DE222322C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf Aufschnittschneidemaschinen mit Kettenantrieb und senkrechtem Kreismesser, gegen welches der das Schneidgut tragende Wagen hin und her bewegt wird.

Die bekannten Maschinen dieser Art besitzen einen auf wagerechter Ebene bewegten Tisch, auf dem das zu schneidende Fleisch festgehalten wird. Da diese Maschinen von ίο Hand betrieben werden, so muß der Bedienende neben der Drehung des Messers auch noch die Last des auf Rollen oder Schienen geführten Tisches zuzüglich des Gewichtes des darauf ruhenden Fleisches bewegen. Der Aufwand an Kraft ist deshalb nicht gering, so daß bei einem regen Geschäftsbetrieb die Bedienung dieser Maschine verhältnismäßig ermüdend wirkt.

Die Verbesserung hat daher zum Zweck, die zu leistende Arbeit nach Möglichkeit zu verringern. Es ist klar, daß die größere Arbeit zur Bewegung des Schlittens dann geleistet werden muß, wenn gleichzeitig das Fleisch geschnitten wird. Die Erfindung bezieht sich deshalb darauf, die Schwerkraft des belasteten Wagens in der Arbeitsperiode nutzbar zu machen, in welcher das Fleisch geschnitten wird.

Die Ausführungsform der Fleischmaschine ist auf der Zeichnung dargestellt:

Fig. ι zeigt die Maschine von vorn gesehen,

Fig. 2 von der Seite, zum Teil im Schnitt, Fig. 3 im Grundriß im vergrößerten Maßstäbe und nur an der Stelle des Messers.

Fig. 4 zeigt das Getriebe zum Bewegen des Messers und des Wagens.

Fig. 5 zeigt das Getriebe im. Grundriß, teilweise im Schnitt.

Ein kastenförmiges Fußgestell g enthält das Getriebe zum Antrieb des Messers 57 und des Wagens 16. Der Wagen 16 läuft auf der gegen das Messer zu abfallenden Deckplatte des Fußgestells g. Zur Verringerung der Reibung sind in bekannter Weise an der Unterseite des Wagens 16 Rinnen 17 vorgesehen, in welche Kugeln 18 eingefügt sind. Diese Kugeln werden vorteilhaft in Abstände voneinander gebracht und in diesen durch sogenannte Käfige gehalten. Die Käfige werden durch gelochte Stahlplatten 19 gebildet, welche von oben und von unten auf die Kugeln aufgestreift sind und gegebenenfalls durch Paßstücke im bestimmten Abstand voneinander gehalten werden. Auf dem Wagen 16 wird schließlich die Vorrichtung 20 zum Festhalten des Fleisches befestigt. Die Regelung der Bewegung des Wagens 16 erfolgt durch das Kettengetriebe 6, 7, 8, welches gleichzeitig durch die Vorgelegewelle 9 und das Kettengetriebe 10, 11, 12 die Drehung der Welle 13 des Messers 57 verursacht. Der Antrieb der Kettengetriebe erfolgt durch das mit Handgriff versehene Schwungrad 1, auf dessen Welle 2 ein Kegelrad 3 sitzt, das mit einem Kegelrad 4 auf der Welle des Kettenrades 6 zusammen kämmt. Die Verbindung zwischen dem Wagen 20 und dem Kettengetriebe 6, 7, 8 wird durch ein Kettenrad 14 mit drei Daumen 15 vermittelt. Diese Daumen 15 treten

Claims (2)

abwechselnd entweder mit dem oberen Kettenstrang oder mit dem unteren Kettenstrang in Eingriff. Jeder Daumen bleibt während der Bewegung des Wagens 20 in Eingriff mit der Kette und wird in dieser Stellung durch ein Sperrad 21, in das eine Sperrklinke 22 eingreift, gehalten. Die Sperrklinke 22 dreht sich um einen im Lagerarm der Räder 14 und 21 gelagerten Zapfen 23 und wird durch eine Feder 24 im Eingriff mit dem Rade 21 gehalten. Die Ausrückung der Sperrklinke 22 an dem Hubende des Wagens wird durch die Arme 25 und 26 vermittelt, welche auf dem Drehzapfen 23 befestigt sind. Gegen den Arm 25 wirkt am unteren Hubende der Anschlag 28 und am oberen Hubende der Anschlag 27 gegen den Arm 26. Die Wirkung dieser Anordnung ist folgende: Im Ruhezustande befindet sich der Wagen in der in den Fig. 1 und 4 dargestellten Lage an der höchsten Stelle der geneigten Bahn. Da sein Gewicht nicht groß genug ist, um eine selbsttätige Bewegung des Triebwerkes zu veranlassen, so muß die Bewegung des Wagens 20 durch Drehen des Schwungrades 1 eingeleitet werden. Sobald der Wagen aber in Bewegung sich befindet, wird er durch Eingriff des Knaggens 15 in den oberen Kettenstrang 7 den Antrieb des Triebwerks durch das Schwungrad 1 unterstützen. Es wird also in diesem/Falle fast nur diejenige Kraft notwendig sein, welche nötig ist, um eine Fleischplatte abzulösen. Sobald der Arm 25 gegen den Anschlag 28 am unteren Ende des Wagens 20 anstößt, wird die Sperrklinke 22 aus dem Sperrade 21 ausgeklinkt werden. Die Weiterdrehung der Kette bewirkt dann, daß der Daumen 15 außer Eingriff mit dem oberen Kettenstrang 7 kommt, und der untere Daumen 15 in den unteren Kettenstrang eingreift. Bei gleicher Drehungsrichtung des Schwungrades 1 wird alsdann, sobald der Arm 25 außer Eingriff mit dem Anschlag 28 gekommen ist, die Sperrklinke in das Sperrrad 21 wieder eingreifen, worauf der Wagen auf schiefer Ebene in die Höhe gezogen wird. Am oberen Ende erfolgt dann wieder ein Ausrücken der Sperrklinke 22 durch den Anschlag 27, welcher jetzt gegen den Arm 26 auf dem Drehzapfen der Sperrklinke 21 wirkt. Die Weiterdrehung der Kette bringt dann den nachfolgenden Daumen in Eingriff mit dem oberen Strang, und das Spiel beginnt von neuem. Patent-A ν sprüciie:

1. Aufschnittschneidemaschine mit Kettenantrieb und senkrechtem Scheibenmesser, gegen welches der das Schneidgut tragende Wagen hin und her bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbahn des Wagens eine geneigte Ebene bildet, um die Schwerkraft des Wagens während dessen Abwärtsbewegung nutzbar zu machen.

2. Aufschnittschneidemaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Hin- und Rückbewegung des Wagens die Daumen eines an diesem gelagerten Rades abwechselnd mit dem oberen und unteren Kettenstrang in Eingriff gebracht werden und durch eine Sperrvorrichtung, welche an den Hubenden selbsttätig ausgelöst wird, während der Bewegung des Wagens in ihrer Lage erhalten bleiben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei.