DE2264611C3 - Verfahren zur Herstellung von in Längsrichtung gekräuselten, konjugierten Zweikomponenten-Fäden bzw.-Fasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von in Längsrichtung gekräuselten, konjugierten Zweikomponenten-Fäden bzw.-FasernInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von in Längsrichtung gekräuselten, konjugierten Zweikomponenten-Fäden bzw. -Fasern, in welchen die eine
Komponente ein mit sauren Farbstoffen färbbares hartes Polymeres und die andere Komponente ein
elastomeres Polyurethan ist.
In der DT-OS 26 60 429 ist bereits ein Verfahren zur Herstellung eines aus zwei verschiedenen thermoplastischen
Harzen bestehenden Fadens beschrieben. Da die beiden Komponenten aber aus unelastischen Harzen
bestehen, eignen sich die nach diesem Stand der Technik gebildeten Fäden nicht zur Herstellung von Textilien,
wie Strümpfen, die sich der Körperform anpassen und auch nach längerem Gebrauch eng an dem Körper
anliegen.
In der FR-PS 14 16 022 ist ein Verfahren zur Herstellung von Zweikomponenten-Fasern angegeben,
die als harte Komponente beispielsweise ein Polyamid oder einen Polyester und als elastomere Komponente
ein Polyurethan aufweisen. 3ei diesen vorbekannten (>o
Zweikomponenten-Fasern besteht lediglich eine intermittierende Bindung zwischen den elastischen Fasern
einerseits und den harten Fasern andererseits, so daß es sich nicht um echte Zweikomponenten- Fäden bzw.
-Fasern handeil, deren Komponenten längs der
<>> Faserrichtung in einer kontinuierlichen Grenzfläche aneinander angrenzen bzw. haften.
In der DT-OS 20 34 726 sind spiralgekräuselte Zweikomponenten-Textilfäden beschrieben, bei denen
die beiden Komponenten kontinuierlich der Länge nach vorliegen und im wesentlichen aneinander anhaften,
dessen eine Komponente aus einem schmelzspinnbaren, faserbildenden Polycarbonat und dessen andere Komponente
aus einem elastomeren Polyurethan bestehen. Diese Fasern leiden an dem Nachteil, daß sie mit sauren
Farbstoffen nicht angefärbt werden können, da die Polycarbonat-Komponente keine basischen Gruppen
aufweist, die eine große Affinität für saure Farbstoffe besitzen, und auch die Polyurethan-Komponente keine
derartigen Gruppen trägt
Die Herstellung von Fäden durch Konjugation zweier Polymermaterialien mit ungleicher Schrumpfung oder
Wärmeschrumpfungseigenschaften ist schon seit vielen Jahren bekannt Das Schmelzen der beiden Substanzen
erfolgt, indem sie bei oder nahe dem Punkt der Fadenbildung ohne innige-j Vermischen zusammengebracht
werden, so daß die Substanzen längs der Fadenlänge unter Bildung einer kontinuierlichen Grenzfläche
aneinander haften. Dies ist als Nebeneinanderanordnung ungleicher Polymerer in einem konjugierten
bzw. Verbundfaden bekannt. Eine zweite Methode zur Verbindung bzw. Konjugierung derartiger ungleicher
Polymerer zu einem Faden besteht darin, daß man die Polymeren bei oder in der Nähe des Spinnpunktes
zusammenbringt, um auf kontinuierliche Weise mit den Polymeren einen exzentrischen Kern und eine darum
angeordnete Hülle zu bilden. Bei beiden Anordnungen sind die Fäden potentiell kräuselbar. Die Kräuselung
wird dadurch entwickelt, daß die Fäden gezogen und wieder entspannt werden, wobei die Kräuselung die
Form einer ungedrehten, beliebig umgekehrten Spirale annimmt. Bei der Auswahl ungleicher Polymerer
müssen zur optimalen Konjugierung viele Faktoren berücksichtigt werden. Häufig ist es zweckmäßig, einen
konjugierten Faden zur Verfugung zu haben, der den höchsten Grad an Kontraktion oder Schrumpfkraft
aufweist, die ein Maß für die zur Beseitigung der spiralförmigen Kräuselung und zur Glättung des Fadens
erforderliche, in Längsrichtung aufgebrachte Kraft ist. Eine Nebeneinanderanordnung von Polymeren liefert
eine viel größere Schrumpfkraft im Faden im Vergleich zu den exzentrischen Hülle-Kern-Strukturen. Leider
können die durch Nebeneinanderanordnung konjugierten Fäden während der Verarbeitung und des
Gebrauchs dazu neigen, sich in zwei einzelne Unterfäden aufzuspalten, insbesondere dann, wenn die Polymeren
auf der Basis der Unterschiede ihrer Schrumpfungen ausgewählt werden. Ein anderer wesentlicher Faktor im
Hinblick auf schmelzversponnene konjugierte Fäden ist die Extrudierbarkeit der beiden ausgewählten Polymeren
innerhalb eines engen Temperaturbereiches. Wenn Polymere eine günstige Haftung und Kontraktionskraft
besitzen, weisen sie normalerweise derartig verschiedene Schmelzpunkte auf, daß kostspielige und komplizierte
Anlagen notwendig sind, um die erforderliche Temperaturdifferenz einzustellen, um eine Zersetzung
des niedriger schmelzenden Materials zu verhindern und eine ordnungsgemäße Verbindung bzw. Konjugierungder
Polymeren sicherzustellen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zur Herstellung von in Längsrichtung
gekräuselten, konjugierten Zweikomponenten-Fäden bzw. -Fasern anzugeben, die mit sauren Farbstoffrtl
angefärbt werden können, eine große Dehnbarkeit aufweisen und die erwünschte Kompressionskraft
gegen den Körper bzw. den betreffenden Körperteil
ausüben und gewissermaßen eine Stützfunktion erfüllen. Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung von in Längsrichtung gekräuselten, konjugierten Zweikomponenten-Fäden
bzw. -Fasern, in welchen die eine Komponente ein mit sauren Farbstoffen färbbares hartes Polymeres und die
andere Komponente ein elastomeres Polyurethan ist, gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, did man
a) ein schmelzverspinnbares, faserbildendes, elastomeres Polyurethan verwendet, das durch saure ι ο
Farbstoffe nicht angefärbt wird und das hergestellt worden ist durch Umsetzung
1. eines Polyäthers oder Polyesters mit einem Molekulargewicht von 800 bis 3000,
2. 4,6 bis 8,8 Mol eines aromatischen Diisocyana- ι j
tes pro McI Polyäther oder Polyester, wobei das Diisocyanat — falls es mit Wasser reagiert
— ein Reaktionsprodukt mit einem pH-Wert von mindestens 8 ergibt und
3. einer zur Schaffung eines NCO/OH-Verhältnisses von 1,01 bis 1,04 ausreichenden Menge
eines Glykols mit einem Molekulargewicht von weniger als 500,
b) das Polymere mindestens 4 Tage bei einer Temperatur unterhalb von 50° C unter einer inerten
Atmosphäre lagert und
c) das Polyurethan mit einem Polyamid, das einen Schmelzpunktim bereich von 180 bis 28O0C besitzt,
als schmelzspinnbarem, säurefärbbarem, hartem Polymeren unter Bildung eines nebeneinander
verlaufenden konjugierten Zweikomponentenfadens konjugiert schmelzverspinnt.
Die unterschiedlichen Färbeeigenschaften der beiden Polymeren der erfindungsgemäßen konjugierten Fäden
ermöglicht es, daß ein relativ dicker monofiler Faden bei Textilien sehr dünn und durchsichtig erscheint. Das als
harte oder nichtelastische Komponente eingesetzte Polyamid nimmt die Farbstoffe auf, während die
Polyurethankomponente praktisch ungefärbt bleibt. Aufgrund der übeWegenen Schrumpfkräfte und Dehnungserholung
bei einem hohen Dehnungsausmaß können mit den erfindungsgemäßen Fäden bzw. Fasern
dauerhafte Stütztextilien mit der erwünschten Feinheit bzw. Durchsichtigkeit hergestellt werden. Eine langandauernde
Dehnungserholung gewährleistet eine verlängerte Lebensdauer von Röcken und ähnlichen Kleidungsstücken
aus gewebten Stoffen, die mit Hilfe dieser Fasern hergestellt sind.
Die eine Komponente der erfindungsgemäßen konjugierten Zweikomponenten-Fäden bzw. -Fasern ist
ein Polyamid mit einem Schmelzpunkt im Bereich von 1800C bis 2800C, während die andere Komponente ein
elastomeres Polyurethan darstellt, das bei einer Temperatur von etwa 2050C bis 240°C schmelzspinnbar
ist und oberhalb etwa 2000C und unterhalb etwa 235°C
schmilzt. Die beiden Komponenten haften längs der Länge des Fadens in einer Nebeneinanderanordnung
aneinander. Die Polyurethankomponente macht etwa 20 bis 80 Gew.-% der Faserstruktur aus.
Der spiralförmig gekräuselte Faden liefert eine hohe do
Schrumpfkraft bei Spannung und ein hohes Maß ab Kräuselung und Kräuselgleichmäßigkeit, was durch die
Differenz der Länge eines geradegeri< teten und eines kontrahierten Fadenstrangs gemessen -ird.
Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemä- 6s
Ben Zweikomponentenfadens besteht darin, daß die oben beschriebenen Komponenten unter Verwendung
einer üblichen Spinnvorrichtung zur Herstellung von konjugierten Fäden zur Herbeiführung der Verbindung
bzw. Konjugierung der Komponenten und der Erzeugung einer Nebeneinanderanordnung der Komponenten
gemeinsam schmelzextrudiert werden. Zur Herbeiführung
dieser Verbindung können viele bekannte Spinndüsenanordnungen zum Schmelzspinnen verwendet
we.-den. Nach dem Austreten aus der Spinndüse wird der geschmolzene konjugierte Faden bzw. werden
die Fäden zur Verfestigung gekühlt. Dies erfolgt gewöhnlich dadurch, daß der geschmolzene Strom mit
einem Kühlgas in Berührung gebracht wird. Die Fäden werden zur Erhöhung der Molekülorientierung gestreckt,
um hierdurch die gewünschte Zugfestigkeit zu erzielen und die gewünschte Schrumpfkraft herbeizuführen,
wodurch die Kräuselung entwickelt wird. Wenn die Dehnungskraft wieder aufgehoben wird, kräuselt
sich das Fadenmaterial schneckenförmig oder spiralförmig. Mit Hilfe einer Nachstreckbehandlung unter
Wärme, bei der die Fäden unter geringer Spannung erhitzt und dann gekühlt werden, können die Intensität
der Kräuselschrumpfkraft erhöht und die Schrumpfung des Fadens in siedendem Wasser vermindert werden.
Geeignete Polyamide, die als schmelzspinnbare, säurefärbbare, harte Polymerkomponente eingesetzt
werden, sind beispielsweise Polyhexamethylenadipinsäure (Nylon 66), Polyhexamethylensebacinsäureamid
(Nylon 610), polymere 6-Aminocapronsäure (Nylon 6), polymere 11-Aminoundecansäure (Nylon 11) und
polymere 12-Aminododecansäure (Nylon 12). Die Herstellung dieser Polyamide ist in der Technik bekannt
und all diese Polyamide sind von verschiedenen Herstellern von Kunststoff und synthetischen Fasern
erhältlich. Gewöhnlich sind Homopolymere bevorzugt, obwohl man auch Mischpolymerisate dieser Polyamide
einsetzen kann, vorausgesetzt, ihre Schmelzpunkte liegen in dem angegebenen Bereich und sie sind unter
durchführbaren Spinnbedingungen extrudierbar.
Die spezielle Auswahl eines Polyamids hängt in gewissem Umfang von der Spinnvorrichtung und vom
Schmelzpunkt der zu verwendenden Polyurethankomponente ab. Die höherschmelzenden Polyamide werden
vorzugsweise mit den höherschmelzenden Polyurethanen gepaart, insbesondere, wenn die Temperatur des
gesamten Spinnkopfes auf eine Temperatur durch einen einzigen Thermostaten geregelt wird. Komplizierte
Spinnköpfe, die eine unabhängige Temperatursteuerung jedes Polymerstroms an einem Punkt unmittelbar
stromaufwärts der Spinndüse herbeiführen, ermöglichen eine breitere Auswahl von Polymerpaaren.
Der Schmelzpunkt hat eine überwiegende Wirkung auf die Kühl- oder Verfestigungsgeschwindigkeit der
Spinnfäden, jedoch sind die Extrudierfähigkeit und Spinnslabilität mehr von der Viskosität der geschmolzenen
Polymeren abhängig. Bei der filmbildenden Höhe erhöht ein Molekulargewichtsanstieg eines Polyamids
den Schmelzpunkt des Polymeren sehr langsam. Die Schmelzviskosität nimmt mit weiterem Anstieg des
Molekulargewichts beträchtlich zu. Die sogenannten Polyamide mit ultrahohem Molekulargewicht sind
daher für die konjugierte Extrudierung mit elastomeren Polyurethanen wegen übermäßiger Unausgeglichenheit
zwischen den entsprechenden Viskositäten der beiden Schmelzen nicht geeignet. Polyamide mit mittleren
Molekulargewichten im mäßigen biy unteren Bereich werde"1 bevorzugt, vorausgesetzt, sie befinden sich bei
der Filmbildungsstufe.
Der Molekulargewichtsbereich der erfindungsgemäß geeigneten Polyamide kann praktisch durch die relative
Viskosität angegeben werden. Die hier verwendete relative Viskosität ist das Verhältnis der Viskosität einer
Lösung des Polymeren zu der Viskosität des Lösungsmittels, wobei beide Viskositäten bei 25° C gemessen
weiden. Für unterschiedliche Polyamide sind unterschiedliche Lösungsmittel notwendig, und die Konzentration
des Polymeren im Lösungsmittel wird beliebig
gewählt und ist in Tabelle I angegeben. Tabelle I gibt die bevorzugten Bereiche der relativen Viskositäten von
Polyamiden wieder, die sämtlich bei 25°C mit der
angegebenen Lösungsmitteln und Polymerlösungskonzentrationen
gemessen wurden; die Konzentrationer sind als Gew.-% angegeben.
Polyamid
Schmelzpunkt Lösungsmittel 1C
Konzentration
des Polymeren
des Polymeren
Bereich der
relativen
Viskosität
Nylon 6
Nylon 66
Nylon 610
Nylon 66
Nylon 610
Nylon Il
Nylon 12
Nylon 12
225
264
218
264
218
187
179
179
VU% Ameisensäure | 8,4% | 22 | -40 |
10% Wasser | |||
90% Ameisensäure | 8,4% | 20 | -45 |
10% Wasser | |||
85% Phenol | 5,0% | 11 | - IS |
15% Wasser | |||
m-K resol | 8,4% | 42 | -80 |
m-K resol | 0,5% | 1.4 | -1,9 |
Die zur Herstellung der spiralförmig gekräuselten Fäden verwendete andere Komponente ist ein bei einer
Temperatur von etwa 205 bis 240° C schmelzextrudierbares elastomeres Polyurethan. In Verbindung mit der
Polyamid-Konjugierungsschmelze können einige als ein Homofaden praktisch nicht extrudierbarer Polyurethane
als ein konjugierter Faden versponnen werden. Fäden, die bei Temperaturen unterhalb von 200° C
extrudiert werden, besitzen jedoch gewöhnlich nicht zufriedenstellende Eigenschaften und kleben übermäßig
aneinander, so daß die Fäden nicht von Spulen bei den technisch üblichen Geschwindigkeiten abgewickelt
werden können, ohne daß übermäßige Spannungsveränderungen und Fadenbruch auftreten.
Ein Hauptproblem beim Spinnen von Polyurethan-Homofäden
ist die ständige Klebrigkeit der frisch extrudierten Fäden, wobei die Oberflächenverfestigung
mit niedriger Geschwindigkeit fortschreitet.
Eine ähnliche Schwierigkeit ergibt sich beim Spinnen konjugierter Fäden mit einer Polyurethankomponente.
Es wurde jedoch gefunden, daß die Verarbeitung äußerst günstig ist, wenn die Poiyurethankomponente
einen Schmelzpunkt von über etwa 200°C und unter etwa 235° C aufweist, wobei diese Schmelzpunkte durch
thermische Differenzialanalyse gemessen werden. Diese konjugierten Fäden verfestigen sich innerhalb einiger
Meter von der Spinndüse und können unter Anwendung üblicher Appreturlösungen und Emulsionen auf Spulen
aufgewickelt und weiter verarbeitet werden.
Sowohl Polyesterurethane als auch Polyätherurethane sind geeignet Die Polyäther- oder Polyesterkomponente
muß ein mittleres Molekulargewicht im Bereich von 800 bis 3000 besitzen, falls übermäßige Klebrigkeit
in den konjugierten Fäden vermieden werden soll; vorzugsweise ist das Molekulargewicht des Polyäthers
auf einen Bereich von 800 bis 2500 begrenzt. Polyesterurethane werden gewöhnlich bevorzugt, die
mit einem weiten Bereich harter Fasern und Verarbeitungsbedingungen verträglich sind, während sie ausgezeichnete
Garneigenschaften ergeben.
Da geringfügige Variationen in der chemischen Struktur und den physikalischen Eigenschaften im
allgemeinen in angemessener Weise schwierig zu bestimmen sind, werden die gemäß der Erfindung
geeigneten Polyurethane am einfachsten durch die chemischen Reaktionsteilnehmer, die zur Herstellung
der Polyurethane verwendet werden, beschrieben to Allgemein werden — wie erwähnt — die Polyurethane
durch gemeinsame Umsetzung von (1) einem endständige Hydroxylgruppen enthaltenden Polyester oder
einem Polyäther mit einem mittleren Molekulargewich! im Bereich von 800 bis 3000, (2) einem Diisocyanat und
(3) einem Glykol-Kettenverlängerungsmittel hergestellt.
Geeignete Polyester haben ein Molekulargewichi im Bereich von etwa 1000 bis 3000 und werden durch
normale Kondensationsreaktion einer Dicarbonsäure mit einem Glykol oder aus einem polymerisierbaren
Lacton hergestellt. Bevorzugte Polyester leiten sich vor Adipinsäure, Glutarsäure und Sebacinsäure ab, die mil
einem mäßigen Überschuß von Glykolen, wie
Äthylenglykol; 1,4-Butylenglykol;
Propylenglykol; Diäthylenglykol;
Dipropylenglykol; 2,3-Butandiol;
Dipropylenglykol; 2,3-Butandiol;
1,3-Butandiol;2,5-Hexandiol;
l,2-Dihydroxy-2,2,4-trimethylpentan;
deren Gemischen und dergleichen kondensiert werden Geeignete Polyester werden auch durch Umsetzung so von Caprolacton mit einem Initiator, wie beispielsweise Glykol, hergestellt, wobei das Molekulargewicht des Polyesterproduktes vorzugsweise auf dem Bereich vor 1500 bis 2000 beschränkt wird. Zu geeigneter Polyethern mit Molekulargewichten im Bereich von 80( bis 3000 gehören
deren Gemischen und dergleichen kondensiert werden Geeignete Polyester werden auch durch Umsetzung so von Caprolacton mit einem Initiator, wie beispielsweise Glykol, hergestellt, wobei das Molekulargewicht des Polyesterproduktes vorzugsweise auf dem Bereich vor 1500 bis 2000 beschränkt wird. Zu geeigneter Polyethern mit Molekulargewichten im Bereich von 80( bis 3000 gehören
Polyoxyäthylenglykol, Polyoxypropylenglykol,
Poly-1,4-oxybutylen-glykol,
Poly-(oxypropylen)-poly-(oxyäthylen)-glykole
und dergleichen.
Zur Herstellung von Polyurethanen geeignete Diiso cyanate können aus einem weiten Bereich chemischei
Klassen ausgewählt werden, wie beispielsweise alicycli
sehe, aromatische, arylaliphatische und aliphatisch«
Diisocyanate. Besonders geeignete Diisocyanate sind:
6S 2,4-Tolylendiisocyanate;
6S 2,4-Tolylendiisocyanate;
4,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat;
4,4'- Diphenylmethandiisocyanat;
m- oder p-Xylylendiisocyanat;
M-Diisocyanatcyclohexan;
Hexamethylendiisocyanat und
Tetramethylendiisocyanat.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann der Polyurethanteil des konjugierten Fadens gegenüber
Säureanfärbung durch richtige Auswahl des Diisocyanats beständig gemacht werden. Somit wird Beständigkeit
gegenüber Säureanfärbung erreicht, wenn die Isocviinatgruppen hydrolysierbar sind, um ein Reaktionsprodukt
mit einem pK-Wert von mindestens 8 bei 95° C zu ergeben. Beispiele sind solche Diisocyanate, in
denen die NCO-Gruppe direkt an den aromatischen Kern gebunden ist, wie beispielsweise in 4,4'Diphenylmethandiisocyanat.
Weitere für diesen Zweck geeignete Diisocyanate sind solche, in denen die Isocyanatgruppen
an eine Carbonylgruppe gebunden sind, wie beispielsweise
C)-C- N- C-(CHj)4 C- N C O
oder an eine Sulfonylgruppe, wie beispielsweise
oder an eine Sulfonylgruppe, wie beispielsweise
O O
O C-N- S -(CH,)4-S N- C C)
Il ' is
O O
Diisocyanate, die sich für diesen speziellen Zweck nicht eignen, sind solche, in denen Isocyanatgruppen an
ein Methylenkohlenstoffatom gebunden sind, wie beispielsweise in den Tolylen- oder Xylylendiisocyanaten
und Hexameihylendiisocyanat.
Es können viele verschiedene übliche Glykole als Kettenverlängerungs- oder Härtungsmittel verwendet
werden. Unter diesen Materialien sind: 1,4-Butandiol,
Äthylenglykol, Propylenglykol, l,4-Bis-$-hydroxyäthoxy)-benzol. Die Kombination von Isocyanat und
Glykol muß hinsichtlich der Art als auch der Menge so ausgewählt werden, daß ein DTA-Schmelzpunkt im
Bereich von etwa 200 bis 235°C erhalten wird.
Die Chemie und Herstellung elastomerer Polyurethane wird umfassend in Polyurethanes: Chemistry and
Technology von ]. H. Saunders und K. C. Frisch,
Teil II, Kapitel 9, Interscience Publishers, Inc. (1964) beschrieben. Die US-PS 32 14 411 kann für spezielle
Einzelheiten bz\ dem Verfahren zur Herstellung von Polyesterurethanen für Fäden gemäß der Erfindung
herangezogen werden.
Besonders vorteilhafte Polyesterurethane können durch Auswahl spezifischer Reaktionsteilnehmer und
deren Kombination mit ziemlich engen Verhältnisbereichen gemäß der allgemeinen Rezeptur hergestellt
werden:
100 Gew.-Teile Poly-(l,4-butylen)-adipat mit einem
Molekulargewicht von 1500 bis 2000;
55 bis 100 Gew.-Teile 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat und ausreichend Glykol, um ein Gesamtverhältnis von NCO/OH im Bereich von 1,01 bis 1,04
zu ergeben.
Die bevorzugten Glykole zur Kettenverlängerung sind Äthylenglykol, 1,4-Butandiol und 1,4-Bis-f/J-hydroxyäthoxy)-benzol, das durch folgende Formel wiedergegeben wird:
HOCH2CH2O
OCH2CH2OH
In dem obigen Ansatz ist das Verhältnis von NCO zu OH eine Abkürzung für das Verhältnis der Äquivalente
an Isocyanatgruppen zu den Gesamtäquivalenten an Hydroxygruppen in dem Kettenverlängerungsglykol
kombiniert mit den reaktiven Gruppen in dem Polyester. Das optimale Molekulargewicht und die
optimale Festigkeit der Polymerschmelze für maximale Spinngeschwindigkeiten ohne Bruch von Fäden mit
feinem Denier werden erhalten, wenn das NCO/OH Verhältnis im Bereich von etwa 1,01 bis 1,04 liegt.
Die Polyurethane in den erfindungsgemäßen Fäden werden, wie vorstehend bemerkt, als Blockpolymere
betrachtet, worin der Polyurethanblock bei einer Temperatur oberhalb von etwa 200° C, jedoch unterhalb
von etwa 235°C schmilzt. Dieser Schmelzpunkt wird durch thermische Differentialanalyse (DTA) gemessen
und zeigt sich als deutliche endotherme Spitze im Thermogramm, wenn die Gnmdtemperatur der Polymerprobe
erhöht wird. Eine allgemeine Beschreibung und Erörterung der DTA-Methoden ergibt sich aus
»Organic Analysis« herausgegeben von A. Weissberger,
Band 4, Seiten 370 bis 372, Interscience Publishers, Inc. (1960). In den nachfolgend gegebenen
Beispielen wurden die DTA-Schmelzpunkte mit einem üblichen DTA-Gerät duPont 900, hergestellt von E. I. du
Pont de Nemours, Inc., gemessen.
Die beiden Komponenten (Polyurethan-Polyamid) werden vorzugsweise durch einzelne Spinndüsenöffnungen
in Nebeneinanderbeziehung extrudiert, wobei diese Anordnung den höchsten Grad an Rückziehkraft
bzw. Schrumpffähigkeit der Kräuselungen ergibt. Es ist jedoch möglich, die beiden Komponenten durch
getrennte nebeneinandergestellte Öffnungen zu extrudieren und die beiden extrudierten Ströme aus
geschmolzenem Polymeren unmittelbar unterhalb der Extrudierfläche der Spinndüse zu koaleszieren; diese
Methode wird bei höher schmelzenden Polyamiden, wie beispielsweise Nylon 66, bevorzugt. Die beiden Komponenten
liegen vorzugsweise in etwa gleichen Gewichtsmengen vor, jedoch können die relativen Mengen der
beiden Komponenten von etwa 20 bis 80% bis zu 80 bis 20% schwanken, und es wird eine hochgekräuselte
Struktur sichergestellt, wenn mindestens 30% des Querschnitts des gesponnenen Fadens aus der PoIyurethankomponente
aufgebaut ist. Nach der Extrudierung muß der zusammengesetzte Faden bzw. der Verbundfaden gestreckt werden. Der Faden kann
kaltgestreckt werden oder gegebenenfalls warmgestreckt werden, solange die gewünschte Zugfestigkeit
erhalten wird, ohne die Haftung der beiden Komponenten unangemessen zu unterbrechen. Nach dem Strecken
kann der Faden unter geringer Zugbeanspruchung erhitzt werden. Diese Freigabebedingungen werden
gewöhnlich gewählt, um das gewünschte geringe Ausmaß an Schrumpfung in siedendem Wasser und
Wärmeverfestigung der Kräuselung in der Polyamidkomponente des Fadens zu ergeben. Die genauen
Bedingungen für die Streckung und Freigabe können ohne weitere Schwierigkeit von einem Fachmann
ausgewählt werden.
Wenn ein gesponnener konjugierter Faden gemäß
der Erfindung von Hand zu einem Ziehverhältnis von etwa 2 :1 oder weniger gezogen wird und freigegeben
wird, zieht sich der gezogene Teil ' unmittelbar zusammen, wobei die Konfiguration weniger großer
loser Windungen einer geraden kreisförmigen Spirale angenommen wird. Wenn ein gesponnener konjugierter
Faden der Erfindung von Hand zu einem Ziehverhältnis
über etwa 2,5 : 1, bevorzugt über etwa 3 : 1 gezogen und freigegeben wird, zieht sich der Faden augenblicklich zu
einer Kette gleichmäßiger gerader kreisförmiger Spiralen zusammen. Die Spiralsegmente in der Kette
ändern sich von rechtsdrehenden zu linksdrehenden Spiralen. Verlagerungs- oder Umkehrpunkte treten
zwischen den Abschnitten umgekehrter Spiralen ein.
Die dichte Spiralkonfiguration frisch gezogener Fäden wird als die »Gleichgewichtsform« gezogener
Fäden gemäß der Erfindung betrachtet. Das heißt, der Faden nimmt diese Konfiguration an, wenn er sich ohne
äußere Behinderung zusammenziehen kann. Sämtliche gezogenen bzw. gestreckten Fäden besitzen die
Möglichkeit, die dichte Spiralform anzunehmen und tun dies unter geeigneten Bedingungen. Diese potentielle
Gleichgewichtskonfiguration einer dichten Spirale gibt eine Erklärung bestimmter wichtiger Eigenschaften des
erfindungsgemäßen Fadens. Ein maschinengestrecktei Faden, der während eines zu langen Zeitraums auf einer
Spule unter Spannung gelagert wurde, zieht sich nicht augenblicklich in eine dichte Spirale zusammen, wenn er
freigegeben wird. Statt dessen zieht sich der Faden fortschreitend zusammen, wobei er die Stufen einer
großen offenen Spirale, kleinen offenen Spirale und schließlich zu einer kompakten dichten Spirale durchläuft,
wobei die für diese Umwandlung erforderliche Zeit von wenigen Minuten bis zu mehreren Minuten je
nach der Umgebungsfeuchtigkeit und Temperatur schwankt.
Zur Steuerung des Herstellungsverfahrens und zur Charakterisierung der Fäden der Erfindung in bezug auf
den Endverbrauch ist ein beliebig meßbarer Faktor, der als »Volumen« oder »Bauschung« bezeichnet wird,
geeignet. Das Verfahren besteht darin, daß ein Garnstrang gebildet wird, indem der Faden auf eine
Denierhaspel mit einem Umfang von l'/e Meter
aufgewickelt wird. Es wird genügend vom Faden auf die Haspel aufgewickelt, um einen Gesamtstrangtiter von
4500 den zu erhalten, beispielsweise 112,5 Umdrehungen
eines Monofadens von 20 Denier. Ein Ende des Strangs wird über einen Trägerhaken geschlungen und
ein anderer Haken, der ein Gewicht von 0.33 g je Strangdenier trägt, wird durch das andere Ende des
Strangs geführt. Nachdem das Gewicht genau 10 Sekunden von dem Strang freigehalten wurde, wird die
Länge des Strangs gemessen und mit »A« bezeichnet. Das schwere Gewicht wird durch ein sehr leichtes
Gewicht (0,0013 g/Denier) ersetzt, und der Strang mit dem Gewicht wird genau 60 Sekunden in siedendes
Wasser wenigstens so tief eingetaucht, als der Strang lang ssi. Der Strang wird aus dem Wasser entfernt, ohne
das Gewicht aufgehängt und man läßt ihn 12 Stunden an der Luft bei 23 ±0,5° C und 72% relativer Feuchtigkeit
trocknen. Das kleine Gewicht wird nun an den trockenen Strang gehängt und die Stranglänge des stark
gekräuselten Fadens 10 Sekunden nach Befestigung des
Gewichts gemessen. Diese Länge wird mit »B« bezeichnet. Dann wird das kleine Gewicht durch das
große Gewicht (0,33 g/Denier) ersetzt und die Endstranglänge »C« nach 10 Sekunden aufgezeichnet
Die Bauschung und Schrumpfung werden aus diesen Messungen berechnet:
% Bauschung =
% Schrumpfung =
C-B
A-C
100
100
% Bauschung ist ein Maß der axialen Streckung, der der Faden beim Durchgang von der hochgekräuselteii
zu der praktisch geraden Konfiguration unterliegt. Überraschenderweise haben die Fäden der Erfindung
s einen sehr stabilen Bauschwert. Für einen gegebenen
Nominaldenier und ein gegebenes Ziehverhältnis ist die prozentuale Bauschhöhe der Fäden bemerkenswert
konstant und schwankt nicht merklich längs des Fadens, vorausgesetzt, der Fadenquerschnitt umfaßt mindestens
ίο 30% des Polyurethans. Die prozentuale Bauschung
eines Fadens, der 40% Polyurethankomponente enthält, unterscheidet sich beispielsweise nicht merklich von der
prozentualen Bauschung eines Fadens, der 60% Polyurethan enthält, obgleich die Schrumpf- oder
is Rückholfähigkeiten der beiden Fäden merklich differieren.
Diese hocherwünschte Eigenschaft vermindert weitgehend veränderliche Maschenbildung in Geweben
und vereinfacht den Spinnprozeß erheblich: Genaue Strömungsregelung der polymeren Komponenten ist
ίο ein Hauptproblem in jedem kontinuierlichen konjugierten
Fadenspinnprozeß; kleine Fluktuierungen in der Strömung treten aufgrund geringfügiger Temperaturveränderungen
in den Dosierpumpen oder geringfügiger Inhomogenität in den geschmolzenen Polymeren
auf. Die Fäden der Erfindung können jedoch erhebliche Variationen der Polymerströmung tolerieren, ohne eine
nachteilige Veränderung der prozentualen Bauschung herbeizuführen, solang die Polyurethankomponente bei
oder oberhalb des Wertes von 30% des Querschnitts des gesponnenen Fadens liegt.
Ei.,e kleine Länge an gesponnenem Faden wird mit einem Ziehverhältnis von beispielsweise 3,5 :1 gestreckt
und die gezogene Länge läßt man einige 4 bis 6% zusammenziehen, was die elastische Erholung der
Polyamidkomponente darstellt. Der Faden ist nun gerade und besitzt eine Länge von S. Wenn sich der
Faden weiter zusammenzieht, ist die Polyurethankomponente noch innerhalb ihrer elastischen Erholungsgrenze gestreckt, jedoch muß sich die Polyamidkompo-
nente der Länge 5 biegen, um sich dieser Kontraktion anzugleichen. Weil die Zusammensetzungsgröße des
Fadens praktisch gleich ist, biegen sich die Fadensegmente zu kreisförmigen Bögen. Jede vollständige
Drehung oder Schleife um die Achse der Spirale erfordert eine Drehung des Fadens von 360° um seine
eigene Achse, wobei diese Drehung einer gegenläufig gerichteten Drehung in einem angrenzenden Abschnitt
standhält, der wiederum eine andere Windung der Spirale entwickelt, um Torsionsspannungen aufgrund
so dieser Drehung auszulösen. Da die Enden des Fadens nicht zur Drehung frei sind, erzeugt jede Drehung im
Uhrzeigersinn in einem Abschnitt eine Drehung im Gegenuhrzeigersinn in einem angrenzenden Abschnitt,
wodurch sich dann eine Spirale mit gegenläufiger Windung bildet, die durch Verlagerungen zwischen den
umgekehrten Spiralen ausgelöst wird.
Der Mindestradius, durch den ein kreisförmiger Stab ohne Bruch oder bleibende Verformung gebogen
werden kann, hängt vom Biegemodul des Querschnittes ab, der für ein gegebenes Material mit dem Quadrat des
Querschnittsbereiches zunimmt Der Biegemodul der erfindungsgemäßen Fäden ist abhängig von den
Verhältnissen der beiden Komponenten und der Größe des Fadens. Die anfängliche Zusammenziehfähigkeit
f>5 oder Schrumpfkraft unter Dehnung ist jedoch etwa
proportional dem Anteil der Polyurethankomponente. 30% des Querschnitts scheinen etwa der Mindestanteil
an Polyurethan zu sein, der eine Zusammenziehkraft
oder Schrumpffähigkeit ergibt, die gerade ausreicht, um den Faden um etwa seinen Mindestradius und zu der
dichten Spiralkonfiguration zu biegen.
Wenn ein gegebener, gesponnener Faden gemäß der Erfindung gezogen wird, werden die gedehnte Länge,
der Denier oder die Größe und somit der Biegcniodul sämtlich durch das Ziehverhältnis bestimmt. Nach
Freigabe zieht sich der Faden zu einer Reihe dichter Spiralen zusammen. Die prozentuale Bauschung frisch
gestreckter Fäden besitzt einen gleichbleibenden bestimmten Wert. Die Standardbestimmung der prozer*ualen
Bauschung erfordert die Aussetzung der Fäden gegenüber siedendem Wasser und diese Behandlung
führt eine Nettoschrumpfung in der gerade ausgerichteten Länge der Fäden herbei. Im Gegensatz
zu Fäden, deren Kräuselung durch unterschiedliche Schrumpfung erzeugt wird, verlieren Fäden der
Erfindung ein geringes Ausmaß an Kräuselung während der Schrumpfbehandlung, wobei dieser Verlust äußerst
gleichbleibend ist. Wenn frisch gezogene Fäden mit der dichten Spiralkonfiguration und gelagerte maschinengezogene
Fäden mit offener Spiralkonfiguration siedendem Wasser ausgesetzt werden, werden die beiden
Proben nach dem Trocknen ununterscheidbar. Die dichte Spirale wickelt sich etwas auf und die lose offene
Spirale wickelt sich etwas zusammen, wobei beide Proben schließlich um das gleiche Ausmaß von dem
Gleichgewicht der dichten Spirale abweichen. Verschiebung der Windungen und Freigabe von Spannungen an
den Verlagerungen ermöglichen gewisse Deformierung in der Konfiguration der Fäden. Die Spiralen sind nicht
mehr vollkommen zylindrisch, sondern die Durchmesser verändern sich stets proportional, wobei sich praktisch
konstante Werte der prozentualen Bauschung ergeben.
Die Fäden der Erfindung können mit üblichen Verbundspinnanlagen erzeugt werden. Die beiden
polymeren Komponenten können geschmolzen werden und den Dosierpumpen durch eine Gitterschmelzvorrichtung
gemäß der US-PS 31 97 813 zugeführt werden. Schneckenextruder-Schmelzvorrichtungen werden jedoch
bevorzugt wegen der besseren Steuerung der Polymerströmung. In den unten angeführten Beispielen
wurden elektrisch beheizte Standard-Schneckenexu uder
von 38 mm zur Abgabe jeder Polymerschmelze an die Dosierpumpen am Spinnkopf verwendet.
Der Spinnkopf bestand aus einem üblichen mit einem Wärmeübertragungsmittel ummantelten Stahlblock mit
einem Pumpenpolster mit zwei Einlaßöffnungen für Standard-Getriebepumpen, die getrennte Ströme dem
integralen Spinndüseneinsatzhohlraum zudosierten. Es wurde eine Spinndüsenanordnung gemäß der US-PS
31 66 788 verwendet, in der die beiden Polymerströme unmittelbar stromaufwärts der Kapillaröffnungen der
Spinndüsenfläche zusammenkamen. Kühlluft wurde quer über die Extrudierfläche geblasen, wenn diese
einen üblichen Kühlschacht zu einer kammerartigen Konvergenzführung senkrecht herunterwanderte. Die
Fäden wurden über eine geeignete Appreturauftragswalze zu einer Zufuhrwalze und von dort zu einer
oberflächenangetriebenen Aufwickelpumpe geführt. Irgendwelche Neigung der Fäden, aneinander zu kleben,
wurde in wirksamer Weise durch die Anwendung eines geeigneten flüssigen Appreturmittels herabgesetzt Ein
geeignetes Appreturmittel ist eine 10%ige Lösung eines Siliconpolymeren; dieses Appreturmittel wurde in einer
Konzentration von 3 bis 5% Silicon auf die Fäden aufgebracht Die gesponnenen konjugierten Fäden
können auf üblichen Streckzwirnmaschinen und Streckwickelvorrichtungen gestreckt werden. In den Beispielen
wurden Fäden auf einer Standard-Streckzwirnmaschine gestreckt. Verschiedene Streckzwirnstellungen
wurden mit Rohren für erhitzte Luft ausgestattet, durch s die die Fäden unmittelbar unter die Streckzone vor dem
Aufwickeln geführt werden konnten.
Ein frisch gestreckter 50%iger Polyurethanfaden wurde gerade gerichtet und quer durch die Achse mit
einem Rasiermesser gerade geschnitten. Typische
ίο Fäden der Erfindung besitzen einen Spiraldurchmesser
von 152 bis 203 μ und einen Fadendurchmesser von 50
bis 76 μ; das bedeutet, daß der Umfang der Außenseite einer Spiralwindung 30 bis 40% größer ist als der
Innenumfang sein kann; an der Grenzfläche haben beide Komponenten, Nylon und Polyurethan, die gleiche
Länge wie der gerade gerichtete Faden. Gekräuselt ist daher Nylon i0 bis 20% gedehnt und muß eine
Zugbeanspruchung aufnehmen und wird an der Grenzfläche um einen gleichen Betrag zusammengepreßt
und muß eine Druckbeanspruchung aufnehmen; das Polyurethan ist an der Grenzfläche unter maximaler
Zugbeanspruchung und unter einer geringeren Beanspruchung an der Innenseite. Wenn der Faden wirklich
gerade ist, tragen beide Komponenten Zugbeanspruchungen proportional zu ihren Querschnittsbereichen
und entsprechenden Zugmodulen bei gegebener Dehnung. Die Verwendung von 3,2 Mol Diisocyanai je Mol
Diol mit hohem Molekulargewicht (Polyester) ist unzureichend. Unter Anwendung von 4,8 Mol Diisocyanat
je Mol Polyester wurde ein Polyurethan erzeugt, das mit einer harten Faser konjugiert schmelzspinnbar ist;
die praktische untere Grenze liegt bei etwa 4,4. Vermutlich aufgrund geringer Mengen von Verunreinigungen
in den Ausgangsmaterialien ist es manchmal schwierig, Polyurethane mit gleichbleibend ausreichend
hoher Viskosität bei der gewünschten Spinntemperatur zu erzeugen, um der Viskosität des harten oder
nichtelastomeren Polymeren richtig angepaßt zu sein. Diese Schwierigkeiten treten viel weniger in Erscheinung,
wenn mindestens 5.2 und bevorzugt 5,6 Mol Diisocyanat je Mol Diol mit hohem Molekulargewicht
verwendet werden, wodurch Polymeres mit hoher Viskosität viel gleichbleibender erzeugt wird als unter
Verwendung von lediglich etwa 4,4 bis 5,0 Mol und somit ergibt sich eine gleichbleibendere Spinnleistung und
bessere Steuerung der Form der Grenzfläche zwischen der harten Faser und dem Polyurethan. Es ist natürlich
notwendig, die Menge des Diols mit niedrigem Moi°kulargewicht einzustellen, um das NCO/OH-Verhältnis
zwischen 1,01 und 1.04 zu halten.
Man verwendet IOC Gew.-Teile Polyester, der aus
1,4-Butandiol und Adipinsäure hergestellt wurde. Der
Polyester besitzt ein Molekulargewicht von etwa 2000, eine Hydroxylzahl von 55 und eine Säurezahl von 1,5. Zu
dem Polyester werden 60 Gew.-Teile 4,4'-Diphenylme thandiisocyanat und genügend 1,4-Butandiol zugegeben,
um ein NCO/OH-Verhältnis von 1,02 zu erhalten. Das 1,4-Butandiol und der Polyester werden bei 1000C
miteinander vermischt Das gleichfalls auf 1000C
erhitzte 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat wird dann zugegeben. Das erhaltene Gemisch wird dann etwa 1
Minute kräftig gerührt um eine gründliche Vermischung der drei Bestandteile sicherzustellen. Das
vermischte Reaktionseemisch wird dann auf eine ebene
Fläche in einem auf 13O0C erhitzten Ofen gegossen. Das
Reaktionsgemisch verfestigt sich etwa 2 bis 3 Minuten zu einem Polyurethanpolymeren von niedrigem Molekulargewicht.
Das fest" Polyurethanpolymere wird in dem erhitzten Ofen weitere 5 bis 6 Minuten gehaäten,
um das Molekulargewicht zu erhöhen, und wird dann entfernt und auf Raumtemperatur abgekühlt. Die
erhaltene Polymerplatte wird dann zu Flocken der gewünschten Größe gehackt. Die Flocken werden dann
unter einer inerten Atmosphäre (Stickstoff) unter 50° C, beispielsweise bei Zimmertemperatur, mindestens 4,
bevorzugt mindestens 20 Tage vor dem Spinnen gelagert. Die Lagerstufe verbessert das Spinnverhalten
und setzt die Klebrigkeit der Fäden herab. Man nimmt an, daß der Grund für die durch die Lagerstufe
herbeigeführte Verbesserung des Spinnverhaltens in der Kettenverlängerungspolymerisation in festem Zustand
besteht. Beschleunigte Härtung bei höheren Temperaturen ist möglich, es wird jedoch angenommen,
daß sich in erhöhtem Ausmaß unerwünschte Vernet- ^o zung unter Bildung von Allophanat- und Biuret-Bindungen
bildet. Die Biuret-Bindungen treten bis zu gewisser Begrenzung, obgleich zu geringem Ausmaß, aufgrund
der tatsächlich unvermeidlichen Anwesenheit von Spuren von Wasser in dem Polyester und in dem
Kettenverlängerungsmittel auf. Man nimmt an, daß die Allophanat- und Biuret-Bindungen oberhalb 200°C
instabil sind und somit kein besonderes Problem beim Schmelzspinnen darstellen.
Jedoch verhindert ihre Bildung die Erzielung der gewünschten maximalen Kettenverlängerung durch
Entfernen nicht reagierter Isocyanatgruppen, die für die Kettenverlängerung notwendig sind.
Die erhaltenen Polyurethanflocken mit einem DTA-Schmelzpunkt von 215°C werden mit Nylon 6 mit einer is
relativen Viskosität von 28 konjugiert versponnen. Durch Einstellung der Dosierpumpengeschwindigkeiten
werden der Titer und das Verhältnis von Polyurethan zu Nylon, wie unten angegeben, variiert. Das gesponnene
Garn wird auf einer Streckzwirnmaschine bei einem Zugverhältnis von 4,05 kaltgestreckt. Das gestreckte
C'irn wird zu nahtlosen hauchdünnen Damenstrürnpfen auf einer Wirkmaschine mit 2 Zugführungen und 400
Nadeln gewirkt. Der Strumpf wurde bei 95°C säuregefärbt, bei 115°C geformt und wie folgt getestet.
Versuch mit vorbestimmter Belastung
Die Vorrichtung für den Strumpfwarentest mit vorbestimmter Belastung wird in den Fig. 1 und 2
erläutert. Die Vorrichtung enthält eine fast axial verlängerte Platte 24, die horizontal auf dem Kreuzkopf
26 eines Zugfestigkeitsprüfgeräts (Bodenmodell) angeordnet ist. Der hochstehende Befestigungsarm 28 ist
an einem Ende der Platte 24 angebracht und hält die frei rotierende Leitrolle oder Scheibe 30. Die obere
Oberfläche der Rol'e 30 ist 125 mm oberhalb der oberen
Oberfläche der Platte 24, und die Achse der Rolle 30 ist horizontal. Ein L-förmiger Befestigungsarm 32 ist an
dem gegenüberliegenden Ende der Platte 24 durch Schrauben 34 befestigt. Schlitze 36 gestatten die
Einstellung des Befestigungsarms 32 in der Richtung der Achse der Platte 24. Ein rechter kreisförmiger Zylinder
38 mit einem äußeren Durchmesser von 127 mm ist auf (>s
dem hochstehenden Teil des Befestigungsarms 32 montiert, wobei die Achse des Zylinders 38 horizontal
und tangential zur oberen Oberfläche der Rolle 30 verlauft Die vertikale Halterung 40 ist a^f der Platte 24
angebracht
Die Belasiungszelle 42 des Zugfestigkeitsprüfgeräts
ist auf einem feststehenden Rahmenbauteil 44 montiert Das herabhängende Trägerteil 46 hängt an der
Belastungszelle 42, und seine vertikale Achse verläuft koaxial mit der Achse der Halterung 40. Der Abstand
der Achsen der Halterungen 40 und 46 zu der Achse der Rolle 30 beträgt 635 mm. Die gegenüberliegenden
Oberflächen der Halterungen 40 und 46 begrenzen horizontale Ebenen. Die obere Oberfläche 48 der
Halterung 40 ist 107 mm oberhalb der oberen Oberfläche der Platte 24. Wenigstens die oberen 30 mm
der Halterung 40 sind ein rechter kreisförmiger Zylinder um die Achse des Trägers bzw. der Halterung 40, wobei
der Zylinder einen Durchmesser von 50 mm aufweist.
Wie in den F i g. 1 und 2 gezeigt, erstreckt sich eine rechte kreisförmige zylindrische Bohrung 50 vollkommen
durch die Halterung 40 längs der Achse parallel zu der Achse des Zylinders 38. Die Achse der Bohrung 50
ist 10 mm unterhalb der oberen Oberfläche 48 und der
Bohrungsdurchmesser beträgt 14,5 mm. Ein vertikaler Schlitz ist durch dis obere Oberfläche 48 vorgesehen
und steht mit der Bohrung 50 längs der gesamten Länge der Bohrung 50 in Verbindung. Der Schlitz besitzt eine
gleichmäßige Breite von 4,5 mm und verläuft parallel mit und vertikal zentriert oberhalb der Achse der
Bohrung 50. Sämtliche Ränder und Ecken sind genügend abgerundet, um ein Schneiden oder Fadenziehen
des zu testenden Strumpfes zu verhindern. Die unteren 30 mm der Halterung 46 sind identisch mit den
oberen 30 mm der Halterung 40, wobei die angrenzenden Teile der Halterungen 40 und 46 tatsächlich
Spiegelbilder voneinander sind. Zwei Stifte 52 von jeweils 176 mm Gesamtlänge und einem Durchmesser
von 12 mm sind auch vorgesehen. Die jeweiligen Enden der Stifte sind halbkugelförmig und stellen somit Teile
von Kugeln von 12 mm Durchmesser dar.
Ein Strumpf 54 wird für den Test in folgender Weise vorbereitet. Ein kugelförmiger Ball 55 mit einem
Durchmesser von 31 mm und der zwischen 18 und 19 g wiegt, wird in die Ferse des Strumpfs gebracht. Ein Ende
einer Schnur 56 wird dann um den Strumpf und bündig gegen die Kugel befestigt, so daß die Kugel bündig in
einer aus der Ferse gebildeten Tasche gehalten wird, wie in F ; g. 2 gezeigt. Das andere Ende der Schnur 56 ist
an einem 1-kg-Gewicht 58 befestigt. Stifte 52 werden in den Strumpf 54 gebracht. Während die Schnur 56 auf
der Rolle 30 ruht und das Gewicht 58 frei herunterhängt, wird der restliche Strumpf gegen die äußere Oberfläche
des Zylinders 38 gestreckt und befestigt, beispielsweise unter Verwendung von doppelseitigem Klebband oder
einem starken Gummiband. Die Stellung des Befestigungsarms 32 wird, falls notwendig, eingestellt, bis das
freie Ende des Zylinders 38 sich möglichst nah an 460 mm (nicht weniger als 310 mm) von der Achse der
Halterung 40 befindet, wenn der Mittelpunkt der Kugel zwischen 7,5 und 15 mm von der Achse der Walze
entfernt ist. Die Stifte 52 werden dann manuell in die Bohrungen in den Halterungen 40 und 46 in den in
F i g. 2 gezeigten Stellungen angebracht. Der Strumpf wird dann, falls notwendig, sorgfältig geordnet, so daß
gleiche Mengen des Strumpfs auf gegenüberliegenden Seiten der durch die Achsen der Bohrungen in der
Halterungen 40 und 46 bestimmten Ebene angeordnet sind. Der Abstand /wischen der Kugel 55 und der Rolle
30 wird dann fixiert, beispielsweise indem die Schnur 5f
mit der Platte 24 so befestigt wird, daß die Spannung irr
Strumpf 54 nicht gestört wird.
Der Test mit vorbestimmten Belastung wird wie folgt durchgeführt Das Zugfestigkeitsprüfgerät wird so
angeordnet, daß der Kreuzkopf 26 sich mit einer Geschwindigkeit von 50 cm je Minute sowohl in der
Aufwärts- als auch der Abwärtsrichtung bewegt und die Geschwindigkeit des Aufzeichnungsstreifens wird auf
50 cm je Minute eingestellt Der Kreuzkopf 26 wird anfänglich auf die rückgestellte Position eingerichtet in
der die gegenüberliegenden Oberflächen der Halterungen 40 und 46 5 mm voneinander sind. Zu Beginn des
ersten Zyklus wird der Kreuzkopf 26 herabgelassen, bis eine Kraft von 500 g durch die stationäre Belastungszelle
42 ermittelt wird und auf dem Instronstreifen registriert wird, wobei zu diesem Zeitpunkt die Richtung
der Kreuzkopfbewegung augenblicklich umgekehrt wird. Die Rückkehr des Kreuzkopfs zu der rückgestellten
Position vollendet den ersten Zyklus. Der Registrierstreifen wird vorzugsweise nach jedem Zyklus
verschoben, so daß die Spannungs-Dehnungs-Kurve jedes Zyklus getrennt aufgezeichnet wird, wie in F i g. 4
gezeigt 15 Sekunden nachdem der Kreuzkopf zu der rückgestellten Position zurückkehrt, wird ein zweiter
Zyklus in der gleichen Weise wie der erste ausgeführt 15 Sekunden nach Beendigung des zweiten Zyklus
beginnt der dritte Zyklus.
Der dritte Zyklus weicht von dem ersten und dem zweiten Zyklus dahingehend ah, daß, wenn eine Kraft
von 500 g aufgezeichnet wird, c'er Kreuzkopf angehalten
wird und 5 Minuten stationär gehalten wird, bevor er zu der rückgestellten Position zur Vollendung des
dritten Zyklus umkehrt. Während der Kreuzkopf angehalten wird, fällt die wahrgenommene Kraft etwa
zu einem Punkt 62 ab, bevor der Kreuzkopf wieder gehoben wird. Der Abstand in Gramm vom Punkt 62 zu
der 500-g-Höhe geteilt durch 500 g ergibt den Verlust der 5minütigen Einstellung als Prozentgehalt Erfindungsgemäß
hergestellte Strümpfe werden durch einen so definierten 5minütigen Einstellungsverlust von
weniger als 45% und gewöhnlich weniger als 30% gekennzeichnet. Die einzigen bekannten Strümpfe mit
einem derartig geringen Verlus* sind solche, die aus
umhülltem Spandex hergestellt wurden, mit Werten von
31 bis 39%.
Die nächsten drei Zyklen werden in der gleichen Weise wie die ersten drei mit der Abweichung
durchgeführt, daß eine Belastung von 1000 g anstelle von 500 g als das Signal zur Umkehr des Kreuzkopfes
(vierter und fünfter Zyklus) oder zum Anhalten des Kreuzkopfes (sechster Zyklus) verwendet wird. Sämtliehe
anderen Bedingungen sind die gleichen: Es gibt stets eine Verzögerung von 15 Sekunden zwischen aufeinanderfolgenden
Zyklen (einschließlich zwischen dem dritten und vierten Zyklus), und der Kreuzkopf wird
während des sechsten Zyklus für einen Zeitraum von 5 Minuten angehalten und beginnt, wenn die Belastung
1000 g erreicht.
Während die obige Beschreibung 500 g Spitzenbelastungen für die ersten drei Zyklen und 1000 g
Spitzenbelastungen für die letzten drei Zyklen angibt, können die in F i g. 3 aufgezeichneten Spannungs-Dehnungs-Kurven
aufgezeichnete Spitzenbelastungen von bis zu 50 g höher als die angeführten Werte ohne
merkliche Beeinflussung der Testergebnisse zeigen. Schwankungen innerhalb dieses Bereiches werden (15
häufig dadurch verursacht, daß die Aufzeichnungsfeder sich über den wirklichen Wert aufgrund des Beharrungsvermögens
u. dgl. hinausbewegt.
Die aufgezeichneten Kurven sind denen in F i g. 2 qualitativ ähnlich, welche die unbelasteten Kurven
lediglich für den sechsten Zyklus für einige Strümpfe wiedergegeben. In Fig.4 stellt die Kurve / einen
Strumpf von Prämienqualität dar, der aus falsch gezwirntem wärmeverfestigtem Nylongarn gewirkt ist;
Kurve K stellt handelsübliche dünne Stretchstrümpfe dar, eine Marke, die gewöhnlich als Spitzenqualitätsstrumpf angesehen wird und aus konjugierten Fäden
von 20 Denier hergestellt wird. Vermutlich sind diese Fäden eine Kombination von Nylon 66 und einem
Copolyamid, in dem die Spiralkräuselung durch unterschiedliche Schrumpfung der beiden Komponenten
entwickelt wird; Kurve L gibt einen der handelsüblichen dünnen Stützstrümpfe von Prämienqualität und
Kurve M ein Beispiel eines Strumpfes aus einem erfindungsgemäß hergestellten Garn wieder. Wie aus
F i g. 4 ersichtlich, ist die Spannungs-Dehnungs-Kurve für den Fall Mbeträchtlich weniger scharf gekrümmt als
für die anderen Strümpfe. Die Strümpfe aus den Garnen der Erfindung liefern somit eine Kompressionskraft
innerhalb eines gegebenen Bereichs (beispielsweise eine Kraft zwischen 100 und 500 g) über einen viel größeren
Dehnungsbereich als die anderen Strümpfe. Das bedeutet daß die aus den erfindungsgemäßen Garnen
erhaltenen Strümpfe enger die gleiche Kompressionskraft auf einen weiteren Bereich von Beingrößen als
anderen bekannten Strümpfen ausüben können und daß somit weniger Größen gewirkt werden müssen, um dem
vollen Bereich der Beingrößen angepaßt zu sein. Ein weiterer wesentlicher Verteil besteht darin, daß die
Kompressionskraft auf einem gegebenen Bein enger konstant und gleichmäßig bleibt wenn sich das Bein
biegt so daß dadurch eine größere Bequemlichkeit für den Träger vermittelt wird.
Die mit dem erfindungsgemäßen Faden hergestellten Strümpfe unterscheiden sich ferner leicht von bekannten
Strümpfen aufgrund von Daten, die sich aus dem sechsten Zyklus der Entlastungskurve wie folgt ableiten.
Die Gesamtdehnung 5, d. h. die Kreuzkopfbewegung in Zentimeter, die erforderlich ist, um eine Belastung von
1000 g zu erreichen, wird registriert wie die Kraft der Belastung L in Gramm auf der Entlastungskurve, wenn
50% der erteilten Dehnung wieder zurückgewonnen sind (d. h., wenn die Dehnung 5/2 beträgt). Der
unterscheidende Parameter, der Index der Gleichmäßigkeit der Kompressionskraft (oder CFU-Index) wird
als LSI2 definiert. Der Strumpf M hatte somit eine Gesamtdehnung L von 6,2! cm und die Belastung L bei
3,1 cm auf der Entlastungskurve betrug 180. Der CFU-Index für den Strumpf Mist daher
(180) (16,2)
ζ = 558 gem.
ζ = 558 gem.
Die entsprechenden CFU-Indizes für die restlichen Strümpfe in Fig.3 sind wie folgt: Strumpf J 212 gern;
Strumpf K174 gern und Strumpf L 218 gem.
Die aus den erfindungsgemäß erhaltenen Fäden hergestellten Strumpfwaren werden durch CFU-Indizes
oberhalb von 275 gern gekennzeichnet. Sämtliche bekannten Strümpfe besitzen CFU-Indizes unterhalb
dieses Wertes, ganz gleich wie sie aufgebaut sind. Werte von 330 gern und oberhalb sind besonders vorteilhaft.
Die von den Strümpfen aus den erfindungsgemäß hergestellten Fäden erreichten höheren Werte stimmen
mit beobachtetem gesteigerten Komfort oder erhöhter Bequemlichkeit für den Träger und der beobachteten
22
Fähigkeit der Strümpfe über einen größeren Bereich von Strumpfgrößen, richtig zu passen, überein, während
sie Kompressionskräfte über einen gegebenen Bereich ergeben.
. Es ist klar, daß die Kurve M lediglich eine einer großen Zahl möglicher Kurven gemäß der Erfindung
darstellt Die genaue Kurve für einen Strumpf hängt vom Garntiter, dem Prozentgehalt an Urethan, der
gewirkten Maschengröße, der Formgebungstemperatur u.dgl. ab. Dies ermöglicht eine größere Flexibilität bei ι ο
der Hersteilung von Strümpfen mit vorbestimmten gewünschten Eigenschaften, die bei bisherigen Strümpfen
nicht erreichbar waren.
Tabelle Il gibt den mittleren Verlust der 5minütigen Einstellung und die mittleren CFU-Indexwerte für
verschiedene »dünne Stützstrümpfe« wieder, die jetzt im Handel erhältlich sind.
611 Tabelle II |
Mittlerer CFU-lndex |
18 | Verlust 5minütiger Einstellung |
Versuchs objekt |
106 178 221 |
39% 32% 31% |
|
D L LL |
|||
Tabelle III gibt den Verlust der 5minütigen Einstellung
und die mittleren CFU-Indexwerte für die bei K in F i g. 4 gezeigten, im Handel erhältlichen Strümpfe aus
konjugierten Fäden wieder, wobei sich 10 verschiedene Strukturen gemäß Beispiel 1 anschließen. Diese
unterscheiden sich hinsichtlich des Titers, des Prozentgehalts an Polyurethan und der Wirkgröße wie
angegeben.
Tabelle III | Titer | % Urethan | Kniegroße | Mittlerer | Mittlerer Verlust |
Versuchs | (den) | cm | CFU-lndex | Sminütiger | |
objekt | Einstellung | ||||
20 | 0 | 31,8 | 166 | 43 | |
K*) | 20 | 50 | 27,9 | 330 | 29 |
Test N | 20 | 50 | 34,3 | 480 | 27 |
Test O | 20 | 50 | 36,8 | 366 | 32 |
Test P | 26 | 50 | 34,3 | 523 | 26 |
Test Q | 26 | 50 | 27,9 | 330 | 30 |
Test R | 26 | 50 | 35,5 | 459 | 27 |
TestS | 26 | 35 | 35,5 | 317 | 29 |
Test T | 26 | 65 | 35,5 | 449 | 27 |
Test U | 32 | 50 | 34,5 | 577 | 25 |
Test V | 32 | 50 | 27,9 | 343 | 27 |
Test W**) | |||||
*) Versuchsobjekt K ist Uxturiertes Nylon-Strumpfwarengarn (15 Denier). Die anderen Garne sind
solche, die aus den crfindungSKemäßen Fäden hergestellt sind. Die Garne wurden auf einer
Wirkmaschine mit 2 Zuführungen (400 Nadeln) gewirkt. Die Strumpfgrößen sind in Tabelle HI
angegeben.
*) Bei dem letzten Versuchsobjekt wurde nur ein einziger Strumpf getestet.
Die Kniegrößen in Tabelle HI wurden wie folgt bestimmt. Zwei Stahlscheiben von 7,6 cm Durchmesser
und 6,3 mm Stärke werden nebeneinander angeordnet, wobei gegenüberliegende ebene Flächen vertikal
verlaufen und sich nahezu berühren. Der Strumpf wird über die Scheiben gestreift, bis die Scheiben im Knieteil
des Strumpfs sind, wobei der Strumpf horizontal verläuft. Eine Scheibe wird stationär gehalten, während
die andere Scheibe vertikal in ihrer Ebene durch Anwendung einer Kraft von 4,5 kg bewegt wird. Nach 5
Sekunden wird der Abstand (in Zentimeter) zwischen ilen Mittelpunkten der Scheiben gemessen. Dieser
Abstand plus 7,6 cm ist die Kniegröße. In der Praxis kann die stationäre Scheibe auf einem Ende eines
horizontalen stationären Aims von 38cm, der in der Ebene der Scheibe liegt, angebracht werden. Die
bewegliche Scheibe wird auf einem Ende eines Arms von 76 cm angebracht, dessen Mittelpunkt an dem
anderen Ende des stationären Arms drehbar gelagert ist. Ein Gewicht von 4,5 kg wird dann an das
entgegengesetzte Ende des angelenkten Arms gehängt. Die Vorrichtung ähnelt somit im allgemeinen einer
Schere.
Prüfung des mittleren Moduls
Garnproben wurden, während sie einer Vorspannung von 0,0012 g je Denier ausgesetzt varen, einem
gesättigten Dampf bei Atmosphärendruck während 1 Minute unterworfen. Die Proben wurden dann, während
sie noch für einen Zeitraum von 24 Stunden unter der Vorspannung waren, in einem bei einer Temperatur von
23°C und einer relativen Feuchtigkeit von 72% gehaltenen Raum aufgehängt. Jede Garnprobe wurde
dann in einem Zugprüfgerät, wie folgt geprüft. Ein Ende des Garns wird in der oberen Halterung des
Zugprüfgerätes befestigt. Der obere Rand der unteren Halterung des Zugprüfgeräts befand sich in der
Rückstellposition 10,0 cm unterhalb des unteren Randes von der oberen Halterung entfernt. Die Länge betrug
somit 10,0 cm. Die untere Halterung wurde auf einem Zwischenteil des Garns befestigt, während das Vorspannungsgewicht
von dem unteren Ende des Garns
6s herunterhing.
Das Zugprüfgerät wurde so eingestellt, daß die Kreuzkopfgeschwindigkeit 10 cm/min und die Geschwindigkeit
des Aufzeichnungsstreifens 50 cm/min
betrug. Der Kreuzkopf wurde dann herabgesenkt, bis
eine Spannung von 0,5 g je Denier erhalten wurde,
wobei zu diesem Zeitpunkt der Kreuzkopf zu der Rückstellposition bei der gleichen Geschwindigkeit, d. h.
10 cm/min rückgeführt wurde. Auf den sich -ergebenden
Belastungskurven der Registrierstreifen werden die Meßlängen oder Probenlängen aufgezeichnet, wo die
Spannung gleich 0,1 und 0,5 g je Denier ist Die Ergebnisse dieses Tests sind wie folgt, wobei die
Meßlängen in Zentimeter wiedergegeben sind.
Tabelle | IV | % Polyurethan | Länge bei | Länge bei | Längen | Minlerer |
Probe | Titer in Denier | 0,1 g/den in cm | 0,5 g/den in cm | zunahme | Modul in | |
in% | g/den | |||||
50 | 18,6 | 22,8 | 21 | 1,9 | ||
1 | 40 | 50 | 23,0 | 28,2 | 23 | 1,8 |
2 | 15 | 50 | 30,6 | 37,6 | 23 | 1,7 |
3 | 32 | 50 | 26,4 | 35,6 | 35 | 1,2 |
4 | 20 | 60 | 24,8 | 33,2 | 34 | 1,2 |
5 | 32 | 60 | 29,8 | 38,6 | 29 | 1,4 |
6 | 18 | 40 | 17,4 | 20,4 | 17 | 2,3 |
7 | 18 | 65 | 27,8 | 39,4 | 42 | 1,0 |
8 | 28 | 35 | 15,8 | 17,4 | 11 | 3,7 |
9 | 28 | 40 | 22,8 | 27,2 | 19 | 2,1 |
10 | 15 | 50 | 25,2 | 32,6 | 23 | 1,4 |
11 | 26 | 0 | 12,0 | 12,9 | 7,6 | 5,2 |
12 | 15 | 0 | 16,5 | 17,3 | 5 | 8,0 |
13 | 15 | 0 | 13,1 | 13,6 | 4 | 10,0 |
14 | 15 | 0 | 20,6 | 22,3 | 8,4 | 4,8 |
15 | 21 | |||||
In Tabelle IV wurden die Proben 1 bis 11 gemäß dem
vorliegenden Beispiel 1 hergestellt und mit einem Ziehverhältnis von 4,0 vor der Dampfbehandlung
kaltgestreckt. Sämtliche Proben waren Monofäden mit
Ausnahme der P-oben 1, 14 und 15, die jeweils drei Fäden hatten. Probe 12 war ein handelsübliches
Polyamidverbundgarn von 15 Denier, das dem Garn im obigen Strumpf K ähnlich war. Die Proben 13 und 14
waren handelsübliche randgekräuselte Polyamidgarne, die aus einem NyIon-66-Monofaden mit einem Nominal-
titer von 20 den hergestellt wurden, der durch Wärme spiralförmig gekräuselt wurde und einer mechanischen
Deformationsbehandlung unterlag. Probe 15 war ein handelsübliches f?Ischgezwirntes hitzefixiertes Nylon-66-Garn.
Der mittlere Modul wird als die lOOfache Kraft in Gramm je Denier, die notwendig ist, um die Garnprobe
von einer Spannung von 0,1 g je Denier auf eine Spannung von 0,5 g je Denier zu dehnen, geteilt durch
den Prozentgehalt, um den die Probenlänge vergrößert wird, definiert Da die erforderliche Kraftveränderung
0,4 g je Denier beträgt, teilt man somit 40 durch die prozentuale Längenzunahme. Beispielsweise wird der
mittlere Modul für Probe 1 berechnet, indem 40 (ein konstanter Faktor) durch 21 (die prozentuale Zunahme
der Länge) geteilt wird, um einen mittleren Modul von 1,9 g/den zu ergeben. Garne gemäß der Erfindung sind
durch einen mittleren Modul von weniger als 3,0 g/den gekennzeichnet, wobei überlegene Garne einen mittleren
Modul von weniger als 2,5 g/den besitzen. Insbesondere bevorzugt sind solche Garne mit einem
mittleren Modul von weniger als 2,0 g/den.
Die Bedeutung der niedrigeren mittleren Modulwerte, die gemäß der Erfindung erreicht werden, besteht
darin, daß Garne mit niedrigen mittleren Modulwerten eine Kraft innerhalb des günstigen Bereiches (0,1 bis
0,5 g je Denier) über einen größeren Streckbereich ausüben. Das bedeutet, daß aus derartigem Garn
gewirkte Strümpfe entsprechend höhere Indizes der Kompressionskraftgleichmäßigkeit ergeben und folglich
eine bessere Stütze über einen weiteren Bereich von Beingrößen ergeben.
Garne mit einer Bruchfestigkeit unterhalb von 65 g sind zu zerbrechlich, um brauchbare Strümpfe zu
ergeben. Zur Erzielung vernünftiger Haltbarkeit und Beständigkeit gegenüber Ziehfäden und Laufmaschen
sollte das Garn eine Bruchfestigkeit von wenigstens 65 g und bevorzugt 70 g oder mehr besitzen. Diese
Wirkung ergibt sich durch die folgenden Abnutzungstests.
Ein erstes Garn wurde gemäß obigem Beispiel hergestellt, bei einem Ziehverhältnis von 4,0 kaltgestreckt,
wobei ein Garn mit 26 Denier mit einer Bruchfestigkeit von 91 g erhalten wurde. Zwei andere
Garne wurden wie im Beispiel, jedoch mit der Abweichung hergestellt, daß die Polymerdosierpumpen
hinsichtlich der Geschwindigkeit herabgesetzt wurden, um die gesponnenen Titerwerte auf 80 bzw. 72 den zu
vermindern. Diese letzteren beiden Garne wurden auch bei einem Ziehverhältnis von 4,0 kaltgestreckt, wobei
Garne mit Bruchfestigkeiten von 70 bzw. 63 g erhalten wurden. Die drei Garne wurden zu Damenstrumpfhosen
6s gewirkt und an ein Testgremium für Modelle zur
Abnutzungsprüfung verteilt. Die Hälfte der Strumpfwaren versagte nach der im folgenden angegebenen
Anzahl von Tagen.
Garnbriichf'estigkeit
Gesamlanzahl der Tage bis zum
Kleidungsstücke 50%igcn Versagen
Kleidungsstücke 50%igcn Versagen
40
31
27
10 Tage
5 Tage
2 Tage
5 Tage
2 Tage
Jedes der Garne in dem obigen Abnutzungs- bzw. Tragetest enthielt 50 Vol.-% Polyurethan Bei einer
gegebenen Garnbruchfestigkeit ist es manchmal möglich, die Beständigkeit etwas zu verbessern, indem die
Polyurethanmenge in bezug auf die harte Faser erhöht wird, obgleich dies nicht praktisch aufgrund der
erhöhten Kosten der Materialien ist. Somit dauerte es bei Strümpfen, die aus einem 20 Deniergarn gewirkt
worden waren, welches 60% Polyurethan enthielt, wobei das Garn bei einem Ziehverhältnis von 4,0
kaltgestreckt worden war und eine Bruchfestigkeit von 61 g besaß, 3 Tage, bis der Strumpf zur Hälfte versagt
hatte. Die Kosten der Materialien in diesem Garn sind erheblich höher als in dem obigen Garn mit einer
Bruchfestigkeit von 70 g.
Der Anfangsmodul
Gestreckte und entspannte Garne, die aus den erfindungsgemäß erhaltenen Fäden hergestellt wurden,
sind bei geringen angewendeten Kräften äußerst dehnbar, was durch die Längen bei 0,1 g je Denier
(Tabelle IV) im Vergleich zu den Längen bei 0,0012 g je
Denier (10 cm) sichtbar wird. Die Bestimmung eines genauen Anfangsmoduls für ein derartiges Garn ist
schwierig, weil ein geringfügiger Fehler in der Vorbelastungsspannung eine wesentliche Veränderung
der anfänglichen Länge verursachen kann.
Jedoch ist der Anfangsmodul bei einer Vorbelastungsspannung von 0,0012 g je Denier in typischer Weise
0,001 g je Denier oder weniger.
Der Anfangsmodul von gestreckten, jedoch nicht entspannten Garnen wird nach dem aus der britischen
Patentschrift 10 95 147 bekannten Verfahren wie folgt bestimmt. Eine 5-cm-TestIänge eines gesponnenen
Fadens mit einem Spinntiter von 104 den wird zwischen
die Klemmbacken des Zugprüfgerätes eingeführt und zu einem Ziehverhältnis von 5,0 mit einer Geschwindigkeit
von 1000% je Minute gedehnt. Der Kreuzkopf wird augenblicklich in die Rückstellposition mit der gleichen
Kreuzkopfgeschwindigkeit zurückgeführt. Die von dem Gerät aufgezeichnete Belastung nahm rasch ab und
erreichte den Wert 0 bei einer Länge von 12,2 cm, was als ein Maß der Fadenlänge bei entfernter Kräuselung
verwendet wurde, wie aus der britischen Patentschrift 10 95 147 bekannt. Der Titer wäre dann
(104)(5)
oder 42,6 den.
Nachdem der Kreuzkopf in die Rückstellposition (5 cm Länge) rückgeführt worden war, wurde er unmittelbar
zo wieder mit der gleichen Geschwindigkeit herabgesenkt,
um eine zweite Belastungskurve zu erzeugen. Der Anfangsmodul wird aus der zweiten Belpstungskurve
wie folgt berechnet. Die Kraft in Gramm, die zur Dehnung des Garns um weitere 1% über eine Länge
von 12,2 cm hinaus erforderlich ist, wird von dem Registrierstreifen abgelesen, wobei dieser Wert bei
0,015 g geschätzt wird. Der Anfangsmodul ist dann das lOOfache der erforderlichen Kraft, geteilt durch den
Titer oder
(0,015)(100)
" 42.6
" 42.6
g/den.
Für diese spezielle Probe ist der so definierte Ausgangsmodul 0,035 g/Denier/100% Dehnung. Die
Länge ist. wenn die Belastung auf 0 zurückgeht, bei verschiedenen Garnproben etwas variabel. Jedoch
waren die Anfangsmodulen für Garne, die gemäß dem vorliegenden Beispiel hergestellt wurden, sämtlich
geringer als etwa 0,1, wenn sie nach dem obigen Verfahren getestet wurden.
Hierzu 2 BhUt Zeichnungen
Claims (3)
1. eines Polyäthers oder Polyesters mit einem ι s
Molekulargewicht von 800 bis 3000,
2. 4,6 bis 8,8 Mol eines aromatischen Diisocyanates pro Mol Polyätheroder Polyester,
wobei das Diisocyanat — falls es mit Wasser reagiert — ein Reaktionsprodukt
mit einem pH-Wert von mindestens 8 ergibt und
3. einer zur Schaffung eines NCO/OH-Verhältnisses von 1,01 bis 1,04 ausreichenden
Menge eines Glykols mit einem Molekulargewicht von weniger als 500,
b) das Polymere mindestens 4 Tage bei einer Temperatur unterhalb von 5O0C unter einer
inerten Atmosphäre lagert und
c) das Polyurethan mit einem Polyamid, das einen Schmelzpunkt im Bereich von 180 bis 280° C
besitzt, als schmelzspinnbarem, säurefärbbarem,
hartem Polymeren unter Bildung eines nebeneinander verlaufenden konjugierten Zweikomponentenfadens konjugiert schmelzverspinnt.
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