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DE221898C - - Google Patents

Info

Publication number
DE221898C
DE221898C DE1907221898D DE221898DD DE221898C DE 221898 C DE221898 C DE 221898C DE 1907221898 D DE1907221898 D DE 1907221898D DE 221898D D DE221898D D DE 221898DD DE 221898 C DE221898 C DE 221898C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
boiler
boilers
liquids
tar
liquid
Prior art date
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Expired
Application number
DE1907221898D
Other languages
English (en)
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Filing date
Publication date
Application filed filed Critical
Application granted granted Critical
Publication of DE221898C publication Critical patent/DE221898C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/04Working-up tar by distillation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 221898 KLASSE 12 r. GRUPPE
ALEXANDER REICHMANN in BERLIN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Februar 1907 ab.
Die fraktionierte Destillation solcher Flüssigkeiten, die höhere Temperaturen erfordern, als sie in Vakuumapparaten erzielt werden können, macht durch verschiedene Umstände besondere Schwierigkeiten. Namentlich ist zu berücksichtigen, daß die Flüssigkeiten, um die es sich hier handelt, nämlich Teer ο. dgl., sowohl selber feuergefährlich sind, wie auch feuergefährliche Rückstände hinterlassen. Weiter erschwert die
ίο Natur dieser Rückstände das Arbeiten in Apparaten, die aus einem System verhältnismäßig fe enger Röhren bestehen, weil diese Röhren oder, ™ im Falle diese Röhren als Heizröhren ausgebildet sind, die zwischen diesen befindlichen freien Räume sich bald verstopfen und schwer rein zu bekommen sein würden. Weiter ist zu berücksichtigen, daß besonders in der Teerindustrie die Arbeitsweise aus verschiedenen Gründen vielfach geändert werden muß, so daß Apparate hier nicht verwendet werden können, die nur dann vorteilhaft arbeiten, wenn man damit im ununterbrochenen Betriebe stets das gleiche Erzeugnis herstellt. Die Gründe, aus denen- man die Betriebsweise häufig ändern muß, sind einerseits die verschiedenen Wünsche der Abnehmer, deren jeder an den Gehalt der von ihm bezogenen Destillate oder Rückstände seine besonderen Anforderungen stellt. Weiter ist zu erwägen, daß auch die Marktlage häufig wechselt, was jedesmal ebenfalls eine andere Zerlegung der Rohstoffe wünschenswert macht. Andererseits sind die in der Teerindustrie jetzt allgemein gebräuchlichen Apparate, die nicht kontinuierlich arbeiten, vom wirtschaftlichen Standpunkt aus natürlich unvorteilhaft. Jedoch ist es bis jetzt noch nicht gelungen, diese Apparate durch den besonderen Verhältnissen angepaßte leistungsfähigere Apparate zu ersetzen.
Dagegen ergab sich die Notwendigkeit, die neu zu schaffenden Apparate so zu konstruieren, daß sie sowohl einen ununterbrochenen Betrieb wie auch ein absatzweises Arbeiten gestatten, um sich, wie eben angedeutet, allen Verhältnissen leicht anpassen zu können und auch imstande zu sein, neben der gewöhnlich hergestellten Ware noch für besondere Zwecke Ware von anderem Stärkegrad oder Siedepunkt herzustellen, ohne die Anlage im ganzen außer Betrieb setzen zu müssen.
Nun ergab sich hierbei auch, daß Apparate nicht angewendet werden konnten, wie sie in der anorganisch-chemischen Industrie öfter gebräuchlich sind, und die im wesentlichen aus einem System von mit Feuerröhren durchzogenen Dampfkesseln bestehen, die von der einzudampfenden Flüssigkeit nach und nach durchströmt werden, und wobei die aus jedem Kessel entweichenden Abdämpfe in dem vorhergehenden Kessel zur Erwärmung der Flüssigkeiten benutzt werden. Die Anwendung dieses Systems war deshalb ausgeschlossen, weil die Abdämpfe, die beim Eindampfen von Kalilauge o. dgl. entstehen, einerseits an sich wertlos sind, andererseits vermöge der in ihnen enthaltenen
(2. Auflage, ausgegeben am 8. Dezember ignj
Wärme noch als Heizmittel ausgenutzt werden können. Dagegen sind die Abdämpfe in der Teerindustrie selber ein wertvolles Erzeugnis des Verfahrens, während die in ihnen enthaltene Wärme der Feuergefährlichkeit ihrer Stoffe entsprechend nicht zum Erwärmen neuer Flüssigkeiten benutzt werden darf, sondern möglichst bald durch Kühlung unschädlich gemacht werden muß.
ίο Es sind auch Apparate hier nicht verwendbar, wie sie bereits für ähnliche Zwecke vorgeschlagen sind, jedoch in die Praxis Eingang kaum haben finden können, und die aus einer Reihe einzelner nebeneinander liegender, schräg gelagerter Retorten bestehen, wobei eine einzige Heizstelle am Ende der Anläge angeordnet ist. Derartige Vorrichtungen gestatten nicht einen Betrieb in der Art, daß die einzelnen Retorten sowohl jede für sich wie auch alle zusammen oder in beliebiger Gruppierung betrieben werden können. Dies ist aber namentlich für kleinere Fabriken unbedingt notwendig, bei denen jedes gewünschte Erzeugnis in einer und derselben Anlage hergestellt werden muß.
Unter Berücksichtigung aller dieser Umstände ist es dem Erfinder gelungen, eine auf rationellen Grundsätzen aufgebaute Eindampfanlage zu konstruieren, die von vornherein dem Zwecke angepaßt ist, dem sie dienen soll, und die auf verschiedene Weise betrieben werden kann. Der Grundgedanke besteht darin, eine Reihe von im einzelnen beliebig zu konstruierenden Kesseln, die irgendeine bei Dampfkessem gebräuchliche Form haben können, in Verbindung miteinander derart anzuordnen, daß jeder Kessel sowohl unabhängig von dem anderen, wie auch in Verbindung mit einem oder mehreren Kesseln beheizt und zum Eindampfen benutzt werden kann. Hat man z. B.
Flüssigkeiten einzudampfen, die nach und nach eine Reihe verschieden siedender Destillate abgeben, so wird man in der Weise arbeiten, daß man die Flüssigkeit in einen Kessel einfließen und sie dann mit Zunehmen der Schwerflüchtigkeit nach und nach die ganze Kesselreihe durchströmen läßt. Die Feuerung wird man dagegen so anordnen, daß sie am entgegengesetzten Ende des Systems angebracht ist, so daß die Heizgase mit abnehmender Wärme einen Kessel nach dem andern umspülen, bis sie zuletzt an demjenigen Kessel das System verlassen, in den die Flüssigkeit einfließt.
Will man Flüssigkeiten eindampfen, aus denen sich keine Destillate entwickeln, die niedergeschlagen zu werden brauchen, oder aus denen sich nur Destillate entwickeln, die man nicht zu trennen braucht, so kann man jeden Kessel unabhängig von dem anderen heizen, füllen und entleeren.
Während man im ersteren Falle kontinuierlieh arbeiten kann, indem die Flüssigkeit ununterbrochen zu- und abströmt, wird im letzteren Falle in einzelnen Operationen gearbeitet, indem man die Kessel einmal füllt und nach Erreichung der nötigen Konzentration wieder entleert.
Die Abbildungen Fig. 1 bis 4 zeigen eine Ausführungsform einer Anlage, und zwar Fig. 1 im Querschnitt durch eine Reihe von drei Kesseln, Fig. 2 im Querschnitt durch das Mauerwerk vor den Kesseln, Fig. 3 in einem wagerechten Schnitt, Fig. 4 in einem Längsschnitt durch einen der Kessel.
Hierbei sind 1 die Eindampfkessel, die mit Flammrohren 2 versehen sind. Sie besitzen ferner einen Dom 3, der oben offen ist oder mit einem beliebigen Aufsatz, hier mit einer Destillierhaube 4, versehen ist.
5 ist die Zuleitung für die einzudampfende Flüssigkeit. 6 sind Ablaßöffnungen, die zu beliebigen Leitungen führen. 7 sind Verbindungsleitungen zwischen den einzelnen Kesseln. 8 ist die vom letzten Kessel wegführende Überlaufleitung.
Die drei Kesselsysteme seien mit den Buchstäben A, B und C bezeichnet. Sie sind im vorliegenden Falle derart eingemauert, daß sich unter jedem Kessel eine Feuerung 9 befindet. Von dieser aus schlagen die Feuergase erst bei 10 unter den Kessel hinweg,-steigen dann bei 11 nach oben, gehen durch das Flammrohr 2 hindurch und schließlich durch die Züge bei 12 seitlich in die Züge 13. Diese Züge vereinigen sich wieder bei 14, worauf die Gase durch die Leitungen 15 zum Feuerkanal gelangen.
Ferner sind noch schräge Verbindungszüge 16 vorgesehen, durch die die aus dem Flammrohr eines Kessels austretenden Feuergase unter den nächsten Kessel gelangen können. Schieber 17 dienen in diesem Falle zum Abschließen der letzten Feuerzüge 13, während im anderen Falle die Züge 16 durch Schieber 18 geschlossen gehalten werden.
Der Betrieb gestaltet sich nun bei Hintereinanderschaltung aller Kessel folgendermaßen: Die kalte Flüssigkeit gelangt durch das Rohr 5 in den Kessel A: Sie wird hier durch die bereits erheblich abgekühlten Feuergase vorgewärmt und fließt, nachdem der Kessel durchströmt ist, durch das Rohr 7 in das System B. Hier wird sie stärker erwärmt, gelangt dann durch das zweite Rohr 7 in das System C und fließt schließlich durch das Rohr 8 ab. Die sich in den drei Kesseln entwickelnden Dämpfe sammeln sich in dem Dom 3 an und werden von da aus einer geeigneten Kondensationsvorrichtung zugeführt, wenn man sie nicht ins Freie entweichen läßt.
Umgekehrt befindet sich die Feuerung unter
System C in Betrieb und die Gase umspülen nacheinander die Kessel C, B und A, bis sie schließlich durch den Kanal A15 in den Kamin gelangen.
Wird jeder Kessel für sich benutzt, so werden die Flüssigkeiten durch die an jedem Einlaßkessel befindlichen Öffnungen 19 zugeführt. Die Feuerung wird für jeden Kessel besonders geheizt und nach Erreichung der nötigen Konzentration auf die Flüssigkeiten durch die Ablaßstutzen 6 abgezogen.
Es ist selbstverständlich auch zulässig, im Falle heiße Abgase einer größeren Feuerung, ζ-. B. eines Schmelzkessels, zur Verfügung stehen, in der Weise zu arbeiten, daß zur Beheizung der einzelnen Kessel statt einer besonderen Feuerung die Abgase jener anderen Heizquelle benutzt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch: ·
    Vorrichtung zur fraktionierten Destillation von Teer, Teerölen u. dgl., gekennzeichnet durch eine Reihe von Kesseln, welche durch absperrbare Rohre miteinander in Verbindung stehen, und die mit getrennten, aber durch Kanäle in absperrbare Verbindung zu bringenden Heizungen versehen sind, so daß den jeweiligen Betriebszwecken entsprechend ein ununterbrochenes oder absatzweises, selbsttätiges Durchströmen der einzudampfenden Flüssigkeit und eine Entnahme von Destillaten und Rückständen an jedem Kessel ermöglicht wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
    Berlin, cedruckt m der Reichsdruckerei.
DE1907221898D 1907-02-19 1907-02-19 Expired DE221898C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE221898T 1907-02-19

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE221898C true DE221898C (de) 1910-05-12

Family

ID=34484460

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1907221898D Expired DE221898C (de) 1907-02-19 1907-02-19

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE221898C (de)

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