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Vorrichtung zur Entleerung von Schüttgut aus Transport-Containern
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur pneumatischen Entleerung von Schüttgut
aus Transport-Containern mit stirnseitiger Auslaßöffnung. Es ist bekannt, daß für
den Transport von Massengut, d.h. sowohl Stückgut als auch Schüttgut, als Transport-Container
bezeichnete Behälter verwendet werden. Die für den Transport von Schüttgut in Pulver-
oder Granulatform verwendeten zumeist genormten 20-, 30- und 40-Fuß-Container weisen
oberseitige Einfüllöffnungen und stirnseitige Auslaßöffnungen auf Handelt es sich
um empfindliches Schüttgut oder soll der Container nach dem Schüttguttransport beispielsweise
mit Stückgut beschickt werden, so erweist sich die Auskleidung des Container-Innenraumes
mit einer Innenhülle aus flexiblem Material als vorteilhaft. Das Entleeren eines
Schüttgut enthaltenden Containers geht üblicherweise so vonstatten, daß der Container
angekippt wird und das Schüttgut nach Öffnen der stirnseitigen Auslaßöffnung in
einen am Empfangsort befindlichen Aufnahmebunker fließt.
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Diese Entleerungsärt ist insofern nachteilig, als es beim Ausfließen
des Schüttgutes zur Staubentwicklung kommt, wodurch eine Verschmutzung der Umgebung
und zugleich ein Verlust an Schüttgut selbst eintritt. Vor allem aber kann das Schüttgut
durch Umwelteinflüsse nachteilig beeinflußt werden.
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Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine Entleerungsvorrichtung
für Schüttgut aus Transport-Containern zu schaffen, die einen verlustfreien Entleerungsbetrieb
gewährleistet. Die Entleerungsvorrichtung soll zusammen mit dem Transport-Container
zur Entladestation gefahren als auch mit dem Container wieder zum Ausgangsort zurückgebracht
werden können.
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Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Weise
gelöst, daß bei der pneumatischen Schüttgut- Entleerungsvorrichtung eine Zuteilwanne
mit einem oder mehreren untergebauten Ausschleusorganen, beispielsweise Zellenradschleusen,
sowie pneumatischer Druckerzeugungs- und Fördervorrichtung als eine Baueinheit in
einer Rahmenkonstruktion untergebracht ist, die Befestigungsmittel zur lösbaren
Anbringung an den stirnseitigen Eckbeschlägen eines Transport-Containers aufweist.
Innerhalb dieser Rahmenkonstruktion ist also die komplette pneumatische Entleerungsvorrichtung
installiert. Bezüglich ihrer Abmessungen und ihres Gewichtes ist sie so bemessen,
daß sie beispielsweise von einem Gabelstapler an die Stirnseite eines Containers
angehoben und dort leicht mit Hilfe von beispielsweise Drehzapfenverbindungen an
die Eckbeschläge des rransport-Behälters angekuppelt werden kann. Ein Teil der Rahmenkonstruktion
ist als Hohlprofil gefertigt und dient der Luftförderung.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist die containerseitige
Öffnung der Zuteilwanne der Entleerungsvorrichtung eine umlaufende aufblasbare Dichtung
auf. Diese Dichtung ermöglicht den staubdichten Übergang des Schüttgutes von der
Container-Auslaßöffnung zur Zuteilwanne der erfindungsgemäßen Entleerungsvorrichtung.
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Die Entleerungsvorrichtung innerhalb der Rahmenkonstruktion setzt
sich aus an sich bekannten Einzelaggregaten zusammen. Unterhalb der Zuteilwanne,
die erfindungsgemäß einen belüftbaren Boden aufweisen kann, sind eine oder mehrere
Zellenradschleusen als Zuteilorgane angeordnet.
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Handelt es sich um zwei oder mehrere Zellenradschleusen, so werden
diese zweckmäßigerweise in Tandemanordnung untergebracht. Die Zellenradschleusen
arbeiten als sog.
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Durchblasschleusen, d.h. unterhalb der Schleusen befindet sich ein
Gehäuse, das zur Förderkammer ausgebildet ist, bzw. eine Art Blasschüssel, an die
die Luft- und Förderleitung angeschlossen ist. Die Förderluft wird von einem ebenfalls
innerhalb der Rahmenkonstruktion fest aufgebauten Gebläse oder Ventilator erzeugt.
Anstelle -der Zellenradschleuse (n) mit pneumatischer Förderkammer bzw. Blasschüssel
kann auch eine Förderschnecke mit nachgeschalteter pneumatischer Förderkammer verwendet
werden. Sowohl alle Fördereinrichtungen, die der Schüttgutentleerung eines Containers
dienen, als auch die elektrische Schalt- und Steueranlage befinden sich innerhalb
der Rahmenkonstruktion, so daß diese Vorrichtung an jedem Ort, an dem sich ein Stromnetz
befindet, verwendet werden kann. Nit Hilfe eines Förderschlauches wird die Verbindung
zwischen Entleerungsvorrichtung und dem jeweiligen Behälter am Empfangsort hergestellt.
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Die Erfindung wird anhand der Abbildungen näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines auf einem Kraftfahrzeug
befindlichen Transport-Containers mit an der hinteren Stirnseite angeschlagener
Rahmenkonstruktion, innerhalb der sich die Entleerungsvorrichtung befindet, Fig.
2 eine perspektivische Ansicht entsprechend Figur 1, wobei jedoch die Zuteilwanne
aufgebrochen dargestellt ist, Fig. 3 eine Seitenansicht der Rahmenkonstruktion mit
Entleerungsvorrichtung, angebracht am Transport-Container und Fig. 4 eine Endansicht
des Containers mit der die Entleerungsvorrichtung enthaltenden Rahmenkonstruktion.
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Der Transport-Container 1 entspricht der ISO-Norm und ist an seinem
hinteren Ende mit Eckbeschlägen 2 ausgerüstet, an die eine Leichtbau-Stahlrahmen-Konstruktion
3 angekuppelt und beispielsweise durch Drehzapfen befestigt werden kann. Innerhalb
der Rahmenkonstruktion 3 sind alle Aggregate der pneumatischen Entleerungsvorrichtung
fest eingebaut. Im unteren Bereich der Rahmenkonstruktion 3 befindet sich die Zuteilwanne
5, die containerseitig eine Zulauföffnung 6 für das Schüttgut besitzt. Die Abmessungen
dieser Zulauföffnung sind gleich oder größer als die stirnseitige
Auslauföffnung
am Container. Diese containerseitige Zulauföffnung fi weist eine umlaufende aufblasbare
Dichtung 7 auf, die einen staubdichten Übergang des Schüttgutes vom Container 1
zur Zuteilwanne 5 der Entleerungsvornchtung ermöglicht. Im Ausführungsbeispiel erstrecken
sich die Auslauföffnung des Containers und die Zulauföffnung 6 der Zuteilwanne 5
praktisch über die ganze- Breite des Containers. Falls die Auslauföffnung am Container
eine geringere Breite hat als die der Zulauföffnung 6, so kann die seitliche Breitendifferenz
gegenüber der Zulauföffnung 6 der Zuteilwanne 5 durch Einbringen von Blenden ausgeglichen
werden. Die aufblasbare Dichtung 7 bildet in jedem Fall eine exakte Staubabdichtung
zwischen Container und Zuteilwanne.
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Im Ausführungsbeispiel sind unterhalb der Zuteilwanne 5 zwei Zellenradschleusen
8 in Tandemanordnung installiert, die an ihrer Unterseite zur Förderkammer 9 ausgebildet
und mit Anschlüssen für Förderluftleitung 10 und Transportleitung 11 versehen sind.
Statt der dargestellten zwei Zellenradschleusen können je nach Bauart des jeweiligen
Containers und der Entleerungsleistung eine oder aber mehr als zwei Zellenradschleusen
angeordnet werden.
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Innerhalb der Rahmenkonstruktion 3, auf gesonderten Traversen, sind
der Drucklufterzeuger - im Ausführungsbeispiel ein Drehkolbengebläse 12 - und der
Antriebsmotor 13 fest eingebaut. Statt eines Gebläses kann gegebenenfalls auch ein
Ventilator eingesetzt werden. Mit 19 und 20 sind die Hohlprofile der Rahmenkonstruktion
3 für die Luft förderung bezeichnet. Es handelt sich hierbei um die beiden dem Container
abgewandten senkrechten und das entsprechende untere Profil der Rahmenkonstruktion,
wobei das eine senkrechte
Profil 20 zwar nicht für die Druckluftförderung
vorgesehen, jedoch aus Gründen der Statik ebenfalls hohl ausgeführt ist.
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Die erforderliche elektrische Schalt- und Steueranlage ist in den
Figuren nicht dargestellt, sie befindet sich jedoch ebenfalls innerhalb der Rahmenkonstruktion
3 der pneumatischen Entleerungsvorrichtüng Die Zuteilwanne 5 weist seitliche Schaugläser
14 auf, durch die der Schüttgutzulauf beobachtet werden kann.
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Ferner ist eine Bedienungsklappe 15 angeordnet. An der Oberseite der
Zuteilwanne sind Filterschläuche 16 aufgesetzt, durch die die entstaubte Überschußluft
abziehen kann. Die Zuteilwanne 5 ist mit einem belüftbaren Boden 17 versehen.
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Die Transportleitung hinter den Zellenradschleusen 8 ist mit einer
kupplung 18 versehen, an die die Förderleitung (beispielsweise ein Tankwagenschlauch)
angekuppelt werden kann. Diese stellt dann die Verbindung zwischen Entleerungsvorrichtung
und beispielsweise Empfangsbehälter her.
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Es ist selbstverständlich auch möglich, die Entleerungsvorrichtung
an ein vorhandenes Werksdruckluftnetz anzuschließen. In diesem Fall wird ein Druckluftschlauch
vom Werksnetz an einen (nicht dargestellten) Anschlußstutzen der Förderleitung 9
angekuppelt, nachdem zuvor ein (nicht dargestellter) Absperrschieber in der Förderluftleitung
10 zwischen dem Gebläse 12 und dem Anschlußstutzen geschlossen wurde.
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Der Drucklufterzeuger, im Ausführungsbeispiel ein Drehkolbengebläse
12, versorgt sowohl die Förderluftleitung 10 als auch den belüftbaren Boden 17 der
Zuteilwanne 5 und die aufblasbare Dichtung 7 an der dem Container l
zugewandten
Seite der Zuteilwanne 5 mit Druckluft.
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Die Verwendung der pneumatischen Entleerungsvorrichtung geht wie folgt
vonstatten. Die Rahmenkonstruktion 3, die die Entleerungsvorrichtung beinhaltet,
wird an den Eckbeschlägen 2 des Containersl angekuppelt. Das Fahrzeug mit dem Container
wird in Entleerungsposition gefahren.
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Durch die Bedienungsklappe 15 der Zuteilwanne 5 und die containerseitige
Zulauföffnung 6 der Zuteilwanne kann die stirnseitige Container-Auslaßklappe geöffnet
werden. Eine etwa vorhandene Container-Innenhülle wird eingerissen oder der entsprechende
Verschluß am Auslaufstutzen geöffnet.
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Mittels einer vorhandenen Hydraulikeinrichtung am Trägerfahrzeug wird
der Container in die zur Entleerung erforderliche Schrägstellung gebracht. Mit Hilfe
einer Steckkabelverbindung wird die Entleerungsvorrichtung an das Stromnetz angeschlossen.
Ein Förderschlauch stellt die Verbindung zwischen der Entleerungsvorrichtung und
der Empfangsstation her.
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Das Schüttgut fließt über die containerseitige Zulauföffnung 6 in
die belüftbare Zuteilwanne 5. Gleichzeitig wird das Gebläse 12 angefahren und zeitverzögert
laufen die Zellenradschleusen 8 an. Die Dichtung 7 wird mittels Gebläseluft aufgeblasen
und dichtet durch Anpressung ab.
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Falls erforderlich, wird der belüftbare Boden 17 der Zuteilwanne 5
mit Druckluft beaufschlagt. Damit läuft der Entleerungs- und Fördervorgang an.
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Die Schräglage des Transport-Containers wird je nach Entleerungsgrad
verändert. Durch die seitlichen Schaugläser 14 läßt sich der Schüttgutzulauf beobachten.
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Zur restlosen Entleerung des Transport-Containers kann in diesen eingestiegen
werden und das restliche Schüttgut manuell dem Containerauslauf zubewegt werden.
Durch ein Schutzgitter über den Zellenradschleusen 8 ist eine Verletzung an den
drehenden Teilen der Schleusen unmöglich.
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Nach dem Entleerungsvorgang wird die Entleerungsvorrichtung abgeschaltet,
d.h. Gebläse und Zellenradschleusen stillgesetzt und der Förderschlauch abgekuppelt.
Die Rahmenkonstruktion 3 mit der Entleerungsvorrichtung kann am leeren Container
verbleiben oder wird am Umschlagplatz an den nächsten Container umgekuppelt.