von Elektromagneten aufserdem noch von dem
in den Windungen des Drahtes circulirenden Strom beeinflufst wird.
Die Fig. 1 bis 9 zeigen die Anordnung der verschiedenen Systeme der Maschine. Fig. 8
ist eine Seitenansicht, welche das inducirende System veranschaulicht; A ist. ein Ring von
der beschriebenen Construction, und zwar bedeuten in Fig. 8 die keilförmigen. Striche die
in Fig. 2 mit B bezeichneten vorspringenden Eisenstücke. Auf jedem Ende des horizontalen
Durchmessers befinden sich die Polstücke PP, welche zwecks Bildung eines massiven Poles
den Raum von einer oder mehreren durch die vorspringenden Stücke gebildeten Rinnen ausfüllen.
An den Polstücken sind die Köpfe von Elektromagneten NS befestigt, welche mit der
eisernen Grundplatte den das inducirende System tragenden hufeisenförmigen Magneten
bilden. Diese Magnete sind zur bequemeren Darstellung aufrechtstehend gezeichnet und werden
bei kleinen Maschinen auch so angeordnet; sie können jedoch vortheilhaft kreisförmig sein
und mit einem anderen in der Figur durch punktirte Linien angedeuteten halbkreisförmigen
Magnet verbunden werden. Die Windungen der Drähte sind so angeordnet, dafs sie die
Polstücke in kräftige Nord- und Südpole verwandeln.
Fig. 9 zeigt zwei Platten A A, welche durch
die Elektromagnete verbunden sind. Zwischen denselben befindet sich das inducirte System B,
welches von einer in der Zeichnung nicht angegebenen Welle getrieben wird. Die Befestigung
des Systems auf der Antriebwelle wird mit Hülfe der an den Polstücken P, Fig. 2,
befindlichen Zapfen α oder in irgend einer anderen passenden Weise bewerkstelligt.
An den Polstücken des inducirenden Systems können, wie das gewöhnlich geschieht, Hörner
oder Platten aus.Eisen befestigt werden. Dieselben dienen, wenn sie zwischen dem inducirenden
und dem inducirten System angeordnet sind, dazu, die magnetische Wirkung zu zerstreuen
oder bilden, wenn sie sich auf der Aufsenseite befinden, Reservoirs für den Magnetismus,
welche die nach aufsen gerichteten Wirkungen des Stromes aufnehmen und dieselben
den Polstücken mittheilen. Endlich können mehrere inducirte Ringe auf einer Axe angeordnet
werden, welche mit den inducirenden abwechseln, oder sie können einen längeren Cylinder bilden, welcher von einem an beiden
Enden offenen oder mittelst Scheiben verschlossenen cylindrischen Elektromagneten umgeben
ist.
Der Commutator kann entweder cylindrisch und auf der Antriebwelle oder auf Platten parallel
zur Bewegungsebene angeordnet sein und ist, wie das auch sonst der Fall, mit einem
Contactstück für jeden der. von den Drahtwindungen kommenden Verbindungsdrähte versehen.
Für jeden Ring oder jede zu bildende unabhängige Leitung ist ein Commutator nöthig.
Alle Contactstücke sind einzeln isolirt.
In Fig. ι ο und 11 ist eine Construction veranschaulicht,
welche das Ersetzen der am meisten beanspruchten Theile erleichtert, wenn
sie etwa abgenutzt sind, α ist ein Theil des
isolirendeii Cylinders. Derselbe ist mit Rinnen oder Nuthen b versehen, in welche Metallstücke
c eingesetzt werden. Letztere bilden an dem einen Ende " einen Kopf, welcher mit
einem Loch für die Befestigung des Leitungsdrahtes und mit einer verticalen Nuth zur Aufnahme
des Endes der Cohtactstücke e versehen ist. Gegen das andere Ende ist das Stück c
entsprechend ausgefeilt, um den Theil d aufzunehmen, welcher in seiner Lage festgelöthet
werden kann. Diese Theile d sind, wie in Fig. ii, an dem'isolirenden Cylinder befestigt,
so dafs sie von einander getrennt und die besagten Stücke in ihrer Lage gesichert werden.
Die Zwischenräume können mit Hartgummi, Holz oder dergleichen ausgefüllt werden, um
möglichste Solidität zu erreichen. Darauf werden die Stücke e in die durch obige Verbindungen
geschaffenen Nuthen gesteckt Und überdies durch Keile in ihrer Lage gesichert, so
dafs die wirklichen beanspruchten Oberflächen gebildet werden. Eine ähnliche Construction
des Commutators kann in den schon beschriebenen Maschinen Anwendung finden, wenn die
Ströme zu einem directen Strom gesammelt werden. sollen.
Der Strom wird in der bekannten Weise durch Federn, Büschel oder Walzen aufgenommen,
welche entweder an passender Stelle an der Maschine befestigt sind, oder, wenn das
inducirende System sich bewegt, rings um einen festen Commutator rotiren.
In jeder beliebigen dieser Constructionen, oder in jeder beliebigen dynamoelektrischen
Maschine, bei welcher Leitungsunterbrechungen in einem Commutator vorhanden sind, wodurch
das Funkenspringen oder die Nothwendigkeit entsteht, einen mit Kraftverlust verbundenen
kurzen Kreislauf in dem Berührungsstück zu erzeugen, zieht Erfinder es vor, eine bestimmte
Unterbrechung der Continuität zu bewirken und die zwei Theile der Leitung, d. h. die einzelnen
Platten des Commutators, an welchen die Drähte befestigt sind, oder diese Drähte selbst
mit einer secundären Batterie zu vereinigen, welche fähig ist, den Extrastrom beim Bruch
zu absorbiren und der Leitung bei ihrem Schluis zu übermitteln. Die Anzahl der gewisse Serien
bildenden Elemente sollte so grofs sein, dafs die erzeugte elektromotorische Kraft für die normale
Arbeit der Maschine mehr als erreicht wird; diese sollte aber geringer sein als die in den
Extraströmen vorhandene Kraft. Da diese in ihrer Geschwindigkeit variiren, so wendet Erfinder
eine, der höchsten Geschwindigkeit entsprechende Anzahl Elemente an und benutzt die bei der Bewegung entstehende Centrifugalkraft
dazu, zu jeder beliebigen Zeit die Anzahl der Elemente in der Leitung zu controliren.
Die Anwendung dieses Mittels kann in verschiedener Weise bewerkstelligt werden. Man
kann z. B. einen Behälter mit Quecksilber anordnen, welches, wenn es infolge der Wirkung
eben erwähnter Centrifugalkraft am Umfang in die Höhe steigt und in der Mitte sinkt, das
Schliefsen und Unterbrechen des Stromkreises bewirkt. Oder man wendet einen beliebigen Centrifugalregulator
von der bei Dampfmaschinen gebräuchlichen Art, oder ein auf einer radialen Stange sitzendes Gewicht an, welches mit einer
Feder oder einem Gegengewicht versehen ist, um in entsprechender Weise die Anzahl der
in dem Strom enthaltenen Elemente zu controliren etc.
Claims (8)
1. Die Anwendung der beschriebenen Eisenkerne, in welchen ein elektrischer Strom
erzeugt und ausgenutzt wird.
2. Die Anwendung von den ihrem Wesen nach beschriebenen Polstücken zwecks der Verbindung
einzelner magnetischer Systeme.
3. Die Anwendung von Polstücken der beschriebenen Art zwecks Herstellung ringförmiger
.Systeme von Elektromagneten aus zwei oder mehreren Segmenten.
4. Für das inducirende System Magnete oder Elektromagnete, welche aus einzelnen Platten
zusammengesetzt sind, so zu verbinden, dafs sie eine Reihe von einander entsprechenden
(oder consequenten) Polen bilden.
5. Das inducirende System bei dem Pacinotti- oder Gram me'sehen Typus kreisförmig zu
construiren, so dafs es das inducirte System entweder einschliefst oder ihm parallel ist;
im wesentlichen wie oben beschrieben.
6. Die Platten des inducirenden Systems mit Ansätzen zu versehen, welche Rinnen für
die Aufnahme der .Drahtwindungen bilden; im wesentlichen wie oben dargelegt.
7. Die Construction eines Commutators mit auswechselbaren Contactstücken; im wesentlichen
wie beschrieben.
8. Bei dynamoelektrischen Maschinen die Anwendung von Secundärbatterien in solcher
Weise, dafs durch die Geschwindigkeit der Maschine eine Controle der Anzahl der wirkenden
Elemente bewirkt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnunsren.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10025C true DE10025C (de) |
Family
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Family Applications (1)
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DENDAT10025D Active DE10025C (de) | Neuerungen an Maschinen und Vorrichtungen zur Erzeugung elektrischer Ströme |
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DE (1) | DE10025C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1056253B (de) * | 1956-10-19 | 1959-04-30 | Philips Nv | Rotor fuer elektrische Maschinen und Geraete, der an seinem Umfang mit mehreren Dauermagneten versehen ist |
DE1120573B (de) * | 1957-10-22 | 1961-12-28 | Philips Nv | Rotor fuer elektrische Maschinen, der an seinem Umfang mit mehreren Dauermagneten versehen ist |
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- DE DENDAT10025D patent/DE10025C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1056253B (de) * | 1956-10-19 | 1959-04-30 | Philips Nv | Rotor fuer elektrische Maschinen und Geraete, der an seinem Umfang mit mehreren Dauermagneten versehen ist |
DE1120573B (de) * | 1957-10-22 | 1961-12-28 | Philips Nv | Rotor fuer elektrische Maschinen, der an seinem Umfang mit mehreren Dauermagneten versehen ist |
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