DE2502997C2 - Verfahren zur Modifizierung von textlien Flächengebilden für die Ausbildung von Mehrfarbeneffekten - Google Patents
Verfahren zur Modifizierung von textlien Flächengebilden für die Ausbildung von MehrfarbeneffektenInfo
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Description
Der Modifizierung von einheitlichen, flächenartigen Textilmateriaiien mit dem Ziel einer stellenweisen
Differenzierung des Warenbildes und gegebenenfalls von späteren Ausfärbungen ist in der Vergangenheit
bereits große Aufmerksamkeit geschenkt worden.
So ist der Flockdruck dem auf diesem Arbeitsgebiet tätigen Fachmann seit langem sowie in allen Details
bekannt Hierbei wird auf die Ware vorzugsweise im Filmdruck entsprechend der gewünschten Dessinierung
Kunstharzbinder aufgetragen und anschließend wird die so behandelte Textilbahn mit Faserstaub beflockt
Dieser Vorgang geschieht unter dem Einfluß eines elektrostatischen Feldes, wobei sich die einzelnen
Fasern dann senkrecht aufstellen und nur an dem einen Ende vom Klebemittel wie die Borsten einer Bürste
festgehalten werden. Diese Art von Muälergebung
verleiht dem Fasermaterial an den bedruckten Stellen samtartiges Aussehen.
Fernerhin ist in Fischer-Bobsien, Internationales Lexikon Textilveredelung und Grenzgebiete, 3. Auflage (1966) sowie in Koch-Satlow, Großes
Textil-Lexikon (1965) die unter dem Begriff Chintzen bekannte Hochglanzausrüstung von textlien Flächengebilden beschrieben, bei der die mit einer Appretur aus
Kunstharz, Wachs und Farbstoff präparierte Ware einer Kalanderbehandlung zwischen verschieden schnell
laufenden, gegebenenfalls beheizten Walzen unierzogen und somit einem Friktionsdruck ausgesetzt wird
Eine weitere Methode zur Modifizierung von textlien Artikeln besteht darin, Fremdfasern in ein Grundgewebe einzuarbeiten, was durch Mitverweben von Effektfäden bewerkstelligt wird.
Es hat auch nicht an Experimenten gefehlt Fasern oder Flocken aus verhältnismäßig niedrig schmelzendem Material unter Einsatz eines Thermosolprozesses
in Fasern anderer Gattung einzußxieren. In analoger Weise hat man solche Fixierversuche an Geweben
vorgenommen, wodurch fremdes Fasermaterial in den Faserverband eines Gewebes eingebaut worden ist.
Aber selbst beim Einsatz von Baumwollgewebe und Stückware aus reinen Polyesterfasern haben Tests, auf
dieser Grundlage Polypropylenfasern bei 23O0C während eines Thermosolprozesses in das Trägermaterial
einzuschmelzen, nicht zu einwandfreien Ergebnissen geführt Die Gebrauchseigenschaften so behandelter
Gewebe sind nämlich schlecht, da die im Verlauf der Modifizierung sich bildenden Schmelzkugeln zu einer
örtlichen Verhornung der Warenbahn führen. Die Viskosität einer solchen Schmelze ist während eines
derartigen Prozesses auf einfache Art und Weise nur schwer zu beeinflussen.
Es wurde nun gefunden, daß sich textile Flächengebilde zwecks lokaler Differenzierung von deren Anfärbbarkeit zum Einsatz für die Ausbildung von Mehrfarbeneffekten auf einfache und vortei'hafte Weise
modifizieren lassen, wenn man das Fasennaterial mit einem demgegenüber indifferenten, flüssigen organischen Lösemittel oder -Gemisch bei einer Flottenaufnahme von 30 bis 150%, vorzugsweise 50 bis 100%, des
Warengewichts tränkt oder besprüht auf die dermaßen vorbereitete feuchte Warenbahn sodann an ausgewählten Stellen einen in dem betreffenden Lösemittel oder
-Gemisch zumindest teilweise löslichen, ungefärbten organischen Kunststoff oder eine Mischung davon, in
trockenem feinverteiltem Zustand oder als gleichartige Lösung, aufbringt und schließlich das so behandelte
Textilgut ohne Anwendung von thermischer Energie trocknet Im Zuge der obigen Behandlung erhält man
Gewebebahnen, deren Anfärbbarkeit im Vergleich zum Trägermaterial örtlich differenziert ist so daß die
Voraussetzungen für die Ausbildung von Mehrfarbeneffekten gegeben sind.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Kunststoff in Form von Staub, kurzen Fasern, Rocken
oder feinen Schnitzeln auf das feuchte oder — je Flottenaufnahme — gar nasse Gewebe gleichmäßig,
unregelmäßig oder nach bestimmtem Rapport aufgestreut Dieser Auftrag selbst erfolgt in sparsamer Art
und Weise maschinell über ein Rüttelsieb; ein Rüttelschacht oder eine Förderschnecke erfüllen denselben Zweck. Werden nunmehr im Rahmen des
beanspruchten Verfahrens auf ein textiles Flächengebilde beispielsweise 120% des Warengewichts an Lösemittel appliziert so reicht diese Menge aus, um die
aufgestreuten Kurzfasern vollkommen aufzulösen. Beim Einsatz geringerer Lösemittelmengen, beispielsweise
bei einer Flottenaufnahme von 60 bis 70%, wird der aufgebrachte Kunststoff lediglich teilweise angelöst und
verklebt mit dieser angelösten Stelle auf der Gewebeoberfläche. Da der Auftrag des Kunststoffes immer in
bei weitem nicht solch großen Mengen wie beim Beflocken vorgenommen wird, so entstehen auf der
Warenbahn kleine Flecken, in ovaler oder runder Form, die ein vollkommen anders geartetes Farbstoffaufnahmevermögen zeigen, als es das übrige Grundgewebe
aufweist. Andererseits kann durch bestimmte Abdekkung des Materials auch dafür Sorge getragen werden,
daß Ornamente verschiedener Art erzielbar sind Das erfindungsgemäße Verfahren darf allerdings nicht mit
einer Beflockung im üblichen Sinne verwechselt werden, ganz abgesehen davon, daß eine solche
Beflockung meist im elektrischen Feld vorgenommen wird. Es ist nicht der Sinn und Zweck der vorliegenden
Erfindung , einen Flor — der gegebenenfalls anders zu färben wäre — auf das Gewebe aufzutragen. Hier sollen
nur wenige kleine Fasern bzw. Faserpulver oder Kunststoffteilchen auf der Gewebeoberfläche appliziert
werden, um einen ganz bestimmten optischen Effekt zu erzielen oder um ein ganz anderes Warenbild mit Hilfe
einfachster Mittel zu imitieren.
Sobald man jedoch für die Applikation des Kunststoffes Lösungen desselben einsetzt, dann ist immer darauf
zu achten, daß diese flüssige Kunststoffzubereitung nicht direkt auf die trockene Warenbahn aufgetragen
wird. Wenn eine derartige Lösung in Tropfenform auf trockenes Gewebe gelangt, so entsteht dort an dieser
Stelle eine merkliche Verhärtung des Textilmaterials, wodurch dessen Trageeigsnschaften wie auch der
Gebrauchswert wesentlich herabgesetzt werden. Dagegen erhält man einwandfreie Effekte, wenn eine solche
Kunststofflösung auf das mit Lösungsmittel getränkte Grundgewebe aufgetropft wird. Hieraus resultiert eine
viel bessere Verteilung und eine viel geringere Schichtdicke des Kunststoffauftrags, welche eine gleich
intensive Anfärbung zulassen. Die dabei gleichzeitig auftretende örtliche Verhärtung der Ware ist überraschenderweise
jetzt nicht mehr spürbar. Für bestimmte modische Artikel wird man zur Erzielung ganz
besoaderer Effekte in Ausnahmefällen die viskose Lösung des Kunststoffes natürlich auch auf trockenes
Gewebe auftragen, wobei z. B. paillettenartige Punkte entstehen können.
Bei der technischen Ausführung dieser Variante wird vorteUhafterweise so verfahren, daß man Fasern und
Gewebeabfälle aus den betreffenden Kunststoffen in geeigneten Lösemitteln oder -Kombinationen löst und
auf entsprechend vorgenetztes Textilmaterial aufträgt Man kann diese Lösungen auch auftropfen oder in der
Weise aufsprühen, daß nicht die ganze Gewebeoberfläche gleichmäßig bedeckt wird.
Beim Einsatz von Kunststofflösungen im Rahmen des neuen Verfahrens sind praktisch alle in der Multicolorfärberei
üblichen Auftragsmethoden, ob in niedrig- oder hochviskoser Flüssigkeitsform, ob in Pasten, wie sie
unter anderem auch für Druckfarben verwendet werden, möglich. Auch ein Auftrag in Schaumform kann
erfolgen.
Zum Einsatz als Kunststoff kommen nach dem beanspruchten Verfahren in erster Linie CeIIulose-2'/2-acetat
und Polyamid in Frage. Dies liegt daran, weil erstens diese Materialien auch in Form von Abfällen in
genügender Menge vorhanden und deshalb sehr preiswert sind Zweitens lassen sich Abfälle aus solchen
Fasergrundstoffen leicht lösen und reinigen.
Vorteilhaft werden im Rahmen der vorliegende·. Erfindung Cellulose-2V2-acetat-Fasern in Aceton und
Polyamidfasern in Ameisensäure gelöst. Selbstverständlich ist es theoretisch und unter gewissen Voraussetzungen
auch praktisch möglich, Polyestermaterial mit Salicylsäuremethylester und Cellulosetriacetat in ChIoroform
zu lösen. Die Methoden hierfür sind aber aufwendiger und im allgemeinen unwirtschaftlich.
Für das beanspruchte Verfahren finden als Trägermaterial für den Kunststoff-Auftrag alle gegen die
beschriebene Lösemittelbehandlung beständigen Gewebe Verwendung. Vorzugsweise werden — auch im
Hinblick auf die erzielbaren Farbtöne — textile Flächengebilde aus Baumwollfasern und Polyesterfasern
eingesetzt Selbstverständlich können auch Glasfasergewebe für diese Multicolorbemusterung herangezogen
werden.
Im Anschluß an die Maßnahmen zur Modifizierung der textlien Flächengebilde wird die mit dem Kunststoff
behandelte, noch lösemittelfeuchte Gewebebahn einem Luftgang ausgesetzt und unter Einschaltung von
Absaugvorrichtungen, welche die Dämpfe des abdunstenden Lösemittels aufnehmen, getrocknet. Wenn die
räumlichen sowie apparativen Voraussetzungen bezuglich einer besonderen Warenführung gegeben sind und
ein langer Luftgang ohne die Einwirkung besonderer Trockenaggregate, jedoch mit normaler Absaugung
durchgeführt werden kann, dann ist keinerlei zusätzlicher Aufwand an Trocknuogsenergie notwen iig. Dies
bedeutet, daß der Gesamtaufwand an Energie im Zusammenhang mit der beanspruchten Arbeitsweise
gering ist Sobald die Restfeuchte der erfindungsgemäß behandelten Ware auf weniger als 30% abgesunken ist,
kann die Textilbahn bereits im normalen Färbeprozeß gefärbt werdea Beim Einsatz von Polyamid als
Kunststoff ist es jedoch zweckmäßig, insbesondere wenn Baumwollgewebe als Giundmaterial vorliegt, daß
der Oberschuß der auf dem Gewebe befindlichen Ameisensäure vor dem Färben durch eine Sodapassage
neutralisiert wird.
Die zum Färben der erfindungsgemäß behandelten Rächengebilde verwendeten Farbstoffe sind die in der
Praxis allgemein bekannten und für das Färben von Baumwolle, Cellulose-i'/racetat-, Polyamid- und Polyesterfasern
hinreichend beschrieben. Derartige Produkte sind im Colour Index, 3. Auflage (1971) verzeichnet
Der Färbeprozeß selbst kann in ein- oder zweibadiger
Arbeitsweise vorgenommen werden. Die angewendeten Färbeverfahren sind üblich und stellen, wie die
eingesetzten Farbstoffe, Stand der Technik dar.
Die Vorteile des neuen Verfahrens liegen vor allem darin, daß gegenüber den auf diesem Arbeitsgebiet
geläufigen Methoden des Standes der Technik die örtliche Modifizierung der Warenbahn mit geringerem
Aufwand durchzuführen ist Bisher mußte für diesen Zweck das zu behandelnde Textilgut beispielsweise im
Flockdmck zuerst bedruckt, mit Flocke bestreut,
getrocknet und außerdem noch fixiert werden; letzteres unter Aufwendung von Wärmeenergie. In diesem
Zusammenhang war man gezwungen, den Farbton der verwendeten Flocke von vornherein zu disponieren.
Das neue Verfahren erlaubt es nunmehr, modische Effekte
a) mit ungefärbten Modifizierungsmitteln auf ungefärbter Ware zu erzeugen. Diese kann in größeren
Metragen auf Lager gearbeitet werden und bei Bedarf in verschiedenen Farbstellungen disponiert
werden.
b) Mit gefärbten Modifizierungsmitteln direkt Farbeffekte zu erreichen. Das kann auch auf bereits
gefärbter Ware geschehen.
c) Sowohl in der Art eines Flockdrucks als auch chintzähnliche Effekte zu erzielen.
Darüber hinaus sind für die bekannten Arbeitsweisen zur Modifizierung konstenintensive Hilfsmittel erforderlich,
so z. B. für den Flockdmck die vorgeschnittene gefärbte Flocke und ein Bindersystem. Zum Unterschied
davon kommt das erfindungsgemäße Verfahren mit dem für die Imprägnierung notwendigen meist preiswerten
Lösungsmittel sowie mit den Faserabfällen zur Bereitung der Modifizierlösung aus. Außerdem geschieht
das Trocknen nach der neuen Vorschrift für die Modifizierung ohne Energieaufwand, es ist auch keine
Fixierung vonnöten. In einer Anzahl von Fällen kann nach dem beanspruchten Verfahren die Imprägnierflotte
gleichzeitig als Fixiermittel für bestimmte Farbstoffe dienen.
Für die Erzeugung der Effekte sind erfindungsgemäß im allgemeinen einfachere Vorrichtungen geeignet. Die
bisher bekannten Verfahren sind dagegen auf bestimmte Vorrichtungen, z. B. Filmdrucktisch, Flockapparatur
u. a., angewiesen.
5 g geschnittene Polyamidfasern von 2 mm Länge werden in 11 konz. Ameisensäure gelöst und diese
schwach viskose Lösung wird auf ein Gewebe aus Polyesterseide unregelmäßig aufgetropft Dieses als
Trägermaterial benutzte Gewebe aus Polyesterseide
HO3S -Q-CH2-CH2- O2S
hat man direkt vor dieser Behandlung einen Trog mit konz. Ameisensäure getränkt, wobei eine Flottenaufnahme
auf 45% des V/arengewichts einreguliert wird. Nach einem Luftgang von 2 Minuten Dauer wird die so
vorpräparierte Textilbahn auf einem Foulard mit einer wäßrigen Flotte, die 20 g/l des Farbstoffs der Formel
O NH-CO-CK3
OCH3 HO3S SO3H
und 5 ml/1 Essigsäure (60%ig> enthält, bei Raumtemperatur
sowie einer Flottenaufnahme von 60% des Warengewichts geklotzt und danach zur Fixierung des
Farbstoffes 60 Sekunden bei 1000C gedämpft Anschließend
wird diese Färbung mit einer wäßrigen Zubereitung von 20 g/l des Dispersionsfarbstoffes der Formel
CN
O,N
N = N
-N
C2H4- CN
überklotzt und 60 Sekunden bei 2100C thermosoliert. Es
resultiert eine carminrote Fondfärbung mit blauroten Tupfen.
Selbstverständlich ist es im Rahmen der oben beschriebenen Ausfärbung auch ohne weiteres möglich,
die Applikation des als Säurefarbstoff eingesetzten Reaktivfarbstoffes zusammen mit dem Dispersionsfarbstoff
im gleichen Bade vorzunehmen. Zur Farbstoff-Fixierung wird die mit den Farbstoffen geklotzte Ware
dann in diesem Fall vor der Thermosolbehandlung gedämpft (— eventuell ist im Zuge dieser Operation die
Dämpftemperatur auf 1050C erhöht, wobei sich die
Dämpfzeit auf 45 oder gar auf 30 Sekunden verringert —), im ersten Feld der Thermosolanlage getrocknet und
anschließend bei 2100C thermosoliert Die bei dieser
Variante erzielten färberischen Effekte sind dieselben, wie vorher beschrieben, allerdings kann es bei
verschiedenen anderen Farbstoffen vorkommen, daß bei der einbadigen Arbeitsweise die Differenzierung
nicht ganz so stark ausfällt, wie beim Zweibad-Verfahren.
50 g Abfälle aus CelluIose-2'2-acetat-Fasern werden
in 1 1 Aceton gelöst, durch ein großporiges Filter vom anhaftenden Schmutz gereinigt und auf ein mit Aceton
getränktes Gewebe aus Polyester-Endlosfasern in kleinen Tropfen mit Hilfe der TAK-Färbeanlage
aufgebracht. Nach einem kurzen Luftgang wird die so behandelte Ware auf einen Färbebaum aufgewickelt
und mit einer wäßrigen Flotte, die — berechnet auf das Warengewicht — 3% des Dispersionsfarbstoffes der
Formel
NO2 | OC2 | H5 | -CH2-O-CO-CH3 | |
O2N- | ^>—N=N- | <\ | / -N \ |
|
Br | NH ι |
-CH2-O-CO-CH3 | ||
I CO j |
||||
CH, | ||||
< | ||||
VCH2 | ||||
enthält, unter Zuhilfenahme eines üblichen Färbebeschleunigers auf Methyinaphthalin-Basis 1 Stunde lang
bei Kochtemperatur gefärbt. Da dieser o. a. Farbstoff die Cellulose-2V2-acetat-Fasern in einem anderen
Blaufarbton und stärker als die Polyesterfasern anfärbt, entstehen auf diese Weise sehr interessante Farbeffekte.
Das Färbeverfahren kann auch unter HT-Bedingungen vorgenommen werden, jedoch ist hier ein stärkerer,
den Farbton ausgleichender Effekt festzustellen.
Eine ähnliche färberische Musterung wird erhalten, wenn im obigen Beispiel statt Cellulose-2'/2-acetat-Fasern
für die Modifizierung der Warenbahn Cellulosetriacetatfasern herangezogen und in Chloroform gelöst
auf das Polyester-Trägermaterial appliziert werden.
3 g geschnittene Polyamidfasern werden in 100 g Ameisensäure gelöst und diese Lösung wird an
bestimmten Stellen auf ein mit Ameisensäure vorbehan-6c deltes Baumwollgewebe aufgespritzt Nach einem
Luftgang von 2 Minuten Dauer wird auf das so behandelte Gewebe eine wäßrige Flotte, enthaltend
25 g/l des Farbstoffes Reactive Blue 19 (CL-Nr 61 200)
zusammen mit
3ml/l Essigsäure (60%ig) und
20 g/l Natriumtrichloracetat
20 g/l Natriumtrichloracetat
aufgeklotzt Im Anschluß an eine Verweilzeit von insgesamt 30 Minuten wird die Ware nunmehr 60
Sekunden lang bei 100 bis 1020C gedämpft. Im Rahmen
dieser Dämpfoperation wird durch das zuerst saure Medium der Farbstoffzubereitung der Polyamidanteil 5
des Textilgut: intensiv blau gefärbt Der zugesetzte Alkalispender verändert sodann den pH-Wert der auf
der Ware befindlichen Flotte und bewirkt, daß der restliche Farbstoffanteil wie ein normaler Reaktivfarbstoff
mit der Cellulosefaser reagiert Leuchtende blaue Flecken auf hellblauem Grund sind auf dem fertigen
Muster festzustellen.
Auf ein Baumwollgewebe in Leinwandbindung wird konz. Ameisensäure in einer Menge von 90% des
Warengewichts aufgebracht Direkt anschließend streut man auf diese nasse Ware mit Hilfe eines Rüttelsiebes
kurzgeschnittene Polyamidfasern von 2 mm Länge. Durch diese Behandlung werden die Polyamidfasern
teilweise auf der Baumwollunterlage angeklebt
Das in der vorstehenden Weise vorbereitete Textilgut
wird nunmehr bei Raumtemperatur mit einer wäßrigen Flotte geklotzt, die
20 g/l des Farbstoffes Acid Blue 41 (CI.-Nr. 62 130)
sowie
5 ml/1 Essigsäure (60%ig)
5 ml/1 Essigsäure (60%ig)
enthält, und zur Farbstoff-Fixierung auf der Polyamid komponente der Ware gedämpft Sodann wird zu:
Färbung der Baumwollunterlage die Ware mit eine: wäßrigen Flotte von
20 g/l des Farbstoffes Reactive Red 22 (CI.-Nr. 14 824
sowie
12 g/l Natriumcarbonat
12 g/l Natriumcarbonat
überklotzt und anschließend erneut gedämpft Mai erhält eine interessante blau-rote Färbung. Bei dem ii
der beschriebenen Weise modifizierten textlien Artike können die verschiedenen Fasern ohne weiteres aucl
nach dem Ausziehverfahren zweibadig, oder einbadig ii 2 Stufen gefärbt werden.
Werden im obigen Beispiel auf die Baumwollunterla ge 130% des Warengewichts an Ameisensäure aufge
bracht, dann ist das Grundgewebe so naß, daß di< aufgetragenen Fasern — falls man sie nicht in zu große
Zahl aufträgt — vollkommen: gelöst werden. In diesen Fall entstehen ovale Muster, die sich je nacl
verwendetem Farbstoff anders als das Trägermateria anfärben.
V
Claims (2)
1. Verfahren zur Modifizierung von textlien Flächengebaden zwecks lokaler Differenzierung
von deren Anfä/bbarkeit zum Einsatz für die Ausbildung von Mehrfarbeneffekten, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Fasennaterial mit einem demgegenüber indifferenten, flüssigen
organischen Lösemittel odet -Gemisch bei einer to
Flottenaufnahme von 30 bis 150% des Warengewichts tränkt oder besprüht, auf die dermaßen
vorbereitete feuchte Warenbahn sodann an ausgewählten Stellen einen in dem betreffenden Lösemittel oder -Gemisch zumindest teilweise löslichen,
ungefärbten organischen Kunststoff oder eine Mischung davon, in trockenem feinverteiltem
Zustand oder als gleichartige Lösung, aufbringt und schließlich das so behandelte Textilgut ohne
Anwendung von thermischer Energie trocknet
2. Verfahren nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kunststoff CeIlulose-2'/2-acetat oder Polyamid verwendet
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Also Published As
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