DE238812C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

~ M 238812 KLASSE 55 d. GRUPPE

Firma BENNO SCHILDE in HERSFELD, H.-N.

Trockenluft während des Durchwanderns derselben durch die Kanäle.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. März 1910 ab.

Kanaltrockner mit zwei übereinanderliegenden Kanälen und an den Enden der letzteren vorgesehenen Aufzügen zum Befördern des Trockengutes von einem Kanal in den anderen sind bekannt. Bekannt sind fernerhin Kanaltrockner, bei denen die Trockenluft dem zu trocknenden Gute im völligen Gegenstromprinzip unter mehrmaliger Erwärmung entgegengeführt wird. Diese bekannten Trockenvorrichtungen haben den Nachteil, daß die Wirtschaftlichkeit der Arbeit zu wünschen übrig läßt, da bei diesen bekannten Vorrichtungen die hauptsächlichste Einwirkung heißer Trockenluft auf das bereits vorgetrocknete Gut erfolgt, während das nasseste und somit bekanntlich gegen Hitzeeinwirkung widerstandsfähigste Gut nur mit verhältnismäßig kalter Luft in Berührung kommt, so daß es gewöhnlich nicht nur nicht vorgetrocknet, sondern unter Umständen noch besonders nachgefeuchtet wird.

Diese Nachteile der bekannten Kanaltrockner sollen nun durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung vollständig vermieden bzw. beseitigt werden. Die Erfindung selbst besteht im wesentlichen darin, daß bei einem Kanaltrockner mit zwei übereinanderliegenden Kanälen und an den Enden der Kanäle vorgesehenen Aufzügen zum Befördern des Trockengutes von einem Kanal zum anderen, wobei die Trockenluft' der zu trocknenden Pappe, dem Garn usw. im völligen 35

Gegenstromprinzip unter mehrmaliger Erwärmung der Trockenluft während des Durchwanderns derselben durch die Kanäle entgegengeführt wird, im oberen, d. h. im Austrittskanal und an dem Übergange zu dem unteren, nämlich zu dem Eintrittskanal Heizkörper vorgesehen und vor diesen Heizkörpern Schieber bzw. Schiebetüren derart angeordnet sind, daß die einziehende, die neue Trockenvorrichtung durchwandernde Trockenluft gezwungen wird, durch die betreffenden Heizkörper zu strömen. Hierbei wird also die Trockenluft gerade bei dem Übertritt aus dem einen Kanal in den anderen durch den dort befindlichen Heizkörper auf einen gewissen Temperaturhöchstwert gebracht, so daß sie mit diesem Temperaturhöchstwert, also in dem höchst erhitzten Zustande gerade mit dem nassesten, bekanntlich gegen die Hitzeeinwirkung widerstandsfähigsten Gut in Berührung kommt. Die Trockenluft wird durch die Schieber bzw. Schiebetüren, welche verschiebbar angeordnet sind, gezwungen, durch die Heizkörper hindurchzugehen, so daß sie eine sachgemäße Nacherwärmung nach Maßgabe der stattgefundenen Abkühlung erfährt. Somit kann die Trockenluft mit verhältnismäßig niederer Temperatur eingeleitet werden, wodurch das Trockengut selbst außerordentlich geschont wird. Die neue Vorrichtung gewährleistet eine hohe Wirtschaftlichkeit, da es bei schonendster Behandlung des

Trockengutes die zu leistende Arbeit in geringerer Zeit und durchgreifender leistet, als dies die bisher bekannt gewordenen Kanaltrockner zu tun imstande sind.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform schematisch dargestellt.

Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind α und b die beiden übereinander angeordneten Kanäle, c und d sind zwei an den Enden der Kanäle vorgesehene Aufzüge, die das Trockengut von einem Kanal zum anderen bzw. aus der Vorrichtung herausbefördern. Die Trockenluft wird mittels eines Ventilators e bei f in den Austrittskanal d des Kanaltrockners, d. h. an derjenigen Stelle eingeleitet, an welcher das vollständig getrocknete Gut aus der Vorrichtung herausgebracht wird. Das Trockengut wandert in Richtung der Pfeile / zunächst durch den Kanal a, wird durch den Aufzug c in den Kanal b befördert und wandert in diesem in Richtung der Pfeile / gegen den Aufzug d, wohingegen die Trockenluft in Richtung der Pfeile I dem zu trocknenden Gute entgegengeleitet wird. Gemäß der Erfindung sind nun sowohl im oberen, d. h. im Austrittskanal b, als auch gegebenenfalls an dem Übergange zu dem unteren Kanal a, d. h. in der Nähe von c Heizkörper g und h bzw. i und in Verbindung mit diesen Heizkörpern Schieber bzw. Schiebetüren derart angebracht, daß die durch den Kanaltrockner wandernde Trockenluft gezwungen wird, durch die Heizköper g, h und i hindurchzuströmen. Die Trockenluft, welche vermöge der Schiebetüren an einem einfachen geradlinigen Hindurchströmen durch die Vorrichtung gehindert, vielmehr, wie soeben erwähnt, durch die Schiebetüren gezwungen wird, durch die Heizkörper hindurchzuströmen, erwärmt sich auf ihrem Wege von neuem und wird gerade an derjenigen Stelle auf einen Höchstwert ihrer Temperatur gebracht, an welcher sie mit dem verhältnismäßig nassesten und dementsprechend gegen Hitzeeinwirkung widerstandsfähigsten Gut in Berührung kommt.

Wie ohne weiteres ersichtlich, wird das Trockengut außerordentlich geschont und die Trockenarbeit dabei aber auch noch beschleunigt, so daß der Kanaltrockner gemäß der vorliegenden Erfindung eine hohe Wirtschaftlichkeit gewährleistet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Kanaltrockner mit zwei übereinanderliegenden Kanälen und an den Enden vorgesehenen Aufzügen zum Befördern des Trockengutes von einem Kanal zum anderen zum Trocknen von Pappe, Garn usw. im völligen Gegenstromprinzip unter mehrmaliger Erwärmung der Trockenluft während des Durchwanderns derselben durch die Kanäle, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Austrittskanal (b) und an dem Übergange zum unteren Eintrittskanal (a) Heizkörper (g und h bzw. i) in Verbindung mit Schiebern bzw. Schiebetüren derart angebracht sind, daß die einziehende Trockenluft die Heizkörper durchströmen muß.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.