DE24676C - Vorrichtung zum Befestigen der Weinstöcke - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezweckt, die sehr theueren und wenig dauerhaften Holzpfähle, welche bisher zur Befestigung der Weinstöcke benutzt wurden, durch eine billigere und dauerhaftere Befestigungsart zu ersetzen.

In beiliegender Zeichnung ist letztere näher veranschaulicht.

Die in geeignete Steine, z. B. Findlinge, eingelassenen Eisenpfosten A werden in einer, bestimmten Entfernung von einander in den Boden eingesetzt und festgestampft.

Die Entfernung der einzelnen Pfosten A von einander ist so grofs, dafs zwischen je zweien derselben vier bis sechs Rebstöcke genügenden Raum zu ihrer vollen Entwickelung haben.

In der Regel sind auf eine Ausdehnung von 12 m drei Pfähle ausreichend.

An diesen Pfählen befinden sich drehbar und verschiebbar die ovalen Scheiben K, welchen mittelst eines Schliefskeils eine feste Stellung gegeben werden kann.

An den Scheiben des einen Endpfahles werden je ein Paar Bindedrähte befestigt. Dieselben können aus imprägnirtem, gedrehtem Bast, Palmenfaser, Rohr oder auch aus umwickeltem Metalldraht bestehen.

Nachdem der Draht an den Scheiben K des einen Endpfostens A befestigt ist, wird derselbe um die in einer Reihe stehenden Rebstöcke in der Weise geschlungen, wie dieses aus Fig. 2 der Zeichnung ersichtlich.

An den Scheiben des Mittelpfostens A wird der Draht aber nicht befestigt, sondern wird um diese gerade so wie um die einzelnen Reben geführt.

Sobald man an dem anderen Endpfahl mit dem Binden angekommen ist, wird auch hier der Bindedraht an den an den Scheiben K angebrachten Knebeln h befestigt.

Die Mittelpfosten dienen nur dazu, den Bindedraht tragen zu helfen und denselben, immer in der gleichen Höhe mit den Endpfosten zu halten.

Aufserdem wird dem Ganzen durch dieselben mehr Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Wind und Sturm gegeben.

Die zwischen den beiden sich kreuzenden Drähten befindlichen Reben haben nun vollen Halt und können sich bedeutend besser entwickeln, als dies bei der früheren Befestigungsart der Fall war, da dieselben nun nicht mehr durch Strohseile zusammengehalten werden und so Blüthe und Frucht der Luft und der Sonne mehr zugänglich gemacht sind, was sowohl in Bezug auf Quantität als Qualität des Gewächses von dem vortheilhaftesten Einflufs ist.

Lockert sich der Bindedraht etwas, so wird derselbe durch Umdrehen der Kurbel h angespannt, oder man löst, wenn der Draht direct an den Scheiben K befestigt ist, die Schliefskeile an den Scheiben des einen Endpfahles, dreht diese so weit herum, bis der Draht die gewünschte Spannung hat, und befestigt diese alsdann wieder, wie vorher.

Für letzteren Fall sind für jedes Paar Drähte je zwei unmittelbar unter einander liegende Scheiben an den Eckpfosten erforderlich, so dafs, wenn die eine Scheibe rechts herum, die andere links herum gedreht werden kann.

Ebenso wird durch Verschieben der Scheiben K auf den Pfosten dem Bindedrahte die gewünschte Höhe gegeben.

Claims (1)

1. Pat ent-An Spruch:

   Eine Vorrichtung zum Befestigen von Rebstöcken, bestehend aus den ovalen und durch einen Schliefskeil leicht an den Pfosten A zu befestigenden Scheiben K und den aus imprägnirtem, gedrehtem Bast, Palmenfaser, Rohr oder auch aus umwickeltem Metalldraht bestehenden Leitungsdrähten B.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen,