DE224832C

DE224832C -

Info

Publication number: DE224832C
Application number: DENDAT224832D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 224832 KLASSE 54#. GRUPPE

EMIL GEORGII in STUTTGART.

Die Erfindung hat ein Verfahren zum Gegenstande, um auf mattierten Zelluloidfolien farbige Bilder, Schriften usw. zu erzeugen, die einen bis jetzt unbekannten Effekt erzielen, sowohl in bezug auf Transparenz als auch Glanz und Leuchtwirkung.

Benutzt werden mattierte Zelluloidblätter, wie sie auch, mit empfindlicher Emulsion versehen, zu photographischen Zwecken gebraucht

ίο werden. Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, nach Herstellung einer Grundzeichnung nach irgendeinem bekannten Verfahren (Handzeichnung mit Tusche, Bleistift, Farben usw., Druck mit bekannten Mitteln, Aufstempeln usw.) die Flächen mit Lackfarben auszukolorieren. Die beste Wirkung wird erzielt mit den sogenannten Glühlampen-Tauchlackfarben, welche eine äußerst feurige Farbenwirkung erzeugen.

Der große Vorzug dieses neuen Verfahrens besteht darin, auf einem bequem zu behandelnden, biegsamen, leichten und unzerbrechlichen Material farbige Bilder von derartiger Lichtdurchlässigkeit zu erzeugen, wie sie bisher nur auf Glas zu erzielen war, so daß selbst mit dem allergeringsten zerstreuten Licht noch ähnliche leuchtende Transparenzwirkungen erzielt werden, wie sie bisher nur bei Kirchenfenstern bekannt sind. Diese fast an Durchsichtigkeit grenzende Transparenz

■ wird erzielt, indem die betreffende Stelle auf Vorder- und Rückseite mit der betreffenden Farbe angelegt wird.

Ein besonderer Effekt wird auch erreicht, wenn z. B. die eine Seite mit gelber Farbe angelegt wird, während auf der Rückseite in dazu passender anderer Farbe, etwa rot, ein Bild oder eine Inschrift aufgebracht wird. Die Wirkung ist die, daß auf nicht ganz durchsichtigem, gelbem Grund eine hochglänzende, ganz durchsichtige Figur erscheint. Durch Kombination dieses Prinzips lassen sich die schönsten Schattierungswirkungen erzielen.

Eine gleiche Wirkung wie durch das doppelseitige Bemalen, Schablonieren usw. läßt sich erzielen, indem eine Seite der Zelluloidfolie mit dem Lack ohne Farbbeimengung überzogen wird, während die andere Seite farbig angelegt wird mit oben erwähnten Spezialfarben.

Besonders sei hervorgehoben, daß sich zur Herstellung von Bildern nach obigem Verfahren mit photographischer, lichtempfindlicher Emulsion überzogene mattierte Zelluloidfolien sehr gut eignen, um ohne Klischees unter Umgehung des gewöhnlichen Druckverfahrens von photographischen Negativen Abzüge zu machen, welche nach Ausfixierung in gleicher Weise, wie oben ausgeführt, doppelseitig auskoloriert werden können und, wenn nicht zu dunkel kopiert worden ist, auch an den Schattenstellen noch eine große Transparenz der Farben ergeben.

Besonders eignet sich das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren dazu, verkleinerte Wiedergaben mittelalterlicher Glasmalereien und Kunstverglasungen, Kirchen-

fenster usw. in unerreichter Farbentreue und Leuchtwirkung herzustellen.

Ferner läßt sich das Verfahren zur Herstellung von Reklameplakaten, Firmen- und Reklameschildern in Zusammensetzung mit anderem Material, wie Pappe, Blech, Holz, Metall, Glas, Leder, Gelatine, Zelluloid und überhaupt mit jedem zweckentsprechenden Material benutzen, wobei entweder die Plakate

ίο ganz nach vorliegendem Verfahren transparent hergestellt sind oder die transparenten Zelluloidfolien als Teile einem größeren Plakat aus anderem Material eingefügt sind.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι. Verfahren, auf mattierten Zelluloidfolien farbige Bilder, Schriften usw. zu erzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeiluloidblätter an besonderen Stellen oder im ganzen doppelseitig mit Lackfarben, insbesondere mit Glühlampen- (Metall-) Tauchlackfarben, bemalt werden.
2. Verfahren nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß die farbige Bemalung auf einer der Seiten durch einen gleichartigen farblosen Lackanstrich ersetzt wird.